NGC 6240: verschmelzende Galaxien

Mitten im Bild leuchtet eine Galaxie, deren Aussehen an eine Explosion erinnert. Im Inneren sind rote und dunkle Wolken über einem hellgelben Zentrum. Im Hintergrund leuchten nur wenige Sterne.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble-Vermächtnis (STScI / AURA), A. Evans (U. Virginia / NRAO / Stony Brook U.)

NGC 6240 bietet einen seltenen, flüchtigen Blick auf eine nahe kosmische Katastrophe, die in den letzten Zügen liegt. Im Sternbild Schlangenträger (Ophiuchus) findet eine gigantische Kollision zweier Galaxien statt. Sie sind ungefähr 400 Millionen Lichtjahre entfernt.

Aus den verschmelzenden Galaxien strömen verzerrte Gezeitenschweife. Sie bestehen aus Sternen, Gas und Staub. Im Inneren finden schnelle, heftige Ausbrüche an Sternbildung statt. Die beiden massereichen Schwarzen Löcher in den ursprünglichen galaktischen Kernen verschmelzen zu einem einzigen, noch massereicheren Schwarzen Loch. Bald bleibt eine einzige große Galaxie übrig.

Dieses dramatische Bild zeigt die Szenerie. Es ist ein Komposit aus Bilddaten, die mit den Hubble-Kameras ACS und WPC3 mit Schmalband- und Breitbandfiltern aufgenommen wurden. Die Wellenlängen reichen vom nahen Infrarot bis ins sichtbare Licht.. Die Ansicht ist in der geschätzten Entfernung von NGC 6240 breiter als 300.000 Lichtjahre.

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M51 – die Strudelgalaxie

In der Mitte ist eine Spiralgalaxie mit markanten Armen von oben zu sehen, die von vielen blauen Sternen und roten Sternbildungsstrukturen markiert ist. Oben rechts verläuft ein Spiralarm zu einer kleineren Begleitgalaxie, die gelbrötlich leuchtet.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Pugh

Folgt der Deichsel des Großen Wagens vom Kasten aus, bis ihr zum letzten hellen Stern gelangt. Wenn ihr dann das Teleskop ein bisschen südwestlich schiebt, findet ihr vielleicht dieses tolle Paar wechselwirkender Galaxien. Sie sind der 51. Eintrag in Charles Messiers berühmtem Katalog.

Die große Galaxie ist vielleicht der Original-Spiralnebel. Sie hat eine klar definierte Spiralstruktur und ist auch als NGC 5194 katalogisiert. Die Spiralarme und Staubbahnen ziehen klar erkennbar über ihre Begleitgalaxie NGC 5195 (rechts).

Das Paar ist zirka 31 Millionen Lichtjahre entfernt. Es liegt offiziell im kleinen Sternbild Jagdhunde. M51 wirkt mit matt und verschwommen, wenn man sie mit dem Fernrohr betrachtet. Detailreiche Bilder wie dieses zeigen auffällige Farben und blasse Gezeitenbruchstücke rund um die kleinere Galaxie.

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MESSENGERs letzter Tag auf Merkur

Das Bild zeigt einen Ausschnitt der Merkuroberfläche, auf dem die Raumsonde MESSENGER einschlug. Das farbcodierte Bild zeigt hohe Bereiche in roten Farben, blaue Gebiete liegen tiefer.

Bildcredit: NASA, Johns Hopkins Univ. APL, Arizona State Univ., CIW

MESSENGER war die erste Raumsonde im Orbit um Merkur. Sie kam gestern in dieser Region der Merkuroberfläche zur Ruhe. Die Ansicht entstand aus MESSENGER-Bildern und Daten des Laserhöhenmessers. Sie zeigt den Blick nach Norden über den nordöstlichen Rand des großen Kraters Shakespeare, der mit Lava gefüllt ist. Der Krater Janáček ist 48 Kilometer groß. Er befindet sich links oben beim Bildrand.

Die Geländehöhe ist farbcodiert. Rot gefärbte Bereiche liegen zirka 3 Kilometer über den blauen Regionen. MESSENGERs letzter Umlauf endete laut Berechnung in der Mitte. Dann sollte die Raumsonde mit fast 4 Kilometern pro Sekunde auf der Oberfläche einschlagen. Dabei entstand wohl ein neuer, etwa 16 Meter großen Krater.

Der Einschlag auf Merkurs Rückseite wurde nicht mit Teleskopen beobachtet. Doch er wurde indirekt bestätigt. Denn zu der Zeit, als das Signal der Raumsonde wieder hinter dem Planeten auftauchen sollte, wurde kein Signal mehr empfangen.

Die Raumsonde „MErcury Surface, Space ENvironment, GEochemisty and Ranging“ startete 2004. Nachdem sie 2011 den innersten Planeten des Sonnensystems erreicht hatte, umkreiste sie Merkur mehr als 4000 Mal.

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Hubble zeigt die Ringgalaxie AM 0644-741

Die abgebildeete Galaxie besteht aus einem hellgelben, diffus verschwommenem Zentrum, das von einem ovalen, exzentrischen Ring aus blauen Sternen und Sternbildungsgebieten umgeben ist.

Bildcredit: Hubble-Vermächtnisteam (AURA / STScI), J. Higdon (Cornell) ESA, NASA

Wie kann eine Galaxie die Form eines Ringes annehmen? Am Rand dieser blauen Galaxie verläuft eine gewaltige, ringähnliche Struktur. Sie hat einen Durchmesser von 150.000 Lichtjahren und besteht aus jungen Sternen, die extrem hell und massereich sind. Die Galaxie AM 0644-741 wird als Ringgalaxie bezeichnet. Sie entstand bei einer gewaltigen Galaxienkollision.

Wenn Galaxien kollidieren, dringt eine durch die andere. Ihre Einzelsterne kommen selten in Kontakt miteinander. Die ringähnliche Form entstand durch gravitatives Auseinanderreißen. Verursacht hat das eine kleine Galaxie, die als Ganzes durch eine große drang. Wenn das passiert, werden interstellares Gas und Staub verdichtet. So kommt es zu einer Sternbildungsfront. Die Front wandert vom Einschlagspunkt aus nach außen, wie eine Welle auf der Oberfläche eines Teiches.

Die eindringende Galaxie liegt knapp des Bildes. Diese Aufnahme entstand mit dem Weltraumteleskop Hubble. Sie wurde zur Feier von Hubbles Start im Jahr 1990 veröffentlicht. Die Ringgalaxie AM 0644-741 ist etwa 300 Millionen Lichtjahre entfernt.

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Voorwerpjes im Weltraum

Das Weltraumteleskop Hubble bildete acht Voorwerpjes (Objekte) ab, die bei der Galaxiendurchmusterung "Galaxy Zoo" entdeckt wurden. Das erste solche Objekt war "Hannys Voorwerp", entdeckt von der niederländischen Lehrerin Hanny van Arkel.

Bildcredit: NASA, ESA, William Keel (Univ. Alabama)

Hannys rätselhaftes Voorwerp, niederländisch für „Hannys Objekt“, ist wirklich gewaltig. Es ist etwa so groß wie unserer Milchstraße und leuchtet stark im grünlichen Licht, das ionisierte Sauerstoffatome abstrahlen. Vermutlich ist es ein Gezeitenschweif. Er besteht aus Materie, die bei einer urzeitlichen Galaxienverschmelzung übrig blieb. Das Material wurde beim Ausbruch eines Quasars im Zentrum der fernen Spiralgalaxie IC 2497 beleuchtet und ionisiert.

2007 entdeckte die niederländische Lehrerin Hanny van Arkel das Objekt. Sie nahm online am Galaxy-Zoo-Projekt teil. Der spannende Fund führte zur Suche und Entdeckung von acht weiteren gespenstisch grünlichen kosmischen Gebilden. Alle acht Voorwerpjes (Objekte) wurden vom Weltraumteleskop Hubble auf diesen Bildfeldern abgebildet. Sie treten in der Nähe von Galaxien auf, die energiereiche Kerne besitzen.

Die Voorwerpjes liegen weit außerhalb der Galaxie, zu denen sie gehören. Sie sind wahrscheinlich die Echos der Aktivität von Quasaren. Das bedeutet, sie werden nur dann erhellt, wenn sie vom Licht eines Quasarausbruchs im Kern erreicht werden. Zehntausende Jahre nach dem Abklingen des Quasarausbruchs verblassen auch die Voorwerpjes.

Vielleicht löst auch die bevorstehende Verschmelzung unserer Milchstraße mit der Andromedagalaxie die Entstehung eines Quasars aus. Er würde dann die künftige Version eines von Hannys Voorwerpjes in einer fernen Zukunft beleuchten.

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Das farbverstärkte Caloris-Becken auf Merkur

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit: NASA, Johns Hopkins Univ. APL, Arizona State U., CIW

Das weite Caloris-Becken auf Merkur ist eines der größten Einschlagbecken im Sonnensystem. Es entstand in der frühen Geschichte des Sonnensystems beim Impakt eines Körpers, der so groß war wie ein Asteroid. Das facettenreiche rissige Becken ist etwa 1500 Kilometer groß. Es ist auf diesem farbverstärkten Mosaik zu sehen.

Das Mosaik entstand aus Bilddaten der Raumsonde MESSENGER im Merkurorbit. Das Caloris-Becken ist das jüngste große Einschlagbecken auf Merkur.. Es wurde danach mit Lavaschichten gefüllt. Sie sind im Mosaik orangefarben dargestellt. Krater, die nach der Überflutung entstanden sind, hoben Material aus, das unter der Lavaoberfläche lag. Es ist in kontrastierenden blauen Farbtönen dargestellt.

Die jungen Krater bieten wahrscheinlich einen Blick auf das Material, das ursprünglich den Boden bedeckte. Analysen dieser Krater zeigen, dass die vulkanische Lavaschicht 2,5 bis 3,5 Kilometer dick ist. Die orange gefärbten Flecken um das Becken sind vermutlich vulkanische Öffnungen.

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Die Antennen erforschen

In der Mitte sind zwei Galaxien eng beisammen, nach links und rechts sind zwei Schweife aus Sternen in Bögen hinausgeschleudert.

Bildcredit: Subaru, NAOJ, NASA/ESA/Hubble, R.W. Olsen – Bearbeitung: Federico Pelliccia und Rolf Wahl Olsen

Im südlichen Sternbild Rabe kollidieren zwei große Galaxien. Sie sind ungefähr 60 Millionen Lichtjahre entfernt und als NGC 4038 und NGC 4039 katalogisiert. Die schwerfällige, gewaltige Umwälzung dauert Hunderte Millionen Jahre. Sterne in den Galaxien kollidieren dabei nur selten. Doch ihre großen Wolken aus molekularem Gas und Staub stoßen zusammen. Das löst mitten im kosmischen Trümmerhaufen Episoden heftiger Sternbildung aus.

Dieses Kompositbild ist etwa 500.000 Lichtjahre breit. Es zeigt auch neue Sternhaufen und Materieströme. Sie wurden durch die Gezeiten weit vom Ort der Karambolage weggeschleudert.

Das Mosaik entstand gemeinschaftlich aus den Daten kleiner und großer Teleskope auf der Erde. Sie betonen die langen, zarten Gezeitenströme. Das Ergebnis kombinierte man mit sehr detailreichen Bildern der hellen Kerne. Diese stammten vom Weltraumteleskop Hubble. Der visuelle Eindruck der langen gebogenen Strukturen gab dem Galaxienpaar seinen Namen: Die Antennen.

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NGC 4676: Wenn Mäuse kollidieren

Die beiden Galaxien im Bild erinnern an Mäuse. Ihre Kerne sind getrennt, dazwischen verlaufen Sternschleier. Nach rechts oben ist ein langer, fast gerader Schweif aus Staub und blauen Sternen hinausgeschleudert.

Bildcredit: ACS Wissenschafts- und Technikteam, Weltraumteleskop Hubble, NASA

Die beiden gewaltigen Galaxien zerreißen einander. Wegen ihrer lange Schweife nennt man sie „die Mäuse„. Jede der beiden Spiralgalaxien hat wahrscheinlich die andere bereits durchdrungen. Die langen Schweife entstehen, weil der Zug der Gravitation am nahen und fernen Ende jeder Galaxie unterschiedlich stark ist. Die Entfernungen sind gewaltig. Daher findet die kosmische Wechselwirkung in Zeitlupe statt. Sie dauert Hunderte Millionen Jahre.

NGC 4676 ist etwa 300 Millionen Lichtjahre von uns entfernt. Ihr findet sie im Sternbild Haar der Berenike (Coma Berenices). Wahrscheinlich gehört sie zum Coma-Galaxienhaufen. Dieses Bild entstand 2002 mit der Advanced Camera for Surveys des Weltraumteleskops Hubble. Die galaktischen Mäuse kollidieren in den nächsten Milliarden Jahren wahrscheinlich immer wieder, bis sie zu einer Galaxie verschmelzen.

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