Lynds Dunkler Nebel 1251

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Bildcredit und Bildrechte: Cristiano Gualco

Sterne entstehen in Lynds Dunklem Nebel (LDN) 1251. Der Nebel ist etwa 1000 Lichtjahre von uns entfernt und befindet sich oberhalb der Ebene der Milchstraße. LDN 1251 trägt auch den weniger appetitlichen Namen “Fauler Fisch-Nebel“. Die staubige Molekülwolke ist Teil einer größeren Gruppe von Dunkelwolken, die sich in Richtung der Cepheus-Aufhellung zieht. Beobachtungen der verdunkelnden Wolken in verschiedenen Wellenlängen konnten energiereiche Stoßwellen und Sternwinde von neugeborenen Sternen enthüllen. Darunter fand sich auch das verräterische rötliche Glimmen von Herbig-Haro Objekten, die in dem Bild versteckt sind. Ferne Galaxien treiben sich im Hintergrund der Szenerie herum, beinahe begraben von der staubigen Weite. Dieses Bildfeld ist sehr reizvoll für Teleskope und erstreckt sich über eine Fläche von beinahe dreimal dem Vollmond. In der Entfernung von LDN 1251 entspricht das einer Ausdehnung von etwa 25 Lichtjahren.

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Ou4: Der riesige Tintenfischnebel

Im Hintergrund wabern rötlich leuchtende Nebel, zwischen denen viele kleine Sterne verteilt sind. Davor schimmert eine transparente, längliche runde Form, die an Glas erinnert.

Bildcredit und Bildrechte: Massimo Di Fusco

Diese mysteriöse interstellare Wolke hat die Form eines Tintenfischs. Sie ist nur schwer zu erfassen. Von der Erde aus gesehen bedeckt sie eine Himmelsregion, die fast drei Vollmonde breit ist.

Der Tintenfischnebel wurde 2011 von dem französischen Astrofotografen Nicolas Outters entdeckt. Er hat eine bipolare Struktur. Man erkennt sie hier an der charakteristischen blauen Emission von zweifach ionisierten Sauerstoffatomen.

Der Tintenfischnebel ist zwar scheinbar vom rötlichen Wasserstoff des Emissionsnebels Sh2-129 umgeben. Doch die tatsächliche Entfernung und die Beschaffenheit des Tintenfischnebels sind schwer zu bestimmen. Eine Untersuchung legt jedoch nahe, dass Ou4 tatsächlich etwa 2300 Lichtjahre entfernt innerhalb von Sh2-129 liegt.

Diesem Szenario zufolge wäre der kosmische Tintenfisch ein eindrucksvoller Strom von Materie, der von einem Dreifachsystem heißer, massereicher Sterne angetrieben wird. Es ist unter der Bezeichnung HR 8119 katalogisiert. Man sieht es nahe beim Zentrum des Nebels. Wenn dem so ist, hätte dieser wahrhaft gigantische Tintenfischnebel einen Durchmesser von über 50 Lichtjahren.

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NGC 6946 und NGC 6939

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Bildcredit und Bildrechte: Alberto Pisabarro

Wir sehen die Spiralgalaxie NGC 6946 von oben. Sie teilt sich diese kosmische Aussicht mit dem offenen Sternhaufen NGC 6939. Das Bild entstand aus Daten, die 68 Stunden lang mit einem kleinen Teleskop auf dem Planeten Erde aufgenommen wurden. Das Sichtfeld liegt am Himmel im nördlichen Sternbild Kepheus. Es ist etwa 1 Grad breit, das ist so viel wie 2 Vollmonde.

Der offene Haufen NGC 6939 liegt rechts unten im Bild. Seine Sterne liegen hinter blassen, interstellaren Staubwolken nahe der Ebene unserer Milchstraße. Der Haufen ist 5600 Lichtjahre entfernt.

Die Spiralgalaxie NGC 6946 liegt links oben, doch sie ist etwa 22 Millionen Lichtjahre entfernt. In den letzten 100 Jahren wurden 10 Supernovae in NGC 6946 entdeckt. Die letzte war im Jahr 2017 zu sehen. Zum Vergleich: In unserer Milchstraße gibt es ungefähr alle 100 Jahre eine Supernova. NGC 6946 ist auch als Feuerwerksgalaxie bekannt.

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Kosmische Funde zwischen Skylla und Charybdis

In einem Sternenfeld mit ein paar schwachen hellbraunen Staubwolken liegt in der Mitte eine große Wolke mit braunem Staub und blauen Gashüllen.

Bildcredit und Bildrechte: Louis LEROUX-GÉRÉ; Text: Ogetay Kayali (Michigan Tech U.)

Kommt euch dieses himmlische Objekt bekannt vor? Höchstwahrscheinlich nicht: Es handelt sich nämlich um ein Erstentdeckungsbild! Massereiche Sterne bilden schwere Elemente in ihrem Inneren und explodieren schließlich als Supernova. Die Überreste kühlen relativ schnell ab und verblassen. Dadurch sind sie sehr schwer zu entdecken.

Genau nach solchen schwachen Überresten von Supernovae sucht eine Gruppe von Amateur-Astrofotografen*. Sie stöbern in mehreren Durchmusterungen des Himmels nach Spuren dieser Ereignisse. Das Ergebnis ist dieses weltweit erste Foto vom Supernova-Überrest G115.5+9.1. Die Entdecker tauften den Überrest Skylla. Das schwach leuchtende Objekt liegt im Sternbild des mythischen Königs Kepheus von Aithiopia.

Die Emission von Wasserstoffatomen wird hier in Rot gezeigt. Sauerstoff zeigt leichte Spuren von Blau. Überraschenderweise befindet sich gleich noch eine Entdeckung im Bild im rechten oberen Eck. Dort ist ein bisher unbekannter Kandidat für einen planetarischen Nebel. Passend zu Skylla wurde der Nebel Charybdis getauft. Es ist eine Anlehnung an die Redewendung „Gefangen zwischen Skylla und Charybdis“ aus Homers Odyssee.

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LDN 1235: Der Hainebel

Graubraune Staubwolken breiten sich in dieser Himmelslandschaft aus. Dazwischen befinden sich einige blaue Reflexionsnebel. Im Hintergrund sind viele zarte und einige größere Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Timothy Martin

Der Hainebel – kein Gewässer dieser Erde wäre groß genug, ihn zu beherbergen. Diese räuberische Erscheinung stellt jedoch keine Gefahr für uns dar, da sie nur aus Gas und Staub besteht.

Der dunkle Staub erinnert etwas an Zigarettenrauch, er ist aber in den kühlen Atmosphären von Riesensternen entstanden. Das von ihnen ausgestoßene Gas wird meist Teil einer neuen Gas- und Staubwolke. Die Gravitation in diesen Wolken verdichtet das Material und lässt neue massereiche Sterne entstehen.

Deren energiereiches Licht und die schnellen Sternenwinde meißeln regelrecht die faszinierendsten Gebilde in ihre Entstehungswolke. Die dabei erzeugte Hitze verdampft die trüben Molekülwolken, verteilt den Wasserstoff in der Umgebung und lässt ihn rot leuchten. Wenn die Molekülwolken nach und nach zerfallen, erkennen wir Menschen vertraute Formen in diesen prächtigen Wolken – ganz so, wie wir es mit den irdischen Wolken machen.

Gemeinsam mit den kleineren Staubnebeln Van den Bergh 149 und 150 erstreckt sich der auch als LDN 1235 bekannte Hainebel über etwa 15 Lichtjahre. Er ist in einer Entfernung von ungefähr 650 Lichtjahren im Sternbild Kepheus, dem König des einstigen Aithiopia, zu finden.

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Der Elefantenrüssel im Kepheus

Ein dunkler Nebel in einer Umgebung aus Schwaden und kleinen, dicht verteilten Sternen ist von rot leuchtenden Nebeln umgeben.

Bildcredit und Bildrechte: Giorgio Ferrari

Wie eine Illustration in einer galaktischen „Just So Story“ (Erklärungsfabel) windet sich der Elefantenrüsselnebel durch die Emissionsregion und den jungen Sternhaufenkomplex IC 1396 im weit entfernten Sternbild Kepheus. Dieser kosmische Elefantenrüssel wird auch als vdB 142 bezeichnet. Er ist über 20 Lichtjahre lang.

Die detaillierte Teleskopansicht zeigt die hellen, nach hinten geschwungenen Grate und Taschen mit kühlem interstellarem Staub und Gas, die in dieser Region reichlich vorhanden sind. Die dunklen, rankenförmigen Wolken enthalten Rohmaterial für Sternentstehung und verbergen darin Protosterne.

Der relativ schwache IC 1396-Komplex ist fast 3000 Lichtjahre entfernt. Er bedeckt eine große Region am Himmel, die sich über mehr als 5 Grad erstreckt. Diese Darstellung ist jedoch nur ein 1 Grad breit, das entspricht etwa der Winkelgröße von 2 Vollmonden.

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Das dunkle Seepferdchen in Kepheus

Vor dicht verteilten Sternen rankt sich eine dunkle Silhouette, deren Form an ein Seepferdchen erinnert.

Bildcredit und Bildrechte: Davide Broise

Diese suggestive Form ist als Seepferdchennebel bekannt. Sie ist Lichtjahre lang. Der Nebel treibt als Silhouette vor einem reichen, leuchtenden Hintergrund aus Sternen. Der staubige dunkle Nebel ist im königlichen nördlichen Sternbild Kepheus zu sehen. Er ist etwa 1200 Lichtjahre entfernt und Teil einer Molekülwolke in der Milchstraße.

Der Nebel ist als Barnard 150 (B150) gelistet. Damit ist er einer von 182 dunklen Markierungen am Himmel, die der Astronom E. E. Barnard in den frühen 1920-er Jahren katalogisierte. Im Inneren entstehen Ansammlungen von Sternen mit geringer Masse, doch ihre kollabierenden Kerne sind nur in langen Infrarotwellenlängen sichtbar. Die farbigen Milchstraßensterne im Kepheus bereichern diese interessante galaktische Himmelslandschaft.

Galerie: Die Supermond-Finsternis dieser Woche

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Supernovaüberrest CTA 1

Im Bild sind rote und blaue Nebelfetzen verteilt, gemischt mit kleinen, rot leuchtenden Sternen.

Bildcredit und Bildrechte: Thomas Lelu

Im Zentrum von CTA 1 befindet sich ein „stiller Pulsar„. 1960 entdeckten Astronomen* den Supernova-Überrest als Emissionsquelle im Radiowellenbereich. Sie erkannten ihn als Überrest der Explosion eines massereichen Sterns. Bei dem Pulsar wurden jedoch keine Radiopulse entdeckt. Man erwartete, dass vom kollabierten Kern des Sterns ein rotierender Neutronenstern übrig bleibt.

Bei der ursprünglichen Supernova-Explosion vor 10.000 Jahren blieb eine interstellare Trümmerwolke zurück. Sie ist in optischen Wellenlängen kaum zu erkennen. Noch immer dehnen sich die Stoßfronten aus. Das ist auf diesem lange belichteten Bild zu sehen, das mit einem Teleskop erstellt wurde. Der Sternenrest ist etwa 2 Grad groß. Er reicht über ein Sternfeld im nördlichen Sternbild Kepheus.

Zwar wurde seither in Radiowellenlängen kein Pulsar entdeckt. Doch das Gammastrahlen-Weltraumteleskop Fermi entdeckte im Jahr 2008 die gepulste Emission von CTA 1. Er wurde als der rotierende Neutronenstern des Supernova-Überrests identifiziert. Die Quelle wurde als erste einer neuen Klasse von Pulsaren erkannt. Diese Art Pulsare sendet keine Impulse im Radiowellenbereich, pulsiert aber in energiereicher Gammastrahlung.

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