Der Elefantenrüssel im Kepheus

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Bildcredit und Bildrechte: Giorgio Ferrari

Wie eine Illustration in einer galaktischen „Just So Story“ (Erklärungsfabel) windet sich der Elefantenrüsselnebel durch die Emissionsregion und den jungen Sternhaufenkomplex IC 1396 im weit entfernten Sternbild Kepheus. Dieser kosmische Elefantenrüssel, der auch als vdB 142 bezeichnet wird, ist über 20 Lichtjahre lang. Die detaillierte Teleskopansicht zeigt die hellen, nach hinten geschwungenen Grate und Taschen mit kühlem interstellarem Staub und Gas, die in dieser Region reichlich vorhanden sind. Doch die dunklen, rankenförmigen Wolken enthalten das Rohmaterial für die Sternentstehung und verbergen darin Protosterne. Der relativ schwache IC 1396-Komplex ist fast 3000 Lichtjahre entfernt und bedeckt eine große Region am Himmel, die sich über mehr als 5 Grad erstreckt. Diese Darstellung umfasst jedoch nur ein 1 Grad breites Sichtfeld, was etwa der Winkelgröße von 2 Vollmonden entspricht.

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Das dunkle Seepferdchen in Kepheus

Vor dicht verteilten Sternen rankt sich eine dunkle Silhouette, deren Form an ein Seepferdchen erinnert.

Bildcredit und Bildrechte: Davide Broise

Diese suggestive Form ist als Seepferdchennebel bekannt. Sie ist Lichtjahre lang. Der Nebel treibt als Silhouette vor einem reichen, leuchtenden Hintergrund aus Sternen. Der staubige dunkle Nebel ist im königlichen nördlichen Sternbild Kepheus zu sehen. Er ist etwa 1200 Lichtjahre entfernt und Teil einer Molekülwolke in der Milchstraße.

Der Nebel ist als Barnard 150 (B150) gelistet. Damit ist er einer von 182 dunklen Markierungen am Himmel, die der Astronom E. E. Barnard in den frühen 1920-er Jahren katalogisierte. Im Inneren entstehen Ansammlungen von Sternen mit geringer Masse, doch ihre kollabierenden Kerne sind nur in langen Infrarotwellenlängen sichtbar. Die farbigen Milchstraßensterne im Kepheus bereichern diese interessante galaktische Himmelslandschaft.

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Supernovaüberrest CTA 1

Im Bild sind rote und blaue Nebelfetzen verteilt, gemischt mit kleinen, rot leuchtenden Sternen.

Bildcredit und Bildrechte: Thomas Lelu

Im Herzen von CTA 1 befindet sich ein „stiller Pulsar„. 1960 entdeckten Astronomen den Supernova-Überrest als Emissionsquelle im Radiowellenbereich. Sie identifizierten ihn als das Ergebnis der Explosion eines massereichen Sterns. Von dem Pulsar wurden jedoch keine Radiopulse entdeckt. Erwartet wurde, dass der kollabierte Kern des Sterns als rotierender Neutronenstern übrig bleibt.

Ca. 10.000 Jahre nach der ursprünglichen Supernova-Explosion ist die interstellare Trümmerwolke bei optischen Wellenlängen nur schwach zu erkennen. Noch immer dehnen sich hier Schockfronten aus. Das ist in diesem lange belichteten Bild zu sehen, welches mit einem Teleskop erstellt wurde. Der Sternenrest erstreckt sich über ein Sternfeld im nördlichen Sternbild Kepheus und umfasst etwa 2 Grad.

Obwohl seither kein Pulsar bei Radiowellenlängen gefunden wurde, entdeckte das Fermi Gamma-ray Space Telescope im Jahr 2008 die gepulste Emission von CTA 1 und identifizierte den rotierenden Neutronenstern des Supernova-Überrests. Die Quelle wurde als erster einer neuen Klasse von Pulsaren erkannt. Diese Art von Pulsar sendet keine Impulse im Radiowellenbereich, pulsiert aber in hochenergetischer Gammastrahlung.

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Blick auf NGC 6946

Mitten in einem Sternfeld leuchtet eine Spiralgalaxie, die an ein Feuerrad erinnert. In den Spiralarmen befinden sich viele rote Sternbildungsregionen und blaue Sternhaufen.

Bildcredit und Bildrechte: Roberto Marinoni

Von unserem Aussichtspunkt in der Milchstraße sehen wir NGC 6946 direkt von oben. Die große wunderschöne Spiralgalaxie befindet sich in nur 20 Millionen Lichtjahren Entfernung. Sie hält sich hinter einem Schleier aus Staub und Sternen im zirkumpolaren Sternbild Kepheus auf. In dieser scharfen Aufnahme mit einem Teleskop wechseln die Farben der Galaxie vom Kern nach außen hin vom gelblichen Licht alter Sterne im Zentrum zu jungen blauen Sternhaufen und rötlichen Sternentstehungsgebieten entlang der lockeren, fragmentierten Spiralarme.

NGC 6946 ist auch im Infrarotlicht hell und reich an Gas und Staub. Die Galaxie weist eine hohe Sternentstehungsrate auf, aber ebenso eine hohe Sternsterblichkeit. Tatsächlich wurden in NGC 6946 seit dem frühen 20. Jahrhundert zehn bestätigte Supernovae, also finale Explosionen massereicher Sterne, entdeckt. Mit einem Durchmesser von fast 40.000 Lichtjahren ist NGC 6946 auch als Feuerwerksgalaxie bekannt.

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NGC 7023: Der Irisnebel

Mitten in einer bräunlichen Wolke leuchtet ein blauer Nebel. Staub streut blaues Licht effizienter als rotes Licht.

Bildcredit und Bildrechte: Robert Shepherd

Diese kosmischen Wolken sind 1300 Lichtjahre entfernt. Sie blühten in den üppigen Feldern im Sternbild Kepheus. NGC 7023 wird Irisnebel genannt. Er ist nicht der einzige Nebel, der an Blumen erinnert.

Dieses detaillierte Teleskopbild zeigt die verschiedenen Farben und Symmetrien im Irisnebel. Sie sind in Felder aus interstellarem Staub eingebettet. Das staubige Nebelmaterial in der Iris umgibt einen heißen jungen Stern. Die Hauptfarbe des helleren Reflexionsnebels ist Blau. Diese Farbe ist typisch für Staubkörnchen, die Sternenlicht reflektieren.

Die Fasern im Zentrum des Reflexionsnebels leuchten mit einer schwachen rötlichen Photolumineszenz. Denn manche Staubkörnchen verwandeln die unsichtbare ultraviolette Strahlung des Sterns in sichtbares rotes Licht. Infrarot-Beobachtungen zeigen, dass der Nebel wahrscheinlich komplexe Kohlenstoffmoleküle enthält. Diese Moleküle werden als PAK bezeichnet.

Die staubigen blauen Blütenblätter im Irisnebel sind etwa sechs Lichtjahre lang.

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Lynds Dunkler Nebel 1251

Eine Staubwolke zeichnet sich graubraun vor dem dunklen Hintergrund ab, in der Mitte ist sie kompakt und dunkel. In ihrem Inneren entstehen Sterne.

Bildcredit und Bildrechte: Long Xin

In Lynds Dunkelnebel (LDN) 1251 bilden sich Sterne. Der etwa 1000 Lichtjahre entfernte und über der Ebene unserer Galaxie driftende LDN 1251 ist auch unter dem weniger appetitlichen Namen „Nebel des fauligen Fisches“ bekannt. Die staubige Molekülwolke ist Teil eines Komplexes von Dunkelnebeln, die in Richtung der Cepheus-Flare-Region kartiert sind.

Die astronomische Erkundung der verdunkelnden interstellaren Wolken offenbart im gesamten Spektrum energetische Schocks und Ausströmungen, die mit neugeborenen Sternen in Verbindung stehen, einschließlich des verräterischen rötlichen Leuchtens von verstreuten Herbig-Haro-Objekten, die sich im Bild verstecken. Auch weit entfernte Hintergrundgalaxien, die fast hinter der staubigen Ausdehnung begraben sind, sind beim genaueren Betrachten zu finden.

Dieser reizvolle Anblick erstreckt sich über vier Vollmonde am Himmel. Bei der geschätzten Entfernung von LDN 1251 beträgt die Ausdehnung ca. 35 Lichtjahre.

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Ou4: Der Riesentintenfischnebel

Mitten in einer roten Emissionsregion leuchtet eine blaue Hülle in Form eines Kalamars oder Tintenfisches. Die Emissionsregion ist Sh1-129, die blaue Blase ist Ou4.

Bildcredit und Bildrechte: Alex Linde

Tintenfische auf der Erde sind nicht so groß. Diese rätselhafte kosmische Wolke erinnert an einen Tintenfisch. Sie ist am Himmel des Planeten Erde fast so groß wie drei Vollmonde. Der Tintenfischnebel wurde 2011 von dem französischen Astrofotografen Nicolas Outters entdeckt. Seine bipolare Form ist hier an den typischen blauen Emissionen doppelt ionisierter Sauerstoffatome erkennbar.

Der Nebel liegt anscheinend in der rötlichen Wasserstoffemissionsregion Sh2-129. Doch es war schwierig, die tatsächliche Entfernung und Natur des Tintenfischnebels zu bestimmen. Eine Untersuchung zeigt, dass Ou4 etwa 2300 Lichtjahre entfernt ist und tatsächlich in Sh2-129 liegt.

Demnach wäre der kosmische Tintenfisch ein spektakulärer Materieausfluss von einem Dreifachsystem heißer, massereicher Sterne. Dieses Dreifachsystem ist als HR8119 katalogisiert. Es befindet sich nahe der Mitte des Nebels. Wenn all das stimmt, ist dieser wahrlich gigantische Tintenfischnebel physisch länger als 50 Lichtjahre.

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Der Löwennebel Sh2-132

Der Löwennebel besteht aus rotbraun und orangefarben leuchtenden Staubnebeln, die das Bild füllen.

Bildcredit und Bildrechte: Imran Badr; Text: Natalia Lewandowska (SUNY Oswego)

Ist der Löwennebel der wahre Herrscher im Sternbild Kepheus? Die Energie dieses machtvollen, katzenartigen Nebels stammt von zwei massereichen Sternen. Jeder davon hat mehr als 20 Sonnenmassen.

Die energiereiche Materie stammt von Hüllen aus ionisiertem Gas, die sich ausdehnten. Sie leuchtet nicht nur, sondern ist auch so dicht, dass sie durch Gravitation kollabiert und Sterne zu bildet.

Sein offizieller Name lautet Sh2-132. Die Winkelbreite des Löwennebels ist etwas größer als der Vollmond. Die gasförmige ikonische Region ist etwa 10.000 Lichtjahre entfernt und liegt in einem Sternbild, das nach dem König von Aithiopia in der griechischen Mythologie benannt ist.

Himmlische Überraschung: Welches Bild zeigte APOD zum Geburtstag? (ab 1995, deutsch ab 2007)

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