Herz- und Seelennebel

Das BIld zeigt den Herz- und Seelenebel im Sternbild Kassiopeia. Beide haben einen roten Umriss. Auch Sternhaufen sind im Bild verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Leonardo Orazi

Liegen Herz und Seele unserer Galaxis in der Kassiopeia? Wohl nicht, aber dort befinden sich zwei helle Emissionsnebel mit dem Spitznamen Herz und Seele. Der Herznebel hat die offizielle Bezeichnung IC 1805. Er ist in der vergrößerbaren Ansicht rechts. Seine Form erinnert an ein klassisches Herzsymbol.

Beide Nebel leuchten hell im roten Licht von angeregtem Wasserstoff. Mehrere junge offene Sternhaufen bevölkern das Bild. Sie sind oben in Blau abgebildet, wie auch das Innere der Nebel.

Licht braucht von diesen Nebeln bis zu uns etwa 6000 Jahre. Zusammen sind die Nebel ungefähr 300 Lichtjahre breit. Wenn man Sterne und Haufen wie im Herz– und Seelennebel untersucht, erfährt man, wie massereiche Sterne entstehen und wie sie ihre Umgebung beeinflussen.

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Melotte 15 im Herzen

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Jimmy Walker

Kosmische Wolken bilden in den Zentralregionen des Emissionsnebels IC 1805 fantastische Formen. Die Wolken werden von den Sternwinden und der Strahlung massereicher heißer Sterne im jungen Sternhaufen des Nebels geformt. Der Sternhaufen ist Melotte 15.

Die Haufensterne sind etwa 1,5 Millionen Jahre jung. Sie liegen nahe der Mitte dieser farbenprächtigen Himmelslandschaft, zusammen mit dunklen Staubwolken, die man als Silhouetten sieht. Diese Teleskopansicht ist etwa 30 Lichtjahre breit. Sie ist von den Emissionen atomaren Wasserstoffs geprägt.

Bilder mit größerem Blickwinkel zeigen den einfachen Umriss von IC 1805. Er führte zu seinem gängigen Namen: Herznebel. IC 1805 ist etwa 7500 Lichtjahre entfernt. Er liegt in der nördlichen Milchstraße im Sternbild Kassiopeia.

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Der Blasennebel

Umgeben fon einem Kranz schwach leuchtender kaminroter Wolken leuchtet eine zarte Blase in der Mitte. Im Bild sind wenige Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: J-P Metsävainio (Astro Anarchy)

Diese interstellare Erscheinung wird von den Winden eines massereichen Sterns aufgebläht. Sie hat eine überraschend vertraute Form, die als NGC 7635 katalogisiert wurde. Sie ist auch als Blasennebel bekannt. Die Blase sieht zerbrechlich aus, doch sie hat einen Durchmesser von 10 Lichtjahren und weist Hinweise auf gewaltsame Vorgänge auf.

Rechts über der der Blasenmitte befindet sich ein heißer O-Stern. Er ist Hunderttausende Male leuchtstärker und etwa 45-mal massereicher ist als die Sonne. Der heftige Sternwind und die intensive Strahlung des Sterns sprengten das Gebilde aus leuchtendem Gas in das dichtere Material in der umgebenden Molekülwolke.

Der faszinierende Blasennebel ist etwa 11.000 Lichtjahre entfernt und liegt im überheblichen Sternbild Kassiopeia. Die natürlich wirkende Ansicht der kosmischen Blase wurde aus Schmalband-Bilddaten erstellt. Aus den Daten wurde auch ein 3D-Modell erstellt.

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NGC 7789: Carolines Rose

Der Sternhaufen im Bild wurde von Caroline Herschel entdeckt. Er liegt mitten im Bild. Zusammen mit Sternen und dunklen Stellen erinnert er an eine Rose.

Bildcredit und Bildrechte: Albert Barr

Der Sternhaufen NGC 7789 liegt in den reichen Sternfeldern der Milchstraße im Sternbild Kassiopeia. Er ist etwa 8000 Lichtjahre entfernt. Der Haufen ist eine Himmelsentdeckung der Astronomin Caroline Lucretia Herschel aus dem späten 18. Jahrhundert. Er ist auch als Carolines Rose bekannt. Die namensgebende Erscheinung des Sternhaufens entsteht, weil er in einen Komplex aus Sternen und Lücken eingebettet ist.

Der galaktische Haufen ist nach aktuellen Schätzungen 1,6 Milliarden Jahre jung. Er zeigt auch sein Alter. Alle Sterne im Haufen entstanden wahrscheinlich gleichzeitig. Doch die helleren, massereicheren Sterne haben den Wasserstoff in ihrem Inneren schneller verbraucht. Sie entwickelten sich von Hauptreihensternen wie der Sonne zu einigen der vielen Riesensterne, die auf diesem hübschen Farbkomposit einen gelblichen Farbton haben. Durch Messung der Farbe und Helligkeit kann man ihre Masse und damit das Alter der Haufensterne modellieren, die gerade beginnen, die Hauptreihe zu verlassen und zu Roten Riesen werden.

Carolines Rose ist mehr als 50 Lichtjahre groß. Sie liegt in der Mitte dieses Weitwinkel-Teleskopbildes und ist etwa einen halben Grad lang. Das entspricht der Winkelgröße des Mondes.

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Die Blase und M52

Die rote Wolke links unten enthält den Blasennebel, rechts darüber ist der offene Sternhaufen M52.

Bildcredit und Bildrechte: Robert Colombari

Der Blasennebel links unten und der offene Sternhaufen M52 rechts darüber halten sich auf dieser kosmischen Komposition die Waage. In einem anderen Maßstab wäre das Paar aber aus dem Gleichgewicht.

Der Blasennebel ist etwa 10 Lichtjahre groß. Er ist auch als NGC 7635 bekannt und in einen Komplex aus interstellarem Staub und Gas eingebettet. Er wird vom Wind eines einzigen massereichen O-Sterns aufgeblasen. M52 dagegen ist ein reichhaltiger offener Sternhaufen mit etwa tausend Sternen. Der Haufen hat einen Durchmesser von ungefähr 25 Lichtjahren.

Die geschätzte Entfernung des Blasennebels und dem mit ihm verbundenen Wolkenkomplex an der nördlichen Grenze der Kassiopeia beträgt etwa 11.000 Lichtjahre. Der Sternhaufen M52 ist knapp 5000 Lichtjahre entfernt. Das weite Teleskop-Sichtfeld ist am Himmel etwa zwei Grad breit, das sind vier Vollmond-Durchmesser.

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Die Milchstraße über Bardenas Reales in Spanien

Über dem markanten Gipfel des Castil de Tierra in Spanien wölbt sich die Milchstraße.

Bildcredit und Bildrechte: Maria Rosa Vila

Was steht hier unter der Milchstraße? Im oberen Bildteil leuchtet ein zartes Band. Es die Seitenansicht der zentralen Scheibe unserer Heimatgalaxie, wie man sie von unserem Planeten aus sieht. Das Band der Milchstraße ist in den meisten klaren Nächten überall auf der Erde bei dunklem Himmel zu sehen.

Darunter befindet sich eine viel weniger alltägliche Ansicht. Es ist der markante Gipfel des Castil de Tierra. Diese Felsformation steht in der Bardenas Reales, einem natürlichen Ödland im Nordosten von Spanien. Die 50 Meter hohe Felsnadel besteht aus Lehm und Sandstein. Sie blieb nach Tausenden Jahren Erosion durch Wind und Wasser übrig.

Die Astrofotografin wartete Monate auf einen passenden Himmel und fotografierte dann 14 Aufnahmen in einer einzigen Nacht. Daraus entstand dieses Bild.

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Komet Lemmon und der gestirnte Himmel

Rechts leuchtet Komet Lemmon mit seiner grünlichen Koma, sein Schweif zeigt nach links zu den roten Nebeln und dem Sternhaufen M52 im Sternbild Kassiopeia.

Bildcredit und Bildrechte: Nick Martin

Komet Lemmon zieht derzeit hoch über der Ekliptik. Er verblasste am irdischen Nachthimmel dramatisch, während er ins äußere Sonnensystem hinauszieht. Der Komet ist etwa 16 Lichtminuten (2 AE) von der Sonne entfernt. Er hat immer noch eine grünliche Koma. Auf diesem 4 Grad großen Teleskopbild vom letzten Samstag posiert er rechts neben vielen detailreichen Sternhaufen und Nebeln in der Kassiopeia.

Die reiche Himmelslandschaft im Hintergrund ist typisch für dieses protzige nördliche Sternbild in den dicht gedrängten Sternfeldern der Milchstraße. Nahe dem Zentrum befindet sich der etwa 5000 Lichtjahre entfernte offene Sternhaufen M52. Der rot leuchtende Nebel NGC 7635 links unter M52 ist etwa 11.000 Lichtjahre entfernt. Wegen seines Aussehens auf Nahaufnahmen ist er als Blasennebel bekannt.

Doch der verblassende Komet Lemmon ist nicht das einzige Vordergrundobjekt in der Szenerie. Der zarte Streifen rechts ist ein Satellit, der während der Langzeitaufnahme durch das Feld zog. Er leuchtete noch im Sonnenlicht und blitzte auf, bevor er in den Erdschatten eintauchte.

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IC 1848: Der Seelennebel

Ein markant rot leuchtender Nebel füllt das Bild, es ist der Herznebel im Sternbild Kassiopeia. Der Nebel wurde mit Filter im Licht von Wasserstoff fotografiert, dem sogenannten H-alpha-Licht.

Bildcredit und Bildrechte: Bob Andersson

In der Seele der Königin Aithiopias entstehen Sterne. Genauer gesagt: Die große Sternbildungsregion Seelennebel IC 1848 befindet sich in Blickrichtung des Sternbildes Kassiopeia. Nach der griechischen Mythologie zeigt es die eitle Gattin eines Königs. Dieser regierte vor langer Zeit das Land am oberen Nil.

Der Seelennebel enthält mehrere offene Sternhaufen sowie eine große Radioquelle, die als W5 bekannt ist. Auch riesige, entleerte Blasen, die vom Sternwind junger massereicher Sterne ausgehöhlt wurden, sind zu sehen.

Der Seelennebel ist etwa 6500 Lichtjahre entfernt. Er ist ungefähr 100 Lichtjahre breit. Meist wird er mit seinem himmlischen Nachbarn abgebildet. Es ist der Herznebel IC 1805. Die rote Farbe im Bild stammt großteils von der Emission einer speziellen Lichtfarbe, die von angeregtem Wasserstoff abgestrahlt wird.

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