NGC 7635: Der Blasennebel

Mitten in einem Feld von orange-braunen dunklen Nebeln leuchtet ein helles, blaues Feld, in diesem zeichnet sich ei Gebilde ab, das wie eine Seifenblase aussieht.

Bildcredit und Bildrechte: Larry Van Vleet

Es heißt Blase gegen Wolke. Der Blasennebel NGC 7635 wird von den Sternwinden des massereichen Zentralsterns BD+602522 aufgebläht. Rechts daneben liegt eine riesige Molekülwolke. Hier trifft die unwiderstehliche Kraft des Sternwindes auf ein unbewegtes Objekt – und das auf interessante Weise.

Die Wolke kann die Aufweitung an Gas in der Blase bremsen, wird aber von der heißen Strahlung des Zentralsterns der Blase getroffen. Die Strahlung heizt dichte Regionen in der Molekülwolke auf und bringt sie zum Leuchten.

Der Blasennebel wurde in wissenschaftlich zugewiesenen Farben abgebildet. Das verstärkt den Kontrast. Der Nebel ist etwa 10 Lichtjahre groß und Teil eines viel größeren Komplexes aus Sternen und Hüllen. Der Blasennebel ist mit einem kleinen Teleskop im Sternbild Kassiopeia, der Königin von Aithiopia, zu sehen.

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Die Blase und M52

Links im Bild ist ein gesprenkelter, kompakter Sternhaufen, rechts ein Nebel, der Hintergrund ist voller kleiner Sterne mit einigen größeren Gestirnen dazwischen.

Bildcredit und Bildrechte: Lóránd Fényes

Beschreibung: Der Blasennebel befindet sich rechts unten auf dieser kosmischen Komposition. Er hält dem offenen Sternhaufen M52 optisch die Waage. Auf einer anderen Skala wäre das Paar aber sehr unausgewogen.

Der Blasennebel ist nur etwa 10 Lichtjahre groß. Er ist auch als NGC 7635 bekannt und in einen Komplex aus interstellarem Staub und Gas eingebettet. Der kugelförmige Nebel wird von den Winden eines einzigen, massereichen O-Sterns aufgeblasen.

M52 auf der anderen Seite ist ein reichhaltiger, offener Haufen mit etwa tausend Sternen. Der Haufen ist ungefähr 25 Lichtjahre groß. Die geschätzte Entfernung zum Blasennebel und dem mit ihm verbundenen Wolkenkomplex an der nördlichen Grenze der Kassiopeia beträgt ungefähr 11.000 Lichtjahre. Der Sternhaufen M52 ist fast 5000 Lichtjahre entfernt.

Das weite Teleskopfeld ist an die 1,5 Grad am Himmel breit, das sind drei scheinbare Vollmonddurchmesser.

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Porträt von NGC 281

Eine rote, leicht ausgefranste Wolke mit vielen dichten Knoten leuchtet im Inneren ultramarinblau.

Bildcredit und Bildrechte: J-P Metsävainio (Astro Anarchy)

Beschreibung: Wenn ihr durch die kosmische Wolke blickt, die als NGC 281 katalogisiert wurde, kann es leicht passieren, dass ihr die Sterne des offenen Haufens IC 1590 überseht. Doch diese jungen, massereichen Sterne, die im Nebel entstanden sind, liefern die Energie für das Leuchten, das den ganzen Nebel durchdringt.

Die auffälligen Formen in diesem Porträt von NGC 281 sind die Silhouetten von Säulen und dichten Staubkugeln, die von heftigen, energiereichen Winden und der Strahlung der heißen Haufensterne geformt wurden. Falls die Staubformen lange genug überleben, könnten darin ebenfalls Sterne entstehen.

NGC 281, der wegen seiner Gesamtform verspielt Pacman-Nebel genannt wird, ist etwa 10.000 Lichtjahre entfernt und liegt im Sternbild Kassiopeia. Dieses Kompositbild wurde mit Schmalbandfiltern aufgenommen. Es kombiniert die Strahlung der Wasserstoff-, Schwefel- und Sauerstoffatome im Nebel und stellt sie in einem Spektralbereich des sichtbaren Lichts dar.

In seiner geschätzten Entfernung ist NGC 281 breiter als 80 Lichtjahre.

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Raumfahrzeuge ziehen über Colorado

Die Raumfähre Discovery und die Raumstation ziehen über einem grünen Hügel gemeinsam über den sternklaren Himmel.

Credit und Bildrechte: Robert Arn

Beschreibung: Habt ihr schon einmal gesehen, wie ein „Stern“ langsam über den Himmel zieht, ohne zu wissen, was es ist? Manchmal zucken Freunde oder oder die Familie nur mit den Achseln, wenn ihr sie darauf hinweist. Höchstwahrscheinlich seht ihr eine Raumsonde im niedrigen Erdorbit, die Sonnenlicht reflektiert, während sie etwa alle 90 Minuten die Erde umkreist.

Zwei helle Raumfahrzeuge am Himmel sind dieser Tage die Internationale Raumstation ISS und gelegentlich eine Raumfähre der NASA. Wenn sich die Ausrichtung zur Sonne ändert, kann sich auch die Helligkeit der Reflexion ändern, manchmal sogar sehr schnell. Iridium-Kommunikationssatelliten sind eine weitere Quelle heller, vorbeiziehender Objekte. Sie können sogar richtig aufblitzen und für einige Sekunden heller als alle anderen Himmelsobjekte leuchten.

Oben sind zwei helle Lichtpunkte. Sie zogen letzte Woche nach Sonnenuntergang im Lory State Park in Colorado (USA) nur wenige Grad nebeneinander über den Himmel. Die Lichter waren die ISS und die Raumfähre Discovery, die ein paar Stunden zuvor von der ISS abgelegt hatte. Durch das digitale Zusammenfügen vieler Einzelbilder und die große perspektivische Winkelbreite erscheint das Paar oben als Streifen vor punktförmigen Sternen.

Inzwischen gibt es Webplattformen, die euch helfen, unbekannte „Streuner“ zu erkennen. Auch der nächste Zeitpunkt, bei dem die ISS an eurem Beobachtungsort zu sehen ist, lässt sich im Voraus ermitteln.

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Auskühlender Neutronenstern

Das Bild zeigt eine Nebelwolke in weißgrün, blau uns violett. Rechts unten ist ein Einschub eines rot-orangefarbenen Neutronensterns, der von Strahlen umgeben ist. Rechts oben ist ein dreieckiges Stück aus dem Neutronenstern herausgeschnitten.

Credit: Röntgenstrahlung: NASA / CXC / UNAM / Ioffe / D.Page, P.Shternin et al; Sichtbares Licht: NASA / STScI; Illustration: NASA/CXC/M.Weiss)

Beschreibung: Der Supernovaüberrest Cassiopeia A (Cas A) ist behagliche 11.000 Lichtjahre entfernt. Eine Supernova ist die Todesexplosion eines massereichen Sterns. Das Licht von Cas A erreichte die Erde erstmals vor nur 330 Jahren. Die sich ausdehnende Trümmerwolke ist auf diesem Kompositbild im Röntgenlicht und im optischen Spektrum etwa 15 Lichtjahre groß. Die helle Quelle nahe der Mitte (eingefügte Illustration) ist ein Neutronenstern, das ist der unglaublich dichte, kollabierte Überrest des stellaren Kerns.

Der Neutronenstern Cas A ist immer noch heiß genug, um Röntgenlicht abzustrahlen, kühlt aber aus. Beobachtungen mit dem Röntgen-Weltraumteleskop Chandra zeigten in einem Zeitraum von 10 Jahren, dass der Neutronenstern rasch auskühlt – so schnell, dass Forschende vermuten, dass ein großer Teil im Kern des Neutronensterns eine reibungsfreie Neutronensuperfluidität erzeugt. Die Ergebnisse von Chandra sind der erste empirische Hinweis auf diesen exotischen Materiezustand.

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Haufen, Hartley und das Herz

Links leuchtet der grünliche Komet neben dem Sternhaufen h und Chi Persei, rechts leuchtet in einiger Distanz der Herznebel mit roten Umrissen.

Credit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo

Beschreibung: Der Komet Hartley 2 wanderte am 8. Oktober am Nachthimmel des Planeten Erde und zog weniger als einen Vollmonddurchmesser entfernt am berühmten Doppelsternhaufen im Perseus vorüber. Dieses Mosaik aus drei Bildern entstand bei dem vielversprechenden himmlischen Fototermin. Der grünliche Komet und die Haufen h und Chi Persei befinden sich links.

Das gut gewählte Weitwinkelfeld ist zirka 7 Grad breit. Es reicht über das Sternbild Perseus hinaus bis zur Kassiopeia mit dem Herznebel IC 1805 ganz rechts. Der kosmische Augenblick wurde mit einer relativ kurzen Belichtungszeit von 5 Minuten aufgenommen, um den wandernden Kometen am Ort zu zeigen. Die Bildfelder in der Mitte und rechts wurden mit einer längeren Aufnahmezeit und Schmalbandfilter fotografiert. Die Schmalband-Belichtung bringt das zartere rötliche Leuchten des atomaren Wasserstoffs im Nebel zur Geltung, es bildet einen Kontrast zum Kryptonit-Grün der Koma des Kometen.

In den letzten Tagen meldeten erfahrene Kometenbeobachter*, dass Hartley 2 an dunklen, klaren Orten mit bloßem Auge sichtbar war. Am 20. Oktober erreicht der Komet seinen erdnächsten Punkt, er ist dann ungefähr 17 Millionen Kilometer entfernt. Am 4. November fliegt eine Raumsonde der NASA am kleinen Kometenkern vorbei, der einen Durchmesser von nur etwa 1,5 Kilometern hat.

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Pacman und Hartley

Hinter dicht verteilten Sternen leuchtet links ein roter Nebel, der an Pacman erinnert, und rechts einen türkisen Kometen, der eine Strichspur zieht, weil er schneller wandert als die Sterne.

Credit und Bildrechte: Jaime Fernández

Beschreibung: Der kleine Komet Hartley 2 (103/P Hartley), der mit einer Umlaufzeit von 6 Jahren durch das Sonnensystem reist, erreicht am 20. Oktober den erdnächsten Punkt (Perigäum) und am 28. Oktober den sonnennächsten Punkt (Perihel) seiner Bahn. Er könnte so hell werden, dass er bei klarem, dunklem Himmel mit bloßem Auge sichtbar ist.

Schon jetzt ist der Komet ein reizendes Teleskopobjekt. Hier ist er mit einer faszinierenden grünen Koma abgebildet. Am 2. Oktober teilte er sich das Bildfeld mit dem Emissionsnebel NGC 281 und Sternen im Sternbild Kassiopeia. Das aufklaffende Profil des Nebels, das durch dunkle Staubwolken entsteht, erinnert an seinen verspielteren Spitznamen: Pacman-Nebel.

Ein auffälliger kurzer, heller Streifen zeigt die Bewegung des Kometen vor den Sternen im Hintergrund während der einstündigen Belichtungszeit. In den nächsten Tagen teilt sich der Kometen Hartley 2 auch ein gemeinsames Sichtfeld mit dem berühmten Doppelsternhaufen im Perseus.

Am 4. November fliegt eine vom Planeten Erde stammende Raumsonde nur 700 Kilometer an dem Kometenkern vorbei. Diese Raumsonde mit der neuen Bezeichnung EPOXI war zuvor als Deep Impact bekannt.

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