SOHO zeigt fünf helle Kometen

Fünf der sechs Bildfelder zeigen eine blau gefärbte Korona, aufgenommen mit dem Sonnenteleskop SOHO, und einen Kometen mit Schweif. Das sechste Feld ist leer.

Credit für die Bildzusammenstellung: Tunc Tezel (TWAN)

Auf diesen Bildern werden fünf helle Kometen verglichen, die von einem Koronographen an Bord der langlebigen Raumsonde SOHO aufgenommen wurden.

In chronologischer Reihenfolge sind sie alle an ihren Schweifen zu erkennen, die sich in der Mitte des jeweiligen Sichtfeldes von der Sonne wegbewegen, wo der direkte Blick auf die überwältigend helle Sonne durch die Bedeckungsscheibe des Koronagraphen versperrt ist.

Jeder Komet war für erdgebundene Himmelsbeobachter unvergesslich, beginnend oben links mit dem Kometen McNaught, dem (bisher) hellsten Kometen des 21 Jahrhunderts. C/2023 A3 Tsuchinshan-Atlas, der sich seinem Perihel mit der aktiven Sonne unten in der Mitte nähert, hat in jüngster Zeit die Aufmerksamkeit von Kometenbeobachtern rund um den Erddball auf sich gezogen.

Bis Ende Oktober 2024 könnte sich das leere 6. Feld mit dem hellen Sungrazer-Kometen C/2024 S1 Atlas füllen… oder aber auch nicht.

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Der prächtige Schweif des Kometen McNaught

Über den ganzen dunklen Himmel fächert sich der gefiederte Schweif des Kometen McNaught auf. Es war der große Komet des Jahres 2007.

Bildcredit und Bildrechte: Robert H. McNaught

Komet McNaught war der große Komet des Jahres 2007. Er entwickelte einen spektakulär langen, gefiederten Schweif, der sich am Himmel auffächerte. So war er mehrere Tage lang nach Sonnenuntergang am Südhimmel zu sehen.

Der faszinierende Schweif zeigte seine größte Ausdehnung auf lang belichteten Weitwinkelaufnahmen. Gelegentlich war der Schweif des Kometen C/2006 P1 (McNaught) sogar auf der Nordhalbkugel knapp über dem Horizont sichtbar. Der Komet erreichte eine Spitzenhelligkeit von etwa ­−5 (minus fünf) Magnituden. Dieses Bild wurde im Jänner 2007 vom Entdecker des Kometen am australischen Siding-Spring-Observatorium kurz nach Sonnenuntergang aufgenommen.

Komet McNaught war der hellste Komet seit Jahrzehnten. Er verblasste, als er weiter nach Süden wanderte, fort von Sonne und Erde. Komet Tsuchinshan–ATLAS ist ein Kandidat für den großen Kometen 2024. Nächsten Monat präsentiert er voraussichtlich der Erde seine Schweife auf prachtvollste Weise.

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Der periodische Komet Swift-Tuttle

Vor einem dichten Sternenfeld breitet ein Komet mit grünlicher Koma einen langen Ionenschweif und einen kürzeren Staubschweif aus.

Bildcredit und Bildrechte: Gerald Rhemann

Der Komet 109P/Swift-Tuttle ist ein Komet vom Typ Halley mit einer Umlaufzeit von etwa 133 Jahren. Er gilt als Verursacher des jährlichen Perseïden-Meteoritenschauers.

Der letzte Besuch des Kometen im inneren Sonnensystem war im Jahr 1992. Damals war er mit bloßem Auge nicht sichtbar, aber er wurde hell genug, um von den meisten Orten aus mit Ferngläsern und kleinen Teleskopen gesehen zu werden.

Dieses atemberaubende Farbbild der grünlichen Koma, des langen Ionenschweifs und des Staubschweifs von Swift-Tuttle wurde am 24. November 1992 aufgenommen, etwa 16 Tage nach der größten Annäherung des langperiodischen Kometen an die Erde.

Es wird erwartet, dass der Komet Swift-Tuttle das nächste Mal im Jahr 2126 am Nachthimmel zu sehen sein wird. In der Zwischenzeit werden staubige Kometentrümmer, die entlang der Umlaufbahn von Swift-Tuttle zurückbleiben, weiterhin aufgewirbelt und erzeugen den bekanntesten Meteorschauer im Juli und August.

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Komet Olbers über Burg Kunietitz

Über der Burg Kunietitz in Tschechien leuchter der Komet Komet 13P/Olbers. Er breitet nach oben einen Staubschweif aus.

Bildcredit und Bildrechte: Petr Horálek / Institut für Physik in Opava

Der Komet 13P/Olbers besucht das innere Sonnensystem etwa alle 70 Jahre. Seinen letzten Periheldurchgang, also seine größte Annäherung an die Sonne, hatte er am 30. Juni 2024. Der Komet vom Typ Halley befindet sich nun auf dem Rückweg in Richtung zur fernen Oortschen Wolke.

Hier sehen wir ihn am nördlichen Sommerhimmel über der historischen Burg Kunietitz (Kunětická Hora) in der Tschechischen Republik. Das Bild ist ein Komposit aus von nachgeführten Langzeitbelichtungen des Kometen und des Sternhimmels und nicht nachgeführten Aufnahmen für die Landschaft im Vordergrund, die am 28. Juli aufgenommen wurden.

Der Komet zeigt neben einem breiten Staubschweif und einer helleren Koma auch einen langen Ionenschweif, der vom Sonnenwind verdrillt wurde. Der Komet befindet sich etwa 16 Lichtminuten von der Bur entfernt und steht vor schwachen Hintergrundsternen unterhalb des nördlichen Sternbilds der Großen Bärin (lat. Ursa Major).

Die Burg auf dem Hügel stammt aus dem 15. Jahrhundert, während Heinrich Olbers den nach ihm benannten Kometen im Jahr 1815 entdeckte. Der hier kurz nach Sonnenuntergang tief am nordwestlichen Himmel aufgenommene Komet bietet Himmelsbeobachter*innen auf der Erde zur Zeit einen lohnenden Anblick in Teleskopen und Ferngläsern. Der nächste Periheldurchgang des Kometen 13P/Olbers wird im Jahr 2094 stattfinden.

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Komet 13P/Olbers

Das Bild zeigt den Kometen 13P/Olbers. Sein Kopf befindet sich rechts unten, nach links fächert sich sein Schweif aus.

Bildcredit und Bildrechte: Dan Bartlett

Es ist kein Paradoxon, dass der Komet 13P/Olbers nach 68 Jahren in das innere Sonnensystem zurückkehrt. Der periodische Komet vom Halleyschen Typ wird am 30. Juni sein nächstes Perihel oder seine nächste Annäherung an die Sonne erreichen und ist ein Ziel für Fernglasbeobachtungen tief am Nachthimmel der nördlichen Hemisphäre des Planeten Erde geworden.

Dieses scharfe Teleskopbild von 13P wurde in der Nacht des 25. Juni aufgenommen. Es zeigt die wechselnden Details des hellen Ionenschweifs des Kometen, der durch den Wind der aktiven Sonne zerrissen und zerfleddert wurde, sowie einen breiten, aufgefächerten Staubschweif und eine leicht grünliche Koma. Das Bild erstreckt sich über mehr als zwei Grad vor einem Hintergrund aus schwachen Sternen in Richtung des Sternbilds Luchs.

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Komet Pons-Books mit Gegenschweif

Rechts oben ist der Kopf des Kometen Pons-Brooks. Seine beiden Schweife zeigen scheinbar in verschiedene Richtungen, tatsächlich zeigen sie von uns aus gesehen nach hinten. Der Ionenschweif verläuft diagonal nach unten durchs ganze Bild, der Staubschweif ist verkürzt, er zeigt nach oben und fächert sich nach links bis zum Ionenschweif auf.

Bildcredit und Bildrechte: Rolando Ligustri

Warum hat Komet Pons-Brooks zwei Schweife, die in entgegengesetzte Richtungen weisen?

Am auffälligsten ist der bläuliche Ionenschweif, der sich quer durch das Bild nach unten erstreckt. Der Ionenschweif wird durch den Sonnenwind geradewegs von der Sonne weggedrückt.

Oben rechts im Bild sieht man die helle zentrale Koma des Kometen 12P/Pons–Brooks. Auf der linken Seite der Koma zeigt sich der weit aufgefächerte Staubschweif des Kometen. Dieser Schweif wird vom Strahlungsdruck der Sonne weggeschoben und gebremst. Daher bleibt er eher entlang des Kometenorbits zurück und kann aus bestimmten Blickwinkeln in der entgegengesetzten Richtung zum Ionenschweif erscheinen.

Am unteren Rand des Bildes, das letzte Woche in Namibia aufgenommen wurde, ist der helle Stern Alpha Leporis zu sehen. Vor zwei Tagen durchlief der Komet den erdnächsten Punkt seiner Bahn. Er kann am besten vom Südhimmel aus beobachtet werden, während er langsam schwächer wird und ins äußere Sonnensystem zurückkehrt.

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Komet, Planet und Mond

Über einer dunklen Graslandschaft breitet sich ein Sternenhimmel aus. Am Himmel leuchten drei helle Objekte. Es sind Jupiter links oben, eine Mondsichel rechts oben und der Komet Pons-Brooks, sie bilden ein Dreieck. Der Komet hat zwei Schweife, die fast bis nach oben reichen.

Bildcredit und Bildrechte: Juan Carlos Casado (Starry Earth, TWAN)

Leute mit Erfahrung in der Himmelsbeobachtung hatten zu Beginn des Monats ihre helle Freude mit diesen drei Objekten, die nach Sonnenuntergang im Westen standen.

Das vertrauteste davon war der Mond, er steht links oben in einer Sichelphase. Der Rest des Mondes war zart sichtbar im Sonnenlicht, das zuvor von der Erde reflektiert wurde. Links oben leuchtet der helle Jupiter, der größte Planet im Sonnensystem. Das ungewöhnlichste Objekt war Komet 12P/Pons-Brooks unter dem Mond. Er zeigte rechts einen kurzen Staubschweif, aber nach oben reichte ein eindrucksvoller Ionenschweif.

Dieses Bild ist ein Komposit aus mehreren Bildern. Diese wurden nacheinander am selben Ort mit derselben Kamera fotografiert, und zwar in der Nähe von Llers in der spanischen Provinz Girona. Komet Pons-Brooks erreichte letzte Woche seine größte Annäherung an die Sonne und wird nun schwächer, während er zum Südhimmel wechselt und ins äußere Sonnensystem zurückkehrt.

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Der wechselhafte Ionenschweif des Kometen Pons-Brooks

Das Bild zeigt acht Darstellungen von verschiedenen Tagen übereinander angeordnet: Links sind die Köpfe der Kometenfotos, nach rechts fächern sich die unterschiedlich langen Schweife auf.

Bildcredit und Bildrechte: Shengyu Li und Shaining

Wie sich der Schweif eines Kometen verändert, kommt auf den Kometen an. Der Ionenschweif von Komet 12P/Pons–Brooks hat sich immer wieder stark verändert, wie in der hier gezeigten Bildfolge zu sehen ist. Die Bilder entstanden in den neun Tagen vom 6. bis 14. März (von oben nach unten). An manchen, aber nicht an allen Tagen war der Ionenschweif des Kometen relativ lang und komplex.

Gründe für Veränderungen im Schweif sind beispielsweise die Rate des vom Kometenkern ausgeworfenen Materials, die Stärke und Komplexität des Sonnenwindes sowie die Rotationsgeschwindigkeit des Kometen. Auch die Veränderung der Perspektive von der Erde aus macht sich im Laufe einer Woche im Erscheinungsbild des Kometenschweifs bemerkbar. Im Allgemeinen zeigt der Ionenschweif eines Kometen von der Sonne weg, weil das ausgestoßene Gas vom Sonnenwind nach außen gedrückt wird.

Heute könnte Pons-Brooks zu einem seltenen Kometen werden. Für alle, die die totale Sonnenfinsternis beobachten, könnte er plötzlich mitten am Tag zu sehen sein.

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