Animation: Vorhersage der Schweife des Kometen Tsuchinshan-ATLAS

Credit und Rechte: Nico Lefaudeux

Wie hell und seltsam entwickeln sich die Schweife des Kometen Tsuchinshan-ATLAS? Der Komet wurde in den letzten Wochen dramatisch heller, als er seine größte Sonnennähe erreichte. Vor drei Tagen kam es zur größten Annäherung an die Erde. In den letzten Tagen wurde C/2023 A3 (Tsuchinshan–ATLAS) sogar einer der hellsten Kometen des bisherigen Jahrhunderts. Leider war es schwierig, ihn zu sehen, weil er so nahe bei der Sonne stand.

In den nächsten Tagen bewegt sich der Komet von der Sonne fort. Vielleicht wird er dann ein auffälliger Anblick, er könnte aber schon bald verblassen. Dieses animierte Video zeigt, wie sich die Schweife des Kometen von der Erde aus gesehen entwickelt haben.

Das Video zeigt ein mögliches Szenario: Schwerere Teile des Staubschweifes zeigen allmählich scheinbar fast in die Gegenrichtung der leichteren Staubteilchen und des Ionenschweifs des Kometen. Der Staubschweif zieht dem Kometen hinterher. Der Ionenschweif ist der blaue Schweif, den der Sonnenwind direkt von der Sonne forttreibt.

Galerie: Komet Tsuchinsan-ATLAS 2024

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Komet Tsuchinshan-ATLAS über dem Lincoln-Memorial

Der Himmel hinter dem Lincoln-Memorial ist leicht bewölkt und leuchtet purpurfarben, links darüber ist der Komet Tsuchinshan-ATLAS mit nach oben gerichtetem Schweif.

Bildcredit und Bildrechte: Brennan Gilmore

Geht heute bei Sonnenuntergang hinaus und beobachtet den Kometen! C/2023 A3 (Tsuchinshan–ATLAS) ist nun auf der Nordhalbkugel am frühen Abend mit bloßem Auge sichtbar. Wenn ihr den Kometen sehen wollt, sucht einen Himmel mit niedrigem Horizont und schaut nach Westen. Wenn der Himmel klar und dunkel genug ist, braucht ihr nicht einmal ein Fernglas – der blasse Schweif des Kometen sollte etwa eine Stunde lang knapp über dem Horizont sichtbar sein.

Hier wurde Komet Tsuchinshan-ATLAS vor zwei Nächten über dem Lincoln-Memorial in US-amerikanischen Washington DC fotografiert.

Der Komet mit dem veränderlichen Schweif steigt mit jedem Tag bei Sonnenuntergang am Himmel höher und höher. Wie hell und lang seine Schweife tatsächlich werden, kann man nur raten.

Galerie: Komet Tsuchinsan-ATLAS 2024

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SOHO zeigt fünf helle Kometen

Fünf der sechs Bildfelder zeigen eine blau gefärbte Korona, aufgenommen mit dem Sonnenteleskop SOHO, und einen Kometen mit Schweif. Das sechste Feld ist leer.

Credit für die Bildzusammenstellung: Tunc Tezel (TWAN)

Diese Bilder vergleichen fünf helle Kometen, die von einem Koronographen an Bord der langlebigen Raumsonde SOHO aufgenommen wurden.

In chronologischer Reihenfolge sind sie alle an ihren Schweifen zu erkennen. Die Schweife bewegen sich in der Mitte des jeweiligen Sichtfeldes von der Sonne weg. Der direkte Blick auf die überwältigend helle Sonne ist durch die Abdeckscheibe des Koronagraphen versperrt.

Jeder Komet war für erdgebundene Himmelsbeobachter*innen unvergesslich, beginnend links oben mit dem Kometen McNaught, dem (bisher) hellsten Kometen des 21 Jahrhunderts. C/2023 A3 Tsuchinshan-Atlas nähert sich seinem Perihel mit der aktiven Sonne unten in der Mitte. Er hat in jüngster Zeit die Aufmerksamkeit von Kometenbeobachtern rund um den Erdball auf sich gezogen.

Vielleicht füllt sich bis Ende Oktober 2024 das leere 6. Feld mit dem hellen Sungrazer-Kometen C/2024 S1 Atlasoder aber auch nicht.

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Der prächtige Schweif des Kometen McNaught

Über den ganzen dunklen Himmel fächert sich der gefiederte Schweif des Kometen McNaught auf. Es war der große Komet des Jahres 2007.

Bildcredit und Bildrechte: Robert H. McNaught

Komet McNaught war der große Komet des Jahres 2007. Er entwickelte einen spektakulär langen, gefiederten Schweif, der sich am Himmel auffächerte. So war er mehrere Tage lang nach Sonnenuntergang am Südhimmel zu sehen.

Auf lang belichteten Weitwinkelaufnahmen kam die größte Ausdehnung des faszinierenden Schweifs zur Geltung. Gelegentlich war der Schweif des Kometen C/2006 P1 (McNaught) sogar auf der Nordhalbkugel knapp über dem Horizont sichtbar. Der Komet erreichte eine Spitzenhelligkeit von etwa ­−5 (minus fünf) Magnituden. Der Entdecker des Kometen nahm dieses Bild im Jänner 2007 am australischen Siding-Spring-Observatorium kurz nach Sonnenuntergang auf.

Komet McNaught war der hellste Komet seit Jahrzehnten. Er verblasste, als er weiter nach Süden wanderte, fort von Sonne und Erde. Komet Tsuchinshan–ATLAS ist ein Kandidat für den großen Kometen 2024. Nächsten Monat präsentiert er voraussichtlich der Erde seine Schweife auf prachtvollste Weise.

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Der periodische Komet Swift-Tuttle

Vor einem dichten Sternenfeld breitet ein Komet mit grünlicher Koma einen langen Ionenschweif und einen kürzeren Staubschweif aus.

Bildcredit und Bildrechte: Gerald Rhemann

Der Komet 109P/Swift-Tuttle ist ein Komet vom Typ Halley mit einer Umlaufzeit von etwa 133 Jahren. Er gilt als Verursacher des jährlichen Perseïden-Meteoritenschauers.

Der letzte Besuch des Kometen im inneren Sonnensystem war im Jahr 1992. Damals war er mit bloßem Auge nicht sichtbar, aber er wurde hell genug, um von den meisten Orten aus mit Ferngläsern und kleinen Teleskopen gesehen zu werden.

Dieses atemberaubende Farbbild der grünlichen Koma, des langen Ionenschweifs und des Staubschweifs von Swift-Tuttle wurde am 24. November 1992 aufgenommen, etwa 16 Tage nach der größten Annäherung des langperiodischen Kometen an die Erde.

Es wird erwartet, dass der Komet Swift-Tuttle das nächste Mal im Jahr 2126 am Nachthimmel zu sehen sein wird. In der Zwischenzeit werden staubige Kometentrümmer, die entlang der Umlaufbahn von Swift-Tuttle zurückbleiben, weiterhin aufgewirbelt und erzeugen den bekanntesten Meteorschauer im Juli und August.

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Komet Olbers über Burg Kunietitz

Über der Burg Kunietitz in Tschechien leuchter der Komet Komet 13P/Olbers. Er breitet nach oben einen Staubschweif aus.

Bildcredit und Bildrechte: Petr Horálek / Institut für Physik in Opava

Der Komet 13P/Olbers besucht das innere Sonnensystem etwa alle 70 Jahre. Seinen letzten Periheldurchgang, also seine größte Annäherung an die Sonne, hatte er am 30. Juni 2024. Der Komet vom Typ Halley befindet sich nun auf dem Rückweg in Richtung zur fernen Oortschen Wolke.

Hier sehen wir ihn am nördlichen Sommerhimmel über der historischen Burg Kunietitz (Kunětická Hora) in der Tschechischen Republik. Das Bild ist ein Komposit aus von nachgeführten Langzeitbelichtungen des Kometen und des Sternhimmels und nicht nachgeführten Aufnahmen für die Landschaft im Vordergrund, die am 28. Juli aufgenommen wurden.

Der Komet zeigt neben einem breiten Staubschweif und einer helleren Koma auch einen langen Ionenschweif, der vom Sonnenwind verdrillt wurde. Der Komet befindet sich etwa 16 Lichtminuten von der Bur entfernt und steht vor schwachen Hintergrundsternen unterhalb des nördlichen Sternbilds der Großen Bärin (lat. Ursa Major).

Die Burg auf dem Hügel stammt aus dem 15. Jahrhundert, während Heinrich Olbers den nach ihm benannten Kometen im Jahr 1815 entdeckte. Der hier kurz nach Sonnenuntergang tief am nordwestlichen Himmel aufgenommene Komet bietet Himmelsbeobachter*innen auf der Erde zur Zeit einen lohnenden Anblick in Teleskopen und Ferngläsern. Der nächste Periheldurchgang des Kometen 13P/Olbers wird im Jahr 2094 stattfinden.

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Komet 13P/Olbers

Das Bild zeigt den Kometen 13P/Olbers. Sein Kopf befindet sich rechts unten, nach links fächert sich sein Schweif aus.

Bildcredit und Bildrechte: Dan Bartlett

Es ist kein Paradoxon, dass der Komet 13P/Olbers nach 68 Jahren in das innere Sonnensystem zurückkehrt. Der periodische Komet vom Halleyschen Typ wird am 30. Juni sein nächstes Perihel oder seine nächste Annäherung an die Sonne erreichen und ist ein Ziel für Fernglasbeobachtungen tief am Nachthimmel der nördlichen Hemisphäre des Planeten Erde geworden.

Dieses scharfe Teleskopbild von 13P wurde in der Nacht des 25. Juni aufgenommen. Es zeigt die wechselnden Details des hellen Ionenschweifs des Kometen, der durch den Wind der aktiven Sonne zerrissen und zerfleddert wurde, sowie einen breiten, aufgefächerten Staubschweif und eine leicht grünliche Koma. Das Bild erstreckt sich über mehr als zwei Grad vor einem Hintergrund aus schwachen Sternen in Richtung des Sternbilds Luchs.

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Komet Pons-Books mit Gegenschweif

Rechts oben ist der Kopf des Kometen Pons-Brooks. Seine beiden Schweife zeigen scheinbar in verschiedene Richtungen, tatsächlich zeigen sie von uns aus gesehen nach hinten. Der Ionenschweif verläuft diagonal nach unten durchs ganze Bild, der Staubschweif ist verkürzt, er zeigt nach oben und fächert sich nach links bis zum Ionenschweif auf.

Bildcredit und Bildrechte: Rolando Ligustri

Warum hat Komet Pons-Brooks zwei Schweife, die in entgegengesetzte Richtungen weisen?

Am auffälligsten ist der bläuliche Ionenschweif, der sich quer durch das Bild nach unten erstreckt. Der Ionenschweif wird durch den Sonnenwind geradewegs von der Sonne weggedrückt.

Oben rechts im Bild sieht man die helle zentrale Koma des Kometen 12P/Pons–Brooks. Auf der linken Seite der Koma zeigt sich der weit aufgefächerte Staubschweif des Kometen. Dieser Schweif wird vom Strahlungsdruck der Sonne weggeschoben und gebremst. Daher bleibt er eher entlang des Kometenorbits zurück und kann aus bestimmten Blickwinkeln in der entgegengesetzten Richtung zum Ionenschweif erscheinen.

Am unteren Rand des Bildes, das letzte Woche in Namibia aufgenommen wurde, ist der helle Stern Alpha Leporis zu sehen. Vor zwei Tagen durchlief der Komet den erdnächsten Punkt seiner Bahn. Er kann am besten vom Südhimmel aus beobachtet werden, während er langsam schwächer wird und ins äußere Sonnensystem zurückkehrt.

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