Die unerwarteten Schweife des Asteroiden P5

Die beiden Bildfelder vom 10. und 23. September zeigen den Asteroiden P5 mit jeweils mehreren Schweifen.

Bildcredit: NASA, ESA und D. Jewitt (UCLA) et al.

Was passiert mit dem Asteroiden P/2013 P5? Das weiß niemand so genau. Aus unbekannten Gründen zeigt der Asteroid nun nicht bloß einen, sondern ganze sechs einzelne Schweife. Die Bilder wurden vor zwei Monaten mit dem Weltraumteleskop Hubble aufgenommen. Sie zeigen Staubströme, die sich rasch ändern.

Es ist nicht einmal bekannt, seit wann P5 diese ungewöhnlichen Schweife entwickelt. Wäre der Hauptgürtelasteroid von einem großen Meteor getroffen worden, hätte man erwartet, dass ein einzelner Staubschweif entsteht.

Eine mögliche Erklärung besagt, dass der Asteroid unter dem Strahlungsdruck der Sonne immer schneller rotiert. Das führt dazu, dass Ansammlungen von zuvor gravitativ gebundenem Staub abströmen. Künftige Beobachtungen sollten zeigen, wie sich P5 mit seinen Staubschwaden entwickelt. Man hofft auch auf weitere Hinweise über seine Natur und darüber, wie viele ähnliche Asteroiden es geben könnte.

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Komet Lovejoy und M44

Vor vielen dicht verteilten Sternen zieht der Komet Lovejoy mit grüner Koma und weißem Ionenschweif am Sternhaufen Praesepe oder M44 im Krebs vorbei.

Bildcredit und Bildrechte: Damian Peach

Komet ISON nähert sich der Sonne. Während alle gespannt darauf hoffen, dass er weiterhin heller wird, kann man am Nordhimmel vor der Morgendämmerung im Osten drei weitere helle Kometen beobachten. Von diesen ist Komet Lovejoy C/2013 R1 derzeit der hellste am Morgenhimmel.

Komet Lovejoy wurde erst im September entdeckt. Er ist kein Komet, der die Sonne streift. Man kann ihn an sehr dunklen Orten fast schon mit bloßem Auge erspähen. Diese Teleskopansicht vom 7. November zeigt ihn mir einer grünlichen Koma und einen Schweif.

Komet Lovejoy ist etwa 1/2 AE von unserem hübschen Planeten und 1,2 AE von der Sonne entfernt. Der Komet hat ein fotogenes Messier-Erlebnis. Er zieht nämlich am bekannten Sternhaufen M44 vorbei. Der Sternhaufen heißt Praesepe, er befindet sich im Sternbild Krebs. Am unteren Bildrand leuchtet der gelbliche, helle Stern Delta Cancri.

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Der große Komet von 1680 über Rotterdam

Das Gemälde zeigt einen Kometen mit einem sehr langen dünnen Schweif am roten Himmel über Rotterdam im Jahr 1680. Vor einem Gewässer steht eine Menschenmenge, mehrere Personen halten einen Jakobsstab.

Illustrationscredit: Lieve Verschuier

Gab es schon einmal einen Kometen wie ISON? Zwei Kometen sehen zwar niemals genau gleich aus, aber einer hatte wohl große Ähnlichkeit mit ISON. Es ist Komet Kirch, der große Komet 1680. Wie der näherkommende Komet ISON war auch Komet Kirch ein heller Sonnenstreifer. Er kam der Sonnenoberfläche sehr nahe.

Doch keiner der beiden gehört zur häufigsten Gruppe der Sonnenstreifer, nämlich der Kreutz-Gruppe. Diese besteht aus den Überresten eines Kometen, der vor Hunderten Jahren in der Nähe der Sonne zerbrach.

Das Gemälde von Lieve Versheier zeigt den langen Schweif des Kometen Kirch. Die Menschenmenge im Vordergrund beobachtet den Kometen im niederländischen Rotterdam. Einige Leute halten einen Jakobsstab. Dieses Winkelmessgerät ist ein Vorläufer des Sextanten.

Niemand weiß, wie sich Komet ISON entwickelt. Ähnlich wie Komet Kirch erreicht er seine größte Helligkeit wohl dann, wenn er der Sonne sehr nahe kommt. Bei ISON sind das die letzten Tage im November.

Galerie: Helle Kometen 2013

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Hale-Bopp: Der große Komet des Jahres 1997

Am sternklaren Himmel leuchtet der helle Komet Hale-Bopp mit seinen breiten Schweifen. Vorne stehen rot beleuchtet zwei Burschen, die ihn beobachten.

Bildcredit und Bildrechte: Jerry Lodriguss (Catching the Light)

Vor sechzehn Jahren zog der Komet Hale-Bopp an der Sonne vorbei und bot ein glanzvolles Spektakel am irdischen Nachthimmel. Dieser atemberaubende Anblick wurde kurz nach dem Periheldurchgang 1997 fotografiert. Er zeigt die unvergesslichen Schweife des Kometen Hale-Bopp. Er hatte einen weißlichen Staubschweif und einen blauen Ionenschweif.

Hier ist der Ionenschweif am nördlichen Himmel länger als zehn Grad. Er verblasst beim Doppelsternhaufen im Perseus. Der Kopf des Kometen liegt bei Almak, einem hellen Stern im Sternbild Andromeda. Erinnert ihr euch an Hale-Bopp? Die Söhne des Fotografen waren damals 12 und 15 Jahre alt. Sie stehen im Vordergrund und erinnern sich noch heute. Insgesamt war Hale-Bopp etwa ab Ende Mai 1996 bis September 1997 mit bloßem Auge sichtbar.

Derzeit erwarten wir in den kommenden Wochen die allmähliche Aufhellung des Kometen ISON. Es ist noch nicht sicher, wie interessant seine erste Reise ins innere Sonnensystem wird.

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Schweife des Kometen Lemmon

Rechts unten ist der helle Kern des Kometen Lemmon. Er ist von einer grün leuchtenden Koma umgeben, nach links oben steigt diagonal der Ionenschweif auf, der Staubschweif fächert sich nach oben auf.

Bildcredit und Bildrechte: Gerald Rhemann

Komet Lemmon präsentierte Anfang des Jahres interessant verschachtelten Schweife. Wie sind sie entstanden? Fast jeder Komet, der sich der Sonne nähert, hat normalerweise zwei Schweife: einen Staubschweif und einen Ionenschweif.

Komet Lemmons grauweißer Staubschweif ragt über den Kometenkern. Er entsteht durch Staub, der vom erwärmten Kometenkern ausströmt. Dieser Staub reflektiert Sonnenlicht. Der blaue Ionenschweif von C/2012 F6 (Lemmon) breitet sich aus, indem der Sonnenwind Ionen aus Kern von der Sonne forttreibt. Der Ionenschweif wirkt fließend und ist stärker strukturiert.

Auch die Koma um den Kern des Kometen Lemmon ist ein interessanter Anblick. Sie besteht aus atomarem Kohlenstoffgas. Dieses fluoresziert im Sonnenlicht und leuchtet grün. Dieses Bild entstand Mitte April am dunklen Himmel über Namibia. Komet Lemmon wird nun blasser, während er ins äußere Sonnensystem zurückwandert.

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Der breite Schweif von PanSTARRS

Der Schweif des Kometen PanSTARRS ist stark gefächert. Das überlagerte Bild zeigt die Struktur des Schweifes.

Bildcredit und Bildcredit: Lorenzo ComolliModell-Einblendung: Marco Fulle (INAF)

Für Beobachter auf der Nordhalbkugel hängt der Komet PanSTARRS C/2011 L4 in den nächsten Tagen nach Sonnenuntergang, aber vor Mondaufgang immer noch im Westen über dem Horizont. Unsere Perspektive auf dem Planeten Erde bietet weiterhin eine gute Sicht auf den breiten Staubschweif des Kometen.

Diese Langzeitbelichtung vom 21. März folgte dem Kometen. Sie wurde kontrastverstärkt. Dadurch zeigt das Bild die auffallenden zarten Streifen im Schweif des Kometen PanSTARRS. Schiebt den Mauspfeil über das Bild oder klickt hier, dann wird der Staubschweif mit einem Modellgeflecht von Isochronen und Isodynen überlagert. Isochronen (lange gestrichelte Linien) zeigen die Lage von Staubkörnchen, die sich gleichzeitig mit der Geschwindigkeit Null vom Kometenkern lösen.

Die aufeinanderfolgenden isochronen Linien liegen einen Tag auseinander und beginnen unten, zehn Tage vor dem Periheldurchgang des Kometen am 10. März. Isodynen (durchgezogene Linien) zeigen die Lage von Staubkörnchen gleicher Größe, die sich ebenfalls mit der Geschwindigkeit Null lösen.

Staubkörnchen, die einen Mikrometer groß sind, sind entlang der oberen Isodyne verteilt. Die Körnchengröße wächst entlang der Isodynen fast parallel zur Kometenbahn (kurz gestrichelte Linie durch den Kern) gegen den Uhrzeigersinn auf 500 Mikrometer große Körnchen. Im Modell wird angenommen, dass die Kräfte, die auf die Staubkörnchen wirken, Gravitation und Strahlungsdruck des Sonnenlichts sind. Die periodische Streifenbildung im Schweif des Kometen PanSTARRS scheint den isochronen Modelllinien zu folgen.

Abbildungsmaßstab: Am 21. März war Komet PanSTARRS etwa 180 Millionen Kilometer entfernt. In dieser Entfernung ist dieses Bild fast 4 Millionen Kilometer groß.

Lesetipp: „Mir kommen keine Weiber mehr ins All“Walentina Tereschkowas Weg ins All; von Maria Pflug-Hofmayr

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Kometenschloss

Über einem hell beleuchteten malerischen Kometenschloss auf der Kuppe eines blattlosen Waldes leuchtet ein Komet. Die Scheinwerfer, die das Schloss beleuchten, werfen Lichtkegel an den Himmel.

Bildcredit und Bildrechte: Stefan Seip (TWAN)

Der breite Staubschweif des Kometen PanSTARRS (C/2011 L4) war für viele Freunde vo Kometen auf der Nordhalbkugel ein vertrauter Anblick. Während der Komet blasser wird, steigt er nach Sonnenuntergang höher über den Westhorizont.

Diese Ansicht des beliebten Kometen ist ziemlich fantastisch. Der gebogene Staubschweif zieht von der Sonne weg und folgt dem Kometen auf seiner Bahn. Er strömt scheinbar auch von einer beleuchteten Burg auf einer Bergkuppe fort.

Kometenschloss wäre ein angemessener Name für diese Szenerie. Es wird traditionell Burg Hohenzollern genannt. Das Bild mit Kometenschloss wurde am 15. März mit einem starken Teleobjektiv etwa 80 Kilometer von Stuttgart entfernt bei besonders klarem Himmel fotografiert.

Galerie: Komet PanSTARRS

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Die Kometen Lemmon und PanSTARRS am Höchststand

Zwei helle Kometen stehen am Abendhimmel über der Atacamawüste, ihre Schweife zeigen von der Sonne fort.

Bildcredit und Bildrechte: Yuri Beletsky (ESO)

Zwei eindrucksvolle Kometen erreichen in den nächsten zwei Wochen ihre größte Helligkeit. Letzte Woche bot sich eine seltene Fotogelegenheit. Beide Kometen wurden zusammen am Himmel über der südamerikanischen Atacamawüste fotografiert.

Komet C/2012 F6 (Lemmon) steht links oben. Er präsentiert einen langen Schweif und eine grün leuchtende Koma. Komet C/2011 L4 (PanSTARRS) ist rechts unten am Horizont zu sehen. Er besitzt einen hellen Schweif aus Staub, der Sonnenlicht reflektiert. Die Schweife beider Kometen zeigen, wo die Sonne kürzlich untergegangen ist.

Komet Lemmon ist nächste Woche vor Sonnenuntergang am Südhimmel gerade noch mit bloßem Auge sichtbar. Danach sieht man am besten mit einem Fernglas, wie er schwächer wird und langsam nach Norden wandert. Komet PanSTARRS bleibt jedoch nur noch wenige Tage am Südhimmel. Danach ist er weiterhin hell genug für das bloße Auge, während er zum Nordhimmel wandert.

Um den gewaltigen schmelzenden Schneeball PanSTARRS zu finden, sollte man kurz nach Sonnenuntergang am westlichen Horizont suchen. Derzeit wird auch das Hellerwerden des Kometen C/2012 S1 (ISON) überwacht. Er wird vielleicht gegen Ende 2013 eines der hellsten Objekte am Nachthimmel.

Galerie: Helle Kometen 2013

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