Der aktive Komet ISON

Komet ISON ist auf zwei Bildfeldern dargestellt. Links ist ein Bild in normaler Farbdarstellung, rechts ein Negativbild.

Bildcredit und Bildrechte: Babak Tafreshi (TWAN)

Komet ISON zieht in der Morgendämmerung über den Himmel. Er nähert sich seiner Begegnung mit der Sonne am 18. November und erwacht zum Leben. Der lang erwartete Komet wurde Berichten zufolge um einiges heller. Er ist an dunklen Beobachtungsorten mit bloßem Auge sichtbar. Langsam wächst ein komplexer werdender Schweif.

ISONs Schweif reicht auf dieser Teleobjektiv-Himmelsansicht über zwei Grad. Das Foto wurde am Morgen des 15. November im Süden von Kenia fotografiert. Das rechte Bildfeld zeigt eine vergrößerte Negativ-Version. Man erkennt die Details des langen Schweifes leichter. Im oberen Bildteil sind Fasern, die vom Schweif abgetrennt wurden.

Komet ISON ist ein Sonnenstreifer. Er besucht zum ersten Mal das innere Sonnensystem. Die Chancen, dass ISON überlebt und Ende Dezember als heller Komet am Himmel des Planeten Erde auftritt, sind gering.

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Der große Komet von 1680 über Rotterdam

Das Gemälde zeigt einen Kometen mit einem sehr langen dünnen Schweif am roten Himmel über Rotterdam im Jahr 1680. Vor einem Gewässer steht eine Menschenmenge, mehrere Personen halten einen Jakobsstab.

Illustrationscredit: Lieve Verschuier

Gab es schon einmal einen Kometen wie ISON? Zwei Kometen sehen zwar niemals genau gleich aus, aber einer hatte wohl große Ähnlichkeit mit ISON. Es ist Komet Kirch, der große Komet 1680. Wie der näherkommende Komet ISON war auch Komet Kirch ein heller Sonnenstreifer. Er kam der Sonnenoberfläche sehr nahe.

Doch keiner der beiden gehört zur häufigsten Gruppe der Sonnenstreifer, nämlich der Kreutz-Gruppe. Diese besteht aus den Überresten eines Kometen, der vor Hunderten Jahren in der Nähe der Sonne zerbrach.

Das Gemälde von Lieve Versheier zeigt den langen Schweif des Kometen Kirch. Die Menschenmenge im Vordergrund beobachtet den Kometen im niederländischen Rotterdam. Einige Leute halten einen Jakobsstab. Dieses Winkelmessgerät ist ein Vorläufer des Sextanten.

Niemand weiß, wie sich Komet ISON entwickelt. Ähnlich wie Komet Kirch erreicht er seine größte Helligkeit wohl dann, wenn er der Sonne sehr nahe kommt. Bei ISON sind das die letzten Tage im November.

Galerie: Helle Kometen 2013

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Schweife des Kometen Lemmon

Rechts unten ist der helle Kern des Kometen Lemmon. Er ist von einer grün leuchtenden Koma umgeben, nach links oben steigt diagonal der Ionenschweif auf, der Staubschweif fächert sich nach oben auf.

Bildcredit und Bildrechte: Gerald Rhemann

Komet Lemmon präsentierte Anfang des Jahres interessant verschachtelten Schweife. Wie sind sie entstanden? Fast jeder Komet, der sich der Sonne nähert, hat normalerweise zwei Schweife: einen Staubschweif und einen Ionenschweif.

Komet Lemmons grauweißer Staubschweif ragt über den Kometenkern. Er entsteht durch Staub, der vom erwärmten Kometenkern ausströmt. Dieser Staub reflektiert Sonnenlicht. Der blaue Ionenschweif von C/2012 F6 (Lemmon) breitet sich aus, indem der Sonnenwind Ionen aus Kern von der Sonne forttreibt. Der Ionenschweif wirkt fließend und ist stärker strukturiert.

Auch die Koma um den Kern des Kometen Lemmon ist ein interessanter Anblick. Sie besteht aus atomarem Kohlenstoffgas. Dieses fluoresziert im Sonnenlicht und leuchtet grün. Dieses Bild entstand Mitte April am dunklen Himmel über Namibia. Komet Lemmon wird nun blasser, während er ins äußere Sonnensystem zurückwandert.

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Der breite Schweif von PanSTARRS

Der Schweif des Kometen PanSTARRS ist stark gefächert. Das überlagerte Bild zeigt die Struktur des Schweifes.

Bildcredit und Bildcredit: Lorenzo ComolliModell-Einblendung: Marco Fulle (INAF)

Für Beobachter auf der Nordhalbkugel hängt der Komet PanSTARRS C/2011 L4 in den nächsten Tagen nach Sonnenuntergang, aber vor Mondaufgang immer noch im Westen über dem Horizont. Unsere Perspektive auf dem Planeten Erde bietet weiterhin eine gute Sicht auf den breiten Staubschweif des Kometen.

Diese Langzeitbelichtung vom 21. März folgte dem Kometen. Sie wurde kontrastverstärkt. Dadurch zeigt das Bild die auffallenden zarten Streifen im Schweif des Kometen PanSTARRS. Schiebt den Mauspfeil über das Bild oder klickt hier, dann wird der Staubschweif mit einem Modellgeflecht von Isochronen und Isodynen überlagert. Isochronen (lange gestrichelte Linien) zeigen die Lage von Staubkörnchen, die sich gleichzeitig mit der Geschwindigkeit Null vom Kometenkern lösen.

Die aufeinanderfolgenden isochronen Linien liegen einen Tag auseinander und beginnen unten, zehn Tage vor dem Periheldurchgang des Kometen am 10. März. Isodynen (durchgezogene Linien) zeigen die Lage von Staubkörnchen gleicher Größe, die sich ebenfalls mit der Geschwindigkeit Null lösen.

Staubkörnchen, die einen Mikrometer groß sind, sind entlang der oberen Isodyne verteilt. Die Körnchengröße wächst entlang der Isodynen fast parallel zur Kometenbahn (kurz gestrichelte Linie durch den Kern) gegen den Uhrzeigersinn auf 500 Mikrometer große Körnchen. Im Modell wird angenommen, dass die Kräfte, die auf die Staubkörnchen wirken, Gravitation und Strahlungsdruck des Sonnenlichts sind. Die periodische Streifenbildung im Schweif des Kometen PanSTARRS scheint den isochronen Modelllinien zu folgen.

Abbildungsmaßstab: Am 21. März war Komet PanSTARRS etwa 180 Millionen Kilometer entfernt. In dieser Entfernung ist dieses Bild fast 4 Millionen Kilometer groß.

Lesetipp: „Mir kommen keine Weiber mehr ins All“Walentina Tereschkowas Weg ins All; von Maria Pflug-Hofmayr

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Kometenschloss

Über einem hell beleuchteten malerischen Kometenschloss auf der Kuppe eines blattlosen Waldes leuchtet ein Komet. Die Scheinwerfer, die das Schloss beleuchten, werfen Lichtkegel an den Himmel.

Bildcredit und Bildrechte: Stefan Seip (TWAN)

Der breite Staubschweif des Kometen PanSTARRS (C/2011 L4) war für viele Freunde vo Kometen auf der Nordhalbkugel ein vertrauter Anblick. Während der Komet blasser wird, steigt er nach Sonnenuntergang höher über den Westhorizont.

Diese Ansicht des beliebten Kometen ist ziemlich fantastisch. Der gebogene Staubschweif zieht von der Sonne weg und folgt dem Kometen auf seiner Bahn. Er strömt scheinbar auch von einer beleuchteten Burg auf einer Bergkuppe fort.

Kometenschloss wäre ein angemessener Name für diese Szenerie. Es wird traditionell Burg Hohenzollern genannt. Das Bild mit Kometenschloss wurde am 15. März mit einem starken Teleobjektiv etwa 80 Kilometer von Stuttgart entfernt bei besonders klarem Himmel fotografiert.

Galerie: Komet PanSTARRS

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Die Kometen Lemmon und PanSTARRS am Höchststand

Zwei helle Kometen stehen am Abendhimmel über der Atacamawüste, ihre Schweife zeigen von der Sonne fort.

Bildcredit und Bildrechte: Yuri Beletsky (ESO)

Zwei eindrucksvolle Kometen erreichen in den nächsten zwei Wochen ihre größte Helligkeit. Letzte Woche bot sich eine seltene Fotogelegenheit. Beide Kometen wurden zusammen am Himmel über der südamerikanischen Atacamawüste fotografiert.

Komet C/2012 F6 (Lemmon) steht links oben. Er präsentiert einen langen Schweif und eine grün leuchtende Koma. Komet C/2011 L4 (PanSTARRS) ist rechts unten am Horizont zu sehen. Er besitzt einen hellen Schweif aus Staub, der Sonnenlicht reflektiert. Die Schweife beider Kometen zeigen, wo die Sonne kürzlich untergegangen ist.

Komet Lemmon ist nächste Woche vor Sonnenuntergang am Südhimmel gerade noch mit bloßem Auge sichtbar. Danach sieht man am besten mit einem Fernglas, wie er schwächer wird und langsam nach Norden wandert. Komet PanSTARRS bleibt jedoch nur noch wenige Tage am Südhimmel. Danach ist er weiterhin hell genug für das bloße Auge, während er zum Nordhimmel wandert.

Um den gewaltigen schmelzenden Schneeball PanSTARRS zu finden, sollte man kurz nach Sonnenuntergang am westlichen Horizont suchen. Derzeit wird auch das Hellerwerden des Kometen C/2012 S1 (ISON) überwacht. Er wird vielleicht gegen Ende 2013 eines der hellsten Objekte am Nachthimmel.

Galerie: Helle Kometen 2013

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Streifzug über den Südhimmel

Links neben der Kleinen Magellanschen Wolke und dem Kugelsternhaufen 47 Tucanae darunter leuchtet die winzige grüne Koma des Kometen Lemmon (C/2012 F6a)

Bild/Videocredit und Bildrechte: Alex Cherney (Terrastro, TWAN)

Derzeit ziehen die Kometen Lemmon (C/2012 F6a) und PanSTARRS (C/2011 L4) über den Südhimmel. Diese Teleobjektivszene zeigt links Lemmons limettengrüne Koma und seinen schmalen Schweif. Das Einzelbild stammt aus einem Zeitraffervideo, das am 12. Februar aufgenommen wurde. Das Video zeigt die Bewegung des Kometen vor den Sternen im Hintergrund.

Komet Lemmons Bahn brachte ihn in die Nähe der Sichtlinie zu markanten Schätzen des Südhimmels. Dazu zählen die Kleine Magellansche Wolke und der Kugelsternhaufen 47 Tucanae (rechts unten).

Komet PanSTARRS zeigt einen breiteren, weißlicheren Schweif. Er wandert auf späteren Bildern des Videos durch das blasse Sternbild Mikroskop. Beide Kometen sind mit Ferngläsern und kleinen Teleskopen zu sehen. Sie werden heller und erreichen in den nächsten Monaten den Nordhimmel.

Videos und Diskussion: Russische Meteorexplosion

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Komet Lemmon beim Himmelssüdpol

Die farbigen Strichspuren sind links weiß, dann rot, grün und blau, in der Reihenfolge der verwendeten Filter. Vor den Strichspuren leuchtet der Komet Lemmon (C/2012 F6) mit einer markanten grünen Koma. Seine Schweife sind dünn und gerade.

Bildcredit und Bildrechte: Peter Ward (Barden Ridge Observatory)

Komet Lemmon (C/2012 F6) streift zurzeit über den südlichen Himmel. Er erhielt diesen Namen, nachdem er letztes Jahr bei der Mount-Lemmon-Durchmusterung entdeckt wurde. Er ist heller als erwartet, aber noch nicht mit bloßem Auge sichtbar.

Komet Lemmon hat auf diesem Teleskopbild vom 4. Februar eine helle, limettengrüne Koma und einen blassen, geteilten Schweif. Der grünliche Farbton stammt von zweiatomigem C2-Gas, das im Sonnenlicht fluoresziert. Das Farbkompositbild wurde an einer Sternwarte in der Nähe von Sydney in Australien fotografiert. Es entstand aus einer Serie von Einzelbildern, die dem Kometen nachgeführt wurden.

Das Sichtfeld ist 1 Grad breit. Die Strichspuren sind eine Konsequenz der relativ raschen Bewegung des Kometen vor dem Sternenhintergrund in der Nähe des Himmelssüdpols. Wenn der Komet nach Norden wandert, wird er voraussichtlich heller. Ende März sollte er seine größte Helligkeit erreichen (etwa 3. Größenklasse), weil er dann der Sonne am nächsten steht.

Anfang April sollte er auf der Nordhalbkugel sichtbar sein. Natürlich könnte Komet Lemmon dieses Jahr bloß irgendein hübscher Komet sein, da wir auf dem Planeten Erde sehnsüchtig auf die Kometen PanSTARRS und ISON warten.

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