Der sternklare Himmel unter Hollow Hill

Die Decke einer Höhle in Neuseeland ist von Glühwürmchen (Arachnocampa luminosa) übersät. Es sind blau leuchtende Punkte oben im Bild. Sie locken mit dieser Illusion eines Sternenhimmels Insekten in ihre Fallen.

Bildcredit und Bildrechte: Phill Round

Wenn man in der neuseeländischen Hollow Hill Cave nach oben blickt, sieht man scheinbar einen vertrauten sternklaren Himmel. Genau darauf zählen die Arachnocampa luminosa. Auf dieser Langzeitbelichtung sind Neuseeland-Glühwürmchen über die Höhlendecke verteilt. Sie verleihen ihr das einladende, offene Aussehen eines klaren, dunklen Nachthimmels voller Sterne.

Arglose Insekten fliegen daher zu weit nach oben und bleiben an den Fallen der Glühwürmchen kleben. Die Glühwürmchen bauen sie, um Nahrung zu fangen. Natürlich kann man professionelle Sternforschende nicht so leicht täuschen. Aber die Struktur links oben sieht dem Kohlensacknebel und dem Kreuz des Südens sehr ähnlich …

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Honigmond über Lissabon

Am Horizont steht die Cristo-Rei-Statue über Lissabon. Dahinter geht der Mond auf. Am Horizont ist er noch dunkelrot und kaum zu sehen. Je höher er steigt, desto heller und gelblicher wird er.

Bildcredit und Bildrechte: Miguel Claro

Als die Sonne am Freitag, dem 13. unterging, stieg ein voller Honigmond auf. Er wurde auf dieser gut geplanten Zeitrafferserie fotografiert. Die Cristo-Rei-Statue von Lissabon in Portugal steht im Vordergrund. Sie ist etwa 6 Kilometer von Kamera und Teleobjektiv entfernt.

In den Tagen um die heutige Sonnenwende (21. Juni, 10:51 UT) zieht die Sonne ihren höchsten Bogen am Himmel der Nordhalbkugel. Dabei wanderte sie die Ebene der Ekliptik entlang. Nachts steht die Ekliptik niedrig, und der Pfad des Vollmondes nahe der ekliptischen Ebene verlief ebenfalls tief. Daher entfernte sich der aufgehende Mond langsamer vom fernen Horizont.

Wer auf der Nordhalbkugel den Mond beobachtet, dem erscheint die Mondscheibe am Horizont wahrscheinlich ungewöhnlich groß. Der Grund ist die rätselhafte Mondillusion. Doch die Bildserie zeigt, dass sich die scheinbare Größe des Mondes nicht änderte. Das Licht wurde anfangs in der langen Sichtlinie der Atmosphäre gestreut. Als der Vollmond am Nachthimmel höher stieg, wich die tiefrote Farbe einem blassen Gold.

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NGC 7841: Der Rauchnebel im Frustriaus

Vor einem gesprenkelten Hintergrund ringeln sich Rauchwolken eines frustrierten Astrofotografen.

Bildcredit und Bildrechte: Göran Strand

NGC 7841 ist vielleicht als Rauchnebel bekannt. Er befindet sich im neuzeitlichen Sternbild Frustriaus, der frustrierten Astrofotografin. Der Rauchnebel ist nur wenige Licht-Nanosekunden vom Planeten Erde entfernt. Er ist kein Supernovarest in der Ebene unserer Milchstraße, der sich ausdehnt, obwohl er so aussieht. Vielmehr entstand er, indem aufsteigender Rauch mit Blitz fotografiert wurde.

Das scheinbar reichhaltige Sternfeld sind Wassertröpfchen. Ein Astrofotograf, der wegen der jüngsten Schlechtwetterperiode in Schweden unruhig wurde, verteilte sie mit einer Pflanzensprühflasche. Dieser nicht ganz kosmische Schnappschuss wurde mit drei externen Blitzlichtern fotografiert.

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Mond über Andromeda

Diagonal im sternbedeckten Gesichtsfeld verläuft die schräg sichtbare Andromedagalaie, rechts darüber ist der Mond abgebildet, um die Größenordnung der beiden Himmelsobjekte zu zeigen. Rechts unter der großen Spiralgalaxie ist die kleine M32.

Bildcredit und Bildrechte: Adam Block und Tim Puckett

Die große Spiralgalaxie in Andromeda M31 ist etwa 2,5 Millionen Lichtjahre entfernt. Sie ist die nächstgelegene große Sternspirale unserer Milchstraße. Andromeda ist mit bloßem Auge als kleiner, blasser, verschwommener Fleck erkennbar. Ihre Oberflächenhelligkeit ist sehr gering. Daher können Beobachtende die eindrucksvolle Ausdehnung der Galaxie am Himmel des Planeten Erde nicht abschätzen.

Dieses amüsante Kompositbild vergleicht die Winkelgröße der nahen Galaxie mit einem helleren, vertrauteren Himmelsobjekt. Die detailreiche Aufnahme der Andromeda zeigt schöne blaue Sternhaufen in den Spiralarmen. Sie sind weit vom gelblichen Kern entfernten.

Das Bild wurde mit einer typischen Ansicht des fast vollen Mondes kombiniert. Beide sind in derselben Winkelgröße dargestellt. Der Mond bedeckt am Himmel etwa 1/2 Grad. Die Galaxie ist eindeutig um ein Vielfaches größer. Die detailreiche Andromeda-Aufnahme zeigt auch zwei helle Begleitgalaxien M32 und M110 (unten).

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Eine Wasserhose in Florida

Diese Wasserhose steigt über der Tampa Bay in Florida auf. Ihr Aussehen erinnert an einen Elefantenrüssel. Am Kai im Vordergrund steht eine Palme, daneben geht die Sonne über dem Meer unter.

Bildcredit und Bildrechte: Joey Mole

Was passiert hier über dem Wasser? Oben ist eines der besten Bilder zu sehen, die je von einer Wasserhose fotografiert wurden. Es ist eine Art Tornado, die über Wasser auftritt. Wasserhosen sind rotierende Säulen aus aufsteigender feuchter Luft. Sie entstehen normalerweise über Wasser. Diese Wasserhosen können so gefährlich sein wie Tornados. Sie erreichen Windgeschwindigkeiten von mehr als 200 Kilometer pro Stunde.

Manche Wasserhosen entstehen abseits von Gewittern, manchmal sogar bei relativ schönem Wetter. Diese Luftwirbel können fast transparent sein. Sie sind dann zunächst nur durch ein ungewöhnliches Muster erkennbar, das sie auf dem Wasser bilden.

Dieses Bild entstand zu Beginn dieses Monats in der Nähe von Tampa Bay in Florida. Der Atlantik vor der Küste von Florida ist wohl die aktivste Region der Welt für Wasserhosen. Jedes Jahr entstehen dort Hunderte davon. Vermutlich sind Wasserhosen für einige Verluste im Bermudadreieck verantwortlich.

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Mondkorona über der Burg Cochem

Über der Mosel ragt hinter Cochem ein Berg auf, oben steht die historische Burg Cochem aus dem 11. Jahrhundert. Am Himmel zieht eine Wolke über eine Mondkorona. So entsteht der Eindruck einer Fledermaus, die an den Himmel projiziert wurde.

Bildcredit und Bildrechte: Babak Tafreshi (TWAN)

Diese fledermausähnliche Erscheinung leuchtet nicht an den Wolken über Gotham City. Stattdessen war am Abend des 18. Mai eine Wolkenbank als Silhouette vor einer farbigen Mondkorona über Cochem zu sehen. Cochem liegt in Deutschland am Ufer der Mosel.

Eine Mondkorona entsteht, wenn helles Mondlicht von Wassertröpfchen abgelenkt wird, die in dünnen Wolken vor der Mondscheibe vorbeiziehen. Unten steht nicht Wayne Manor, sonder die historische Burg Cochem aus dem 11. Jahrhundert.

Unabhängig vom Beobachtungsort auf dem Planeten Erde lohnt sich der Abendhimmel dieses Wochenende. Wenn der Vollmond aufgeht, versammeln sich helle Planeten im Westen.

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Der Saturn des Mondes

Links ist ein Teil des Mondes riesig im Bild, er füllt einen Großteil des Bildes aus. Rechts am Rand ist gerade der Planet Saturn mit seinen Ringen, der im Vergleich dazu winzig ist, hinter dem Mondrand aufgetaucht.

Bildcredit und Bildrechte: Jens Hackmann

Der Mond teilte sich 2007 den westlichen Abendhimmel mit der Venus. Kurz darauf zog er weiter zu Saturn. Am Himmel über Europa, Nordafrika oder Westasien wanderte er sogar vor dem Ringplaneten Saturn vorbei. Der Mond und helle Planeten wandern am Himmel in der Nähe der Ekliptik. Daher sind solche Bedeckungen nicht ungewöhnlich. Sie beeindrucken aber, besonders auf Teleskopansichten.

Dieses scharfe Bild zeigt zum Beispiel, wie Saturn hinter dem Mond auftaucht. So entsteht die Illusion, dass er knapp hinter dem hellen Mondrand liegt. Doch der Mond ist nur etwa 400.000 Kilometer entfernt, die Entfernung Saturns beträgt jedoch 1,4 Milliarden Kilometer.

Das Bild wurde mit einer Digitalkamera und einem 20-Zoll-Teleskop an der Sternwarte Weikersheim in Süddeutschland fotografiert. Es ist eine Einzelaufnahme. Die Belichtung wurde so eingestellt, dass der Helligkeitsunterschied zwischen Saturn und der kraterübersäten Mondoberfläche möglichst gering ist.

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Die Einsteinkreuz-Gravitationslinse

Mitten im Bild ist eine sehr blasse Galaxie mit Spiralarmen. In der Mitte leuchten sehr helle Flecken in Form eines Kleeblattes, sie bilden ein Einsteinkreuz und stammen von einem dahinter liegenden Quasar.

Bildcredit und Bildrechte: J. Rhoads (Arizona State U.) et al., WIYN, AURA, NOAO, NSF

Die meisten Galaxien haben einen einzelnen Kern. Hat diese Galaxie vier? Die seltsame Antwort führt zu dem Schluss, dass der Kern der umgebenden Galaxie auf diesem Bild gar nicht zu sehen ist. Das Kleeblatt in der Mitte ist vielmehr Licht, das von einem dahinter liegenden Quasar abgestrahlt wird.

Das Gravitationsfeld der sichtbaren Vordergrundgalaxie bricht das Licht des fernen Quasars in vier Einzelbilder. Der Quasar muss genau hinter der Mitte einer massereichen Galaxie liegen, damit eine Fata Morgana wie diese entsteht. Der Effekt wird als Gravitationslinseneffekt bezeichnet. Dieser spezielle Fall wird Einsteinkreuz genannt.

Noch seltsamer ist jedoch, dass die relative Helligkeit der Bilder im Einsteinkreuz variiert. Das wird durch einen gelegentlichen zusätzlichen Mikrogravitationslinseneffekt einzelner Sterne in der Vordergrundgalaxie verursacht.

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