Säule und Jets in Carina

Das Bild zeigt eine kosmische Säule aus Gas und Staub im Carinanebel. Das überlagerte Bild zeigt helle Jets, die in Infrarotlicht hell leuchten.

Credit: NASA, ESA und das Hubble SM4 ERO Team

Beschreibung: Diese kosmische Säule aus Gas und Staub ist fast 2 Lichtjahre groß. Das Gebilde liegt in einer der größten Sternbildungsregionen unserer Galaxis, dem Carinanebel, der am südlichen Himmel in einer Entfernung von etwa 7500 Lichtjahren leuchtet.

Die komplexen Umrisse der Säule werden von den Winden und der Strahlung der jungen, heißen, massereichen Sterne Carinas geformt. Doch das Innere der kosmischen Säule selbst beherbergt Sterne im Entstehungsprozess.

Wenn Sie Ihren Mauspfeil über dieses Bild im sichtbaren Licht schieben, kommt eine durchdringende Ansicht der Säule im nahen Infrarot zum Vorschein – die nun von zwei schmalen energiereichen Strahlen dominiert wird, die von einem noch verborgenen jungen Stern ausgehen. Beide Bilder – im sichtbaren und im nahen Infrarot – wurden mit der neu installierten Wide Field Camera 3 des Weltraumteleskops Hubble gemacht.

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Hubble schwebt frei

Das Weltraumteleskop Hubble schwebt über der Erde. Unten ist eine braune Landschaft mit weißen Wolken und dunklen Flecken zu sehen.

Credit: Besatzung STS-125, NASA

Warum werden Observatorien im Weltraum platziert? Die meisten Teleskope stehen am Boden. Auf der Erde kann man leichter ein schweres Teleskop bauen und montieren. Doch leider müssen erdgebundene Teleskope durch die Erdatmosphäre hindurchblicken. Dabei blockiert die Erdatmosphäre einen großen Teil des elektromagnetischen Spektrums. So erreicht nur ein schmales Band sichtbaren Lichts die Erdoberfläche.

Manche Teleskope erforschen das Universum in einem Bereich, der außerhalb des sichtbaren Spektrums liegt. Das sind zum Beispiel die Instrumente an Bord des Observatoriums Chandra für Röntgenstrahlen oder das Fermi-Gammastrahlenteleskop. Diese Instrumente müssen aus der Atmosphäre hinaustransportiert werden, weil sie diese Spektralbereiche absorbiert.

Außerdem verwackelt die Erdatmosphäre das Licht, das sie durchlässt. Dieses Verwackeln entsteht, weil die Luftschichten unterschiedlich dicht und in Bewegung sind. In der Erdumlaufbahn über der Atmosphäre erhält das Weltraumteleskop Hubble klarere Bilder.

Dieses Bild des Weltraumteleskops Hubble wurde letzte Woche fotografiert. Davor wurde es eingefangen, saniert und wieder ausgesetzt. Hubble besitzt zwar einen 15-mal kleineren Spiegel als erdgebundene Teleskope. Trotzdem kann es feinere Details auflösen. Das künftige große Weltraumteleskop James Webb soll nach aktueller Planung 2014 starten.

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Über der Erde Hubble reparieren

Hinter einer Ladebucht derRaumfähre Atlantis ist das Weltraumteleskop Hubble befestigt, dahinter ist eine beleuchtete Sichel der Erde zu sehen.

Credit: STS-125-Besatzung, NASA

Beschreibung: Was tut dieser Astronaut? Er repariert das Weltraumteleskop Hubble. Zu sehen ist der Astronaut Michael Good während der vierten Wartungsmission zu Hubbles Aufrüstung und Reparaur, wie er, am Roboterarm der Raumfähre befestigt, in einer offenen Abdeckung Hubbles arbeitet. Weit unten ist die Grenze zwischen Tag und Nacht auf dem Planeten Erde zu sehen. Seit Hubble letzten Mittwoch von der Raumfähre Atlantis eingefangen wurde, wurden fünf lange Außenbordmanöver durchgeführt, um das alternde Teleskop zu reparieren und aufzurüsten. Im Zuge der anspruchsvollsten Missionen in der Umlaufbahn, die je durchgeführt wurde, haben die hart arbeitenden Astronauten die Weitwinkelkamera aufgerüstet, die Verbesserte Kamera für Durchmusterungen gewartet, den Abbildungsspektrograph des Weltraumteleskops repariert und COSTAR durch den Spektrograf für kosmische Ursprünge ersetzt. Daneben gab es zahlreiche weitere allgemeine Reparaturen wie das Ersetzen der Batterien, der Gyroskop-Sensoren und Isolierabdeckung. Hubble wird nun einer Testphase unterzogen, während sich Atlantis für die Rückkehr zur Erde gegen Ende dieser Woche vorbereitet.

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Atlantis und Hubble Seite an Seite

Die fast strukturlose Sonne hat einen Fleck, der auf einem Einschub vergrlößert abgebildet ist: das Weltraumteleskop Hubble und die Raumfähre Atlantis.

Credit und Bildrechte: Thierry Legault

Beschreibung: Am Mittwoch, dem 13. Mai, kreuzten zwei winzige, sich rasch bewegende Punkte die ansonsten fleckenlose Sonnenscheibe. Die dunklen Punkte waren keine Sonnenflecken, sondern die Silhouetten der Raumfähre Atlantis und des Hubble-Weltraumteleskops, Seite an Seite. Um dieses scharfe Bild des Paares im Orbit vor der Sonnenfläche aufzunehmen, montierte der Astronom Thierry Legault sorgfältig Kamera und Teleskop nahe der Mitte eines 5 Kilometer breiten Sichtbarkeitspfades mit einer Länge von etwa 100 Kilometern südlich des Kennedy Space Centers in Florida. Er öffnete um 12:17 EDT den Verschluss für 1/8.000 Sekunde und fing so Atlantis und Hubble in einer Höhe von 600 Kilometern ein, während sie sich mit 7 Kilometern pro Sekunde vorwärtsbewegten. Der Transit (vor der Sonne) dauerte insgesamt 0,8 Sekunden. Vergrößert eingefügt ist die Raumfähre Atlantis (oben)bei der Annäherung an Hubble, bevor sie das Weltraumteleskop einfängt. Am Donnerstag begannen die Astronauten mit einer Serie von Außenbordmanövern, um als Teil der letzten Mission zu Hubble die Wartung durchzuführen.

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Kompakte Hickson-Gruppe 90

Im Bild leuchten zwei sehr verschwommene weißliche Strukturen mit hellem Kern, über der rechten verläuft eine Staubfaser.

Credit: NASA, ESA, R. Sharples (Univ. Durham)

Als der kanadische Astronom Paul Hickson den Himmel nach Galaxien absuchte, bestimmte er zusammen mit seinen Kollegen mehrere 100 kompakte Galaxiengruppen. Sie werden nun als Hickson Compact Groups (HCGs) bezeichnet.

Dieses scharfe Hubble-Bild zeigt so eine Galaxiengruppe, HCG 90, ungewöhnlich detailliert. Drei Galaxien stehen hier in Wechselwirkung: Eine staubhaltige Spiralgalaxie liegt gestreckt und verzerrt zwischen einem Paar großer elliptischer Galaxien. Die enge Begegnung löst stark gehäufte Sternbildung aus.

Auf einer kosmischen Zeitskala führt der Zug der Gravitation vielleicht zur Verschmelzung des Trios zu einer einzigen riesigen Galaxie. Der Verschmelzungsprozess gilt heute als normaler Teil der Entwicklung von Galaxien, auch unserer Milchstraße.

HCG 90 ist etwa 100 Millionen Lichtjahre entfernt, man findet die Gruppe im Sternbild Südlicher Fisch. Die Hubble-Ansicht ist in der geschätzten Entfernung etwa 80.000 Lichtjahre breit. Kompakte Hickson-Gruppen sind auch auf der Erde mit kleinen Teleskopen ein lohnender Anblick.

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Hubbles Ansicht des Orionnebels

Detailreiche Abbildung des Orionnebels in Magenta und Violett mit einem gelblichen Zentrum, im Bild sind viele dunkle Staubschleier verteilt.

Credit: NASA, ESA, M. Robberto (STScI/ESA) et al.

Beschreibung: Nur wenige kosmische Ansichten regen die Fantasie sosehr an wie der Orionnebel. Das leuchtende Gas, auch bekannt als M42, umgibt heiße junge Sterne am Rand einer gewaltigen interstellaren Molekülwolke. Der Nebel ist nur 1500 Lichtjahre entfernt.

Der Orionnebel bietet eine der besten Möglichkeiten, die Bildung von Sternen zu untersuchen, weil er die am nächsten gelegene große Sternbildungsregion ist, aber auch, weil energiereiche Sterne undurchsichtige Gas- und Staubwolken fortgeblasen haben, die sonst unsere Sicht blockieren würden. Dadurch erhalten wir einen genauen Blick auf eine Ansammlung verschiedener Stadien der Sternbildung und Sternentwicklung.

Dieses detailreiche Bild des Orionnebels ist das schärfste, das bisher entstand. Dazu wurden Daten der Verbesserte Kamera für Vermessungen des Weltraumteleskops Hubble und des 2,2-Meter-Teleskops der Europäischen Südsternwarte auf La Silla verwendet. Das Mosaik enthält bei voller Auflösung Milliarden Bildpunkte und zeigt etwa 3000 Sterne.

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Anämische Galaxie NGC 4921 am Rand

Das Bild zeigt eine Galaxie direkt von oben, es sind kaum Spiralarme erkennbar, die Galaxie wirkt fluffig wie Watte.

Credit: NASA, ESA, K. Cook (LLNL)

Beschreibung: Wie weit ist die Spiralgalaxie NGC 4921 entfernt? Ihre Entfernung wird derzeit auf etwa 320 MIllionen Lichtjahre geschätzt, aber eine präzisere Bestimmung könnte mit der uns bekannten Geschwindigkeit, mit der sie sich von uns entfernt, kombiniert werden, um der Menschheit eine bessere Kalibrierung der Expansionsrate des gesamten Universums zu ermöglichen. Mit diesem Ziel wurde dieses Bild mit dem Weltraumteleskop Hubble aufgenommen, um Entfernungsmarkierungssterne zu erkennen, die als Cepheiden bekannt sind. Da NGC 4921 zum Coma-Galaxienhaufen gehört, würde die genauere Messung ihrer Entfernung auch eine bessere Entfernungsestimmung eines der größten Galaxienhaufen ermöglichen. NGC 4921 wurde wegen ihrer niedrigen Sternbildungsrate und ihrer geringen Oberflächenhelligkeit formlos als anämisch bezeichnet. Dieses bemerkenswert scharfe Bild wurde mit Hubbles Advanced Camera for Surveys gemacht, die derzeit gewartet werden müsste. Auf dem Bild sind, von der Bildmitte aus, ein heller Kern, ein heller Zentralbalken, ein markanter Ring aus dunklem Staub, blaue Haufen neu gebildeter Sterne, mehrerer Begleitgalaxien, in keinem Zusammenhang stehende Galaxien im weit entfernten Universum sowie Sterne aus unserer Milchstraßen-Galaxis zu sehen.

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NGC 604: Röntgenstrahlen einer riesigen Sternbildungsstätte

Ein blauer Nebel ist von rötlichen Strängen umgeben und durchzogen, in der Mitte leuchtet ein Sternhaufen.

Credit: Röntgenstrahlen: NASA / CXC / R. Tuellmann (Harvard-Smithsonian CfA) et al.; sichtbares Licht: NASA/AURA/STScI

Die nahe Spiralgalaxie M33 ist nur etwa drei Millionen Lichtjahre entfernt. Darin befindet sich das riesige Sternbildungsgebiet NGC 604. Es hat einen Durchmesser von etwa 1300 Lichtjahren. Das ist fast 100-mal die Größe des Orionnebels. Von den Sternbildungsregionen in der Lokalen Gruppe an Galaxien ist NGC 604 die zweitgrößte. Das größte Gebiet ist 30 Doradus, es ist auch als Tarantelnebel bekannt und befindet sich in der Großen Magellanschen Wolke.

Dieses Farbkomposit aus dem Weltraumzeitalter entstand aus Röntgendaten (in blauen Farbtönen) des Weltraumteleskops Chandra und aus Hubble-Daten in sichtbarem Licht. Es zeigt, dass die höhlenartigen Blasen und Hohlräume in NGC 604 mit einem heißen, dünnen Gas gefüllt sind, die Röntgenstrahlen emittieren.

Faszinierend ist, dass NGC 604 selbst durch eine Wand aus relativ kühlem Gas geteilt ist. Messungen zeigen, dass die Materie auf der westlichen (rechten) Seite des Nebels wahrscheinlich durch die energiereichen Winde eines Haufens aus etwa 200 jungen massereichen Sternen auf Röntgenstrahlen-Temperaturen aufgeheizt wird. Auf der östlichen Seite sind die mit Röntgenstrahlen gefüllten Höhlungen anscheinend älter. Naheliegend ist, dass Supernovaexplosionen am Ende der Entwicklung massereicher Sterne zu ihrer Entstehung beigetragen haben.

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