Mondkorona, Halo und Bögen über Manitoba

Mond mit Korona, 22-Grad-Halo und Bögen über Manitoba in Kanada. Der Mond wirkt, als wäre er von vielen Regenbögen umgeben.

Bildcredit und Bildrechte: Brent Mckean

Kommt ihr pünktlich zur Arbeit, wenn der Mond so aussieht? Der Fotograf machte sich gerade auf den Weg zur Arbeit. Doch Brechung, Reflexion und Beugung des Mondlichtes durch Millionen fallende Eiskristalle verwandelten das vertraute Bild unseres Mondes in eine Menagerie überirdischer Halos und Bögen.

Diese Szenerie wurde aus drei Aufnahmen kombiniert. Sie wurden vor zwei Wochen an einem kalten Wintermorgen im kanadischen Manitoba fotografiert. Die farbigen Ringe sind eine Korona, die durch Quantenbeugung an kleinen Eiskristallen oder Wassertröpfchen ungefähr in Richtung des Mondes entstanden.

Außen herum verlief ein 22-Grad-Halo. Er wurde durch Brechung des Mondlichtes in sechsseitigen zylindrischen Eiskristallen hervorgerufen. An dessen Seiten leuchten Nebenmonde. Sie entstanden durch Lichtbrechung in dünnen, flachen, sechsseitigen Eisplättchen, als sie zu Boden flatterten. Am oberen und unteren Ende des 22-Grad-Halos hängen die obern und unteren Tangentenbögen. Dabei wurde Mondlicht durch fast waagrechte sechseckige Eiszylinder gebrochen.

Nach ein paar Minuten später war der Anblick von Halo und Bögen auf einem Feld neben dem Weg zur Arbeit verschwunden. Der Himmel sah wieder aus wie immer – bis auf einen einzelnen blassen Nebenmond.

Zur Originalseite

Eine Mondkorona über Turin

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Giorgia Hofer (Cortina Astronomical Association)

Beschreibung: Was sind diese farbenprächtigen Ringe um den Mond? Eine Korona, oft auch als Hof bezeichnet. Ringe wie diese treten manchmal auf, wenn der Mond hinter dünnen Wolken zu sehen ist. Der Effekt entsteht durch die quantenmechanische Beugung von Licht um einzelne, annähernd gleich große Wassertröpfchen in einer davor liegenden, großteils transparenten Wolke. Da Licht verschiedener Farben unterschiedliche Wellenlängen hat, wird jede Farbe anders abgelenkt.

Höfe um den Mond gehören zu den wenigen quantenmechanischen Farbeffekten, die mit bloßem Auge leicht sichtbar sind. Diese Mondkorona wurde 2014 um einen Vollmond über Turin in Italien fotografiert. Ähnliche Höfe um die Sonne sind wegen der großen Helligkeit der Sonne meist kaum erkennbar.

Zur Originalseite

Der Lichthof um Jupiters Geist

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: CHART32 Team, BearbeitungJohannes Schedler / Volker Wendel

Beschreibung: Nahaufnahmen von NGC 3242 zeigen die abgeworfene Hülle eines sterbenden, sonnenähnlichen Sterns, der fantasievoll als Jupiters Geist bezeichnet wird. Doch diese detailreiche Weitwinkel-Teleskopansicht zeigt auch den selten sichtbaren äußeren Hof des schönen planetarischen Nebels, der links oben vor Milchstraßensternen und Hintergrundgalaxien im gewundenen Sternbild Wasserschlange liegt.

Die intensive, unsichtbare Ultraviolettstrahlung des zentralen weißen Zwergsterns im Nebel liefert die Energie für sein unwirkliches Leuchten in sichtbarem Licht. Planeten des voll entwickelten weißen Zwergs in NGC 3242 könnten tatsächlich zur symmetrischen Form und den Strukturen im Nebel beigetragen haben. Der blasse, ausgedehnte Hof entstand wahrscheinlich durch Aktivität am Beginn der Rote-Riesen-Phase des Sterns, lange bevor er einen planetarischen Nebel ausstieß.

NGC 3242 ist etwa ein Lichtjahr groß und 4500 Lichtjahre entfernt. Die zarten Wolken auf der rechten Seite aus leuchtendem Material könnten interstellares Gas sein, das zufällig nahe genug am weißen Zwerg von NGC 3242 liegt, sodass ihn seine Ultraviolettstrahlung aktiviert.

Zur Originalseite

Außergewöhnliche Sonnenhalos

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Magnus Edback

Beschreibung: Willkommen zur Dezember-Sonnenwende, dem ersten Tag des Winters auf der Nordhalbkugel des Planeten Erde und des Sommers im Süden. Betrachten Sie zur Feier des Tages diese außergewöhnliche Schau schöner Eishalos um die Sonne!

Einfache Eishalos sind häufiger als Regenbögen – wenn Sie Ihre Augen vor direktem Sonnenlicht abschatten können, sind sie leicht erkennbar. Extrem selten sieht man jedoch Halos, die auch nur annähernd so komplex sind wie in dieser faszinierenden Szenerie. Das Bild wurde an einem 14. Dezember in der Nähe von Utendal in Schweden in der Mittagspause fotografiert, es zeigt ein relativ häufiges 22-Grad-Halo, Nebensonnen (Parhelia) und Sonnensäulen.

In der weitläufigen Anordnung seltener Halos wurden auch zuvor unbekannte Strukturen entdeckt. All diese Muster entstehen, wenn Sonnenlicht (oder Mondlicht) an sechsseitigen Wassereiskristallen in der Erdatmosphäre reflektiert und gebrochen wird. In diesem Fall stammen wahrscheinlich neben den atmosphärischen Eiskristallen einige von einer lokalen Quelle, nämlich den Schneekanonen des nahen Skizentrums.

Zur Originalseite

Eishalos bei Yellowknife

Über Yellowknife in Kanada ist eine Vielzahl an Halo-Erscheinungen zu beobachten. Sie entstehen, wenn Sonnen- oder Mondlicht an Eiskristallen reflektiert oder gebrochen wird.

Bildcredit und Bildrechte: Stephen Bedingfield

Ihr habt vielleicht schon einmal einen Kreis um die Sonne gesehen. Eishalos, zum Beispiel ein 22-Grad-Ring, sind häufiger als Regenbögen. Wenn man die Augen vor Sonnenlicht schützt, sind sie leicht erkennbar. Doch so eine Vielfalt an Eishalos mit Nebensonnen, Tangenten-, Infralateral- und Parrybögen wie auf diesem Schnappschuss ist selten zu beobachten.

Das Bild wurde rasch fotografiert. Es war der späte Morgen am 4. September in Yellowknife (Nordwest-Territorien in Kanada). Die schönen Muster entstehen, wenn Sonnen- oder Mondlicht von sechsseitigen Eiskristallen in der Erdatmosphäre reflektiert und gebrochen wird. Wahrscheinlich sehen atmosphärische Eishalos am Himmel anderer Welten anders aus.

Zur Originalseite

Horizont in Blau und Rot

Hinter Bäumen und einem Spinatfeld leuchtet der Mond mit einem Hof, rechts ragt ein Vulkan aus den Volken, an dessen Gipfel rote Lava glüht.

Bildcredit und Bildrechte: Sergio Montúfar (Planetario Ciudad de La Plata)

Beschreibung: Was passiert am Horizont? Dieser Horizont hinter einem Spinatfeld in Guatemala besteht nicht nur aus Bäumen, sondern auch einem großen Vulkan, dem Volcán de Fuego (Feuervulkan). Das rote Leuchten auf dem Gipfel ist heiße Lava.

Doch vielleicht wandert euer Auge zum blauen Kreis links über dem Horizont. Dieser Kreis umgibt den Mond und wird zusammen mit den anderen Farben als Korona bezeichnet. Eine Korona entsteht durch die Beugung von Licht – in diesem Fall Mondlicht – an kleinen Wassertröpfchen in der Erdatmosphäre.

Eine Lücke in den Wolken rechts zeigt Sterne und sogar den Planeten Saturn weit hinter dem Vulkan. Obwohl der Volcán de Fuego häufig leicht aktiv ist, hatte der Astrofotograf Glück, diese Szene während eines Ausbruchs Ende September fotografieren zu können.

Zur Originalseite

Eine Flugzeug-Glorie

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Shane Larson (Adler Planetarium, CIERA-Northwestern)

Beschreibung: Wenn man aus dem Fenster eines Flugzeugs blickt, sieht man mit etwas Glück genau gegenüber der Sonne eine „Glorie“.

Bevor es Flugzeuge gab, kannten manche das Phänomen als Heiligenschein oder Brockengespenst, das manchmal von Berggipfeln aus zu sehen war. Unter guten Bedingungen kann man von der Sonne wegblicken und etwas sehen, das wie der Schatten eines Riesen aussieht und von einem hellen Hof umgeben ist. Der Riese entpuppt sich als Schatten des Beobachters oder in der zeitgenössischen Version als Silhouette eines Flugzeugs in der Mitte der Glorie.

Vor zwei Wochen wurde eine helle Glorie über Michigan fotografiert, und zwar in einem Flugzeug beim Anflug auf den O’Hare International Airport. Die Ursache der Glorie wird noch erforscht und ist relativ komplex. Sicher ist, dass kleine Wassertröpfchen Sonnenlicht auf irgendeine Art und Weise zur Sonne reflektieren, brechen und beugen.

Es gibt ähnliche Phänomene in anderen Wissenschaftszweigen, etwa der Astronomie: Wenn man von der Erde in die Gegenrichtung der Sonne blickt, sieht man einen hellen Punkt, der als Gegenschein bezeichnet wird.

Zur Originalseite

Nebenmonde über Alaska

Über den Bergen am Lower Mill Creek in Alaska geht der Mond unter. Er ist von einem Hof umgeben, der links und rechts von Paraselena oder Nebenmonden flankiert sind.

Bildcredit und Bildrechte: Sebastian Saarloos

Was ist mit dem Himmel passiert? Mondlicht beleuchtet die verschneite Szene dieser nächtlichen Himmelslandschaft. Sie wurde im Jänner 2013 am Lower Miller Creek im US-amerikanischen Alaska fotografiert.

Der überbelichtete zunehmende Halbmond leuchtet über dem gebirgigen Horizont im Westen. Er ist von einem eisigen Hof umgeben. Links und rechts ist der Hof von Nebenmonden flankiert. Wissenschaftlich heißt die Lichterscheinung Paraselenae (plural).

Ähnlich wie eine Nebensonne oder ein Parhelion entsteht eine Paraselene, wenn Mondlicht von dünnen, sechseckigen Eiskristallplättchen hoch oben in Zirruswolken gebrochen wird. Die Kristallgeometrie gibt vor, dass Paraselenae mindestens 22 Grad vom Mond entfernt sind. Neben der hellen Mondscheibe wirken Nebenmonde blass. Daher sind sie leichter zu erkennen, wenn der Mond tief steht.

Zur Originalseite