Leoniden über dem Torre de la Guaita

Hinter einem rötlich beleuchteten Turm steht der Polarstern, daher kreisen alle Strichspuren um die Turmspitze.

Bildcredit und –rechte: Juan Carlos Casado (TWAN)

Beschreibung: Im Jahr 1999 erreichte der Meteorstrom der Leoniden einen eindrucksvollen Höhepunkt. In Europa war bei der Zahl der Meteore eine klar eingegrenzte Spitze erkennbar. Sie war in den frühen Morgenstunden des 18. November etwa um 0210 UTC zu sehen. 1000 Meteore pro Stunde fielen vom Himmel – das ist die Mindestzahl für einen echten Meteorsturm. Zu anderen Zeiten und an anderen Orten der Welt berichteten Beobachter meist von ansehnlichen Quoten von zwischen 30 und 100 Meteoren pro Stunde.

Dieses Bild ist eine 20-Minuten-Belichtung. Sie endete kurz vor Beginn des Höhepunktes der Leoniden. Mindestens fünf LeonidenMeteore ziehen hoch über dem Torre de la Guaita. Der Turm wurde im 12. Jahrhundert im spanischen Girona als Beobachtungsturm genützt. In den nächsten Nächten bieten die Geminiden die wohl beste Meteorschau dieses Jahres.

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Wissenschaftsmuseum Hubble

In einer Halle Mit Säulen und Bögen und Schachbrettfliesen aus braunem und beigem Marmor wird ein Modell des Weltraumteleskops Hubble präsentiert, in den Bögen hängen Bilder des Weltraumteleskops Hubble. Im Hintergrund stehen Säulen mit Statuen.

Credit: ESA, Hubble

Beschreibung: Endet das Weltraumteleskop Hubble (HST) in einem Museum? Vielleicht nicht, da es nach aktuellen Plänen im Meer zum Absturz gebracht werden soll, sobald es den Geist aufgegeben hat. Doch in Wissenschaftsmuseen auf der ganzen Welt gibt es Modelle des berühmten schwebenden Observatoriums, oft zusammen mit seinen Bildern.

Das oben gezeigte Modell des Teleskops erhielt ein malerisches Umfeld im italienischen Istituto Veneto di Scienze, Lettere ed Arti im historischen Palazzo Loredan in Venedig, um den 20. Jahrestag von Hubbles Start zu würdigen Die Szenerie dort wirkt ein wenig surreal, da das Weltraumteleskop über einem irdischen Fliesenboden schwebt, umgeben von den Büsten berühmter Denker, und unter Bögen, die an M. C. Escher erinnern.

Mit etwas Glück findet ihr sogar eine Ausstellung von Hubble-Bildern in eurer Nähe. Wenn es dort kein HST-Modell gibt, könnt ihr auch selbst eins bauen.

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Erntemond zur Tag- und Nachtgleiche

Eine Nachtlandschaft zeigt eine beleuchtete, verfallene Kirche in der Mitte. Rechts oben sind rote, verwelkte Blätter, mitten im Bild über der Kirche geht der Mond auf.

Bildcredit und –rechte: Tamás Ábrahám

Beschreibung: Habt ihr letzte Nacht das Mondlicht bewundert? Der Vollmond in zeitlicher Nähe des September-Äquinoktiums und zu Beginn des Herbstes wird traditionell als Erntemond bezeichnet. Er geht gegenüber der Sonne auf und beleuchtet nach Sonnenuntergang zur Erntezeit die Felder.

Die Herbst-Tag- und Nachtgleiche dieses Jahres war gestern am 23. September um 03:09 Weltzeit. Der Mond erreichte nur 6 Stunden später seine volle Phase – zeitlich ungewöhnlich nahe für einen Erntemond! Natürlich leuchtet der Mond auch in den Tagen davor und danach in der Nacht sehr hell.

Dieses Bild vom 22. September zeigt die Mondscheibe am Himmel über einer verfallenen Kirche in Zsámbék (Ungarn). Der hellste Stern in der Nähe ist in Wirklichkeit der Planet Jupiter, der ebenfalls gegenüber der Sonne steht. Er ist hier links neben der Kirchenmauer durch dünne Wolken zu sehen.

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Discovery-Schatten beim Rollout

Hinter einem grün bewachsenen Gelände ragt eine weiße Gestalt auf und wirft ihren Schatten auf einen Nebel dahinter.

Credit und Bildrechte: Nancy Atkinson (Universe Today)

Beschreibung: Was bewegt sich dort? Auch wenn die angestrahlte Gestalt in Weiß nicht klar erkennbar ist, zeigt natürlich der riesige Schatten dahinter, was es ist: eine Raumfähre. Genauer gesagt: Es war der Spaceshuttle Discovery, der letzten März bei der Startvorbereitung zur Rampe gebracht wurde.

In der klaren Nacht zeigt sich ein ungeheuer großer Schatten auf einem vorüberziehenden Nebel. Die Raumfähre bewegte sich auf dem Shuttle-Raupentransporter, einem der größten Kettenfahrzeuge der Erde, mit etwa 2 Kilometern pro Stunde am Raumfahrtzentrum Kennedy der NASA in US-amerikanischen Bundesstaat Florida von der Hauptmontagehalle zur Startrampe.

Etwa einen Monat später hob die Discovery donnernd zu ihrer vorletzten geplanten Mission von der Startrampe ab und brachte benötigten Nachschub und Ausrüstung zur Internationalen Raumstation. Gestern erreichte die Discovery bei ihrer Vorbereitung auf ihre letzte geplante Mission wieder die Startrampe 39A.

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Perseïdenvorspiel

Über einer Ruine und einem Wald wölbt sich die Milchstraße. Rechts zischt ein Meteor über den Himmel.

Credit und Bildrechte: Tamas Ladanyi (TWAN)

Beschreibung: Jeden August, wenn der Planet Erde durch den Staub in der Umlaufbahn des periodischen Kometen Swift-Tuttle wandert, können Himmelsbeobachtende den Meteorstrom der Perseïden bewundern. Dieser Strom sollte jetzt seinen Höhepunkt erreichen, er ist heute nach Monduntergang bis zur Morgendämmerung am besten zu sehen, wenn die Erde durch den dichteren Teil der weitläufigen Staubspur zieht.

Doch die Meteore des Stroms sind schon seit Tagen zu sehen, wie dieser helle Perseïd zeigt, der am 8. August über den Himmel beim Balaton in Ungarn zog. Im Vordergrund steht die Ruine der Kirche Szent András, rechts leuchtet der helle Planet Jupiter den Himmel.

Zwei Galaxien liegen im Hintergrund dieses Weitwinkelpanoramas aus drei Einzelbildern: Der leuchtende Bogen unserer Galaxis, der Milchstraße, sowie der zarte Klecks der weiter entfernten Andromedagalaxie über der am linken Wand der Ruine.

Wenn ihr heute Nacht Perseïden-Meteore sehen möchten, dann beobachtet auch den Abendhimmel, an dem nach Sonnenuntergang im Westen helle Planeten und eine junge Mondsichel stehen.

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Milchstraße über dem Bryce Canyon

Über einer surreal wirkenden rötlichen Felslandschaft wölbt sich der Bogen der Milchstraße. Das Bild ist horizontal verkürzt.

Credit und Bildrechte: Ben Cooper

Beschreibung: Was sind diese seltsamen Felsstrukturen? Es sind Türme und Wände aus Sedimentgestein im Bryce Canyon im US-amerikanischen Utah. Manche Felssäulen sind höher als 50 Meter, sie werden als Hoodoos bezeichnet. Links steht Thors Hammer, es ist der vielleicht berühmteste Hoodoo. Die riesigen Felssäulen entstanden, wenn eine ungewöhnlich dichte Abdeckung aus Stein eine Schutzschicht für das Gestein darunter gegen die Erosion durch Regen bildete.

Das Panoramabild wurde zu Beginn dieses Monats aufgenommen. Es ist waagrecht verkürzt dargestellt. Die Felsen im Vordergrund wurden kurz von einem streifenden Scheinwerferkegel beleuchtet. Im Hintergrund schweben einige Wolken über der Erde. Tausende einzelne Sterne sind weiter hinten, sie befinden sich einige hundert Lichtjahre entfernt in der nahen Milchstraße. In weiter Ferne funkeln Milliarden Sterne, die Tausende Lichtjahre entfernt sind. Sie bilden den zart leuchtenden Bogen, der den Zentralbereich der flachen Scheibe unserer Milchstraße darstellt.

Im Lauf vieler Jahre bringen Wind und Wetter vielleicht die Spitzen der Hoodoos zu Fall, und dann werden die darunterliegenden Säulen wahrscheinlich wegerodieren.

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Der Meteor von 1860 von Frederic Church

Das Gemälde zeigt eine Meteorprozession, die hinter einem See und einem Wald über den Nachthimmel zieht.

Mit freundlicher Genehmigung von Judith Filenbaum Hernstadt (Gemälde fotografiert von Gerald L. Carr)

Beschreibung: Frederic Church (1826-1900), ein amerikanischer Landschaftsmaler der Hudson River School, malte was er in der Natur sah. Und am 20. Juli 1860 sah er eine spektakuläre Kette Feuerkugelmeteore, die über den Abendhimmel über Catskill zogen. Es war eine extrem seltene Prozession von Meteoren, die die Erde streiften.

In New York City schrieb der Dichter Walt Whitman (1819-1892) in seinem Gedicht Year of Meteors (1859-60) von der „… seltsamen riesigen Meteorprozession, blendend und klar, über unsere Köpfe schießend“. Doch die Inspirationsquelle für Whitmans Worte war vergessen. Der astronomische Bezug wurde zum Geheimnis und Gegenstand wissenschaftlicher Debatten, bis die Physiker Donald Olson und Russell Doescher von der Texas State University, der Englischprofessor Marilynn Olson und Ava Pope, Studentin des Honors-Pogramms, Berichte fanden, die das Datum und die Uhrzeit der spektakulären Meteorprozession bestätigten.

Den Durchbruch erreichte die Arbeitsgemeinschaft mit Churchs relativ unbekanntem Bild. Passenderweise wurde die Arbeit des forensischen Astronomie-Teams soeben publiziert, am 150. Jahrestag des kosmischen Ereignisses, das sowol den Dichter als auch den Maler inspirierte.

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Osterinselfinsternis

Pber sechs Silhouetten von Moai auf den Osterinseln leuchtet die Corona der Sonne. Man sieht sie, weil die Sonne vom Mond verdeckt wird.

Credit und Bildrechte: Stéphane Guisard (Los Cielos de America), TWAN

Beschreibung: Makemake, ein Gott in der Mythologie der Osterinseln, lächelte vielleicht, als sich die Wolken lang genug teilten, um den Blick auf die totale Sonnenfinsternis am 11. Juli freizugeben. Im Vordergrund der dramatischen Szenerie teilen sich die berühmten monolithischen Statuen (Moai) der Insel einen Küstenbilck auf die schimmernde Sonnenkorona und den verdunkelten Tageshimmel.

Es war schwierig, an diesem Tag weitere Gelegenheiten für einen Blick auf die totale Phase der Sonnenfinsternis zu bekommen. Der Totalitätspfad – der dunkle Teil des Mondschattens – wanderte ostwärts über den Südpazifik, streifte das Festland nur bei Mangaia (Cookinseln) und der Isla de Pascua (Osterinsel) und endete kurz nach Erreichen des Südendes von Chile und Argentinien.

In einer breiteren Region, zu der viele südpazifische Inseln und weite Teile Südemerikas gehörten, war eine partielle Finsternis zu bewundern.

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