Fröhliches Perihel!

Vor einem dunklen Hintergrund ist die helligkeitsinvertierte Sonne in orange-gelben Farbtönen abgebildet. Die Oberfläche ist wie ein Teppich mit Fasern oder Spikulen überzogen.

Bildcredit und Bildrechte: Peter Ward (Barden Ridge Observatory)

Der Orbit der Erde um die Sonne ist nicht kreisförmig, sondern eine Ellipse. Der Punkt auf der elliptischen Bahn, an dem die Erde der Sonne am nächsten ist, nennt man Perihel. Dieses Jahr findet das Perihel heute, am 4. Jänner, um 13.28 UTC (14.28 MEZ) statt. Die Erde ist dabei 147 Millionen Kilometer on der Sonne entfernt. Zum Vergleich: Beim Aphel am 3. Juli des vergangenen Jahres war die Erde bei einer Distanz von etwa 152 Millionen Kilometern am fernsten Punkt von der Sonne.

Die Jahreszeiten der Erde werden allerdings nicht durch die Entfernung zur Sonne bestimmt. Es ist reiner Zufall, dass der Anfang des Sommers auf der Südhalbkugel (und des Winters im Norden) zur Sonnwende im Dezember nur 14 Tage vom Datum des Perihels entfernt ist. Das H-alpha Bild der aktiven Sonne wurde am 21. Dezember gemacht.

Es ist ebenso Zufall, dass 11 Tage vor dem Perihel der Erde die Parker Solar Probe der NASA den historischen engsten Vorbeiflug an der Sonne machte. Die 2018 gestartete Sonde flog am 24. Dezember 2024 in einem Abstand von 6,2 Millionen Kilometern an der sichtbaren Oberfläche der Sonne vorbei. Dabei brach die Parker Solar Probe ihren eigenen Rekord des engsten Perihels einer Raumsonde von der Erde.

Zur Originalseite

Eine Winternacht im Dezember

Orion wirkt auf dieser Nachthimmelslandschaft sehr ungewöhnlich - er ist von einem roten Staubring umgeben, und am Kopf leuchtet eine rote runde Wolke. Am oberen Bildrand leuchten in der Mitte die Plejaden. In der Landschaft im Vordergrund steht ein von innen beleuchtetes Dach, am Horizont ist eine Gebirgskette.

Bildcredit und Bildrechte: Włodzimierz Bubak

In dieser lange belichteten nächtlichen Landschaftsaufnahme scheint der Orion seitlich aufzugehen und über eine ferne Bergkette zu klettern. Die winterliche Szene wurde in der langen Sonnenwendnacht auf der Nordhalbkugel im südlichen Polen aufgenommen.

Mithilfe der für die Aufnahme von rotem Wasserstoff-Licht optimierten Kamera treten großflächige Nebel am Himmel hervor. Sie sind sonst unsichtbar. Diese Nebel liegen am Rand der Orion-Molekülwolke. Sie gesellen sich zu den bekannten Gürtelsternen des Himmelsjägers und den hellen Riesensternen Beteigeuze und Rigel.

Das Auge des Stiers, der gelbliche Aldebaran, verankert den V-förmigen Sternhaufen der Hyaden über der Bildmitte. Das hellste Himmelsobjekt über den schneebedeckten Gipfeln der Landschaft ist allerdings der Jupiter. Er beherrscht als großer Gasplanet unser Sonnensystem. Am Himmel des Planeten Erde befindet er sich zur Zeit noch nahe der Oppositionsstellung.

Zur Originalseite

M51: Gezeitenströme und H-alpha- Klippen

Die Galaxie M51 mit ihrer Begleiterin ist auf diesem Bild von diffusen Hüllen umgeben, rechts leuchtet eine rot leuchtende Wasserstoffklippe.

Bildcredit und Bildrechte: Das Deep-Sky-Kollektiv – Tim Schaeffer, Carl Björk, Steeve Body, Fabian Neyer, Aki Jain, Ryan Wierckx, Paul Kent, Brian Valente, Antoine und Dalia Grelin, Nicolas Puig, Stephen Guberski, Mike Hamende, Julian Shapiro, John Dziuba, Mikhail Vasilev, Bogdan Borz, Adrien Keijzer

M51 ist ein faszinierendes Paar wechselwirkender Galaxien. Es ist der 51. Eintrag im berühmten Katalog von Charles Messier. Die große Galaxie mit wirbelartiger Spiralstruktur galt ursprünglich als Spiralnebel. Sie ist fast von vorne zu sehen und auch als NGC 5194 katalogisiert.

Ihre Spiralarme und Staubbahnen ziehen über ihre kleinere Begleitgalaxie NGC 5195. M51 ist etwa 31 Millionen Lichtjahre entfernt. Sie befindet sich im Sternbild Jagdhunde (Canes Venatici). Bei direkter Betrachtung mit dem Teleskop erscheint sie schwach und unscharf.

Diese Aufnahme zeigt jedoch erstaunliche Details der auffälligen Farben und schwächeren Gezeitenströme des Galaxienpaars. Das Bild enthält umfangreiche Schmalbandaufnahmen. Sie heben eine riesige rötliche Wolke aus ionisiertem Wasserstoff hervor, die kürzlich im M51-System entdeckt wurde. Einigen ist sie als H-alpha-Klippen bekannt.

Die Weitwinkelaufnahme zeigt auch Staubwolken im Vordergrund der Milchstraße und weit entfernte Hintergrundgalaxien. Eine Arbeitsgemeinschaft von Astrofotografen hat über 3 Wochen Belichtungszeit mit Teleskopen auf der Erde zusammengetragen, um dieses vergrößerbare Porträt von M51 zu erstellen.

Zur Originalseite

Geister in Kassiopeia

Vor einem dunklen, schwach gestirnten Himmel türmen sich Nebelgebirge auf, die von einem rosaroten Leuchten umgeben sind.

Bildcredit und Bildrechte: Christophe Vergnes, Hervé Laur

Diese hell umrissenen, fließenden Strukturen in dieser Teleskopansicht in Richtung des Sternbilds Kassiopeia sehen in wahrhaft kosmischen Ausmaßen gespenstisch aus. Die geschwungenen kometenförmigen Wolken auf dieser farbenfrohen Himmelslandschaft sind IC 59 (links) und IC 63. Es sind natürlich keine Geister, sondern Nebelwolken, die etwa 600 Lichtjahre entfernt sind. Die Nebel lösen sich jedoch langsam unter dem Einfluss der energiereichen Strahlung des heißen, leuchtkräftigen Sterns Gamma Kassiopeiae auf.

Gamma Cas ist physisch nur 3 bis 4 Lichtjahre von den Nebeln entfernt. Er liegt knapp über dem rechten Bildrand. IC 63 liegt etwas näher an Gamma Cas. Er wird von rotem H-alpha-Licht dominiert. Dieses Licht entsteht, wenn die Wasserstoffatome, die von der ultravioletten Strahlung des heißen Sterns ionisiert wurden, mit Elektronen rekombinieren. IC 59 ist weiter von dem Stern entfernt. Er zeigt weniger H-alpha-Emission, dafür aber den charakteristischen bläulichen Farbton von Staub, der Sternenlicht reflektiert.

Das Gesichtsfeld der Aufnahme ist 1° breit. Es erstreckt sich bei der geschätzten Entfernung der interstellaren Objekte über 10 Lichtjahre.

Zur Originalseite

Eine dreieckige Protuberanz schwebt über der Sonne

Über der Sonnenoberfläche, die an einen langhaarigen Teppich erinnert, schwebt eine dreieckige Sonnenprotuberanz.

Bildcredit und Bildrechte: Andrea Vanoni

Warum schwebt da ein Dreieck über der Sonne? Ihr Aussehen mag zwar ungewöhnlich sein, die Erscheinung an sich ist es aber nicht: Es handelt sich um einen Teil einer sich entwickelnden Sonnenprotuberanz. Magnetfeldschlaufen, die die Oberfläche der Sonne durchbrechen, kanalisieren den Strom geladener Teilchen und halten solche gasartigen Strukturen manchmal monatelang in der Schwebe. Eine Protuberanz leuchtet hell, da sie besonders heißes, dichtes oder undurchsichtiges Sonnenplasma enthält.

Die ungewöhnliche dreieckige Struktur entstand letzte Woche. Diese markante Protuberanz war größer als unsere Erde und wurde von einer Reihe von Sonnenfotograf*innen aufgenommen. Auch das Solar Dynamics Observatory (SDO) der NASA hat dokumentiert, wie sie innerhalb eines Tages entstand und explosionsartig auflöste.

Dieses Bild wurde im roten Licht aufgenommen, das von leuchtendem Wasserstoff ausgestrahlt wird. Sogenannte Fibrillen bedecken die Chromosphäre der Sonne. Der Himmel im Hintergrund ist so dunkel, dass keine Sterne zu sehen sind. Die Oberfläche unserer Sonne war dieses Jahr recht aktiv.

Zur Originalseite

AR 3664 am Rand der Sonne

Die linke Bildhälfte füllt ein Teil der Sonne, durch die Mitte verläuft senkrecht der helle Rand. Nach rechts ragen schleifenförmige Protuberanzen in den schwarzen Weltraum.

Bildcredit und Bildrechte: Sebastian Voltmer

Kürzlich löste eine riesige aktive Region Polarlichter aus. Wie sah die am Sonnenrand aus? Dort zeigte AR 3664 ihre dreidimensionale Struktur.

Die riesige, vielarmige Sonnenprotuberanz reicht von der chaotischen Sonnenfleckenregion AR 3664 hinaus in den Weltraum. Sie ist nur eine von vielen Teilchenwolken, die von der gewaltigen Sonnenregion ausgestoßen wurden. Die Erde passt leicht unter die ausladende Protuberanz. Das Bild der sich ständig verändernden Region wurde vor zwei Tagen fotografiert.

Gestern wurde die stärkste Sonneneruptionen seit Jahren ausgestoßen, sie ist nicht im Bild. Es war eine Explosion der oberen X-Klasse. Die Strahlung dieser Eruption traf rasch auf die Erdatmosphäre und verursachte Ausfälle im Kurzwellenfunk in Nord- und Südamerika.

Zwar rotierte AR 3664 inzwischen weiter und zeigt nun leicht von der Erde fort. Aber noch immer könnten Teilchen von AR 3664 und anschließenden koronalen Massenauswürfen (KMA) gekrümmten Magnetfeldlinien durchs innere Sonnensystem folgen und weitere Polarlichter auf der Erde hervorrufen.

Galerie: Aktive Region 6443 auf der Sonne

Zur Originalseite

Wenn Rosen nicht rot sind

Der Rosettennebel wird meist rot dargestellt, hier ist er blau abggebildet. In der Mitte ist eine dunkle Höhlung mit hellen Sternen.

Bildcredit und Bildrechte: Tommy Lease (Astronomische Gesellschaft Denver)

Natürlich sind nicht alle Rosen rot, doch sie können trotzdem hübsch sein. Ähnlich den roten Rosen werden Himmelsobjekte wie der prächtige Rosettennebel und andere Sternentstehungsgebiete in astronomischen Bildern meist hauptsächlich in Rottönen gezeigt. Zum Teil ist das darauf zurückzuführen, dass die dominierende Strahlung im Nebel von Wasserstoffatomen stammt. Die stärkste optische Emissionslinie von Wasserstoff, auch bekannt als H-alpha, liegt im roten Bereich des Spektrums. Doch die Schönheit eines Emissionsnebels sollte nicht unbedingt nur im roten Licht bewundert werden. Auch andere Atome im Nebel werden von energiereichem Sternenlicht angeregt und erzeugen ebenfalls Emissionslinien.

In dieser Nahaufnahme des Rosettennebels wurden Schmalbandaufnahmen in Breitbandfarben abgebildet. Das Bild zeigt Emissionen von Schwefel in rot, Wasserstoff in grün und Sauerstoff in blau. Dieses Farbschema, das die schmalen Emissionslinien der Atome (SHO) in Farben (RGB) umwandelt, kommt bei zahlreichen Hubble-Bildern von Emissionsnebeln zur Anwendung.

Die Aufnahme erstreckt sich über ca. 50 Lichtjahre quer durch das Zentrum des Rosettennebels. Der Nebel befindet sich in etwa 3000 Lichtjahren Entfernung im Sternbild Einhorn (Monoceros).

Zur Originalseite

Die Geister von Gamma Cas

Rechts oben leuchtet ein blauer Stern mit Zacken, von links oben breitet sich nach unten ein rötlich leuchtender Nebel aus.

Bildcredit und Bildrechte: Guillaume Gruntz, Jean-François Bax

Gamma Cassiopeiae leuchtet im Herbst hoch am nördlichen Abendhimmel. Der helle, gezackte Stern im Teleskopsichtfeld befindet sich im Sternbild Kassiopeia. Gamma Cas teilt sich die spukhafte Szene mit den gespenstischen interstellaren Wolken IC 59 (links oben) und IC 63, die aus Gas und Staub bestehen.

Die Wolken sind etwa 600 Lichtjahre entfernt. Sie sind keine Geister, doch sie verschwinden langsam, weil sie unter dem Einfluss der energiereichen Strahlung des heißen, leuchtstarken Sterns Gamma Cas abgetragen werden. Gamma Cas ist physisch nur 3 bis 4 Lichtjahre vom Nebel entfernt.

IC 63 liegt etwas näher an Gamma Cas. Er strahlt in rotem H-alpha-Licht, das abgestrahlt wird, wenn Wasserstoffatome mit Elektronen rekombinieren, nachdem sie zuvor von der Ultraviolettstrahlung des Sterns ionisiert wurden. IC 59 ist weiter vom Stern entfernt. Er hat einen geringeren Anteil an H-alpha-Emission, aber mehr von dem blauen Farbton, der charakteristisch ist für Staub, der Sternenlicht reflektiert.

Die kosmische Bühne umfasst am Himmel mehr als 1 Grad oder 10 Lichtjahre in der geschätzten Entfernung von Gamma Cas mit Begleitung.

Zur Originalseite