IC 2574, der Coddington-Nebel

Mitten im Bild ist eine matte, blau leuchtende Zwerggalaxie mit einer irregulären Form. Sie enthält einige magentafarbene Sternbildungsgebiete und blaue Sternhaufen.

Bildcredit und Bildrechte: Stephen Leshin

Große Spiralgalaxien mit ihren jungen blauen Sternhaufen in den symmetrischen Spiralarmen bekommen oft die ganze Aufmerksamkeit. Doch auch kleine, irreguläre Galaxien bilden Sterne. Die Zwerggalaxie IC 2574 zeigt deutliche Hinweise auf intensive Sternbildung in den rötlichem Regionen aus leuchtendem Wasserstoff.

Wie auch in Spiralgalaxien werden die turbulenten Sternbildungsregionen in IC 2574 von Sternwinden und Supernovaexplosionen aufgewühlt. Diese Explosionen fegen Materie in die interstellare Umgebung der Galaxie und lösen weitere Sternbildung aus.

IC 2574 ist etwa 12 Millionen Lichtjahre entfernt. Sie ist Teil der M81-Galaxiengruppe im nördlichen Sternbild Große Bärin (Ursa Major). Das hübsche Inseluniversum wird auch als Coddington-Nebel bezeichnet. Es ist etwa 50.000 Lichtjahre groß und wurde 1898 von dem amerikanischen Astronomen Edwin Coddington entdeckt.

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Polarlicht über Raufarhöfn

Über dem arktischen Henge Heimskautsgerði explodiert ein Polarlicht genau im Norden. Zwei Steinfirste sind so aufgestelt, dass ihre Firstlinien genau nach Norden zum Polarstern zeigen.

Bildcredit und Bildrechte: Stephane Vetter (Nuits sacrees)

Alles war angeordnet, sogar das farbenprächtige Polarlicht, das darüber explodierte. Folgt der Firstlinie an diesem Aussichtspunkt eines Kunstwerks in Raufarhöfn im Norden von Island, es wird als arktisches Henge (Heimskautsgerði) bezeichnet. Dort seht ihr, dass die Firstlinie nach Norden zeigt.

Ihr könnt der Firstlinie bis zu den hinteren Sternen am Großen Wagen folgen. Die beiden Sterne sind Merak und Dubhe, ihre Verbindungslinie zeigt zum Polarstern. Dieser ist der helle Stern nahe dem Punkt am Himmel, auf den die Erdachse zeigt.

Die Firstlinie zeigt zur Sommersonnenwende auf der Nordhalbkugel an diesem Aussichtspunkt auch direkt zur Mitternachtssonne an ihrem höchsten Punkt am Himmel. Anders gesagt: Am arktischen Henge geht die Sonne zur Sommersonnenwende Ende Juni nicht unter, und knapp über dem Scheitel dieses neuzeitlichen Denkmals erreicht sie ihren höchsten Punkt am Himmel.

Dieses Bild wurde Ende März bei einem sehr schönen Polarlichtausbruch fotografiert.

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M82: Galaxie mit einem supergalaktischen Wind

Die Galaxie im Bild ist unregelmäßig geformt, in der Mitte sind unregelmäßig geformte Staubfilamente über die Galaxie gelegt.

Bildcredit: NASA, ESA, das Hubble-Vermächtnisteam (STScI/AURA); Danksagung: M. Mountain (STScI), P. Puxley (NSF), J. Gallagher (U. Wisconsin)

Was entzündet die Zigarrengalaxie? Diese irreguläre Galaxie ist auch als M82 bekannt. Sie wurde bei einer engen Begegnung in jüngerer Zeit mit der nahen, großen Spiralgalaxie M81 aufgewühlt. Das erklärt jedoch nicht die Quelle des rot leuchtenden, nach außen expandierenden Gases.

Aktuelle Hinweise lassen vermuten, dass dieses Gas durch eine Kombination der Teilchenwinde vieler Sterne nach außen getrieben wird. Die Sterne erzeugen gemeinsam einen galaktischen Superwind.

Dieses Fotomosaik betont eine spezifische Farbe von rotem Licht, das von ionisiertem Wasserstoff abgestrahlt wird. Dieses Licht zeichnet die Filamente des Gases detailreich nach. Die Filamente sind länger als 10.000 Lichtjahre. Die Zigarrengalaxie ist 12 Millionen Lichtjahre entfernt. Im Infrarotlicht ist sie die hellste Galaxie am Himmel. Im sichtbaren Licht ist sie mit einem kleinen Teleskop im Sternbild Großer Bär (Ursa Major) zu sehen.

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Die Galaxiengruppe M81 hinter dem Integrierten Flussnebel

Zwischen vielen dicht verteilten Sternen leuchtet in der Mitte eine ausgeprägte Spiralgalaxie, darum herum sind weitere Galaxien verteilt. Links ist der Lichtstreifen eines Satelliten. Im ganzen Bild ist ein zarter Nebel verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Nicolás Villegas

Große Galaxien und blasse Nebel markieren dieses detailreiche Bild der Galaxiengruppe um M81. Diese Weitwinkelaufnahme wurde 12 Stunden belichtet.

Das auffälligste Objekt ist die prächtig geformte Spiralgalaxie M81, die größte Galaxie im Bild. M81 wechselwirkt durch Gravitation mit der darunter liegenden Galaxie M82, einer großen Galaxie mit einem ungewöhnlichen Hof aus rot leuchtenden Gasfilamenten.

Im Bild sind noch viele weitere Galaxien der M81-Galaxiengruppe verteilt. Links blitzt zufällig ein Satellit auf. Die M81-Gruppe ist Teil des ausgedehnten Virgo-Superhaufens. Zu diesem gehören auch andere Galaxienansammlungen wie unsere Lokale Gruppe und der Virgo-Galaxienhaufen.

Wir sehen die ganze Menagerie an Galaxien hinter dem zarten Glanz des Integrierten Flussnebels. Der Flussnebel ist ein wenig erforschter Komplex aus diffusen Gas- und Staubwolken in unserer Milchstraße.

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Ein unvergessliches Polarlicht über Norwegen

Über einer verschneiten Nachtlandschaft breitet sich ein riesiger Polarlichtschleier aus.

Bildcredit und Bildrechte: Ole Christian Salomonsen

Es war eines der denkwürdigsten Polarlichter der Saison. Es gab grünes Licht, rotes Licht und manchmal eine Mischung aus beiden. Es gab Mehrfachstrahlen, ausgeprägte Schleier und sogar eine Polarlichtkorona. Es breitete sich über einen großen Teil des Himmels aus.

Im Hintergrund leuchteten Sterne. Es waren zu viele, um sie zu zählen. Vorne stand ein Freund, der versuchte, dieselbe Ansicht festzuhalten. Die Szenerie wurde letzten Monat mit einer Fischaugenlinse um und über Tromsø in Norwegen fotografiert. Da die Sonne gerade aktiver wird, dürfen wir nächstes Jahr sogar noch aufregendere Polarlichter erhoffen.

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Wasserfall, Mondbogen und Polarlicht in Island

Über einen Steilhang stürzt ein Wasserfall. Nach links breitet sich ein Regenbogen aus.

Bildcredit und Bildrechte: Stephane Vetter (Nuits sacrees)

Je länger ihr dieses Bild betrachtet, desto mehr entdeckt ihr. Vielleicht fällt der Blick zuerst auf den malerischen Wasserfall Skógafoss rechts im Bild. Zu den isländischen Sehenswürdigkeiten zählt oft auch ein bunter Lichtbogen wie jener links im Bild. Es ist kein farbiger Regenbogen, denn die Wassertropfen stammen nicht von Regen, und sie brechen auch nur indirekt das Licht der Sonne. Die Tropfen stammen vom Wasserfall, und sie werden vom fast vollen Mond beleuchtet.

Hoch oben schimmern die zarten, grünen Streifen eines Polarlichtes.

Die Szenerie wurde letzten Monat nachts fotografiert. Hinten ist eine schöne Sternenlandschaft mit dem Großen Wagen. Er ist ein Teil des Sternbildes Große Bärin (Ursa Major).

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M82: Sternbildungsgalaxie mit Superwind

Mitten im Bild befindet sich die zerstört wirkende Zigarrengalaxie M82. Ihr heller Kern, der diagonal im Bild lieft, wird von roten Nebelfetzen gekreuzt.

Bildcredit und Bildrechte: Dietmar Hager, Torsten Grossmann

M82 heißt wegen ihres länglichen Aussehens auch Zigarrengalaxie. Sie ist eine Sternbildungsgalaxie mit einem Superwind. Supernova-Explosionen und starke Winde von massereichen Sternen führen zu einem Ausbruch an Sternbildung in M82 und zu gewaltigen Materieströmen.

Das scharfe Kompositbild entstand aus Aufnahmen von kleinen Teleskopen auf der Erde. Das Bild zeigt klare Hinweise auf den Superwind aus der Zentralregion der Galaxie. Das Kompositbild betont die Emissionen der Filamente aus atomarem Wasserstoff in rötlichen Farbtönen. Die Filamente sind mehr als 10.000 Lichtjahre lang. Der Superwind ist mit schweren Elementen angereichert. Diese schweren Elemente sind in massereichen Sternen entstanden. Ein Teil des Gases gelangt vielleicht in den intergalaktischen Raum.

Die rasende Sternbildung in M82 begann mit einer engen Begegnung mit der nahe gelegenen Galaxie M81. Sie dauert voraussichtlich etwa 100 Millionen Jahre an. M82 ist 12 Millionen Lichtjahre entfernt und befindet sich an der nördlichen Grenze der Großen Bärin (Ursa Major).

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Eine junge Supernova in der nahen Feuerradgalaxie

Oben in der Mitte ist das gelbliche Zentrum einer äspiralgalaxie, unten in den transparent wirkenden Spiralarmen ist ein Stern als PTF11kly markiert.

Bildcredit: D. Andrew Howell und BJ Fulton (LCOGT) et al., Faulkes Telescope North, LCOGT

Beschreibung: Ein naher Stern ist explodiert und wird von Teleskopen auf der ganzen Welt überwacht. Die Supernova wird als PTF 11kly bezeichnet. Sie wurde erst vor zwei Tagen bei der Himmelsdurchmusterung Palomar Transit Factory (PTF) von einem Computer entdeckt. Bei der Durchmusterung wird das Samuel-Oschin-Weitwinkelteleskop in Kalifornien eingesetzt. Es hat einen Durchmesser von 1,2 Metern.

Die Supernova wurde rasch entdeckt, es war eine der kürzesten Zeitspannen nach einer Supernovaexplosion. PTF 11kly ereignete sich in der fotogenen Feuerradgalaxie M101. Diese Galaxie nur etwa 21 Millionen Lichtjahre entfernt. Damit ist sie eine der nächstgelegenen Supernovae der letzten Jahrzehnte.

Rasche Folgebeobachtungen lieferten bereits klare Hinweise, dass PTF 11kly eine Typ-Ia-Supernova ist. Bei so einer Supernova detoniert ein Weißer Zwerg. Eine Typ-Ia-Supernova ereignet sich in immer gleicher Art und Weise. Daher eignet sich diese Art Supernovae zur Kalibrierung der Expansionsgeschichte des gesamten Universums.

Die Untersuchung einer so nahen und jungen Typ Ia-Supernova liefert vielleicht neue, einzigartige Hinweise. Wenn frühere Indizien stimmen, sollte PTF 11kly in den kommenden Wochen eine visuelle Größenklasse von etwa 10m erreichen. Damit kann sie vielleicht sogar mit mittelgroßen Teleskopen beobachtet werden.

APOD-Rückblick: das Beste der Spiralgalaxie M101
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