Sternenblase Sharpless 308

Zwischen zarten Sternen leuchtet eine dünne Blase, sie erinnert an eine Seifenblase. In der Mitte ist ein Wolf-Rayet-Stern, der die Blase schuf.

Bildcredit und Bildrechte: Jeff Husted

Diese riesige kosmische Blase wurde von den schnellen Winden eines großen, heißen Sterns ausgehöhlt. Sie ist als Sharpless 2-308 katalogisiert. Ihre Entfernung beträgt etwa 5200 Lichtjahre. Man findet sie im Sternbild Großer Hund (Canis Major). Am Himmel ist sie etwas größer als der Vollmond. Das entspricht in ihrer Entfernung einem Durchmesser von 60 Lichtjahren.

Der massereiche Stern, der die Blase bildete, ist ein Wolf-Rayet-Stern. Er ist der helle Stern nahe der Nebelmitte. Wolf-Rayet-Sterne haben mehr als 20 Sonnenmassen. Vermutlich sind sie in der Entwicklung massereicher Sterne eine kurze Phase vor einer Supernova.

Die schnellen Winde dieses Wolf-Rayet-Sterns erzeugen den blasenförmigen Nebel, indem sie Material aus einer früheren Entwicklungsphase, das sich langsamer bewegt, zusammenfegen. Der windgeblasene Nebel ist etwa 70.000 Jahre alt. Das Weitwinkelbild zeigt die relativ blasse Strahlung. Sie ist vom Licht ionisierter Sauerstoffatome geprägt, das in violetten Farbtönen abgebildet ist.

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Thors Helm

Der Nebel aus türkisen Schlieren mit flügelartigen rötlich-türkisen Fortsätzen erinnert an den Helm eines nordischen Gottes.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Rusterholz (CXIELO-Observatorium)

Diese kosmische Wolke hat die Form eines Helms mit flügelartigen Fortsätzen. Sie wird landläufig Thors Helm genannt. Der Helm hat heroische Ausmaße – sogar für einen nordischen Gott. Sein Durchmesser beträgt 30 Lichtjahre.

Eigentlich ist der Helm eine interstellare Blase. Sie wird von den rasanten Winden des hellen, massereichen Sterns nahe der Blasenmitte aufgebläht, während der Stern durch die Molekülwolke zieht, die ihn umgibt. Der Zentralstern ist ein Wolf-Rayet-Stern. Das ist ein extrem heißer Riese in einem kurzen Stadium vor einer Supernova.

Der Nebel ist als NGC 2359 katalogisiert. Er ist etwa 15.000 Lichtjahre entfernt und befindet sich im Sternbild Großer Hund (Canis Major). Das scharfe Bild entstand mit Breit- und Schmalbandfiltern. Es zeigt eindrucksvolle Details der faserartigen Strukturen im Nebel. Seine blaugrünen Farben sind die Emissionen von Sauerstoffatomen im leuchtenden Gas.

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Der Möwennebel

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Harel Boren

Diese ausgedehnte Weite aus leuchtendem Gas und Staub erinnert Astronominnen und Astronomen vom Planeten Erde an einen Vogel, daher heißt er volkstümlich Möwennebel. Dieses Porträt des kosmischen Vogels ist 1,6 Grad breit. Es liegt in der Ebene der Milchstraße, etwa in Richtung Sirius, dem Alphastern im Sternbild Großer Hund (Canis Major).

Die Region enthält auch weitere Objekte, zum Beispiel den markanten NGC 2327. Er ist eine kompakte, staubhaltige Emissionsregion mit einem eingebetteten, massereichen Stern, der den Vogelkopf bildet. Der Nebel heißt auch Papageiennebel und liegt über der Mitte. IC 2177 bildet den ausladenden Bogen der Möwenflügel.

Der Komplex aus Gas- und Staubwolken mit hellen, jungen Sternen wird vom rötlichen Leuchten des atomaren Wasserstoffs bestimmt. Er ist an die 3800 Lichtjahre entfernt und mehr als 100 Lichtjahre breit.

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Der Möwennebel

Im Bild leuchten rote Nebel, die an eine Möwe erinnern. Der Kopf links oben sieht zugleich für sich genommen wie ein Papagei aus. Im Bild sind viele kleine Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Michael Sidonio

Beschreibung: Diese weite Ausdehnung aus leuchtendem Gas und Staub zeigt Astronominnen* auf dem Planeten Erde ein vogelähnliches Gesicht. Das erklärt den gängigen Namen Möwennebel. Dieses Porträt des kosmischen Vogels bedeckt einen 1,6 Grad breiten Bereich in der Ebene der Milchstraße nahe dem Stern Sirius, dem hellsten Stern im Großen Hund.

Die Region enthält auch Objekte mit anderen Katalogbezeichnungen: NGC 2327, eine kompakte, staubhaltige Emissionsregion mit einem eingebetteten, massereichen Stern, der den Vogelkopf bildet (er leuchtet oben und heißt auch Papageiennebel). IC 2177 bildet den ausgedehnten Bogen der Möwenflügel.

Im Komplex aus Gas- und Staubwolken mit hellen, jungen Sternen dominiert das rötliche Leuchten von angeregtem Wasserstoff. Er ist mehr als 100 Lichtjahre breit und schätzungsweise 3800 Lichtjahre entfernt.

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Thors Helm

In der Mitte leuchtet ein türkisblauer Nebel, der von weißen Schlieren überzogen ist. Links und rechts laufen rötliche Arme nach oben, sodass das ganze Gebilde an einen geflügelten Helm erinnert.

Credit und Bildrechte: Star Shadows Remote Observatory und PROMPT/UNC; (Steve Mazlin, Jack Harvey, Rick Gilbert und Daniel Verschatse)

Beschreibung: Diese helmförmige kosmische Wolke mit flügelähnlichen Fortsätzen wird landläufig Thors Helm genannt. Sogar für einen nordischen Gott hätte Thors Helm heroische Ausmaße – er ist etwa 30 Lichtjahre groß. Tatsächlich ist der Helm eher eine interstellare Blase, die vom schnellen Wind des hellen, massereichen Sterns mitten in der Höhlung, der durch die umgebende Molekülwolke fegt, aufgebläht wird.

Der Zentralstern ist als Wolf-Rayet-Stern bekannt, also ein extrem heißer Riese, vermutlich in einer Entwicklungsstufe kurz vor einer Supernova. Der Nebel ist als NGC 2359 katalogisiert und befindet sich etwa 15.000 Lichtjahre entfernt im Sternbild Großer Hund (Canis Major).

Das scharfe Bild, das mit Breitband- und Schmalbandfiltern entstand, zeigt auffällige Details der faserartigen Strukturen im Nebel und eine türkise Farbe, die von der starken Strahlung von Sauerstoffatomen im leuchtenden Gas stammt.

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Die Möwe und die Ente

Links oben verläuft ein dunkelrosa leuchtender Nebelstrang, links daneben leuchtet ein kreisförmiger rosa Nebel, beide erinnern zusammen an eine Möwe. Rechts unten leuchtet ein winziger türkiser Nebel, den man bei genauer Betrachtung als Thors Helm erkennt.

Bildcredit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo (Deep Sky Colors)

Diese Nebel, die mit einer Möwe und einer Ente assoziiert werden, sind nicht die einzigen kosmischen Wolken, die an Flugbilder erinnern. Beide schweben über diese fast 7 Grad breite irdische Nachthimmelslandschaft im Sternbild Großer Hund.

Die ausgedehnte Möwe links oben besteht aus zwei großen, einzeln katalogisierten Emissionsnebeln. Der hellere NGC 2327 bildet den Kopf, der diffusere IC 2177 die Flügel und den Körper. Die Möwe ist ungefähr 3800 Lichtjahre entfernt, ihre eindrucksvolle Flügelspannweite beträgt an die 250 Lichtjahre.

Weiter rechts leuchtet die viel kompaktere Ente. Sie ist etwa 15.000 Lichtjahre entfernt und misst ungefähr 50 Lichtjahre. Der Entennebel, der von energiereichen Winden extrem massereicher heißer Sternen nahe seinem Zentrum aufgeblasen wird, ist als NGC 2359 katalogisiert. Der dicke Körper und die geflügelten Gliedmaßen führten zu dem bekannteren, dramatischeren Spitznamen der Ente: Thors Helm.

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Kollidierende Spiralgalaxien

Zwei gelbe Galaxien leuchten auf einem dunklen Hintergrund, sie erinnern an unheimliche Augen.

Credit: Debra Meloy Elmegreen (Vassar College) et al. und das Hubble-Vermächtnis-Team (AURA/STScI/NASA)

In Milliarden Jahren bleibt von diesen beiden Galaxien nur eine übrig. Bis dahin zerreißen die Spiralgalaxien NGC 2207 und IC 2163 einander langsam. Dabei bilden sie Gezeitenströme aus Materie, Bögen und Stoßfronten aus Gas, Spuren aus dunklem Staub und Ströme aus weggefegten Sternen. Die Sternbildung wird sprunghaft ansteigen.

Forschende vermuten, dass die größere Galaxie NGC 2207 links die kleinere Galaxie IC 2163 rechts in sich aufnehmen wird. Der Höhepunkt ihrer jüngsten Begegnung fand vor 40 Millionen Jahren statt. Seither rotiert die kleinere Galaxie gegen den Uhrzeigersinn und liegt leicht hinter der größeren Galaxie. Der Raum zwischen den Sternen ist so unermesslich leer, dass die Sterne in den Galaxien bei der Kollision üblicherweise nicht zusammenstoßen.

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Die nächstgelegene Galaxie: Die Canis-Major-Zwerggalaxie

Unscharfe Wülste winden sich im Bild, sie sind blau und magentafarben, in der Mitte leuchtet ein helles Zentrum. Schilder zeigen zu den Positionen Sun, Canis Major Galaxy, Milky Way und Stream of the Canis Major galaxy.

Illustrationscredit und -rechte: R. Ibata (Observatorium Straßburg, ULP) et al., 2MASS, NASA

Welche Galaxie ist der Milchstraße am nächsten? Die neue Antwort auf diese alte Frage lautet: die Canis-Major-Zwerggalaxie. Viele Jahre lang dachten Astronomen, die Große Magellansche Wolke (LMC) wäre die nächste. Doch diesen Titel hat sie 1994 an die Sagittarius-Zwerggalaxie verloren.

Neueste Messungen zeigen, dass die Canis-Major-Zwerggalaxie nur 42.000 Lichtjahre vom galaktischen Zentrum entfernt ist. Das sind etwa drei Viertel der Entfernung zur Sagittarius-Zwerggalaxie und ein Viertel der Entfernung zur LMC. Die Entdeckung gelang mit Daten der 2MASS-Himmelsdurchmusterung. Infrarotlicht erlaubt nämlich eine bessere Sicht durch unsere galaktische Ebene. Im sichtbaren Licht ist die galaktische Ebene undurchsichtig.

Die Canis-Major-Zwerggalaxie wurde neu entdeckt. Diese beschriftete Illustration zeigt die Position der Zwerggalaxie und einen Gezeitenstrom aus Material in Bezug zur Milchstraße. Die Canis-Major-Zwerggalaxie und andere Begleitgalaxien werden langsam  von den Gravitationskräften auseinandergerissen, wenn sie um unsere Galaxie und durch sie hindurchwandern.

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