NGC 2403 in Camelopardalis

Die Galaxie im Bild hat leicht zerfledderte Spiralarme und enthält viele HII-Regionen, in denen Sterne entstehen - sie verraten sich durch ihr rötliches Leuchten.

Bildcredit und Bildrechte: (Team F.A.C.T.) Lilian Lbt – Cyrille Malo – Maxime Martin – Clément Daniel – Paul Grasset – Louis Leroux-Géré

Das prächtige Milchstraßensystem NGC 2403 befindet sich im Sternbild Camelopardalis (die Giraffe). Die Spiralgalaxie ist etwa 10 Millionen Lichtjahre von uns entfernt und erstreckt sich über ca. 50.000 Lichtjahre.

Die Galaxie weist relativ viele riesige HII-Gebiete mit Sternentstehung auf. Diese Regionen verraten sich durch das rötliche Glühen von atomarem Wasserstoffgas. Angeregt werden sie durch Ansammlungen von heißen, massereichen Sternen, die ihr kurzes Leben als helle Supernova beenden.

NGC 2403 ist ein Mitglied der M81-Galaxiengruppe und ähnelt M33, der Dreiecksgalaxie, in unserer lokalen Galaxiengruppe. Auch M33 enthält eine Fülle von Sternentstehungsregionen.

Die hellen Sterne mit den spitzen Zacken in diesem Bild von NGC 2403 befinden sich im Vordergrund, also in unserer eigenen Milchstraße. Die schwachen interstellaren Staubwolken der Milchstraße, auch bekannt als galaktischer Zirrus, zählen ebenso zu den Vordergrundobjekten. Doch die zarten Strukturen die von NGC 2403 selbst wegführen sind wahrscheinlich Sternenströme, die durch Gravitation in Wechselwirkung mit Nachbargalaxien herausgezogen werden.

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IC 342: Verborgene Galaxie in der Giraffe

Mitten im Bild ist eine Galaxie direkt von oben sichtbar. In der Mitte ist ein belblicher Kern, der von eng gewundenen Spiralarmen umgeben ist.

Bildcredit und Bildrechte: Steve Cannistra

IC 342 ist ähnlich groß wie die anderen großen, hellen Spiralgalaxien in unserer kosmischen Nachbarschaft. Sie ist nur 10 Millionen Lichtjahre von uns entfernt und befindet sich im langgestreckten Nordhimmel-Sternbild Camelopardalis (die Giraffe).

Eigentlich wäre IC 342 als ausgedehnte Welteninsel eine auffällige Galaxie an unserem Nachthimmel. Wir haben allerdings keine freie Sicht auf sie und können durch den Schleier aus Sternen, Gas und Staubwolken in der Ebene unserer eigenen Milchstraße nur einen Blick erhaschen.

Obwohl das Licht von IC 342 abgeschwächt und von der zwischen ihr und uns liegenden interstellaren Materie gerötet ist,  kann diese scharfe teleskopische Aufnahme den dunklen Staub innerhalb der Galaxie, junge Sternhaufen und leuchtende Sternentstehungsregionen entlang der Spiralarme sichtbar machen, die sich um den Galaxienkern winden.

IC 342 hat erst kürzlich einen Ausbruch starker Sternentstehung durchgemacht und ist uns nahe genug, um die Entwicklung der Lokalen Gruppe von Galaxien in unserer Nachbarschaft und unsere Milchstraße gravitativ zu beeinflussen.

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Der Ausreißerstern Alpha Camelopardalis

In der Mitte leuchtet ein Stern, der eine rot leuchtende Bugwelle vor sich herschiebt.

Bildcredit und Bildrechte: André Vilhena

Wie ein Schiff, das durch kosmische Meere pflügt, bildete der Ausreißerstern Alpha Camelopardalis diese zierliche, gewölbte Bugwelle. Der massereiche Überriesenstern wandert mit mehr als 60 Kilometern pro Sekunde durch den Raum und komprimiert auf seinem Weg die interstellare Materie.

Alpha Cam leuchtet in der Mitte dieser fast 6 Grad weiten Ansicht. Er ist etwa 25 bis 30 Mal massereicher als die Sonne, 5 Mal heißer als sie (30.000 Kelvin) und mehr als 500.000 Mal heller. Der Stern befindet sich etwa 4000 Lichtjahre entfernt im langhalsigen Sternbild Giraffe (Camelopardalis) und erzeugt auch einen starken Sternenwind. Die Bugwelle ist etwa 10 Lichtjahre von Alpha Cam entfernt.

Was versetzte diesen Stern in Bewegung? Sternforschende vermuten seit langer Zeit, dass Alpha Cam aus einem nahen Haufen junger, heißer Sterne durch gravitative Wechselwirkungen mit anderen Haufenmitgliedern oder vielleicht durch die Supernovaexplosion eines massereichen Begleitsterns hinausgeschleudert wurde.

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Polaris und die Spur des Kometen ZTF

Auf dieser Strichspur-Aufnahme mit Sternbögen ist links der Himmelsnordpol und der zu sehen, rechts leuchtet der grünliche Bogen des Kometen ZTF.

Bildcredit und Bildrechte: David Ibarra Gomez

Auf diesem drei Stunden belichteten Kompositbild des Nachthimmels, das am 31. Jänner in der Nähe von Àger im spanischen Lleida mit einer Digitalkamera auf Stativ fotografiert wurde, ziehen Sterne konzentrische Bögen um den Himmelsnordpol. Damals zog der Komet C/2022 E3 (ZTF) nahe seiner nördlichsten Deklination über den Himmel des Planeten Erde.

Der Komet ist etwa 10 Grad vom Himmelsnordpol der Erde entfernt, daher ist er an allen Orten auf der Erde mit einer nördlichen Breite von mehr als 10 Grad zirkumpolar. Er steht also immer über dem Horizont.

Auf dem Strichspurenbild seht ihr links die Verlängerung der Rotationsachse der Erde an den Weltraum. Der Polarstern zieht den kurzen, hellen, konzentrischen Bogen, der weniger als einen Grad vom Himmelsnordpol entfernt ist. Rechts leuchtet die Spur des Kometen ZTF, seine scheinbare Bewegung spiegelt – wie auch die Sterne – großteils die Erdrotation wider.

Weil der Komet jedoch bald – am 1. Februar – seine größte Annäherung an die Erde erreichte, bewegte er sich auch deutlich vor dem Sternenhintergrund. Der diffuse grünliche Schweif des Kometen ZTF ist ein fast konzentrischer Bogen, der sich mit Stichspuren vermischt, während er durch das langhalsige Sternbild Giraffe zieht.

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Kembles Kaskade

Der Asterismus Kembles Kaskade im Sternbild Giraffe verläuft diagonal durchs Bild, links oben befindet sich NGC 1502, der Jolly-Roger-Sternhaufen.

Bildcredit und Bildrechte: Tommy Lease

Diese Sternenkette ist echt. Kembles Kaskade aus Sternen ist etwas zu blass, um sie mit bloßem Auge zu sehen, doch mit Fernglas ist sie ein echter Hingucker. Wie auch der Große Wagen ist Kembles Kaskade kein Sternbild, sondern ein Asterismus. Die Sterngruppe ist am nördlichen Himmel im langhalsigen Sternbild Giraffe (Camelopardalis) zu sehen.

Die Kette aus etwa 20 nicht zusammenhängenden Sternen, die alle ähnlich hell sind, umfasst die fünffache Winkelgröße des Vollmondes. Kembles Kaskade verläuft im Bild diagonal von links oben nach rechts unten. Sie wurde im letzten Jahrhundert durch den Astronomiefreund Lucian Kemble beliebt. Das helle Objekt links oben ist der relativ kompakte Jolly-Roger-Sternhaufen, der offiziell als NGC 1502 bezeichnet wird.

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IC 342, die verborgene Galaxie in der Giraffe

Die große Spiralgalaxie IC 342 im Sternbild Giraffe (Camelopardalis) ist hinter der Ebene unserer Milchstraße versteckt.

Bildcredit und Bildrechte: Daniel Feller

Beschreibung: IC 342 hat ähnliche Maße wie große, helle Spiralgalaxien in unserer Nachbarschaft. Sie liegt an die 10 Millionen Lichtjahre entfernt im langhalsigen nördlichen Sternbild Giraffe (Camelopardalis). Als ausladendes Inseluniversum wäre IC 342 eine markante Galaxie am Nachthimmel, doch sie ist vor direkter Sicht verborgen und nur durch den Schleier aus Sternen, Gas und Staubwolken in der Ebene unserer Milchstraße zu erspähen.

Obwohl das Licht von IC 342 durch dazwischen liegende kosmische Wolken gedämpft und gerötet wird, zeigt dieses scharfe Teleskopbild undurchsichtigen Staub, junge Sternhaufen und leuchtende rötliche Sternbildungsregionen in den Spiralarmen der Galaxie, die weit über ihren Kern hinausreichen. IC 342 erlebte vielleicht kürzlich einen Ausbruch an Sternbildungsaktivität. Die Galaxie ist nahe genug, um die Entwicklung der Lokalen Gruppe und der Milchstraße gravitativ zu beeinflussen.

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IC 342, die verborgene Galaxie

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Arturas Medvedevas

Beschreibung: IC 342 hat ein ähnliches Format wie große, helle Spiralgalaxien in unserer Nachbarschaft. Sie liegt um die 10 Millionen Lichtjahre entfernt im langhalsigen nördlichen Sternbild Giraffe. IC 342 ist ein ausuferndes Inseluniversum und wäre eigentlich eine markante Galaxie an unserem Nachthimmel, doch sie ist vor direkter Sicht verborgen und kaum durch den Schleier aus Sternen, Gas und Staub in der Ebene unserer Milchstraße zu sehen.

Das Licht von IC 342 ist durch dazwischenliegende kosmische Wolken gedämpft und gerötet, dennoch zeigt dieses scharfe Teleskopbild den galaxieneigenen undurchsichtigen Staub, junge Sternhaufen und leuchtende rosarote Sternbildungsregionen in den Spiralarmen, die sich weit vom Galaxienkern winden. In IC 342 könnte es kürzlich einen Ausbruch an Sternbildungsaktivität gegeben haben, und sie ist nahe genug, um die Entwicklung der Lokalen Gruppe und der Milchstraße gravitativ beeinflusst zu haben.

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Die M81-Galaxiengruppe durch den Integrierten Flussnebel

Rechts sind die Spiralgalaxie M81 und die irreguläre Galaxie 82 markant abgebildet. Im Vordergrund sind markante beige und dunkelrote Staubfasern verteilt, sie liegen über der Milchstraße.

Bildcredit und Bildrechte: D. Lopez und A. Rosenberg, IAC

Ferne Galaxien und nahe Nebel gestalten dieses detailreiche Bild der Galaxiengruppe um M81. Das Mosaik entstand aus 80 Aufnahmen. Markant prangt rechts unten die prachtvolle Spiralgalaxie M81. Sie ist die größte Galaxie im Bild. M81 wechselwirkt durch Gravitation mit M82 darüber. Diese große Galaxie hat einen ungewöhnlichen Hof aus faserartigem, rot leuchtendem Gas. Im Bild sind viele weitere Galaxien der M81-Galaxiengruppe verteilt. Vorne leuchten viele Milchstraßensterne.

Die ganze Galaxienmenagerie liegt hinter dem Leuchten des Integrierten Flussnebels (IFN). Es ist eine riesige, komplexe Leinwand aus diffusem Gas und Staub in der Milchstraße. Die Details des roten und gelben IFN wurden digital verstärkt. Sie wurden mit einer neuen Weitwinkelkamera abgebildet, die kürzlich am TeideObservatorium auf den Kanarischen Inseln von Spanien installiert wurde.

Vortrag (mit tschechischer Übersetzung): APOD-Herausgeber am 30. Juni in Prag

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