NGC 772, die Geigenkopf-Galaxie

Das dunkle Feld ist voller Sterne und Galaxien. Links oben schwebt eine große Spiralgalaxie. Rechts ist ein kleinerer unscharfer Fleck. Es ist ein Komet mit einem kurzen Schweif.

Bildcredit und Bildrechte: Jean-François Bax; Text: Ogetay Kayali (Michigan Tech U.)

Warum sieht diese Galaxie wie ein krauses Gemüse aus? Die Geigenkopf-Spiralgalaxie erhält ihr verzerrtes spiralförmiges Aussehen wahrscheinlich durch eine gravitative Wechselwirkung mit ihrem nahe gelegenen elliptischen Begleiter NGC 770, der direkt darunter zu sehen ist.

Die als NGC 772 und Arp 78 katalogisierte Geigenkopf-Galaxie erstreckt sich über 200.000 Lichtjahre. Sie ist etwa 100 Millionen Lichtjahre von den Sternen unserer Milchstraße entfernt. Wir sehen sie im Sternbild Widder. Auf diesem Bild scheint der Geigenkopf jedoch einen weiteren Begleiter zu haben – einen mit einem langen und unscharfen Schweif: Komet 43P/Wolf-Harrington. Obwohl der Komet direkt auf die massereiche Galaxie gerichtet zu sein scheint, ist er in Wirklichkeit viel näher an uns dran und befindet sich nur Lichtminuten entfernt – also innerhalb unseres Sonnensystems.

Der Komet wird die entfernte Spiralgalaxie nie erreichen und ist auch nicht physisch mit ihr verbunden. Durch einen glücklichen perspektivischen Trick teilen sich diese beiden kosmischen Wunder jedoch kurzzeitig dasselbe Bild, das Ende letzten Jahres von Calern in Frankreich aus aufgenommen wurde.

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LEDA 1313424: Die Zielscheiben-Galaxie

Die Galaxie mitten im Bild hat 9 konzentrische Ringe. Sie erinnert an eine Zielscheibe. Links daneben ist eine blaue kleine Galaxie, darüber zwei gelbliche Galaxien.

Bildcredit: NASA, ESA, Imad Pasha (Yale), Pieter van Dokkum (Yale)

Die riesige Galaxie LEDA 1313424 ist etwa 2,5-mal so groß wie unsere Milchstraße. Aufgrund ihrer auffälligen Form in diesem kürzlich vom Weltraumteleskop Hubble veröffentlichen Bild wird sie auch Bullseye- oder Zielscheiben-Galaxie genannt.

Solche Ringgalaxien entstehen durch Kollisionen mit anderen Galaxien. Besonders bemerkenswert hierbei ist, dass in dieser Aufnahme insgesamt neun Ringe gezählt wurden. Die Ringe breiten sich von ihrem Zentrum aus wie Wellen, wenn man einen Stein in einen Teich fallen lässt.

Bei der Zielscheiben-Galaxie war dieser „Stein“ natürlich selbst eine Galaxie. Die blaue Zwerggalaxie links neben der Mitte ist sehr wahrscheinlich der verantwortliche Kollisionspartner. Daten von Beobachtungen weisen darauf hin, dass diese Zwerggalaxie das Zentrum der Riesengalaxie durchdrang. Dabei entstanden die konzentrischen Ringe durch gravitative Wechselwirkung.

Die Zielscheiben-Galaxie ist im Sternbild Fische zu finden. Sie ist 567 Millionen Lichtjahre entfernt. In dieser Distanz umfasst diese beeindruckende Hubble-Aufnahme einen Bereich von etwa 530.000 Lichtjahren.

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Kollidierende Spiralgalaxien von Webb und Hubble

Zwei Galaxien, die an Augen erinnern, kollidieren. Sie sind von leuchtendroten Wolken strukturiert.

Bildcredit: NASA, ESA, CSA, STScI

In einigen Milliarden Jahren wird nur noch eine dieser beiden Galaxien übrig sein. Bis dahin werden sich die Spiralgalaxien NGC 2207 (im Bild rechts) und IC 2163 (im Bild links) langsam gegenseitig zerreißen. Dabei entstehen Gezeiten in der Materie, Stoßfronten im Gas, dunkle Staubbahnen, Ausbrüche von Sternentstehung und Ströme von ausgestoßenen Sternen.

Dieses Bild ist aus Hubble-Aufnahmen im sichtbaren Licht sowie aus Webb-Aufnahmen im Infrarotlicht zusammengesetzt. Die Farben wurden nach wissenschaftlichen Aspekten zugeordnet. Laut Vorhersage aus der astronomischen Forschung wird NGC 2207 letztendlich IC 2163 ganz in sich aufnehmen.

Ihre jüngste Begegnung erreichte vor etwa 40 Millionen Jahren den Höhepunkt. Dabei schwingt die kleinere Galaxie im Gegenuhrzeigersinn herum und befindet sich jetzt etwas hinter der größeren Galaxie. Der Abstand zwischen Sternen ist so riesig, dass bei der Kollision von Galaxien die Sterne normalerweise nicht kollidieren.

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Die verdrillte Scheibe von NGC 4753

Vor einem dunklen Hintergrund leuchtet ein längliches orangefarbenes Objekt, durch das einige dunkle und komplexe Staubwirbel verlaufen.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble; Bearbeitung: Alexander Reinartz

Was zeigt dieses Bild? Hier ist ein Hinweis: Es ist größer als ein Brotkasten. Sehr viel größer. Die Antwort ist, dass dieses Objekt NGC 4753 eine verdrillte Galaxienscheibe ist. Ungewöhnliche dunkle Staubfilamente darin geben Hinweise auf ihre Geschichte.

Niemand weiß, was wirklich passierte. Aber die meisten glauben an das sogenannte Hauptmodell. Demnach hat eine einigermaßen normale Galaxie eine staubige Satellitengalaxie durch Gravitation zerrissen. Die Präzession hat dabei wohl die Ebene der Akkretionsscheibe während der Rotation verzerrt. So entstand dieses entstellte Bild. Man nimmt an, dass diese kosmische Kollision ungefähr vor einer Milliarde Jahren begann.

NGC 4753 ist von der Seite sichtbar. Sie würde vielleicht wie eine normale Spirale ausschauen, wenn wir sie von oben sehen könnten. Der helle orangefarbene Halo besteht aus vielen älteren Sternen, die möglicherweise der Dunklen Materie folgen.

Dieses Hubble-Bild wurde so bearbeitet, dass die Emissionen im Ultraviolett und im roten Licht besonders hervorgehoben sind.

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Messier 2

Bildfüllend ist ein Kugelsternhaufen gezeigt. In der Mitte sind die Sterne sehr dicht und kaum einzeln zu erkennen. Der Sternhaufen wirkt wegen vieler roter und blauer Sterne sehr bunt.

Bildcredit: ESA/Hubble und NASA, G. Piotto et al.

Dieser riesige Sternhaufen ist der zweite Eintrag in der berühmten Liste des Astronomen Charles Messier, nach dem Krebsnebel. Die Liste ist ein Katalog aus dem 18. Jahrhundert mit Dingen, die keine Kometen sind.

M2 ist einer der größten Kugelsternhaufen, von denen heute bekannt ist, dass sie im Halo unserer Milchstraße wandern. Messier beschrieb ihn ursprünglich als einen Nebel ohne Sterne. Doch auf dieser beeindruckenden Hubble-Aufnahme sind die Sterne in den zentralen 40 Lichtjahren des Haufens abgebildet.

Seine Population beläuft sich auf fast 150.000 Sterne. Diese konzentrieren sich in einem Durchmesser von insgesamt etwa 175 Lichtjahren. Dieser uralte Bewohner der Milchstraße ist auch als NGC 7089 bekannt und 13 Milliarden Jahre alt. Er ist etwa 55.000 Lichtjahre entfernt und befindet sich im Sternbild Wassermann. Kürzlich wurde ein ausgedehnter stellarer Trümmerstrom in Verbindung mit Messier 2 entdeckt. Er ist ein Hinweis auf eine vergangene gravitative Gezeitenstörung.

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Die Polarringgalaxie NGC 660

Um die Galaxie NGC 660 im Sternbild Fische ist ein Ring aus Sternen und Staubwolken gewickelt.

Bildcredit und Bildrechte: Mike Selby

Was ist das für eine seltsame Galaxie? Diese seltene Struktur ist eine Polarring-Galaxie. Sie hat anscheinend zwei verschiedene Ringe aus Sternen. In der Galaxie NGC 660 erscheint ein Ring aus hellen Sternen, Gas und dunklem Staub fast senkrecht. Ein zweiter ähnlicher, aber kürzerer Ring verläuft diagonal von links oben.

Wie polare Ringgalaxien ihr auffälliges Aussehen erhalten, wird noch erforscht. Doch eine führende Theorie besagt, dass sie in der Regel bei der Kollision zweier Galaxien mit unterschiedlichen zentralen Ringebenen entstehen.

NGC 660 ist etwa 50.000 Lichtjahre breit. Sie liegt etwa 40 Millionen Lichtjahren entfernt im Sternbild Fische (Pisces). Dieses Bild wurde kürzlich vom Observatorio El Sauce in Chile aufgenommen.

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M51: Gezeitenströme und H-alpha- Klippen

Die Galaxie M51 mit ihrer Begleiterin ist auf diesem Bild von diffusen Hüllen umgeben, rechts leuchtet eine rot leuchtende Wasserstoffklippe.

Bildcredit und Bildrechte: Das Deep-Sky-Kollektiv – Tim Schaeffer, Carl Björk, Steeve Body, Fabian Neyer, Aki Jain, Ryan Wierckx, Paul Kent, Brian Valente, Antoine und Dalia Grelin, Nicolas Puig, Stephen Guberski, Mike Hamende, Julian Shapiro, John Dziuba, Mikhail Vasilev, Bogdan Borz, Adrien Keijzer

M51 ist ein faszinierendes Paar wechselwirkender Galaxien. Es ist der 51. Eintrag im berühmten Katalog von Charles Messier. Die große Galaxie mit wirbelartiger Spiralstruktur galt ursprünglich als Spiralnebel. Sie ist fast von vorne zu sehen und auch als NGC 5194 katalogisiert.

Ihre Spiralarme und Staubbahnen ziehen über ihre kleinere Begleitgalaxie NGC 5195. M51 ist etwa 31 Millionen Lichtjahre entfernt. Sie befindet sich im Sternbild Jagdhunde (Canes Venatici). Bei direkter Betrachtung mit dem Teleskop erscheint sie schwach und unscharf.

Diese Aufnahme zeigt jedoch erstaunliche Details der auffälligen Farben und schwächeren Gezeitenströme des Galaxienpaars. Das Bild enthält umfangreiche Schmalbandaufnahmen. Sie heben eine riesige rötliche Wolke aus ionisiertem Wasserstoff hervor, die kürzlich im M51-System entdeckt wurde. Einigen ist sie als H-alpha-Klippen bekannt.

Die Weitwinkelaufnahme zeigt auch Staubwolken im Vordergrund der Milchstraße und weit entfernte Hintergrundgalaxien. Eine Arbeitsgemeinschaft von Astrofotografen hat über 3 Wochen Belichtungszeit mit Teleskopen auf der Erde zusammengetragen, um dieses vergrößerbare Porträt von M51 zu erstellen.

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Muschelgalaxien im Sternbild Fische

Links oben ist eine Galaxie mit komplexen Hüllen und Schalen zu sehen. Auch die Galaxie neben dem hellen Stern rechts unten ist von Hüllen umgeben.

Bildcredit und Bildrechte: George Williams

Diese spektakuläre intergalaktische Himmelslandschaft zeigt Arp 227. Es ist ein merkwürdiges Galaxiensystem im Atlas of Peculiar Galaxies aus dem Jahr 1966.

Arp 227 ist etwa 100 Millionen Lichtjahre entfernt und befindet sich im Sternbild Fische. Es besteht aus den beiden Galaxien, die oben und links von der Mitte hervorstechen: der Hüllengalaxie NGC 474 und ihrer blauen, spiralförmigen Nachbargalaxie NGC 470.

Die gut sichtbaren Hüllen und Sternströme von NGC 474 sind wahrscheinlich Gezeitenmerkmale. Sie entstanden durch die Aufnahme einer anderen kleineren Galaxie bei engen Gravitationsbegegnungen vor über einer Milliarde Jahren. Die große Galaxie NGC 467 rechts unten im Bilde ist anscheinend ebenfalls von schwachen Hüllen und Strömen umgeben. Das ist ein Hinweis auf ein weiteres verschmelzendes Galaxiensystem.

Interessante Hintergrundgalaxien und gezackte Vordergrundsterne sind im Bild verstreut. Natürlich befinden sich die Sterne in unserer Milchstraße. Das Sichtfeld des Teleskops ist 25 Bogenminuten breit, das sind am Himmel knapp 1/2 Grad.

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