Die Antennen

In der Mitte sind zwei Galaxien eng nebeneinander und verwickelt, nach links unten und rechts unten ziehen sich ausladende Gezeitenschweife aus Sternen.

Credit und Bildrechte: Star Shadows Remote Observatory und PROMPT/CTIO (Jack Harvey, Steve Mazlin, Rick Gilbert und Daniel Verschatse)

Beschreibung: Etwa 60 Millionen Lichtjahre entfernt im südlicheren Sternbild Rabe (Corvus) kollidierten zwei große Galaxien. Sie sind als NGC 4038 und NGC 4039 katalogisiert. Im Lauf dieses schwerfälligen, etwa eine Milliarde Jahre dauernden Ereignisses kollidieren jedoch nicht die Sterne in den beiden Galaxien, sondern ihre riesigen Wolken aus molekularem Gas und Staub. Dabei lösen sie nahe dem Zentrum des kosmischen Trümmerhaufens stürmische Sternentstehungsepisoden aus.

Diese atemberaubende Ansicht reicht über 500.000 Lichtjahre, sie zeigt auch neue Sternhaufen sowie Materie, die durch gravitative Gezeitenkräfte weit vom Ort des Zusammenstoßes weggeschleudert wurde. Die visuelle Erscheinung der weit geschleuderten bogenförmigen Strukturen verlieh dem Galaxienpaar seinen bekannten Namen: die Antennen.

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Die Spiralgalaxie NGC 3190, fast seitlich

Im Bild ist eine Spiralgalaxie mit sehr markanten Staubbahnen schräg von oben sichtbar, sie wirkt verkrümmt.

Credit: Daten: Hubble-Vermächtnisarchiv, ESA, NASA Bearbeitung: Robert Gendler

Beschreibung: Manche Spiralgalaxien sind fast von der Seite zu sehen. NGC 3190 ist so eine Galaxie, sie ist das größte Mitglied der Gruppe Hickson 44, die unserer Lokalen Gruppe relativ nahe liegt und oben agebildet ist.

Fein strukturierten Staubstraßen umgeben das hell leuchtende Zentrum dieser malerischen Spirale. Gravitative Gezeiten-Wechselwirkungen mit anderen Mitgliedern der Gruppe führten wohl dazu, dass die Spiralarme von NGC 3190 um das Zentrum herum asymmetrisch sind, auch die galaktische Scheibe wirkt verbogen.

NGC 3190 hat einen Durchmesser von etwa 75.000 Lichtjahren und ist mit einem kleinen Teleskop im Sternbild Löwe (Leo) zu sehen.

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NGC 4731, eine Galaxie im Virgohaufen

Mitten in einem dünn von Sternen besidelten Feld schwebt eine s-förmige Spiralgalaxie.

Bildcredit und Bildrechte: Stephen Leshin

Beschreibung: Die Balkenspiralgalaxie NGC 4731 ist etwa 65 Millionen Lichtjahre entfernt. Das hübsche Inseluniversum befindet sich im riesigen Virgo-Galaxienhaufen. Die Farben dieses gut komponierten kosmischen Porträts betonen zahlreiche junge, bläuliche Sternhaufen an den ausladenden Spiralarmen der Galaxie. Ihre breiten Arme sind durch gravitative Wechselwirkungen mit einem benachbarten Mitglied des Virgohaufens, der riesigen elliptischen Galaxie NGC 4697, verzerrt.

NGC 4697 steht links oben außerhalb des Bildfeldes, doch die kleinere, irreguläre Galaxie NGC 4731A ist eindrucksvoll detailreich mit ihren jungen blauen Sternhaufen am unteren Bildrand zu sehen. Die farbigen, gezackten Einzelsterne der Szenerie sind viel näher, sie befinden sich in unserer Milchstraße. NGC 4731 ist größer als 100.000 Lichtjahre.

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NGC 4651: Die Schirmgalaxie

Die überlagerten roten Schalen sind die berechneten Trümmer einer kleinen Begleitgalasie der größeren Galaxie im Bild.

Bildcredit und Bildrechte: R Jay Gabany (Blackbird Obs.), Mitarbeit: David Martinez-Delgado (MPIA, IAC) et al.

Beschreibung: Die Spiralgalaxie NGC 4651 befindet sich etwa 35 Millionen Lichtjahre entfernt im gepflegten Sternbild Coma Berenices. Diese Galaxie mit etwa 50.000 Lichtjahren Durchmesser hat eine zarte schirmförmige Struktur (rechts), deren Ausdehnung außerhalb der hellen Galaxienscheibe ungefähr weitere 50.000 Lichtjahre beträgt.

Der riesige kosmische Schirm besteht, wie nun bekannt ist, aus Gezeiten-Sternströmen. Die Ströme sind ausgedehnte Schweife aus Sternen, die durch die Gravitation einer kleineren Begleitgalaxie herausgerissen wurden. Die Begleitgalaxie wrde schließlich auseinandergerissen.

Wenn ihr den Mauspfeil über das Bild schiebt, wird eine Simulation der Trümmer der Begleitgalaxie eingeblendet, als sie zerrissen und von NGC 4651 absorbiert wurde. Aktuelle Arbeiten einer Zusammenarbeit von Amateur- und Profiastronomen* mit dem Ziel zarte Strukturen um helle Galaxien abzubilden, zeigen, dass sogar in nahe gelegenen Galaxien solche Gezeitenströme häufig vorkommen. Das Ergebnis wird von Galaxienbildungsmodellen prognostiziert, auch von Modellen zur Bildung unserer Milchstraße.

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Phobos von Mars Express

Ein kartoffelförmiger Mond mit Kratern und vielen Streifen ist bildfüllend dargestellt.

Credit: G. Neukum (FU Berlin) et al., Mars Express, DLR, ESA

Beschreibung: Warum umkreist dieses kleine Objekt den Mars? Der Ursprung von Phobos, dem größeren der beiden Marsmonde, ist unbekannt. Phobos und Deimos sind Asteroiden vom Typ C sehr ähnlich, nur scheint ein gravitatives Einfangen solcher Asteroiden, ein Abrunden ihrer Bahnen und eine Verschiebung in die Äquatorebene des Mars unwahrscheinlich. Oben ist Phobos zu sehen, der letzte Woche beim Vorbeiflug der ESA-Robotersonde Mars Express abgebildet wurde; Mars Express begann Jahr 2003 den Mars zu umrunden. Sehr detailreich ist Phobos‘ irreguläre Form zu sehen, aber auch seltsames dunkles Gelände, zahlreiche ungewöhnliche Rillen und eine interessante Kraterkette, die über die Bildmitte verläuft. Phobos ist etwa 25 Kilometer lang, und seine Gravitation reicht nicht aus, um ihn zu einer Kugel zu formen. Dieser Mond kreist so nahe um Mars, dass die Abbremsung durch die Gezeiten den Geröllmond in den nächsten 20 Millionen Jahren zu einen Ring aufbrechen wird, dessen Teile langsam nach unten fallen und auf dem Roten Planeten aufschlagen. Die russische Mission Fobos-Grunt soll nächstes Jahr starten und auf Phobos landen.

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Der Schweif der Kleinen Magellanschen Wolke

Rechts ist eine unregelmäßige Galaxie abgebildet, nach rechts hin breitet sich ein dünner Schleier aus Sternen aus.

Credit: NASA / JPL-Caltech / STScI

Beschreibung: Eine Satellitengalaxie unserer Milchstraße, die Kleine Magellansche Wolke, ist ein Wunder des Südhimmels, benannt nach Ferdinand Magellan, dem portugiesischen Weltumsegler des 16. Jahrhunderts. Sterne, Gas und Staub der kleinen irregulären Galaxie, die sich etwa 200.000 Lichtjahre entfernt im Sternbild Tukan befindet, liegen im Balken und dem ausgedehnten Flügel und sind auf Bildern von optischen Teleskopen häufig zu finden. Doch die Galaxie hat auch einen Schweif. Dieser Schweif wird auf diesem Falschfarben-Infrarotmosaik des Spitzer-Weltraumteleskops auskundschaftet und erstreckt sich vom vertrauteren Balken und Flügel aus nach rechts. Er wurde wahrscheinlich durch Gravitations-Gezeiten aus der Galaxie herausgerissen und enthält hauptsächlich Gas, Staub und neu gebildete Sterne. Zwei Haufen junger Sterne, welche die sie umgebenden Staubwolken ihrer Geburt erwärmen, sind im Schweif als rote Flecken zu sehen.

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Galaxiengruppe NGC 7771

Drei markante Galaxien sind im Bild verteilt.

Credit und Bildrechte: Kent Biggs

Schiebt den Mauspfeil über das Bild, dann erkennt ihr drei Mitglieder dieser beeindruckenden Galaxienansammlung. Es ist die NGC 7771-Gruppe im hoch fliegenden Sternbildes Pegasus. Ihre Entfernung beträgt fast 200 Millionen Lichtjahre.

Die größte Galaxie ist die Balkenspirale NGC 7771. Sie hat einen Durchmesser von etwa 75.000 Lichtjahren. Eines Tages wird sie Teil einer noch größeren Galaxie sein. Die Galaxien der Gruppe führen wiederholte enge Begegnungen durch. Am Ende verschmelzen sie zu einer sehr großen Galaxie. Der Prozess dauert Hunderte Millionen Jahre. Er gehört nach unserem heutigen Verständnis zur Entwicklung von Galaxien, auch unserer Milchstraße.

Hinweis: Die kommentierte Version des Bildes entstand mit Astrometry.net.

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Der Wal und der Hockeyschläger

Links unten und rechts oben leuchten zwei bläuliche Galaxien im Bild, umgeben von Sternen.

Credit und Bildrechte: Josef Poepsel, Stefan Binnewies (Capella-Observatorium)

Beschreibung: NGC 4631 befindet sich rechts oben, sie ist eine große, schöne Spiralgalaxie, die wir von der Kante sehen. Sie ist nur 25 Millionen Lichtjahre entfernt und liegt im nördlichen Sternbild Jagdhunde. Die leicht gekrümmte Keilform dieser Galaxie erinnert manche an einen kosmischen Hering, andere an einen Wal. Das führte zu ihrem gängigen Namen Walgalaxie. Sie ist ähnlich groß wie unsere Milchstraße.

Auf diesem prächtigen Farbbild sind die interstellaren Staubwolken des Wals, der gelbliche Kern und junge blaue Sternhaufen leicht zu erkennen. Eine Begleitgalaxie, die kleine elliptische NGC 4627, steht über der Walgalaxie. Links unten befindet sich NGC 4656, eine weitere verzerrte Galaxie mit der Form eines Hockeyschlägers.

Die Verformungen und Vermengungsspuren aus Gas, die in anderen Wellenlängen beobachtet wurden, lassen vermuten, dass alle drei Galaxien in ihrer Vergangenheit nahe Begegnungen miteinander hatten. Die Walgalaxie hat einen Halo aus heißem Gas ausgestoßen, das im Röntgenlicht leuchtet.

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