Die M81-Galaxiengruppe hinter dem Integrierten Flussnebel

Rechts sind die Spiralgalaxie M81 und die irreguläre Galaxie 82 markant abgebildet. Im Vordergrund sind markante beige und dunkelrote Staubfasern verteilt, sie liegen über der Milchstraße.

Bildcredit und Bildrechte: D. Lopez und A. Rosenberg, IAC

Ferne Galaxien und nahe Nebel prägen dieses detailreiche Bild. Es zeigt die Galaxiengruppe um M81. Das Mosaik entstand aus 80 Aufnahmen. Markant prangt rechts unten die prachtvolle Spiralgalaxie M81. Sie ist die größte Galaxie im Bild. M81 wechselwirkt durch Gravitation mit M82, die man darüber sieht. Diese große Galaxie hat einen ungewöhnlichen Hof aus faserartigem, rot leuchtendem Gas. Im Bild sind viele weitere Galaxien der M81-Gruppe verteilt. Vorne leuchten viele Sterne der Milchstraße.

Die ganze Menagerie an Galaxien liegt hinter dem Schimmern des Integrierten Flussnebels (IFN). Es ist eine riesige, komplexe Leinwand aus diffusem Gas und Staub in der Milchstraße. Die Details des roten und gelben IFN wurden digital verstärkt. Sie wurden mit einer neuen Weitwinkelkamera abgebildet. Sie wurde kürzlich am TeideObservatorium auf den Kanarischen Inseln von Spanien installiert.

Vortrag (mit tschechischer Übersetzung): APOD-Herausgeber am 30. Juni in Prag

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Die Galaxiengruppe Hickson 90

Mitten im Bild ist eine stark verzerrte Galaxie, die vor allem durch markante Staubbahnen im Vordergrund auffällt. Rechts darunter ist eine diffuse elliptische Galaxie.

Bildcredit: NASA; ESA, Hubble-Vermächtnisarchiv; Bearbeitung: Oliver Czernetz

Als der kanadische Astronom Paul Hickson mit seinen Kollegen den Himmel nach Galaxien absuchte, entdeckten sie etwa 100 kompakte Galaxiengruppen. Diese werden nun passenderweise Hickson Compact Groups (HCGs) genannt.

Dieses scharfe Hubblebild zeigt HCG 90 überraschend detailreich. Sie ist eine dieser Galaxiengruppen. Bei drei Galaxien, von denen hier zwei zu sehen sind, zeigte sich, dass sie stark wechselwirken. In der Bildmitte ist eine staubige, gestreckte und verzerrte Spiralgalaxie. Zur Gruppe gehören noch zwei große elliptische Galaxien. Enge Begegnungen lösen heftige Sternbildung aus.

In kosmischen Zeiträumen führt der Zug der Gravitation bei dem Gerangel am Ende dazu, dass das Trio zu einer einzigen großen Galaxie verschmilzt. Diesen Prozess kennen wir heute als normalen Bestandteil in der Entwicklung von Galaxienen wie zum Beispiel unserer Milchstraße.

HCG 90 liegt im Sternbild Südlicher Fisch (Piscis Austrinus). Sie ist ungefähr 100 Millionen Lichtjahre entfernt. In dieser Distanz ist die Hubble-Ansicht etwa 40.000 Lichtjahre breit. Der Anblick kompakter Hickson-Gruppen lohnt sich auch auf der Erde, sogar mit kleineren Teleskopen.

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Trio in Leo

Die Galaxien NGC 3628 (links), M66 (rechts unten) und M65 (oben) sind das berühmte Leo-Triplett im Sternbild Löwe.

Bildcredit und Bildrechte: Ignacio Diaz Bobillo

Diese Gruppe aus Galaxien ist im nördlichen Frühling beliebt. Die drei prächtigen Galaxien im Bild sind als Leo-Triplett berühmt. Sogar mit kleinen Teleskopen fotografiert sind sie Publikumslieblinge. Sie werden als NGC 3628 (links), M66 (rechts unten) und M65 (oben) vorgestellt.

Alle drei sind große Spiralgalaxien. Sie sehen aber verschieden aus, denn ihre galaktischen Scheiben sind in unterschiedlichen Winkeln zu unserer Sichtlinie geneigt. NGC 3628 sehen wir von der Seite. Durch die Ebene der Galaxie schneiden undurchsichtige Staubbahnen. Die Scheiben von M66 und M65 sind weit genug geneigt, um ihre Spiralstruktur zu zeigen. Zwischen den Galaxien der Gruppe gibt es Wechselwirkungen durch Gravitation. Diese hinterließen vielsagende Spuren, zum Beispiel die gekrümmte, aufgeblasene Scheibe von NGC 3628 und die herausgezogenen Spiralarme von M66.

Die prächtige Ansicht der Region ist am Himmel etwa 1 Grad breit. Das sind zwei Vollmonde nebeneinander. Das Trio ist ungefähr 30 Millionen Lichtjahre entfernt. In dieser Distanz reicht das Feld über 500.000 Lichtjahre.

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Hubble zeigt die Wagenradgalaxie

Die Galaxie auf der rechten Seite erinnert an ein Wagenrad. Innen ist eine gelbe Spiralgalaxie, die außen von einem ovalen Ring umgeben ist, in dem Sterne entstehen. Links sind zwei sehr unterschiedliche kleine Galaxien.

Bildcredit: ESA, NASA, Hubble

Manche sehen hier ein Wagenrad. Die äußere Erscheinung der Galaxie rechts führte dazu, dass sie heute als Wagenradgalaxie bekannt ist. Sie ist von einer ovalen Struktur umgeben. Zwischen der Mitte und dem Oval laufen Verbindungen, die an die Speichen eines Rades erinnern. Andere erkennen hier eine komplexe Wechselwirkung zwischen Galaxien, die noch auf eine Erklärung wartet. Zusammen mit den beiden Galaxien links bildet das Wagenrad eine Galaxiengruppe. Sie ist ungefähr 400 Millionen Lichtjahre entfernt und liegt im Sternbild Bildhauer.

Der Rand der großen Galaxie misst 100.000 Lichtjahre. Darin befinden sich Regionen mit Sternbildung. Sie enthalten extrem helle, massereiche Sterne. Die ringartige Form des Wagenrades entstand durch eine gravitative Erschütterung. Sie von einer kleineren Galaxie ausgelöst, welche die durchdrang. Dabei komprimierte sie interstellares Gas und Staub. So entstand eine Sternbildungsfront, die wie eine Welle auf der Oberfläche eines Teiches nach außen wanderte.

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Galaxien in Pegasus

Zwischen den Sternen sind viele Galaxien verteilt. Rechts oben ist eine große Spiralgalaxie, links unten eine Gruppe kleiner Galaxien, es ist Stephans Quintett.

Bildcredit und Bildrechte: Péter Feltóti

Diese weite, scharfe Teleskopansicht zeigt Galaxien. Sie liegen hinter den Sternen der Milchstraße an der nördlichen Grenze im hoch fliegenden Sternbild Pegasus. Rechts oben leuchtet die markante große Spirale NGC 7331. Sie ist ungefähr 50 Millionen Lichtjahre entfernt und eine der helleren Galaxien, die nicht in Charles Messiers berühmtem Katalog aus dem 18. Jahrhundert enthalten sind.

Die Galaxiengruppe links unten wirkt verworren. Man kennt sie als Stephans Quintett. Das Quintett ist ungefähr 300 Millionen Lichtjahre entfernt. Es ist ein dramatisches Beispiel für eine Kollision mehrerer Galaxien. Die mächtige fortlaufende Wechselwirkung posiert auf dem kosmischen Schnappschuss. Am Himmel sind Quintett und NGC 7331 ungefähr einen halben Grad voneinander entfernt.

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Hickson 91 im Südlichen Fisch

Die kompakte Hicksongruppe HCG 91 im Sternbild Südlicher Fisch liegt mitten im Bild. Außen herum sind weiter entfernte Galaxien verteilt, die ebenfalls blasse Spuren von Gezeitenschweifen aufweisen.

Bildcredit und Bildrechte: CHART32 Team, BearbeitungJohannes Schedler

Der kanadische Astronom Paul Hickson suchte mit seinen Kollegen am Himmel nach Galaxien. Dabei fanden sie etwa 100 kompakte Galaxiengruppen. Diese werden nun passend als kompakte Hickson-Gruppen (HCG) bezeichnet. Das scharfe Bild entstand mit einem Teleskop. Es zeigt schöne Details der Galaxiengruppe HCG 91 in der Mitte.

Die drei farbigen Spiralgalaxien sind in ein gravitatives Tauziehen verwickelt. Ihre Wechselwirkungen erzeugen schwache Gezeitenschweife, die man sieht. Die Schweife sind mehr als 100.000 Lichtjahre lang. Die engen Begegnungen führten zu heftiger Sternbildung in den Galaxien. In kosmischen Zeiträumen verschmelzen sie zu einer großen Galaxie. Solche Vorgänge gelten heute als üblicher Teil der Entwicklung von Galaxien. Auch unsere Milchstraße ist in solche Begegnungen verwickelt.

HCG 91 ist ungefähr 320 Millionen Lichtjahre entfernt. Die Gruppe liegt im Sternbild Südlicher Fisch. Das detailreiche Bild zeigt auch Hinweise auf blassere Gezeitenschweife und Wechselwirkungen zwischen Galaxien, die ungefähr 2 Milliarden Lichtjahre entfernt sind.

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NGC 2403 in Camelopardalis

Eine Spiralgalaxie liegt schräg im Bild. Sie hat lose Spiralarme mit leuchtenden roten Flecken. Außen herum sind Sterne verteilt, die in der Milchstraße liegen.

Bildcredit und Bildrechte: Eric Coles und Mel Helm

Die prächtige Universumsinsel NGC 2403 liegt im langhalsigen Sternbild Giraffe, das auch Camelopardalis genannt wird. Die Spiralgalaxie ist etwa 10 Millionen Lichtjahre entfernt. Sie ist 50.000 Lichtjahre groß.

Es scheint, als hätte die Galaxie mehr als ihren gerechten Anteil an riesigen HII-Regionen, in denen Sterne entstehen. Haufen aus heißen, massereichen Sternen regen die riesigen HII-Regionen an. Das führt zu einem verräterischen rötlichen Leuchten, das sie markiert. Am Ende ihrer kurzen, wilden Existenz explodieren die Sterne als helle Supernovae.

NGC 2403 gehört zur M81-Galaxiengruppe. Sie sieht einer Galaxie in unserer lokalen Gruppe sehr ähnlich, die ebenfalls viele Regionen mit Sternbildung enthält: der Dreiecksgalaxie M33. Im farbigen Galaxienporträt von NGC 2403 sind auch helle Sterne mit Strahlen verteilt. Sie liegen vorne in unserer Milchstraße.

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Das Lächeln der Gravitation

Mitten im Bild grinst ein violettes Gesicht aus Galaxien. Es ist von Bögen eingerahmt. Die Bögen sind die verzerrten Bilder von Galaxien, die weit dahinter liegen.

Bildcredit: Röntgen – NASA / CXC / J. Irwin et al.; Optisch – NASA/STScI

Die allgemeine Relativitätstheorie von Albert Einstein wurde diesen Monat vor 100 Jahren veröffentlicht. Sie sagte den Effekt der Gravitationslinsen vorher. Hier sehen wir ferne Galaxien durch die Spiegel der Weltraumteleskope Chandra und Hubble im Röntgenbereich und in sichtbarem Licht. Der Effekt der Gravitationslinsen verleiht diesen Galaxien eine seltsame Erscheinung.

Die beiden großen elliptischen Galaxien gehören einer Gruppe mit dem Spitznamen Grinsekatzen-Galaxiengruppe. Sie sind von verräterischen Bögen umrahmt. Die Bögen sind optische Bilder weit entfernter Galaxien im Hintergrund. Sie werden durch die Gravitation der gesamten Masse der Gruppe, die im Vordergrund liegt, gekrümmt. In der vorne liegenden Gruppe befindet sich Dunkle Materie.

Die beiden großen elliptischen Galaxien, die die „Augen“ bilden, sind die hellsten Mitglieder der Gruppe. Sie verschmelzen miteinander. Ihre jeweilige Stoßgeschwindigkeit beträgt fast 1350 km/s, sie erhitzt Gas auf Millionen Gad Celsius. Dabei entsteht das violett gefärbte Röntgenlicht. Seid ihr neugierig auf die verschmelzenden Galaxien? Die Grinsekatzen-Gruppe lächelt 4,6 Milliarden Lichtjahre entfernt im Sternbild Großer Bär.

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