M83: Das südliche Feuerrad

Mitten im Bild ist eine Spiralgalaxie mit einem wolkigen Äußeren und stark strukturierten Spiralarmen im Inneren. In den Spiralarmen sind rötliche Sternbildungsregionen.

Bildcredit: CTIO, NOIRLab, DOE, NSF, AURA; Bearbeitung: T. A. Rector (U. Alaska Anchorage/NOIRLab), D. de Martin und M. Zamani (NOIRLab)

Die wunderschöne und helle Spiralgalaxie M83 ist etwa zwölf Millionen Lichtjahre entfernt. Sie liegt nahe der südöstlichen Spitze des sehr langen Sternbilds Wasserschlange (Hydra).

Markante Spiralarme werden von dunklen Staubbahnen und blauen Sternhaufen durchzogen. Sie geben der Galaxie ihren umgangssprachlichen Namen „Das Südliche Windrad“. Doch die rötlichen Sternentstehungsregionen, die in diesem kosmischen Windrad verteilt sind, haben zu einem weiteren Spitznamen geführt: Tausend-Rubine-Galaxie.

Mit einem Durchmesser von nur 40.000 Lichtjahren ist M83 kleiner als die Milchstraße. Sie gehört zu einer Galaxiengruppe, zu der auch die aktive Galaxie Centaurus A gezählt wird. Tatsächlich ist der Kern von M83 selbst im Röntgenbereich hell. Er hat eine hohe Konzentration an Neutronensternen und Schwarzen Löchern, die von einer intensiven Phase der Sternentstehung übrig geblieben sind.

Das scharfe Farbbild zeigt auch zackige Vordergrund-Sterne der Milchstraße und ferne Galaxien im Hintergrund. Die Bilddaten wurden mit der Dark Energy Camera und dem Blanco 4-Meter-Teleskop am Cerro Tololo Inter-American Observatory aufgenommen.

Zur Originalseite

Arp 273: Seltsame Galaxien

Mitten im Bild ist ein verzerrtes Galaxienpaar, das sehr seltsam aussieht. Über den beiden Galaxien leuchten zwei helle Sterne, ein gelber und ein blauer. Im restlichen Bild sind kleinere Sterne lose verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Dave Doctor

Die farbenprächtigen, stacheligen Sterne befinden sich im Vordergrund dieser Aufnahme, die mit einem kleinen erdgebundenen Teleskop gemacht wurde. Sie liegen innerhalb unserer eigenen Milchstraße.

Die beiden auffälligen Galaxien im Bild liegen jedoch weit jenseits der Milchstraße in einer Entfernung von über 300 Millionen Lichtjahren. Das verdrehte und verzerrte Erscheinungsbild der Galaxien ist auf gegenseitige Gravitationskräfte zurückzuführen, die auf das Paar bei ihren Begegnungen einwirken. In den Katalogen findet man sie als Arp 273 (auch als UGC 1810). Diese Galaxien sehen zwar eigenartig aus, aber heute weiß man, dass wechselwirkende Galaxien im Universum häufig vorkommen.

Näher bei uns liegt die große Spiralgalaxie Andromeda, die bekanntermaßen etwa 2 Millionen Lichtjahre entfernt ist und sich der Milchstraße unaufhaltsam nähert. Tatsächlich könnten die weit entfernten, eigenartigen Galaxien von Arp 273 einen Ausblick auf die ferne Zukunft der Begegnung von Andromeda und Milchstraße bieten.

Wiederholte Galaxienbegegnungen führen auf kosmischer Zeitskala letztendlich zu einer Verschmelzung zu einer einzigen Sterngalaxie. Aus unserer Perspektive sind die hellen Kerne der Arp 273 Galaxien nur etwas mehr als 100.000 Lichtjahre voneinander entfernt.

Zur Originalseite

Kollidierende Spiralgalaxien von Webb und Hubble

Zwei Galaxien, die an Augen erinnern, kollidieren. Sie sind von leuchtendroten Wolken strukturiert.

Bildcredit: NASA, ESA, CSA, STScI

In einigen Milliarden Jahren wird nur noch eine dieser beiden Galaxien übrig sein. Bis dahin werden sich die Spiralgalaxien NGC 2207 (im Bild rechts) und IC 2163 (im Bild links) langsam gegenseitig zerreißen. Dabei entstehen Gezeiten in der Materie, Stoßfronten im Gas, dunkle Staubbahnen, Ausbrüche von Sternentstehung und Ströme von ausgestoßenen Sternen.

Dieses Bild ist aus Hubble-Aufnahmen im sichtbaren Licht sowie aus Webb-Aufnahmen im Infrarotlicht zusammengesetzt. Die Farben wurden nach wissenschaftlichen Aspekten zugeordnet. Laut Vorhersage aus der astronomischen Forschung wird NGC 2207 letztendlich IC 2163 ganz in sich aufnehmen.

Ihre jüngste Begegnung erreichte vor etwa 40 Millionen Jahren den Höhepunkt. Dabei schwingt die kleinere Galaxie im Gegenuhrzeigersinn herum und befindet sich jetzt etwas hinter der größeren Galaxie. Der Abstand zwischen Sternen ist so riesig, dass bei der Kollision von Galaxien die Sterne normalerweise nicht kollidieren.

Zur Originalseite

Die verdrillte Scheibe von NGC 4753

Vor einem dunklen Hintergrund leuchtet ein längliches orangefarbenes Objekt, durch das einige dunkle und komplexe Staubwirbel verlaufen.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble; Bearbeitung: Alexander Reinartz

Was denken Sie über dieses Bild? Hier ist ein Hinweis: Es ist größer als ein Brotkasten.

Sehr viel größer. Die Antwort ist, dass das abgebildete Objekt NGC 4753 eine verdrillte Galaxienscheibe ist. Ungewöhnliche dunkle Staubfilamente in ihr geben Hinweise auf ihre Geschichte.

Niemand weiß, was wirklich passierte, aber die meisten glauben an das sogenannte Hauptmodell. Demnach soll eine einigermaßen normale Galaxienscheibe gravitativ eine staubige Satellitengalaxie zerrissen haben. Die Präzession würde dabei die Ebene der Akkretions-Geröllscheibe während der Rotation verzerren und das entstellte Bild produzieren.

Es wird angenommen, dass diese kosmische Kollision ungefähr vor einer Milliarde Jahren begann. NGC 4753 wird von der Seite gesehen und würde vielleicht wie eine normale Spirale ausschauen, wenn wir von oben schauen könnten. Der helle orangefarbene Halo besteht aus zahlreichen älteren Sternen, die möglicherweise der Dunklen Materie folgen.

Das hier gezeigte Hubble-Bild wurde dergestalt nachbearbeitet, dass die Emissionen im Ultraviolett und im roten Licht besonders hervorgehoben erscheinen.

APOD-Jahresrückblick: Präsentation des NASA Night Sky Network 2024

Zur Originalseite

Die prachtvolle Spiralgalaxie NGC 5643

Die Seyfertgalaxie NGC 5643 Sternbild Wolf ist von oben zu sehen. Das Porträt aus Daten des Weltraumteleskops Hubble zeigt die inneren 40.000 Lichtjahre der Sterneninsel.

Bildcredit: ESA / Hubble und NASA

Die prachtvolle Spiralgalaxie NGC 5643 ist von oben sichtbar. Dieses farbige kosmische Porträt ist ein festlicher Anblick. Die Galaxie ist an die 55 Millionen Lichtjahre entfernt und mehr als 100.000 Lichtjahre breit. Sie liegt im südlichen Sternbild Wolf (Lupus).

Dieses Komposit entstand aus Bilddaten des Weltraumteleskops Hubble. Es zeigt die inneren 40.000 Lichtjahre sehr scharf und detailreich. Die prachtvollen Spiralarme der Galaxie winden sich von einer gelblichen Zentralregion fort. Das Zentrum wird von alten Sternen gefärbt. Die Spiralarme dagegen sind von Staubbahnen, jungen blauen Sternen und rötlichen Sternbildungsregionen gesäumt.

Der helle, kompakte Kern von NGC 5643 ist eine starke Quelle von Radio– und Röntgenwellen. NGC 5643 ist sogar eines der nächstliegenden Beispiele einer Galaxienklasse: der Seyfertgalaxien. Bei diesen fallen vermutlich riesige Mengen an Staub und Gas in ein zentrales, massereiches Schwarzes Loch.

Zur Originalseite

Die Polarringgalaxie NGC 660

Um die Galaxie NGC 660 im Sternbild Fische ist ein Ring aus Sternen und Staubwolken gewickelt.

Bildcredit und Bildrechte: Mike Selby

Was ist das für eine seltsame Galaxie? Diese seltene Struktur ist als Polarring-Galaxie bekannt, und sie scheint zwei verschiedene Ringe aus Sternen zu haben. In der Galaxie NGC 660 erscheint ein Ring aus hellen Sternen, Gas und dunklem Staub fast senkrecht, während ein anderer ähnlicher, aber kürzerer Ring diagonal von oben links verläuft.

Wie polare Ringgalaxien ihr auffälliges Aussehen erhalten, ist noch Gegenstand der Forschung, aber eine führende Theorie besagt, dass sie in der Regel das Ergebnis der Kollision zweier Galaxien mit unterschiedlichen zentralen Ringebenen sind.

NGC 660 hat eine Ausdehnung von etwa 50.000 Lichtjahren und befindet sich in etwa 40 Millionen Lichtjahren Entfernung in Richtung des Sternbilds der Fische (Pisces). Dieses Bild wurde kürzlich vom Observatorio El Sauce in Chile aufgenommen.

Zur Originalseite

M51: Gezeitenströme und H-alpha- Klippen

Die Galaxie M51 mit ihrer Begleiterin ist auf diesem Bild von diffusen Hüllen umgeben, rechts leuchtet eine rot leuchtende Wasserstoffklippe.

Bildcredit und Bildrechte: Das Deep-Sky-Kollektiv – Tim Schaeffer, Carl Björk, Steeve Body, Fabian Neyer, Aki Jain, Ryan Wierckx, Paul Kent, Brian Valente, Antoine und Dalia Grelin, Nicolas Puig, Stephen Guberski, Mike Hamende, Julian Shapiro, John Dziuba, Mikhail Vasilev, Bogdan Borz, Adrien Keijzer

M51 ist ein faszinierendes Paar wechselwirkender Galaxien. Es ist der 51. Eintrag im berühmten Katalog von Charles Messier. Die große Galaxie mit wirbelartiger Spiralstruktur galt ursprünglich als Spiralnebel. Sie ist fast von vorne zu sehen und auch als NGC 5194 katalogisiert.

Ihre Spiralarme und Staubbahnen ziehen über ihre kleinere Begleitgalaxie NGC 5195. M51 ist etwa 31 Millionen Lichtjahre entfernt. Sie befindet sich im Sternbild Jagdhunde (Canes Venatici). Bei direkter Betrachtung mit dem Teleskop erscheint sie schwach und unscharf.

Diese Aufnahme zeigt jedoch erstaunliche Details der auffälligen Farben und schwächeren Gezeitenströme des Galaxienpaars. Das Bild enthält umfangreiche Schmalbandaufnahmen. Sie heben eine riesige rötliche Wolke aus ionisiertem Wasserstoff hervor, die kürzlich im M51-System entdeckt wurde. Einigen ist sie als H-alpha-Klippen bekannt.

Die Weitwinkelaufnahme zeigt auch Staubwolken im Vordergrund der Milchstraße und weit entfernte Hintergrundgalaxien. Eine Arbeitsgemeinschaft von Astrofotografen hat über 3 Wochen Belichtungszeit mit Teleskopen auf der Erde zusammengetragen, um dieses vergrößerbare Porträt von M51 zu erstellen.

Zur Originalseite

Die Hüllen und Strahlen der Galaxie Centaurus A

Mitten im Bild ist eine Galaxie zu sehen. Um sie herum sind blasse Hüllen angeordnet. Rechts unten strömt ein roter Strahl aus der Galaxie.

Bildcredit: Rolf Olsen

Was ist die erdnächste aktive Galaxie? Das wäre Centaurus A. Sie ist als NGC 5128 katalogisiert und nur 12 Millionen Lichtjahre entfernt.

Centaurus A entstand durch die Kollision zweier ansonsten normaler Galaxien. Die Galaxie zeigt mehrere markante Merkmale, darunter eine dunkle Staubspur in der Mitte, äußere Schalen von Sternen und Gas sowie Partikelstrahlen, die von einem sehr massereichen Schwarzen Loch im Zentrum ausströmen.

Dieses Bild zeigt all diese Merkmale in einer Kompositserie aus Bildern in sichtbarem Licht. Sie wurden in den letzten 10 Jahren in über 310 Stunden mit einem selbst gebauten Teleskop in Auckland, Neuseeland, aufgenommen. Die Helligkeit des Zentrums von Cen A, deren Strahlung von energiearmen Radiowellen bis zu hochenergetischen Gammastrahlen reicht, unterstreicht die Bezeichnung als aktive Galaxie.

Astrophysik: 3.500+ Codes in der Astrophysik-Quellcode-Bibliothek

Zur Originalseite