Die perfekte Spirale M74

Das Bild zeigt einen Ausschnitt der Spiralgalaxie M74 im Sternbild Fische. Wir sehen sie direkt von oben, ihre Arme sind von Staubbahnen und roten Sternbildungsregionen gesäumt.

Bildcredit: NASA, ESA und das Hubble-Vermächtnis (STScI / AURA) – ESA / Hubble-Zusammenarbeit; Danksagung: R. Chandar (Univ. Toledo) und J. Miller (Univ. Michigan)

Wenn schon nicht perfekt, so ist diese Spiralgalaxie zumindest eine der fotogensten. Das Inseluniversum M74 enthält etwa 100 Milliarden Sterne. Es ist 32 Millionen Lichtjahre entfernt und steht im Sternbild Fische. Die Galaxie präsentiert sich von oben. M74 ist vom Aufbau her als Sc-Galaxie klassifiziert. Ihre anmutigen Spiralarme sind von hellen blauen Sternhaufen und dunklen kosmischen Staubbahnen gesäumt.

Das scharfe Kompositbild entstand aus Bilddaten des Weltraumteleskops Hubble. Sie wurden 2003 und 2005 mit der Advanced Camera for Surveys aufgenommen. Das Bild ist etwa 30.000 Lichtjahre breit. Es zeigt die Oberseite von M74. Dazu wurden Aufnahmen verarbeitet, welche die Emissionen von Wasserstoffatomen zeigen. Diese markieren das rötliche Leuchten der großen Sternbildungsregionen. Derzeit beobachten viele eine helle Supernova, die in M74 zu sehen war.

Zur Originalseite

Polarring-Galaxie NGC 660

Um die Galaxie NGC 660 verläuft ein breiter Polarring mit vielen rötlichen Sternbildungsgebieten. Die Galaxie selbst wirkt leicht verzerrt.

Bildcredit: Gemini-Observatorium, AURA, Travis Rector (Univ. Alaska Anchorage)

Dieser kosmische Schnappschuss zeigt NGC 660. Das gestochen scharfe Kompositbild entstand aus Daten des Gemini-Nord-Teleskops auf dem Mauna Kea. Sie wurden mit Breit- und Schmalbandfiltern gewonnen.

Die Galaxie ist mehr als 20 Millionen Lichtjahre entfernt und schwimmt im nördlichen Sternbild Fische. Wegen ihrer eigenartige Erscheinung wird NGC 660 als Polarringgalaxie bezeichnet. Bei dieser seltenen Galaxienart kreist eine beträchtliche Menge an Sternen, Gas und Staub in Ringen um die Galaxie. Die Ringe stehen fast senkrecht zur Scheibe der Galaxie.

Die Konfiguration wirkt bizarr. Sie könnte entstanden sein, indem die Galaxie zufällig die Materie einer vorbeiziehenden Scheibengalaxie einfing. Die eingefangenen Trümmer wurden dabei in einen rotierenden Ring gezogen. Die gewaltige Wechselwirkung durch Gravitation könnte die zahllosen rötlichen Sternbildungsregionen im Ring um NGC 660 erklären.

Mit der Polarring-Komponente könnte man die Form des Hofes aus Dunkler Materie um die Galaxie erforschen, indem die Gravitation berechnet, welche die Dunkle Materie auf die Rotation des Ringes und die Scheibe ausübt. Dieser Hof ist an sich unsichtbar. Der Ring von NGC 660 ist breiter als die Scheibe. Er umfasst mehr als 50.000 Lichtjahre.

Zur Originalseite

Ziegenpolarlicht über Grönland

Das Polarlicht im Bild erinnert an einen Ziegenkopf. Vorne steht ein Bauernhaus in Tasiusaq in der grönländischen Kommune Kujalleq.

Bildcredit und Bildrechte: Juan Carlos Casado (TWAN)

Manchmal kann man kaum glauben, was man am Himmel sieht. Bei der Shelios-Expedition Ende August nach Grönland sahen Veteranen* der Himmelsbeobachtung farbenprächtige Polarlichter mit ungewöhnlichen Formen, die sich ungewöhnlich schnell veränderten. Sie waren mit nichts vergleichbar, was sie je gesehen hatten.

Als sich die Polarlichter entfalteten und sich dabei ständig veränderten, breiteten sich am Himmel riesige Gebilde aus. Sie mutierten von einer vertrauten Form zur nächsten. Oben zum Beispiel erinnerte ihre Form an den Kopf einer Ziege, dann wieder an den Kopf eines Elefanten, einen seltsamen Kometen mit grünem Schweif oder Finger einer Himmelshand.

Auch ohne Polarlicht wäre der Himmel denkwürdig gewesen – wegen dem gewölbten Band der Milchstraße und dem interessanten Sternenfeld, den Nebeln und Galaxien. Das Bild entstand in Tasiusaq in der grönländischen Kommune Kujalleq. Das Bauernhaus im Vordergrund bildet einen Kontrast zum Himmel.

Das Shelios-Projekt dient nicht nur der Beobachtung von Polarlichtern, es soll auch Studenten eine Wissenschaftskarriere schmackhaft machen.

Zur Originalseite

Galaxie NGC 474: kosmischer Mixer

Zwei Galaxien im Bild wirken sehr gleichförmig, die obere ist kleiner, spiralförmiger und heller, die untere ist von eigenartigen Schalen umgeben.

Bildcredit und Bildrechte: P.-A. Duc (CEA, CFHT), Atlas 3D Arbeitsgemeinschaft

Beschreibung: Was geschieht mit der Galaxie NGC 474? Die mehrlagigen Emissionsschichten wirken eigenartig komplex und unerwartet, weil die elliptische Galaxie auf weniger gut aufgelösten Bildern sehr strukturlos aussieht. Die Ursache der Schalen ist noch unbekannt.

Vielleicht handelt es sich bei den Gezeitenschweifen um Rückstände, die bei der Aufnahme vieler kleiner Galaxien in den letzten Milliarden Jahre übrig geblieben sind. Oder die Schalen sind ähnlich wie Wellen in einem Teich, da die immer noch andauernde Kollision mit der Spiralgalaxie knapp über NGC 474 Dichtewellen verursacht, die den galaktischen Riesen kräuseln.

Unabhängig von der Ursache zeigt das Bild, dass zumindest einige elliptische Galaxien in jüngerer Vergangenheit entstanden sind und dass die äußeren Hüllen der meisten großen Galaxien nicht wirklich glatt sind, sondern vielschichtig. Der Auslöser dafür sind regelmäßige Wechselwirkungen mit – und Einlagerung von – kleineren, nahe gelegenen Galaxien. Der Hof unserer Milchstraße ist zum Beispiel ebenfalls unerwartet komplex.

NGC 474 ist etwa 250.000 Lichtjahre groß, ungefähr 100 Millionen Lichtjahre entfernt und befindet sich im Sternbild Fische (Pisces).

Zur Originalseite

M74: Die perfekte Spirale

Die Spiralgalaxie im Bild ist von oben zu sehen, sie besitzt viele rosarote Sternbildungsregionen und eng gewundene blaue Spiralarme.

Credit und Bildrechte: Descubre Foundation, Calar-Alto-Observatorium, OAUV, DSA, V. Peris (OAUV), J. L. Lamadrid (CEFCA), J. Harvey (SSRO), S. Mazlin (SSRO), I. Rodriguez (PTeam), O. L. (PTeam), J. Conejero (PixInsight)

Beschreibung: Diese Spiralgalaxie ist vielleicht nicht perfekt, aber auf jeden Fall eine der fotogensten. M74 ist ein Inseluniversum mit etwa 100 Milliarden Sternen. Es ist 32 Millionen Lichtjahre entfernt und steht im Sternbild Fische. Wir sehen einen prächtigen Anblick von oben.

Die anmutigen Spiralarme der Grand-DesignSc-Galaxie M74 sind von hellen, blauen Sternhaufen und dunklen kosmischen Staubbahnen gesäumt. Dieses Bild ist so breit wie ein halber Vollmond. Es entstand aus Aufnahmen, die am 1,23-Meter-Teleskop des Calar-Alto-Observatoriums in der spanischen Sierra de los Filabres in einem Zeitraum von 19 Stunden aufgenommen wurden.

Das Bild zeigt etwa 30.000 Lichtjahre der Stirnseite von M74. Viele Aufnahmen, die verwendet wurden, zeichneten die Emissionen von Wasserstoffatomen auf, die für das rötliche Leuchten der großen Sternbildungsregionen in der Galaxie sorgen.

Zur Originalseite

Schalengalaxien in den Fischen (Pisces)

Im Bild sind wenige zarte Sterne verteilt, ein paar größere und viele kleine Galaxien sowie zwei hellere Sterne mit Beugungsspitzen.

Bildcredit und Bildrechte: Stephen Leshin

Beschreibung: Diese farbige kosmische Himmelslandschaft zeigt ein seltsames Galaxiensystem, es ist als Arp 227 katalogisiert und etwa 100 Millionen Lichtjahre entfernt. Arp 227 befindet sich im Sternbild Fische (Pisces) und besteht aus den beiden markanten Galaxien links, der merkwürdigen Schalengalaxie NGC 474 und ihrer blauen spiralarmigen Nachbarin NGC 470.

Die blassen, weiten Bögen oder Schalen von NGC 474 könnten durch eine gravitative Wechselwirkung mit der Nachbarin NGC 470 entstanden sein. Alternativ sind die Schalen vielleicht durch Verschmelzung mit einer kleineren Galaxie entstanden. Die Verschmelzung rief möglicherweise einen Effekt hervor, der Wellen auf der Oberfläche eines Teiches ähnelt.

NGC 467, die große Galaxie rechts im Bild, scheint ebenfalls von zarten Schalen umgeben zu sein. Das ist ein Hinweis auf ein weiteres wechselwirkendes Galaxiensystem. Viele Galaxien sind im Hintergrund verteilt, im Vordergrund befinden sich gezackte Sterne in unserer Milchstraße. Das Sichtfeld ist am Himmel 25 Bogenminuten breit, das ist etwa 1/2 Grad oder ein Vollmonddurchmesser.

Zur Originalseite

Polarring-Galaxie NGC 660

Mitten im Bild schwebt eine seitlich sichtbare, verkrmmte Polarringgalaxie, die von einem Ring aus Sterntrümmern gekreuzt wird. Darum sind Sterne lose verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Stephen Leshin

Beschreibung: NGC 660 liegt mitten in dieser Himmelslandschaft im Sternbild Fische. Sie ist mehr als 20 Millionen Lichtjahre entfernt. Ihre seltsame Erscheinung kennzeichnet sie als Polarring-Galaxie. Mitglieder dieser seltenen Galaxienart besitzen eine beträchtliche Population an Sternen, Gas und Staub, die in Ringen kreisen, welche fast senkrecht zur galaktischen Scheibe stehen.

Diese bizarre Konfiguration könnte durch das zufällige Einfangen von Materie aus einer vorbeiziehenden Galaxie durch die Scheibengalaxie entstanden sein, wobei die eingefangenen Trümmer zu einem rotierenden Ring auseinandergezogen wurden. Mit der Polarring-Komponente kann die Form des an sich unsichtbaren Hofes aus Dunkler Materie erforscht werden, indem der gravitative Einfluss der Dunklen Materie auf den Ring und die Scheibe berechnet wird.

Der Ring von NGC 660 ist breiter als die Scheibe, er umfasst etwa 40.000 Lichtjahre.

Zur Originalseite

Gegenüber der Sonne

Am sternklaren Himmel sind Sternbilder markiert: Andromeda, Pegasus, Fische, Dreieck, Widder, Walfisch. Unten ist eine Berglandschaft mit einem Weg, auf dem ein rotes Licht entlanggetragen wurde. In den Fischen leuchtet der Planet Jupiter. Links unten ist ein Bildeinschub mit dem vergrößerten Jupiter und seinen Monden.

Bildcredit und Bildrechte: Babak Tafreshi (TWAN)

Beschreibung: Die Chancen stehen gut, dass der helle Stern, den ihr in letzter Zeit gesehen habt, in Wirklichkeit der Planet Jupiter war. Jupiter dominiert auf dieser beschrifteten Ansicht einer sternklaren Septembernacht im iranischen Elburs-Gebirge den Himmel, unten beleuchtet die Spur einer roten Taschenlampe eine Bergstraße.

Am 21. September (Weltzeit) steht Jupiter in Opposition, das ist der Punkt auf seiner Umlaufbahn, der gegenüber der Sonne liegt. Er geht also auf, wenn die Sonne untergeht. Bei dieser Opposition wird Jupiter etwas heller leuchten und dem Planeten Erde ein wenig näher stehen als in jedem anderen Jahr seit 1963.

Auch der ferne, viel blassere Planet Uranus stand am 21. September kurz vor seiner Opposition. Der matte Planet, der am Himmel in Jupiters Nähe steht, ist mit einem Fernglas leicht zu finden (ähnlich dem eingefügten Bild), er steht ein gutes Stück rechts über dem gleißenden Jupiter und leuchtet etwa gleich hell wie einer von Jupiters galileischen Monden.

Der Punkt, der am 23. September exakt gegenüber der Sonne und nahe an der Opposition beider Planeten liegt, ist der Frühlingspunkt (Vernal Equinox). An diesem Tag gesellt sich der Vollmond zu der himmlischen Szene. Natürlich steht auch jeder Vollmond in Opposition.

Heute ist internationale Mondbeobachtungsnacht
Zur Originalseite