Ein Sonnenfilament bricht aus

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Bildcredit: NASAGSFC, SDO AIA Team

Beschreibung: Was ist mit unserer Sonne passiert? Nichts besonders Ungewöhnliches – sie stieß nur ein Filament aus. Mitte des Jahres 2012 brach plötzlich ein lange bestehendes Sonnenfilament zum Weltraum hin aus und erzeugte einen energiereichen koronalen Massenauswurf (KMA). Das Filament war tagelang vom sich ständig verändernden Magnetfeld der Sonne hochgehalten worden, und der Zeitpunkt des Ausbruchs war unerwartet. Die daraus resultierende Explosion, die vom Solar Dynamics Observatory von einer Bahn um die Sonne aus genau beobachtet wurde, schoss Elektronen und Ionen ins Sonnensystem, von denen manche drei Tage später die Erde erreichten, auf die irdische Magnetosphäre trafen und sichtbare Polarlichter erzeugten. Schleifen aus Plasma, die eine aktive Region umgeben, sind auf dem Ultraviolettbild über dem ausbrechenden Filament zu sehen. Letzte Woche fiel die Anzahl der auf der Sonne sichtbaren Sonnenflecken unerwarteterweise auf null, weshalb vermutet wird, dass auf der Sonne nun ein sehr ungewöhnliches Sonnenmaximum vorüber ist – jene Zeit im 11-Jahres-Zyklus der Sonne, in der sie am aktivsten ist.

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Ein Filament über der Sonne

Die Sonne ist schwarzweiß und invertiert dargestellt, daher ist der Rand heller. Links schwebt eine riesige lange Protuberanz über der Oberfläche, rechts ist eine Sonnenfleckengruppe.

Bildcredit und Bildrechte: Bret Dahl

Schwebt da eine Wolke über der Sonne? Ja, aber sie ist ganz anders als die Wolken, die über der Erde schweben. Die lange, helle Struktur links im Negativbild ist eine Sonnenprotuberanz. Sie besteht hauptsächlich aus geladenem Wasserstoff, der von den gekrümmten Magnetfeldern der Sonne hochgehalten wird.

Im Gegensatz dazu sind Wolken über der Erde viel kühler. Sie bestehen hauptsächlich aus winzigen Wassertröpfchen. Diese werden von der Luftbewegung hochgehalten, weil sie so wenig wiegen.

Diese Protuberanz wurde vor etwa zwei Wochen in der Nähe der aktiven Sonnenregion AR 1535 fotografiert. Rechts neben der Protuberanz ist eine dunkle Sonnenfleckengruppe.

Protuberanzen bleiben meist einige Tage bis eine Woche bestehen. Eine lange Protuberanz wie diese kann jedoch einen Monat oder länger über der Sonnenoberfläche schweben. Manche Protuberanzen lösen große Hyper-Flares aus, wenn sie plötzlich über der Sonne zusammenbrechen.

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Venustransit 2012

Vor der orangeroten Sonne mit Granulation, Sonnenflecken und Filamenten ist rechts oben der Planet Venus als schwarzer Kreis zu sehen. Am Sonnenrand sind einige Protuberanzen, die größte davon ist oben.

Bildcredit und Bildrechte: Chris Hetlage

Venustransite treten paarweise auf. Dazwischen liegen mehr als hundert Jahre. Das Teleskop wurde im Jahr 1608 erfunden. Seither ereigneten sich erst acht Venustransite. Der nächste findet im Dezember 2117 statt. Viele moderne Teleskope und Kameras wurden auf den Venustransit dieser Woche gerichtet und zeigten den Planeten als seltene Silhouette vor der Sonne.

Dieses scharfe Teleskopbild aus dem US-Bundesstaat Georgia entstand mit Schmalband-H-alpha-Filter. Es zeigt die runde Scheibe des Planeten vor der marmorierten Sonnenoberfläche. Auf der Sonne zeichnen sich dunklen Filamenten, Sonnenflecken und Protuberanzen ab.

Der Transit dauerte 6 Stunden und 40 Minuten. Früher maßen Astronomen den Zeitablauf eines Transits an verschieden Orten. So bestimmten sie die Entfernung zur Venus. Heute suchen Weltraumforschende aktiv nach Planeten, die sich vor ferne Sonnen schieben.

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Eine riesige Tsunami-Stoßwelle auf der Sonne

Der schwarzweiß dargestellte Ausschnitt der Sonne hat links am Sonnenrand einen sehr hellen Fleck, von dem sich eine Stoßwelle ausbreitet.

Bildcredit: NSO/AURA/NSF und das USAF-Forschungslabor

Beschreibung: So große Tsunamis gibt es auf der Erde nicht. 2006 erzeugte die riesige Sonnenfackel eines erdgroßen Sonnenflecks eine tsunamiartige Druckwelle, die sogar auf der Sonne spektakulär groß war.

Das Bild wurde mit einem Teleskop des Optical Solar Patrol Network (OSPAN) aufgenommen, das im US-amerikanischen New Mexico stationiert ist. Es zeigt eine Tsunamiwelle, die von der Aktiven Region AR 10930 ausgeht. Dabei entstand eine Stoßwelle, eine sogenannte Moreton-Welle. Diese Stoßwelle komprimierte und erhitzte Gase, zum Beispiel Wasserstoff in der Photosphäre der Sonne. Das führte zu einem kurzen, helleren Leuchten. Die Aufnahme wurde in einer speziellen roten Farbe aufgenommen, die von Wasserstoff abgestrahlt wird.

Die mächtige Stoßwelle fegte einige aktive Sonnenfilamente fort. Viele davon entstanden später neu. Der Sonnentsunami raste mit fast einer Million Kilometer pro Stunde über die Sonne und umkreiste sie in wenigen Minuten.

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Dunkle Filamente der Sonne

Aus einem Ausschnitt der Sonne strömen helle Lichter entlang von Magnetfeldlinien, dazwischen schwebt eine dunkle Wolke. Links ist der Sonnenrand, über dem ein heller Nebel aufsteigt.

Credit: NASA / Goddard / SDO AIA Team

Beschreibung: Das dunkle Filament, das von Magnetfeldern über einer aktiven Region in Schwebe gehalten wird, ist 40 Erddurchmesser lang. Die bedrohliche Struktur ist scheinbar nahe dem Sonnenrand in der Zeit festgefroren, doch Sonnenfilamente sind instabil und brechen häufig aus.

Das detailreiche Szenario wurde am 18. Mai von Kameras an Bord des Solar Dynamics Observatory (SDO) im extrem ultravioletten Licht aufgenommen. Das kühlere Plasma der Filamente wirkt dunkel, das heißere, hellere Plasma darunter folgt den Magnetfeldlinien, die von der aktiven Region ausgehen.

Wenn sich Filamente über den Sonnenrand wölben, wirken sie vor dem dunklen Hintergrund des Weltraums hell, sie werden dann als Protuberanzen bezeichnet.

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