Perseïden über China

Am sternklaren Himmel steigt rechts die Milchstraße auf. Im Vordergrund strömen viele Meteore von einem Punkt im Sternbild Perseus aus.

Bildcredit und Bildrechte: Xiang Zhan (Planetarium Peking)

Mitte des Monats regnete Kometenstaub auf den Planeten Erde herab. Beim jährlichen Meteorstrom der Perseïden streifte er über den dunklen Himmel. Der Astronom Xiang Zhan beobachtete in der Nacht vom 12. auf 13. August das erwartete Weltraumwetter über der Grasebene Zhangbei in der chinesischen Provinz Hebei. Dabei fotografierte er vier Stunden lang mit einem Weitwinkelobjektiv eine Bildserie. Jede Aufnahme wurde 10 Sekunden belichtet.

Das Bild zeigt eine Kompositansicht der Perseïden dieses Sommers. Dafür kombinierte der Fotograf die Bilder mit den 68 Meteorblitzen. Die sandkorngroßen Kometenteilchen verlaufen parallel zueinander. Doch die Meteore strömen scheinbar von einem Punkt am Himmel aus. Dieser befindet sich im namensgebenden Sternbild Perseus. Der Radianteffekt entsteht durch die Perspektive, weil die parallelen Spuren scheinbar in der Ferne zusammenlaufen.

Der nächste namhafte Meteorschauer könnte der Strom der Orioniden Ende Oktober sein.

Galerie: Höhepunkte des Perseïden-Meteorstroms 2013

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Umlaufbahnen potenziell gefährlicher Asteroiden

In der Bildmitte verlaufen um die Sonne die inneren Gesteinsplaneten, außen ist teilweise an den Ecken die Bahn von Jupiter zu sehen. Dazwischen verlaufen blau markiert tausende Bahnen von Asteroiden, die uns gefährlich werden könnten, so genannte POHs (potentially hazardous object).

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech

Sind Asteroiden gefährlich? Manche sind es, aber die Wahrscheinlichkeit, dass ein gefährlicher Asteroid in einem beliebigen Jahr auf der Erde einschlägt, ist gering. In der Vergangenheit gingen jedoch manche Massenaussterben mit Asteroideneinschlägen einher. Daher setzten sich Menschen das Ziel, Asteroiden zu finden und zu katalogisieren, die eines Tages vielleicht Leben auf der Erde gefährden könnten.

Oben sind die Umlaufbahnen von mehr als 1000 bekannten potenziell gefährlichen Objekte (PHOs) abgebildet. Diese dokumentierten taumelnden Brocken aus Eis und Gestein sind größer als 140 Meter und ziehen weniger als 7,5 Millionen Kilometer an der Erde vorbei. Das ist etwa die 20-fache Entfernung zum Mond. Von diesen Asteroiden trifft keiner in den nächsten 100 Jahren die Erde. Doch bisher wurden nicht alle PHOs entdeckt, und viele Umlaufbahnen sind über die nächsten 100 Jahre hinaus schwierig zu bestimmen.

Wenn ein Asteroid dieser Größe die Erde trifft, kann er zum Beispiel gefährliche Flutwellen auslösen. Natürlich treffen täglich viel kleinere Steine und Eisbrocken die Erde. Sie sind normalerweise nicht gefährlich, erzeugen aber manchmal unvergessliche Feuerkugeln und Meteore.

Galerie: Höhepunkte des Perseïden-Meteorstroms 2013

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Tscheljabinsk-Meteorblitz

Über den Silhouetten blattloser Bäume strahlt ein gleißend heller Blitz, der Himmel hinter den Bäumen ist weiß.

Bildcredit und Bildrechte: Marat Ahmetvaleev

Am 15. Februar fiel ein Meteoroid zur Erde. Er raste etwa um 9:20 Uhr Ortszeit 20 bis 30 Kilometern hoch über die russische Stadt Tscheljabinsk. Der Meteor raste ursprünglich mit etwa 20 Kilometern pro Sekunde dahin. Nachdem er in die tiefere Atmosphäre eingedrungen war, erzeugte die explosive Abbremsung einen Blitz, der heller war als die Sonne.

Der Fotograf Marat Ametvaleev wurde bei seiner morgendlichen Sonnenaufgangssitzung überrascht, als er Panoramabilder der frostbedeckten Landschaft fotografierte. Er schoss dieses Bild der gleißenden Feuerkugel und seiner nachleuchtenden Spur.

Das 17 Meter große Weltraumgestein hatte eine Masse von 7000 bis 10.000 Tonnen. Die bei der Explosion freigesetzte Energie wird auf 500 Kilotonnen geschätzt. Das Tscheljabinsk-Ereigniss ist das größte uns bekannte seit dem Tunguska-Einschlag 1908. Ein Ereignis dieses Ausmaßes wird durchschnittlich einmal in 100 Jahren erwartet.

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Die große Meteorprozession 1913

Auf diesem verblassten Gemälde ziehen Meteore in Gruppen über den Himmel. Unten ist eine Häuserzeile mit Bäumen, rechts oben das Sternbild Orion.

Bildcredit und Bildrechte: RASC-Archiv; Danksagung: Bradley E. Schaefer (LSU)

Heute vor hundert Jahren fand die große Meteorprozession 1913 statt. Dieses Himmelsereignis wurde von manchen als „prachtvoll“ und „hinreißend“ beschrieben. Es ließ Menschen „verzaubert“ und „privilegiert“ zurück. Man musste sich an einem geeigneten Ort aufhalten: im Freien unter klarem Himmel.

Nur etwa 1000 Menschen berichteten, sie hätten die Prozession gesehen. Vor allem in der Nähe der kanadischen Stadt Toronto hatten viele Schaulustige Glück. Sie wurden von einem eindrucksvollen Zug heller Meteore, die mehrere Minuten lang in Gruppen über den Himmel zogen, gebannt.

Eine plausible vorläufige Hypothese besagt, dass ein einzelner großer Meteor einmal die Erdatmosphäre streifte und dabei zerbrach. Als die entstandenen Bruchstücke erneut auf die Erde trafen, kamen sie im südlichen Zentralkanada an. Sie zogen Tausende Kilometer dahin, passierten dabei den Nordosten der USA und stürzten am Ende in den Atlantik.

Das Bild oben zeigt die aktuelle Digitalisierung eines Gemäldes des Künstlers Gustav Hahn, das inzwischen verblasst ist. Hahn hatte Glück und sah das Ereignis mit eigenen Augen. Seit der großen Meteorprozession 1913 war zwar nichts Vergleichbares zu beobachten. Doch seither wurden zahlreiche helle Feuerkugeln aufgezeichnet. Jede davon ist ziemlich spektakulär, von manche gibt es sogar ein Video.

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Polarlicht und Feuerkugel über Norwegen

Hinter einem Berg, der sich vorne im Fluss Signalelva spiegelt, leuchten grüne und purpurfarbene Polarlichter, und eine Feuerkugel zischt schräg hinter den Berg.

Bildcredit und Bildrechte: Ole C. Salomonsen (Arctic Light Photo)

Was passiert hinter diesem Berg? Verschiedene Himmelsspektakel treffen aufeinander. Eines Nachts Mitte September leuchteten in der Nähe der norwegischen Stadt Tromsø rote Polarlichter in großer Höhe. Sie schimmerten anscheinend durch tiefer liegende grüne Polarlichter. So entstand ein auffälliges, etwas ungewöhnliches violettes Leuchten.

Plötzlich blitzte am Himmel eine besonders helle Feuerkugel auf, als ein kleiner Kiesel aus dem All gewaltsam in die Erdatmosphäre eindrang. Das Licht erhellte den fernen Gipfel, den man als Otertinden in den Lyngenalpen kennt. Der helle Meteor verschwand zufällig hinter demselben Berg und spiegelte sich vorne im Fluss Signalelva.

Vielleicht würdet ihr euch glücklich schätzen, entweder ein Polarlicht oder einen hellen Meteor zu sehen. Doch solche Bilder wurden schon mehrmals mit beidem fotografiert.

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Perseïden-Meteore und die Milchstraße

Vor der Milchstraße, die diagonal durchs Bild läuft, zieht eine helle Feuerkugel vorbei. Im Bild sind sechs Meteore der Perseïden zusammengefasst.

Bildcredit und Bildrechte: Jens Hackmann

Wo kommt der nächste Meteor der Perseïden? Schaulustige, die für den Meteorstrom der Perseïden nach draußen gingen, hatten meist diese Frage im Kopf. Die Perseïden erreichten in den letzten Tagen ihren Höhepunkt.

Das Bildkomposit oben zeigt sechs Meteore vom letzten Wochenende, darunter eine helle Feuerkugel, die das Band der Milchstraße im Hintergrund entlang streift. Alle Perseïden-Meteore strömen scheinbar vom Radianten des Stroms im Sternbild Perseus aus.

Erste Berichte der Perseïden dieses Jahres lassen vermuten, dass an einigen dunklen Orten um den Höhepunkt herum ganze 100 Meteore pro Stunde zu sehen waren. Dieses digitale Mosaik wurde in der Nähe der deutschen Stadt Weikersheim fotografiert.

Galerie: Bilder des Meteorstroms der Perseïden

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Sutter’s-Mill-Meteorit

Auf einem gelben Grund liegen Bruchstücke eines Konglomerats aus Gestein, die kohlschwarz sind.

Bildcredit: P. Jenniskens (SETI-Institut) und Eric James (NASA Ames)

Letzten Sonntag fiel ein heller Feuerkugel-Meteor über Kalifornien und Nevada vom Himmel. Er erzeugte etwa um 7:51 Uhr über einem weiten Gebiet einen Schallknall. Man schätzt, dass der Meteorit etwa so groß war wie ein Kleinbus.

Der Astronom Peter Jenniskens entdeckte diese Bruchstücke eines zerschmetterten 4-Gramm-Meteoriten auf dem Parkplatz des Henningsen-Lotus-Parks in der Nähe von Sutters Sägemühle (Sutter’s Mill). Es war der zweite Fund dieses Meteoritenfalls. Er wird nun als Sutter’s-Mill-Meteorit bezeichnet, nach dem Ort, an dem der kalifornische Goldrausch ausbrach. Der Meteorit ist vielleicht das Gold der Forschenden, da er wohl einer der seltenen kohligen Chondrite ist. Kohlige Chondrite sind eine Meteoritenart mit vielen organischen Verbindungen, die dem Murchison-Meteoriten ähneln.

Forschende suchen nun nach Videoaufzeichnungen, um die Bahn des Meteors zu verfolgen, Details über sein Auseinanderbrechen zu erfahren und weitere Fragmente zu finden. Sicherheitskameras in einem großen Gebiet haben vielleicht am 22. April etwa um 7:51 Pacific Daylight Time zufällig die Feuerkugel aufgezeichnet, zum Beispiel in Kalifornien (San Francisco Bay Area, Los Angeles oder in der Nähe von Redding) und Nevada (im Gebiet von Reno, Tonopah), vielleicht sogar im Süden von Oregon und in der Nähe von Salt Lake City in Utah.

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Feuerkugel der Leoniden über Teneriffa

Über Teleskopkuppeln rechts und unten zischt eine helle Feuerkugel über den Himmel. Links steht das Sternbild Orion, rechts daneben die Hyaden, rechts davon die Plejaden, oben das Sternbild Fuhrmann.

Bildcredit und Bildrechte: Juergen Rendtel (AIP Potsdam), IMO

Der historische, aktive Meteorstrom der Leoniden war dieses Jahres durch helles Mondlicht geschwächt. Doch genaue Beobachtende des Nachthimmels konnten den Höhepunkt des Stroms am 18. November erkennen. Sogar der Glanz des Mondlichtes war nicht annähernd so hell wie dieser gleißende Feuerkugel-Meteor. Die bunte Meteorspur und der Blitz am Ende wurden frühmorgens im Westen über dem Canary Island Observatorio del Teide auf der Kanarischen Insel Teneriffa fotografiert.

Jedes Jahr fegt der Planet Erde bei der Bahn des periodischen Kometen Tempel-Tuttle Staubteilchen auf. Dann treten Meteore der Leoniden mit fast 70 Kilometern pro Sekunde in die Atmosphäre ein. Die Linse der Weitwinkelkamera zeigte vom Mond fort. Das Foto zeigt auch die vertrauten Sternbilder Orion und Stier (Taurus) mitten im Bild.

Der Einschub zeigt zwei Aufnahmen der nachleuchtenden Spur der Feuerkugel. Die Bilder der Spur wurden nacheinander fotografiert und folgten dem Meteorblitz mehrere Minuten lang. Währenddessen lösten Winde in großer Höhe die zarten Rauchspuren auf.

Die beiden großen Teleskopgebäude sind das GREGOR-Teleskop mit der rötlichen Kuppel und das Vakuumturmteleskop am rechten Bildrand. Beide dienen der Sonnenbeobachtung.

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