Perseiden-Meteore über der Inneren Mongolei

Videocredit: Jeff Dai (TWAN); Musik: Ibaotu catalog number 771024 (mit Zustimmung verwendet)

„Hast du’s (auch) gesehen?“ Das ist wohl eine der häufigsten Fragen während eines Sternschnuppenschauers. Die Zeit, die ein Meteor zum Aufleuchten braucht, ist vergleichbar mit der Zeit, die der Mensch braucht, dort hinzuschauen.

Egal, ob die Mitmenschen diese augenblickliche Erfahrung teilen oder nicht: Es lohnt sich jedenfalls, nach Meteoren Ausschau zu halten. Die plötzliche Herrlichkeit einer hellen Sternschnuppe zu sehen, während man gleichzeitig weiß, das es sich um einen kleinen Kieselstein aus einer anderen Welt handelt, erscheint als kleines Wunder.

Das hier gezeigte Video wurde aus kurzen Clips zusammengesetzt, die in der Inneren Mongolei und China während des Perseiden Meteorschauers 2023 aufgenommen wurden. Es wurden mehrere helle Sternschnuppen erwischt. Während diese Meteore aufblitzten erfasste das Video dazu auch die live-Reaktionen der Menschen in Audio.

Auch dieses Jahr bescherten und die Perseiden 2024 zahlreiche schöne Sternschnuppen; es gibt aber viel mehr Sternschnuppenströme: Ein anderer sehr ergiebiger Meteorschauer sind die Geminiden, die ihr Maximum Mitte Dezember haben. Dieses Jahr werden diese besonders lohnend für Beobachtungen sein, weil sie wenig Konkurrenz vom Mondlicht haben: Der Mond wird nahe Neumond sein und als ganz schmale Sichel nur in der Dämmerung am Himmel stehen; die Nächte werden dann mondlos sein.

Himmlische Überraschung: Welches Bild zeigte APOD zum Geburtstag? (ab 1995, deutsch ab 2007)

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Wie man ein Licht am Himmel bestimmt

Grafik zur Bestimmung von Lichtern am Himmel

Illustrationscredit und Bildrechte: HK (The League of Lost Causes)

Was ist dieses Licht am Himmel? Vielleicht ist das eine der häufigsten Fragen, die in der Menschheit gestellt werden. Die Antwort kann oft mit wenigen schnellen Beobachtungen gegeben werden, die typischerweise zuerst abgefragt werden, wenn sie in Planetarien und Sternwarten an Fachleute gerichtet werden, z.B.:

Blickt es und bewegt es sich? Falls ja – und insbesondere, wenn die Beobachtung nahe einer Großstadt gemacht wurde – dann war es wahrscheinlich ein Flugzeug. Flugzeuge sind zahlreich und nur wenige Sterne und Satelliten sind hell genug, um durch das Rauschen des künstlichen Lichts (Lichtverschmutzung) gesehen zu werden.

Falls nicht, beziehungsweise, falls Sie nicht in Großstadtnähe wohnen, kann das helle Lichtlein auch ein Planet sein, z.B. Venus oder Mars. Erstere ist an mehr oder weniger nahe an den Horizont gebunden: sie kann nur in der Abend- oder Morgendämmerung beobachtet werden.

Manchmal fällt es auf den ersten Blick schwer, ein tieffliegendes entferntes Flugzeug in Horizontnähe von eine hellen Planeten zu unterscheiden. Das wird jedoch durch die Beobachtung innerhalb weniger Minuten klar, weil sich das Flugzeug bewegt.

Sind Sie immer noch unsicher?

Dann ermöglicht das heutige Diagramm eine mitunter humorvolle, aber weitgehend zutreffende Einschätzung. Enthusiastische Himmelsbeobachter werden höchstwahrscheinlich Ergänzungen oder Korrekturen haben: Sie sind aufgefordert und ermutigt, diese in höflicher Form beizutragen.

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Jupiter und der Geminid

Ein gleißend heller, grün-türkiser Meteor flitzt schräg durch das Bildfeld, im Hintergrund leuchten zarte Sterne, unter der Feuerkugel sind die Plejaden und die Hyaden erkennbar, rechts leuchtet der helle Planet Jupiter.

Bildcredit und Bildrechte: Gaurav Singh

Für einen kurzen Moment hat dieser Meteor den Planeten Jupiter am Nachthimmel überstrahlt. Dieses Zufallsbild wurde mit einer Kamera im Zeitraffermodus bei der Jagd nach Sternschnuppen am 14. Dezember, um das Maximum des Sternschnuppenschauers der Geminiden, unter dem kalten Sternenhimmel von Kanada aufgenommen.

Der Sternschnuppenschauer der Geminiden ist das jährliche Geschenk des Asteroiden 3200 Phaeton und erscheint immer im Dezember. Der Sternschnuppenregen wird durch Staub verusacht, den der mysteriöse Asteroid auf seiner Bahn um die Sonne verliert. Die Staubpartikel fallen mit 22 Kilometer pro Sekunde durch die oberen Schichten der Erdatmosphäre.

Die Sternschnuppen der Geminiden scheinen von einem Punkt im Sternbild Zwillinge auszugehen, der sich links unten außerhalb des Bildes befindet. Der helle Jupiter ist rechts neben der Bildmitte zu sehen, in der Bildmitte selbst befindet sich der Sternhaufen der Plejaden und darunter der Sternhaufen der Hyaden (das nach links gedrehte V) – beides klassische Himmelsobjekte einer Dezembernacht.

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Feuerkugel über Island

Über dem Arctic Henge leuchtet eine Feuerkugel, im zweiten Bild sieht man die nachleuchtende Spur am dunklen Himmel. Im Hintergrund leuchtet ein Polarlicht.

Bildcredit und Bildrechte: Jennifer Franklin

An einem Ort auf Island knapp südlich des Polarkreises zeigten am 13. September die Steine des neuzeitlichen Arctic Henge zu dieser faszinierenden Himmelsschau hinauf. Die Schau bot einer Gruppe Polarlichtjäger* nach einem geomagnetischen Sturm eine gute Unterhaltung.

Prachtvolle Nordlichter tanzen über den dunklen Himmel, als plötzlich eine faszinierende Feuerkugel explodierte. Die Sternbeobachtenden waren mit Kameras ausgerüstet und fotografierten und filmten den nördlichen Feuerball, der auf seinem Höhepunkt etwa so hell wie der Vollmond war.

Die Feuerkugel verblasste zwar schnell wieder, hinterließ aber eine sichtbare Spur. Der geisterhafte Schleier war minutenlang zu sehen und schwebte zusammen mit dem leuchtenden Polarlicht in der oberen Atmosphäre in einer Höhe von 60 bis 90 Kilometern.

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Chemische Stoffe leuchten, wenn ein Meteor zerfällt

Vor einem dunklen Hintergrund verläuft ein bunt leuchtende Spur, die an manchen Stellen ausgefranst ist.

Bildcredit und Bildrechte: Michael Kleinburger

Meteore können farbenprächtig sein. Menschliche Augen erkennen diese Farben nur selten, doch Kameras können das oft. Hier seht ihr eine Feuerkugel, das ist ein zerfallender Meteor. Sie war nicht nur eine der hellsten, die der Fotograf je gesehen hat, sondern auch bunt.

Der Meteor wurde zufällig Mitte Juli mit einer Kamera eingefangen, die auf dem Hochkar in Österreich positioniert war, um das zentrale Band der Milchstraße zu fotografieren. Der leuchtende Kieselstein wurde wahrscheinlich vor langer Zeit von einem Asteroiden oder einem Kometen abgeworfen und hatte das Pech, in die Erdatmosphäre einzutreten.

Farben in Meteoren stammen für gewöhnlich von ionisierten chemischen Elementen. Sie werden freigesetzt, wenn der Meteor zerfällt. Blaugrün stammt typischerweise von Magnesium, Kalzium strahlt violett und Nickel leuchtet grün. Rot stammt jedoch meist von angeregtem Stickstoff und Sauerstoff in der Erdatmosphäre.

Diese helle MeteorFeuerkugel löste sich in weniger als einer Sekunde mit einem Blitz auf, aber sie hinterließ eine vom Wind verwehte Ionisationsspur, die fast eine Minute lang sichtbar blieb.

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Bahnen potenziell gefährlicher Asteroiden

Die Sonne und die Bahnen der inneren Gesteinsplaneten sind von zahllosen blau gefärbten Bahnen von Asteroiden umgeben und durchzogen.

Illustrationscredit: NASA, JPL-Caltech

Sind Asteroiden gefährlich? Manche schon, aber die Wahrscheinlichkeit, dass ein gefährlicher Asteroid in einem beliebigen Jahr die Erde trifft, ist gering. Weil jedoch einige frühere Massenaussterben mit Asteroideneinschlägen einhergingen, setzte sich die Menschheit das Ziel, alle Asteroiden zu finden und zu katalogisieren, die eines Tages das Leben auf der Erde gefährden könnten.

Hier seht ihr die Bahnen der mehr als 1000 bekannten potenziell gefährlichen Asteroiden (PHA). Diese registrierten taumelnden Brocken aus Gestein und Eis sind größer als 140 Meter und ziehen weniger als 7,5 Millionen Kilometer an der Erde vorbei – das ist etwa die 20-fache Entfernung zum Mond. Zwar wird keiner davon in den nächsten 100 Jahren die Erde treffen. Bisher wurden jedoch nicht alle PHAs entdeckt, und nach 100 Jahren sind viele Bahnen schwer vorherzusagen.

Wenn ein Asteroid dieser Größe die Erde trifft, könnte er zum Beispiel schwere Tsunamis auslösen. Letztes Jahr führte die NASA erfolgreich die Mission Double Asteroid Redirection Test (DART) durch. Diese Mission untersuchte Strategien zum Schutz der Erde. Natürlich treffen täglich viel kleinere Teilchen aus Gestein und Eis die Erde. Üblicherweise stellen sie keine Gefahr dar, doch manchmal entstehen dabei eindrucksvolle Feuerkugeln und Meteore.

Heute ist Asteroidentag

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Meteoritenblitz 2023 CX1

Eine Feuerkugel zieht über den Himmel über den Niederlanden, im Hintergrund stehen Bäume und ein Wald.

Bildcredit und Bildrechte: Gijs de Reijke

Auf der Suche nach erdnahen Objekten am Himmel fotografierte der ungarische Astronom Krisztián Sárneczky am 12. Februar 2023 um 20:18:07 UTC als erster einen metergroßen Weltraumfelsen, der nun als 2023 CX1 katalogisiert ist. Das war etwa 7 Stunden, bevor der Brocken auf die Atmosphäre des Planeten Erde traf.

Seine berechnete Bahn war eine seltene Gelegenheit für Meteorbeobachtende. So entstand in letzter Minute dieses spektakuläre Bild der Feuerkugel, das in den Niederlanden fotografiert wurde, als 2023 CX1 verdampfte und über Nordfrankreich zerbrach.

Erstaunlicherweise entdeckte Sárneczkys schon zum zweiten Mal einen einschlagenden Asteroiden. 2023 CX1 ist nämlich erst der siebte Asteroid, der entdeckt wurde, bevor sein Einschlag auf der Erde erfolgreich vorhergesagt wurde. Er ist das dritte Objekt, von dem Meteorite geborgen wurden. Die Feuerkugel wurde fast auf den Tag genau 10 Jahre nach dem berüchtigten Tscheljabinsk-Meteorblitz beobachtet.

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Meteor vor der Galaxie

Ein Meteor blitzt vor der fernen Andromeda-Galaxie Messier 31 auf

Bildcredit und Bildrechte: Fritz Helmut Hemmerich

Was ist der Streifen vor der Andromedagalaxie? Ein Meteor. Beim Fotografieren der Andromedagalaxie im Jahr 2016, nahe dem Höhepunkt des PerseïdenMeteorstroms, kreuzte ein kleiner Kiesel aus den Tiefen des Weltraums direkt vor der weit entfernten Begleiterin unserer Milchstraße.

Der kleine Meteor brauchte nur den Bruchteil einer Sekunde, um das 10 Grad breite Feld zu durchqueren. Mehrere Male flackerte der Meteor auf, während er beim Eintritt in die Erdatmosphäre gewaltsam abbremste. Die grüne Farbe entstand zumindest teilweise durch das Leuchten des Meteorgases beim Verdampfen.

Die Aufnahme war zeitlich so geplant, dass ein Meteor der Perseïden fotografiert werden sollte, doch die Ausrichtung der abgebildeten Leuchtspur passt anscheinend besser zu einem Meteor der südlichen Delta-Aquariiden, dieser Meteorstrom erreichte seinen Höhepunkt wenige Wochen früher.

Nicht zufällig erreicht der Meteorstrom der Perseïden Ende dieser Woche seinen Höhepunkt, doch die Meteore müssen dieses Jahr einen Himmel überstrahlen, der vom fast vollen Mond aufgehellt wird.

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