Ein riesiger Planet für Beta Pic

Mitten in dem blau gefärbten Bild ist eine runde Struktur, von der zwei gegenüberliegende gelbe Ströme mit roten Rändern ausfließen.

Credit: A.-M. Lagrange, D. Ehrenreich (LAOG) et al., ESO

Beschreibung: Der junge Stern Beta Pictoris ist nur 50 Lichtjahre entfernt. Er wurde in den frühen 1980er Jahren zu einem der bedeutendsten Sterne am Himmel. Beobachtungen mit Satelliten- und erdgebundenen Teleskopen zeigten eine äußere Staub- und Trümmerscheibe um den Stern und eine innere freie Zone, die etwa so groß ist wie unser Sonnensystem – ein deutlicher Hinweis auf die Entstehung von Planeten.

Infrarotbeobachtungen mit Teleskopen der Europäischen Südsternwarte zeigten schrittweise eine Quelle in der freien Zone, die nun als riesiger Planet bestätigt wurde, der Beta Pic umkreist. Dass der Planet an zwei verschiedenen Positionen in seiner Umlaufbahn beobachtet wurde, gilt als Bestätigung.

Der riesige Planet wird als Beta Pictoris b bezeichnet. Er muss rasch entstanden sein, da Beta Pic selbst nur 8 bis 20 Millionen Jahre alt ist. Seine Umlaufperiode wird auf 17 bis 44 Jahre geschätzt, also könnte die Umlaufbahn von Beta Pictoris b ähnlich sein wie Saturns Bahn, wenn er in unserem Sonnensystem wäre. Damit ist er der Planet mit der geringsten Entfernung zu seinem Stern, der je direkt beobachtet wurde – bis jetzt zumindest.

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Die Tentakel des Tarantelnebels

Das Bild ist voller verworrener Staubwolken, nur rechts sind größere Sternfelder dazwischen. Links leuchtet der Nebel weißlich-grün, nach rechts geht die Farbe in ein weißliches Karminrot über.

Credit: ESO; Danksagung: J. Alves (Calar Alto), B. Vandame und Y. Beletsky (ESO); Bearbeitung von B. Fosbury (ST-ECF)

Beschreibung: Die größte und gewaltigste Sternbildungsregion, die wir in der gesamten Lokalen Gruppe kennen, liegt in unserer Nachbargalaxie, der Großen Magellanschen Wolke (GMW). Wäre der Tarantelnebel in der Entfernung des Orionnebels, so würde er den halben Himmel einnehmen. Der Orionnebel ist eine lokale Sternbildungsregion.

Das rote und hellrote Gas wird auch 30 Doradus genannt. Es kennzeichnet einen massereichen Emissionsnebel, in dem es auch Supernovaüberreste und Dunkelnebel gibt. Der helle Knoten aus Sternen links neben der Mitte heißt R136 und enthält viele der massereichsten, heißesten und hellsten Sterne, die wir kennen.

Dieses Bild wurde mit dem Wide Field Imager (WFI) der Europäischen Südsternwarte (ESO) aufgenommen. Es ist eines der detailreichsten Bilder, die je von dieser riesigen Sternbildungsregion gemacht wurden. Ein kürzlich entstandenes Hubble-Bild von Teilen des Nebels zeigte einen sehr massereichen Stern, der diese Region verlässt.

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Im Zentrum der Milchstraße

Im Bild sind sehr helle Sterne mit bunten Halos abgebildet.

Credit: ESO, Stefan Gillessen (MPE), F. Eisenhauer, S. Trippe, T. Alexander, R. Genzel, F. Martins, T. Ott

Im Zentrum unserer Milchstraße haust ein sehr massereiches Schwarzes Loch. Diese Aussage war früher heftig umstritten. Heute basiert sie solide auf Beobachtungen aus 16 Jahren. Dabei wurden die Umlaufbahnen von 28 Sternen um das galaktische Zentrum aufgezeichnet.

Forschende vermaßen geduldig an Teleskopen der Europäischen Südsternwarte ESO mit hoch entwickelten Kameras im nahen Infrarot die Positionen der Sterne im Laufe der Zeit. Dabei verfolgten sie auch den Stern S2 während eines ganzen Umlaufes. Der Stern kam währenddessen dem Zentrum der Milchstraße näher als einen Lichttag.

Die Ergebnisse zeigen überzeugend, dass sich S2 unter dem Einfluss der enormen Gravitation eines kompakten, unsichtbaren Objekts bewegt. Dieses Objekt ist ein Schwarzes Loch mit vier Millionen Sonnenmassen. Die Verfolgung von Sternen so nahe am galaktischen Zentrum machte es nun möglich, die Masse des Schwarzen Lochs genau zu bestimmen. Auch unsere Entfernung zum Zentrum wurde ermittelt, sie beträgt 27.000 Lichtjahre.

Diese detailreichen Bilder im nahen Infrarot zeigen die dicht gedrängten innersten 3 Lichtjahre vom Zentrum der Milchstraße. Hier seht ihr spektakuläre Zeitraffer-Animationen der Sterne, die innerhalb weniger Lichttage um das galaktische Zentrum kreisen.

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Gegenschein über Chile

Links unten sind die Teleskope des VLT auf dem Paranal als dunkle Silhouetten vor dem fast gleich dunklen Sternenhimmel zu sehen, von links unten steigt der Gegenschein nach rechts oben steil auf.

Credit und Bildrechte: Yuri Beletsky (ESO)

Beschreibung: Befindet sich der dunkelste Nachthimmel gegenüber der Sonne? Nein. Dort sieht man nämlich bei extrem dunklem Himmel genau 180 Grad von der Sonne entfernt einen kaum erkennbaren zarten Schimmer, bekannt als Gegenschein. Dieser entsteht durch Sonnenlicht, das von kleinen interplanetaren Staubpartikeln zurückgeworfen wird. Diese Staubpartikelchen sind millimetergroße Splitter von Asteroiden und umkreisen die Sonne in der ekliptischen Ebene der Planeten. Das obige Bild vom letzten Oktober ist eines der spektakulärsten Bilder des Gegenscheins, die jemals aufgenommen wurden. Hier zeigt eine Langzeitbelichtung des extrem dunklen Himmels über dem Paranal-Observatorium in Chile der Gegenschein so deutlich, dass sogar ein Umgebungsleuchten zu sehen ist. Im Vordergrund sind mehrere Module des Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte zu sehen, während unter den bemerkenswerten Hintergrundobjekten die Andromeda-Galaxie weiter unten links und der Sternhaufen der Plejaden knapp über dem Horizont zu sehen sind. Der Gegenschein unterscheidet sich vom Zodiakallicht nahe der Sonne durch den hohen Reflexionswinkel. Tagsüber ist ein dem Gegenschein ähnliches Phänomenzu sehen, nämlich die Glorie – sie ist von einem Flugzeug aus in reflektierender Luft oder in Wolken gegenüber der Sonne zu sehen.

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Molekülwolke Barnard 68

Die dunkle Molekülwolke Barnard 68 verschluckt das Licht der dahinter liegenden Sterne. Sie wirkt daher wie ein schwarzer Fleck am Himmel.

Credit: FORS-Team, 8,2-Meter-VLT Antu, ESO

Wohin sind all die Sterne verschwunden? Früher hielt man es für ein Loch im Himmel, heute ist es als dunkle Molekülolke bekannt. Eine hohe Konzentration aus Staub und molekularem Gas absorbiert praktisch das gesamte sichtbare Licht, das von den dahinter liegenden Sternen ausgestrahlt wird.

Dank der unheimlich dunklen Umgebung zählen die inneren Bereiche von Molekülwolken zu den kältesten und isoliertesten Orten im Universum. Einer der interessantesten dunklen Absorptionsnebel ist die Wolke Barnard 68 im Sternbild Schlangenträger. Dass im Zentrum keine Sterne zu sehen sind, lässt vermuten, dass Barnard 68 relativ nahe ist; Messungen zufolge ist er etwa 500 Lichtjahre entfernt und hat einen Durchmesser von einem halben Lichtjahr.

Wie Molekülwolken wie Barnard 68 entstehen, ist nicht genau bekannt, doch man weiß, dass in diese Wolken wahrscheinlich Sterne entstehen. Im Infrarotlicht kann man durch die Wolke hindurchblicken.

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Zodiakallicht und falsche Dämmerung

Am Horizont ragt eine Lichtpyramide hoch, dahinter ist der Himmel von relativ vielen Sternen bedeckt. Rechts steht eine Einheit des VLT und die kleine Kuppel eines Hilfsteleskops.

Credit und Bildrechte: Yuri Beletsky (ESO)

Ein ungewöhnliches Lichtdreieck leuchtet in den nächsten zwei Monaten auf der Nordhalbkugel vor Sonnenaufgang am östlichen Horizont besonders hell. Früher wurde es „die falsche Dämmerung“ genannt. Dieses Dreieck aus Licht ist Zodiakallicht. Dieses Licht wird von interplanetaren Staubpartikeln reflektiert. Es ist im linken Teil des Bildes deutlich erkennbar. Das Bild wurde im Juli am Paranal-Observatorium in Chile aufgenommen.

Staub in der Zodiakal-Ebene umkreist die Sonne in derselben Ebene wie die Planeten: in der Ekliptik. Das Zodiakallicht ist zu dieser Zeit des Jahres so hell, weil das Staubband zu Sonnenaufgang fast senkrecht aufsteigt. So ragt es über die dichte Luft am Horizont. Der tiefe Dunst kann den relativ hellen reflektierenden Staub nicht verdecken.

Das Zodiakallicht leuchtet auf der Nordhalbkugel im März und April nach Sonnenuntergang relativ hell.

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Sternbildung im Sternbild Schlange

Wenige Sterne sind im Bild verteilt, einige davon sind von leuchtenden Nebeln umgeben.

Credit und Bildrechte: ESO, Team des Instruments HAWK-1

Beschreibung: Sterne entstehen in einer dichten Molekülwolke im Sternbild Serpens Cauda. Sie ist nur 1000 Lichtjahre von uns entfernt. Dieses scharfe Infrarotbild zeigt die aktive Sternbildungsregion im Sternbild Schlange (Serpens). Es ist etwa zwei Bogenminuten breit. Das entspricht in dieser Entfernung einer Breite etwas mehr als einem halben Lichtjahr.

Beobachtungen im nahen Infrarot kann man mit Teleskopen auf Berggipfeln durchführen,  die mit speziellen Detektoren ausgerüstet sind. Doch nahes Infrarotlicht hat eine zu lange Wellenlänge für unsere Augen.

Diese Ansicht wurde mit der empfindlichen Kamera HAWK-I (High Acuity, Wide field K-band Imaging) aufgenommen. Sie ging kürzlich auf dem Paranal-Observatorium in Chile in Betrieb. Um die eindrucksvolle Leistungsfähigkeit von HAWK-I zu zeigen, betont dieses interessante Bild rötliche junge Sterne und Protosterne. Diese Sterne sind wahrscheinlich wenige Millionen Jahre alt. Sie entstehen aus dem Gas und Staub des Nebels.

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Die Tentakel des Tarantelnebels

Siehe Beschreibung. Zum Herunterladen bitte auf das Bild klicken

Credit und Bildrechte: WFI, MPG/ESO 2,2-Meter-Teleskop, La Silla, ESO

Beschreibung: Die größte und aktivste Sternbildungsregion in der gesamten Lokalen Gruppe, die wir kennen, liegt in der benachbarten Großen Magellanschen Wolke. Wäre der Tarantelnebel genauso weit von der Erde entfernt wie der Orionnebel – eine Sternbildungsregion in der näheren galaktischen Umgebung unserer Sonne -, dann würde er den halben Himmel einnehmen.

Das Gebilde wird auch als 30 Doradus bezeichnet. Rotes und rosafarbenes Gas deuten auf einen massereichen Emissionsnebel hin, es gibt in dieser Region aber auch Überreste von Supernovae und Dunkelwolken. Der helle Sternenknoten links neben der Bildmitte ist R136. Er enthält viele der massereichsten und heißesten Sterne, die wir kennen.

Das Bild wurde mit dem Wide Field Imager der Europäischen Südsternwarte (ESO) aufgenommen. Es ist eines der detailreichsten Bilder, die jemals von diesem Areal gemacht wurden.

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