Die Zwillinge schicken die Sterne zum Paranal

Hinter den Teleskopen der ESO auf dem Paranal in der chilenischen Atacamawüste blitzen Meteore der Geminiden. Sie strömen alle vom Radiant im Sternbild Zwillinge aus.

Bildcredit und Bildrechte: Stéphane Guisard (Los Cielos de America), TWAN

Vom Radianten im Sternbild Zwillinge strömte diese Woche der alljährliche Meteorstrom der Geminiden aus. Diese Himmelslandschaft wurde in den frühen Morgenstunden des 14. Dezember nahe dem Höhepunkt des Meteorstroms fotografiert.

Das Bild zeigt die Sternschnuppen der Geminiden auf einem Kompositbild, das aus 30 Aufnahmen erstellt wurde. Jedes Einzelbild wurde 20 Sekunden belichtet. Der Himmel über dem Paranal-Observatorium der ESO in der chilenischen Atacamawüste war wie immer sehr dunkel.

Vor den vier Very Large Telescopes VLT stehen vier Hilfsteleskope und das VLT-Durchmusterungsteleskop. Alle sind geöffnet und in Betrieb. Am Himmel oben leuchtet links neben der Mitte der helle Jupiter, oben Orion und in der Mitte das blasse Licht der Milchstraße.

Die Meteore der Geminiden entstehen aus Staub, den die Erde aus der Umlaufbahn des aktiven Asteroiden 3200 Phaethon zusammenfegt. Sie treten mit etwa 22 Kilometern pro Sekunde in die Atmosphäre ein.

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Gegenschein über Chile

Gegenschein über dem Paranal-Observatorium der Europäischen Südsternwarte ESO.

Bildcredit und Bildrechte: Yuri Beletsky (ESO)

Liegt der dunkelste Bereich des Nachthimmels gegenüber der Sonne? Nein. Dort – 180 Grad von der Sonne entfernt – ist nämlich bei extrem dunklem Himmel ein kaum erkennbares schwaches Leuchten zu sehen. Dieses Leuchten ist das als Gegenschein bekannt. Der Gegenschein ist Sonnenlicht, das von winzigen interplanetaren Staubpartikeln reflektiert wird. Diese Staubpartikel sind millimetergroße Splitter von Asteroiden, die in der Ebene der Ekliptik mit den Planeten um die Sonne kreisen.

Dieses Bild vom Oktober 2008 ist eines der spektakuläreren Bilder des Gegenscheins, die je fotografiert wurden. Die lang belichtete Aufnahme des extrem dunklen Himmels über dem Paranal-Observatorium in Chile zeigt den Gegenschein so deutlich, dass man sogar ein Leuchten sieht, das ihn umgibt. Im Vordergrund stehen mehrere Komponenten des Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte.

Zu den interessanteren Objekten im  Hintergrund zählt die Andromedagalaxie links unten und der Sternhaufen der Plejaden knapp über dem Horizont. Der Gegenschein unterscheidet sich vom Zodiakallicht in der Nähe der Sonne durch seinen steilen Reflexionswinkel.

Am Tag gibt es Phänomen, das dem Gegenschein ähnlich ist. Es wird als Glorie bezeichnet. Man sieht es von einem Flugzeug aus auf reflektierender Luft oder auf Wolken am Gegenpunkt der Sonne.

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Die Aussicht von nebenan

Mitten in der Illustration leuchtet Alpha Centauri B, rechts daneben ist eine sehr schmale Sichel eines Planeten. Links unten leuchtet Alpha Centauri A, der sehr viel blasser ist als B. Rechts oben ist die Sonne abgebildet.

Illustrationscredit: Europäische Südsternwarte ESO, L. Calçada, N. Risinger (skysurvey.org)

Der benachbarte Stern Alpha Centauri ist das nächstgelegene Sternsystem in der Umgebung der Sonne. Diese Illustration zeigt die Aussicht bei unserem interstellaren Nachbarn. Er ist ungefähr 4,3 Lichtjahre entfernt.

Rechts oben steht die Sonne. Sie ist ein heller Stern vor dem Hintergrund der Milchstraße. Die Sichel vorne zeigt die künstlerische Darstellung eines Planeten, der – wie nun vermeldet wurde – um Alpha Centauri B kreist. Dieser Planet ist der nächstliegende uns bekannte Exoplanet. Er wurde von dem Astronomen Xavier Dumusque und seinen Kollegen entdeckt. Dazu wurden über vier Jahre lang mit dem Planetensuchinstrument HARPS winzige Verschiebungen im Spektrum des Sterns gemessen.

Der Planet hat ungefähr die gleiche Masse wie die Erde, doch er kreist alle 3,2 Tage in einer Entfernung von nur 0,04 Erde-Sonne-Distanzen um seinen Heimatstern. Damit befindet er sich weit außerhalb der habitablen Zone und viel zu nahe an Alpha Cen B. Dieser Stern ist nur wenig kühler als die Sonne. Doch Schätzungen lassen vermuten, dass Planetenbahnen in der habitablen Zone von Alpha Cen B – etwa eine halbe Erde-Sonne-Distanz – stabil sein könnten …

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IC 1396: Emissionsnebel in Kepheus

Im Bild leuchtet ein nicht perfekt runder, rötlicher Nebel mit mehreren Staubfilamenten. Das Bild ist dicht mit Sternen gesprenkelt, einige davon sind heller als die meisten anderen.

Bildcredit: Digitized Sky Survey, ESA/ESO/NASA FITS Liberator; Farbkomposit: Davide De Martin

Der fantastische Emissionsnebel IC 1396 befindet sich hoch oben im fernen Sternbild Kepheus. Dort mischen sich leuchtendes kosmisches Gas und dunkle Staubwolken. Die Sternbildungsregion wird vom hellen, bläulichen Zentralstern mit Energie versorgt. Sie reicht über Hunderte Lichtjahre. Am Himmel ist sie drei Grad breit und fast 3000 Lichtjahre vom Planeten Erde entfernt. Eine der interessanten dunklen Formen in IC 1396 ist der Elefantenrüsselnebel rechts unter der Mitte.

Diese Farbansicht ist ein Komposit aus digitalisierten Schwarz-Weiß-Fotoplatten. Diese wurden mit roten und blauen astronomischen Filtern fotografiert. Die Platten wurden zwischen 1989 und 1993 am Samuel-Oschin-Teleskop aufgenommen, einem Weitwinkel-Instrument für Durchmusterungen am Palomar-Observatorium.

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Orionnebel: Der Hubbleblick

Der Orionnebel ist bildfüllend abgebildet, die Höhlung breitet sich nach unten aus. Die Fasern sind teilweise lila-rötlich, sonst braun-frau, in der Mitte um das Trapez leuchtet er gelblich.

Bildcredit: NASA, ESA, M. Robberto (STScI/ESA) et al.

Nur wenige kosmische Ansichten regen die Fantasie sosehr an wie der Orionnebel. Er ist auch als M42 bekannt. Das leuchtende Gas im Nebel umgibt heiße, junge Sterne am Rand einer gewaltigen interstellaren Molekülwolke. Die Wolke ist nur 1500 Lichtjahre entfernt.

Der Orionnebel bietet eine ausgezeichnete Möglichkeit der Erforschung, wie Sterne entstehen. Einerseits ist er die am nächsten gelegene große Sternbildungsregion. Andererseits haben die energiereichen Sterne im Nebel die undurchsichtigen Gas- und den Staubwolken fortgeblasen, die uns sonst die Sicht trüben würden. So erhalten wir einen genauen Blick auf eine fortlaufende Reihe an Stadien der Sternbildung und Sternentwicklung.

Dieses detailreiche Bild des Orionnebels ist das schärfste, das je gemacht wurde. Es entstand aus Daten der Advanced Camera for Surveys des Weltraumteleskops Hubble und des 2,2-Meter-Teleskops der Europäischen Südsternwarte ESO auf La Silla. Das Mosaik enthält bei voller Auflösung eine Milliarde Pixel und zeigt etwa 3000 Sterne.

APOD-Sammlung: M42, der Orionnebel
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3 ATs

In der Abenddämmerung stehen drei Hilfsteleskope, darüber leuchten die Magellanschen Wolken am sternklaren Himmel. Von links ragt das Sternbild Orion ins Bild.

Bildcredit und Bildrechte: Yuri Beletsky (ESO)

Die drei Gestalten haben eine Ähnlichkeit mit R2D2. Doch es sind keine Droiden. Es sind die Gehäuse der 1,8-Meter-Hilfsteleskope (ATs) am Paranal-Observatorium in der chilenischen Atacamawüste. Die ATs dienen der Interferometrie. Mit dieser Technik gelingen zusammen mit den je 8 Meter großen VLT-Einheiten des Observatoriums Beobachtungen mit extrem hoher Auflösung.

Insgesamt sind vier ATs in Betrieb. Jedes AT ist auf einem Transporter montiert, der die Teleskope entlang einer Bahn bewegt. Das erlaubt unterschiedliche Anordnungen mit den größeren Teleskopeinheiten. Für die Interferometrie wird das Licht jedes Teleskops über ein Spiegelsystem in unterirdischen Tunnels zu einem gemeinsamen Brennpunkt geleitet.

Über diesen drei ATs leuchten die Große und die Kleine Magellansche Wolke. Sie sind die weit entfernten Begleitgalaxien unserer Milchstraße. Am klaren, dunklen Südhimmel steigt über dem Horizont das zarte grünliche Nachthimmellicht des Planeten Erde auf.

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La-Silla-Strichspuren im Norden und Süden

Hinter einem Radiotelesiop, in dem sich der Vordergund spiegelt, der hinter der Kamera liegt, und einer Teleskopkuppel zienen Sterne ihre Strichspuren am Nachthimmel.

Bildcredit und Bildrechte: Alexandre Santerne (Laboratoire d’Astrophysique de Marseille / Observatoire de Haute Provence)

Wenn ihr eine Kamera auf einem Stativ fixiert, könnt ihr die anmutigen Spuren der Sterne fotografieren, während sich der Planet Erde um seine Achse dreht. Wenn das Stativ am La-Silla-Observatorium in der chilenischen Atacamawüste steht, sehen Sternspuren ungefähr so aus wie hier.

Das Bild wurde in der Nacht vom 24. Januar etwa vier Stunden belichtet. Es ist ein Komposit aus 250 Ein-Minuten-Aufnahmen, die nacheinander mit Blick nach Norden fotografiert wurden. Der Himmelsnordpol in der Mitte der Strichspuren steht bei dieser Perspektive auf der Südhalbkugel knapp unter dem Horizont.

Die polierte Antennenschüssel des Swedish-ESO Submillimeter Telescope mit einem Durchmesser von 15 Metern wurde inzwischen stillgelegt. Sie steht im Vordergrund und reflektiert die Strichspuren der Sterne im Süden. Die gekrümmten Bögen der Sterne, die um den Himmelssüdpol ziehen, stehen in der gewölbten Schüssel unter dem südlichen Horizont auf dem Kopf. Rechts neben der Schüssel steht die Kuppel des 3,6-Meter-Teleskops mit dem HARPS-Spektrografen, der nach Planeten sucht.

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Das VISTA-Teleskop zeigt den Helixnebel

Wie ein Auge wirkt der Nebel im Bild, er leuchtet braunorange und hat ein dunkles Inneres. Er ist von vielen kleinen Sternen und wenigen sehr hellen Sternen umgeben, die teilweise auch vor dem Nebel liegen.

Credit: ESO/VISTA/J. Emerson; Danksagung: Cambridge Astronomical Survey Unit

Sieht unsere Sonne eines Tages so aus? Der Helixnebel ist einer der hellsten und am nächsten gelegenen Beispiele eines planetarischen Nebels. Ein planetarischer Nebel ist eine Gaswolke, die am Ende der Existenz eines sonnenähnlichen Sterns entsteht.

Die äußeren Gashüllen des Sterns werden in den Weltraum abgestoßen. An unserem Blickwinkel erwecken sie den Eindruck, als würden wir in eine Schraube blicken. Der zentrale Kern des Überrestes wird zu einem weißen Zwergstern, der in fluoreszierendem Licht leuchtet. Der Helixnebel, um eine technische Bezeichnung von NGC 7293 zu nennen, ist ungefähr 700 Lichtjahre entfernt und steht im Sternbild Wassermann (Aquarius). Er ist etwa 2,5 Lichtjahre groß.

Dieses Bild wurde mit dem 4,1-Meter-Visible and Infrared Survey Telescope for Astronomy (VISTA) am Paranal-Observatorium der Europäischen Südsternwarte in Chile in drei Farben des Infrarotlichtes aufgenommen. Eine Nahaufnahme vom inneren Rand des Helixnebels zeigt komplexe Gasknoten unbekannten Ursprungs.

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