Ein Dreifachstern ist geboren

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Bill Saxton, ALMA (ESO/NAOJ/NRAO), NRAO/AUI/NSF – Publikation: John Tobin (Univ. Oklahoma/Leiden) et al.

Beschreibung: Ein Dreifachsternsystem entsteht, es ist etwa 750 Lichtjahre entfernt in der Perseus-Molekülwolke in diese staubhaltige Geburtsscheibe eingehüllt. Die extreme Nahaufnahme wurde in Millimeter-Wellenlängen vom Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) in Chile abgebildet und zeigt zwei Protosterne, die ungefähr 61 AE voneinander entfernt sind. 1 AE ist die Entfernung Erde-Sonne. Ein dritter Protostern ist ungefähr 183 AE vom zentralen Protostern entfernt.

Das ALMA-Bild zeigt auch eine deutliche Spiralstruktur, was vermuten lässt, dass Instabilität und Fragmentierung zu den mehrfachen protostellaren Objekten in der Scheibe führten. Astronomen schätzen, dass das System, das als L1448 IRS3B katalogisiert ist, weniger als 150.000 Jahre alt ist. Das Sternbildungsszenario wurde in einer frühen Phase fotografiert und ist wahrscheinlich nicht ungewöhnlich, da fast die Hälfte aller sonnenähnlichen Sterne mindestens einen Begleiter hat.

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Der Orionnebel in Infrarot von HAWK-I

Der Orionnebel in Infrarot zeigt eine Vielzahl an hellen Lichtpunkten. Viele davon sind vermutlich Braune Zwerge, doch es könnten auch frei schwebende Planeten dabei sein.

Bildcredit: ESO, VLT, HAWK-I, H. Drass et al.

Dieses detailreiche Bild zeigt den Orionnebel in Infrarot. Darin liegt eine Goldgrube an Sternen mit geringer Masse, die man zuvor nicht kannte. Dazu kommen – möglicherweise – frei schwebende Planeten.

Der malerische Nebel ist in sichtbarem Licht sehr bekannt. Er enthält so manche hellen Sterne und hell leuchtendes Gas. Der Orionnebel ist als M42 katalogisiert. Er ist 1300 Lichtjahre entfernt. Somit ist er die erdnächste große Region, in der Sterne entstehen. Im Licht von Infrarot kann man in Orions dichten Staub hineinspähen. Das geschah kürzlich wieder mit der komplexen Kamera HAWK-I. Sie ist an die VLT-Einheit Yepun der Europäischen Südsternwarte ESO montiert. Das Observatorium steht in den chilenischen Bergen.

Hoch aufgelöste Versionen des Infrarotbildes zeigen zahllose Lichtpunkte. Viele davon sind sicherlich braune Zwergsterne. Aber manche passen am besten zu frei schwebenden Planeten. Es sind sogar unerwartet viele. Es ist wichtig, herauszufinden, wie diese Objekte mit geringer Masse entstanden sind, wenn man Sternbildung allgemein verstehen will. Das hilft uns vielleicht, die frühen Jahre unseres Sonnensystems besser zu erklären.

Überarbeitete Version: neu gefärbt mit mehr Details.

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Der Fornax-Galaxienhaufen

Fast jeder verschwommene gelbe Fleck im Bild ist eine elliptische Galaxie im Fornax-Galaxienhaufen. Rechts unten ist eine markante Balkenspiralgalaxie, sie leuchtet eher bläulich.

Bildcredit: Europäische Südsternwarte ESO; Dank an Aniello Grado und Luca Limatola

Der Fornax-Galaxienhaufen ist nach dem südlichen Sternbild Chemischer Ofen benannt. Darin befinden sich die meisten seiner Galaxien. Er ist einer der am nächsten liegenden Galaxienhaufen, denn er ist etwa 62 Millionen Lichtjahre entfernt. Das ist mehr als die 20fache Distanz zur benachbarten Andromedagalaxie. Doch er ist nur etwa 10 Prozent weiter entfernt als der besser bekannte und dichtere Virgo-Galaxienhaufen.

Das Bild ist zwei Grad breit. Fast jeder gelbliche Klecks ist eine elliptische Galaxie im Fornax-Haufen. Rechts unten ist die markante Balkenspiralgalaxie NGC 1365. Sie ist ein wichtiges Mitglied im Fornaxhaufen. Die Aufnahme entstand mit dem VLT-Durchmusterungsteleskop VST am Paranal-Observatorium der ESO.

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Drei Welten für TRAPPIST-1

Diese Illustration zeigt den Horizont eines Planeten, der um den Zwergstern TRAPPIST-1 kreist. Ein Planet zieht gerade vor dem roten Stern vorbei, ein anderer steht etwas größer rechts neben dem Stern. Die Landschaft ist schroff, vorne ist ein Gewässer mit Eisschollen, der Himmel wirkt düster und dämmrig, oben sind aber Sterne erkennbar.

Illustrations-Credit: ESO / M. Kornmesser

Der Zwergstern TRAPPIST-1 ist etwa 40 Lichtjahre von uns entfernt. Um den sehr kühlen Stern kreisen drei neu entdeckte Welten. Ihre Transite wurden mit dem belgischen TRAnsiting Planets and Planetesimals Small Telescope (TRAPPIST) am chilenischen La-Silla-Observatorium der ESO beobachtet.

Alle drei neu entdeckten Exoplaneten sind ungefähr so groß wie die Erde. Sie kreisen in sehr geringer Entfernung um ihren dämmrigen, winzigen Stern. Daher gibt es dort vielleicht Regionen, wo es auf der Oberfläche warm genug ist für flüssiges Wasser. Das wäre eine Schlüsselzutat für Leben. Die Planeten sind relativ nahe bei der Erde. Das macht sie zu interessanten Kandidaten für künftige Forschung mit Teleskopen. Dabei soll die Atmosphäre von Planeten untersucht werden, die vielleicht bewohnbar sind.

Diese Illustration zeigt alle drei Welten. Die erdachte Szene zeigt den Horizont des äußersten Planeten im System. Der innerste Planet quert gerade den dämmrigen roten Heimatstern, der etwa so groß ist wie Jupiter.

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NGC 6872: eine gestreckte Spiralgalaxie

Mitten im Bild ist die lang gezogene Balkenspiralgalaxie NGC 6872 im Sternbild Pfau. Sie kollidiert mit der kleineren Galaxie GC 4970. Wahrscheinlich entstanden die ausladenden Arme durch Gezeitenkräfte.

Bildcredit: FORS-Team, 8,2-Meter VLT Antu, ESO Bearbeitung und Lizenz: Judy Schmidt

Was zieht diese Spiralgalaxie so in die Länge? NGC 6872 ist als Kondorgalaxie bekannt. Sie ist von der Spitze bis nach unten mehr als 700.000 Lichtjahre lang. Damit ist sie eine der länglichsten Balkenspiralgalaxien, die wir kennen. Der Grund für die lang gezogene Form der Galaxie ist wahrscheinlich ihre Kollision mit der kleineren Galaxie IC 4970, die über der Mitte liegt. Die Kollision dauert immer noch an.

Besonders interessant ist der linke obere Spiralarm von NGC 6872. Er hat einen ungewöhnlich hohen Anteil an blauen Regionen mit Sternbildung. Das Licht, das wir heute sehen, strömte noch vor den Tagen der Dinosaurier von den kollidierenden Riesen aus. Das war vor ungefähr 300 Millionen Jahren. Wir sehen NGC 6872 mit einem kleinen Teleskop im Sternbild Pfau (Pavo).

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Die Zwerggalaxie Wolf-Lundmark-Melotte (WLM)

Mitten im Bild schwebt die kleine Galaxie WLM im Sternbild Walfisch. Sie wirkt unregelmäßig und ist von rosaroten Sternbildungsregionen und blauen Sternen gesprenkelt.

Bildcredit: ESO, VST/OmegaCAM-Durchmusterung der Lokalen Gruppe

WolfLundmarkMelotte (WLM) ist nach den drei Astronomen benannt, die an ihrer Entdeckung und Erkennung beteiligt waren. WLM ist eine einsame Zwerggalaxie. Man sieht sie im großteils südlichen Sternbild Walfisch (Cetus). Sie ist etwa 3 Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt und eines der am weitesten entfernten Mitglieder unserer Lokalen Gruppe.

Vielleicht hatte WLM sogar noch nie Wechselwirkungen mit einer anderen Galaxie in der Lokalen Gruppe. Doch das einsame Inseluniversum hat viele verräterische rötliche Sternbildungsregionen und heiße, junge, bläuliche Sterne. Im Halo der kleinen Galaxie sind ältere, kühle gelbliche Sterne verteilt. Die Zwerggalaxie ist nur etwa 8000 Lichtjahre groß.

Dieses scharfe Porträt von WLM stammt von der 268-Megapixel-OmegaCAM. Sie ist am Weitwinkel-Abbildungs- und -Durchmusterungsteleskop auf dem Paranal-Observatorium der ESO montiert.

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Der Tarantelnebel NGC 2070

Die hellen Fasern aus dickem Staub wirken, als wären sie von innen heraus beleuchtet, zum Rand hin werden sie immer dunkler. Im Hintergrund sind Sterne.

Bildcredit und Bildrechte: Bearbeitung: Robert Gendler, Roberto Colombari; Daten: Hubble-Tarantel-Schatzkammer, Europäische Südsternwarte ESO

Der Tarantelnebel (NGC 2070) ist größer als tausend Lichtjahre. Er ist eine riesige Sternbildungsregion in der Großen Magellansche Wolke (GMW). Das ist eine Begleitgalaxie der Milchstraße. Sie ist ungefähr 180.000 Lichtjahre entfernt. Das kosmische Spinnentier ist die größte und stürmischste Sternbildungsregion, die wir in der ganzen Lokalen Gruppe kennen. Sie breitet sich über dieses eindrucksvolle Kompositbild aus. Das Bild entstand aus Daten, die im Weltraum und auf der Erde aufgenommen wurden.

Mitten im Tarantelnebel ist ein zentraler junger Haufen aus massereichen Sternen. Er ist als R136 katalogisiert. Aus diesem Sternhaufen strömen intensive Strahlung, Sternwinde und Stoßwellen von Supernovae. Sie liefern die Energie für das Leuchten des Nebels. Außerdem formen sie die spinnenartigen Fasern.

Um die Tarantel sind weitere Sternbildungsregionen verteilt. Sie enthalten junge Sternhaufen, Fasern und leer gefegte, blasenförmige Wolken. Rechts unten explodierte die Supernova SN 1987A. Sie war die nächstgelegene Sternexplosion der Neuzeit. Das reiche Sichtfeld liegt im südlichen Sternbild Schwertfisch. Es ist zirka 1 Grad breit, das sind 2 Vollmonde nebeneinander. Wäre der Tarantelnebel näher, z. B. 1500 Lichtjahre entfernt wie der Orionnebel, würde er über den halben Himmel reichen.

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Proxima Centauri – der nächste Stern

Mitten im Bild leuchtet ein heller Stern mit einem bunt schillernden Hof und langen Zacken, die fast bis zum Bildrand reichen. Im Hintergrund befinden sich nur wenige Sterne.

Bildcredit: ESA/Hubble und NASA

Hat der sonnennächste Stern Planeten? Niemand weiß das – doch hier findet ihr Aktuelles zu einer neuen Suche. Sie findet in den ersten Monaten dieses Jahres statt. Der Stern Proxima Centauri ist das Mitglied im Sternsystem Alpha Centauri, das uns am nächsten liegt. Licht braucht nur 4,24 Jahre, bis es von Proxima Centauri zu uns gelangt.

Dieses Bild wurde vom Weltraumteleskop Hubble fotografiert. In der Mitte strahlt ein kleiner roter Stern. Er ist so blass, dass er erst 1915 entdeckt wurde. Man sieht ihn nur mit einem Teleskop. Das x-förmige Lichtkreuz um Proxima Centauri wird vom Teleskop verursacht. Hinten sind mehrere Sterne verteilt, sie liegen weiter draußen in unserer Milchstraße.

Der hellste Stern im Alpha-Centauri-System ist unserer Sonne ziemlich ähnlich. Er ist seit Beginn der Geschichtsschreibung bekannt und der vierthellste Stern am Nachthimmel. Das Alpha-Centauri-System steht am Südhimmel der Erde.

Seit letzter Woche untersucht das Projekt Pale Red Dot der Europäischen Südsternwarte ESO leichte Änderungen von Proxima Centauri. Man will dabei herausfinden, ob die Schwankungen von einem Planeten verursacht werden, der vielleicht sogar ähnlich groß ist wie die Erde. Es ist zwar unwahrscheinlich, doch wenn man eine moderne Zivilisation auf einem Planeten von Proxima Centauri finden würde, hätte die Menschheit wegen der Nähe eine realistische Chance, mit ihr zu kommunizieren.

#PaleRedDot: Aktuelles zur Suche nach Planeten um Proxima Centauri

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