Ungarische Frühlingsfinsternis

Über einer dämmrigen Landschaft geht der Mond auf. Der Vollmond ist unten rötlich vom Abendrot, weiter oben taucht er ein kleines Stück in den Erdschatten ein. Die Szene zeigt Tihany am Ufer des Balaton.

Bildcredit und Bildrechte: Tamas Ladanyi (TWAN)

Letzte Woche streifte der Vollmond nach Sonnenuntergang knapp den dunklen Kernschatten des Planeten Erde. Es war die erste partielle Mondfinsternis des Jahres. Hier ging der Mond am klaren Himmel über einer Frühlingslandschaft auf. Die Landschaft liegt in der ungarischen Gemeinde Tihany am nördlichen Ufer des Balaton.

Oben ist die partielle Phase der Finsternis zu sehen. Sie dauerte weniger als 27 Minuten. Der Mond ist am oberen Rand verdunkelt. Das Bild entstand aus Aufnahmen, die nacheinander fotografiert wurden. Es zeigt die natürlichen Farben der Szenerie. Die zarten Schattierungen vermitteln den visuellen Eindruck mit bloßem Auge.

Nächste Woche wird das jahreszeitliche Himmelsschattenspiel bei Neumond fortgesetzt. Es folgt eine ringförmige Sonnenfinsternis. Der Pfad der Finsternis zieht über Nordaustralien und den Zentralpazifik.

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Mondfinsternisse

Zehn Bilder von Mondfinsternissen wurden kombiniert, um die Form des Kernschattens der Erde zu zeigen. Mitten im Schatten ist der tiefrote Vollmond bei einer totalen Mondfinsternis.

Bildcredit und Bildrechte: Igor Vin’yaminov

Der dunkle innere Schatten des Planeten Erde wird Umbra genannt. Er hat die Form eines Kegels, der sich in den Weltraum ausbreitet. Sein kreisförmiger Querschnitt ist am leichtesten bei einer Mondfinsternis zu sehen. Der ganze Querschnitt ist größer als die Winkelgröße des Mondes während der Finsternis.

Dieses gut geplante Kompositbild zeigt den ganzen runden Schatten anhand von Bildern partieller und totaler Finsternisse, bei denen der Mond durch verschiedene Bereiche des Kernschattens wanderte. Die Bilder entstanden in den Jahren 1997 bis 2011. Alle wurden mit derselben Optik im russischen Woronesch fotografiert.

Unten und oben sind Stadien partieller Mondfinsternisse im September 2006 und August 2008 abgebildet. Rechts unten tritt der Mond bei der totalen Finsternis im September 1997 in den Kernschatten. Links unten verlässt der Mond die Umbra nach der Totalität im Mai 2004. Rechts neben der Mitte, im Zentrum und links sind Phasen der totalen Finsternis im Juni 2011 zu sehen, auch die zentrale, tiefrote totale Phase.

Die kurze partielle Mondfinsternis heute ist nur von der östlichen Halbkugel aus zu sehen. Dabei streift der Mond den unteren Rand des Kernschattens nur leicht.

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Verfinsterter Mond über Wyoming

Hinter einem teils schneebedeckten Gebirge geht der Mond unter, der teilweise vom Erdschatten verfinstert ist. Im Vordergrund ist ein ungewöhnlich geformter Fels, der Horse's Head beim Shoshone River.

Bildcredit und Bildrechte: Mack H. Frost

Wenn der Vollmond untergeht, sieht er nur selten so aus. Montag in der Früh kam dem voll beleuchteten Erdbeermond der Erdschatten in die Quere, bevor er hinter der Absaroka Range bei Cody im US-Bundesstaat Wyoming unterging.

Eine ähnliche partielle Mondfinsternis bei Monduntergang war fast überall in Nord- und Südamerika zu sehen. Gleichzeitig war derselbe partiell verfinsterte Mond in Ostasien zu sehen. Im Vordergrund ist die Horse’s Head snowbank vor einem Nebenfluss des Shoshone River zu sehen.

Mondfinsternisse ereignen sich etwa zweimal pro Jahr. Die nächste Finsternis, eine Halbschattenfinsternis, findet Ende November statt.

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Wächter der Arktis

Wie Wächter stehen einige dick von Schnee und Eis bedeckte Bäume in einer verschneiten Landschaft. Hinten sieht man den Erdschatten am Himmel, der oben von einem rötlichen Band begrenzt wird.

Bildcredit und Bildrechte: Niccolò Bonfadini

Wer bewacht den Norden? Wenn man dieses Foto betrachtet, denkt man vielleicht an riesige Bäume, die mit Schnee und Eis bedeckt sind. Das Bild wurde letzten Winter in Lappland fotografiert, wo Temperaturen unter dem Gefrierpunkt liegen. Schneetreiben gehört zum normalen Wetter. Manchmal entstehen dabei surreale Landschaften. Wenn gewöhnliche Bäume weiß ummantelt werden, erinnern sie an wachsame Außerirdische.

In der Ferne hinter dem ungewöhnlichen irdischen Anblick war ein häufigeres Phänomen zu sehen: Ein Venusgürtel trennte den abgedunkelten vom sonnenbeleuchteten Himmel, als die Sonne hinter dem Fotografen aufging. Im Frühling tauten die Bäume ab, und Lappland sieht nun ganz anders aus.

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Das Licht von Sternen

Videocredit und -rechte: Daniel López (El Cielo de Canarias); Musik: La Busqueda de Ianna (Epic Soul Factory)

Was bewegt sich da? Zeitraffervideos des Himmels können ziemlich spektakulär sein, wenn sie lang genug sind, dass man sieht, wie Sterne, Planeten, Polarlichter und Wolken scheinbar in wenigen Sekunden wandern.

In diesem Video zeigt uns der Astro-Filmemacher Daniel López verschiedene interessante Zeitraffervideos des Nachthimmels, aber auch, wie er Schlitten und motorisierte Kräne verwendet, um die Kameras selbst zu bewegen. Das erzeugt einen dreidimensionalen Eindruck von Tiefe. Die Videoabschnitte wurden in den letzten zwei Monaten auf Teneriffa gefilmt. Teneriffa ist eine der spanischen Kanareninseln.

Die Videos zeigen Phänomene wie Schatten, die sich bei Sonnenuntergang, dem Observatorio de Tiede nähern. Die Milchstraße wandert, während der Himmel rotiert. Die hellen Planeten Venus und der nachfolgende Jupiter gehen unter. Ein geröteter Mond geht hinter unterschiedlich brechenden Luftschichten auf. Die Gammastrahlenteleskope MAGIC schwenken, um eine neue Quelle zu beobachten.

Im Vordergrund sind ungewöhnliche Objekte, zum Beispiel kegelförmige Natternköpfe (Echium wildpretii), ungewöhnliche Felsformationen oder eine Spinne in ihrem Netz. Das Video endet mit dem Venusgürtel, der bei Sonnenaufgang hinter dem Teide untergeht.

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Venusgürtel über Mercedes in Argentien

Hinter der Silhouette einer Landschaft mit Bäumen steigt der graue Erdschatten auf. Darüber verläuft ein pinkfarbenes Band, darüber ist der Himmel erst gelb, dann hellblau.

Bildcredit und Bildrechte: Luis Argerich

Sicher habt ihr es schon einmal gesehen! Doch vielleicht ist es euch nicht aufgefallen. In einer wolkenlosen Dämmerung kurz vor Sonnenaufgang oder nach Sonnenuntergang ist ein Teil der Atmosphäre über dem Horizont ein bisschen fehlgefärbt. Er wirkt rosarot oder orangefarben. Das farbige Band zwischen dem dunklen, abgeschatteten Himmel und dem blauen Himmel wird als Venusgürtel bezeichnet. Es ist in fast jeder Richtung zu sehen, auch in Gegenrichtung der Sonne.

Der blaue Himmel direkt darüber ist normales Sonnenlicht, das von der Atmosphäre gestreut wird. Doch im Venusgürtel spiegelt die Atmosphäre das Licht der untergehenden oder aufgehenden Sonne wider. Dieses Licht erscheint rötlicher. Unter dem Venusgürtel ist die Atmosphäre dunkler, weil dort kein direktes Sonnenlicht hingelangt.

Der Venusgürtel ist überall zu sehen, wenn der Blick zum Horizont frei ist. Dieses Panorama zeigt den Venusgürtel. Es wurde digital aus 16 kleineren Bildern zusammengefügt, die letzten Monat über Mercedes in Argentinien fotografiert wurden.

Der Venusgürtel wird immer wieder zufällig auf anderen Bildern aufgenommen.

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Suchen Sie den Mond

Mitten im Bild steht der Mond, aber er ist kaum erkennbar. Außen ist eine dunkle Blende, links ein Berg. Der Himmel ist blau von der Dämmerung.

Bildcredit und Bildrechte: Westlake (Colorado Mountain College)

Wo ist der Vollmond? Irgendwo auf diesem Bild ist der Erdmond versteckt. Der ganze Mond ist zu sehen, in seiner vollen Phase und in der Sichtlinie. Sogar das scharfe Auge des Fotografen konnte ihn nicht erkennen, obwohl er genau wusste, wo er suchen musste. Erst die lange Belichtung seiner Kamera nahm ihn auf – gerade noch.

Vielleicht gratuliert ihr euch bereits, dass ihr ihn gefunden habt. Doch warum ist es so schwierig, ihn zu sehen?

Zum einen wurde dieses Foto während der totalen Mondfinsternis letzten Monat fotografiert, als der Mond im Erdschatten viel matter leuchtete als ein normaler Vollmond. Zum anderen wurde das Bild nur 12 Minuten vor Sonnenaufgang im US-Bundesstaat Colorado fotografiert. Weil der Mond am Himmel der Sonne exakt gegenüber positioniert war, stand die Sonne knapp unter dem Horizont und hellte bereits den Himmel auf.

Zu guter Letzt stand der Mond nur etwa zwei Grad über dem Horizont. Daher streute das große Luftvolumen zwischen der Kamera und dem Horizont einen Großteil des Lichtes vom Mond im Hintergrund. Zwölf Minuten nach Aufnahme dieses Bild trat die Sonne über den Horizont, und der Mond ging unter.

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Verfinsterter Mond am Morgen

Über einem verschneiten Gebirge leuchtet am blauen dunklen Himmel in der Dämmerung der Mond. Er ist oben rot und verfinstert, die untere Kuppe ist von der Sonne beleuchtet.

Bildcredit und Bildrechte: Roger N. Clark

Die Mondfinsternis im Dezember schmückte den Morgenhimmel über den Rocky Mountains im US-Bundesstaat Colorado. Diese winterliche Szenerie mit Mond am kalten, blauen Himmel in der Dämmerung war am westlichen Horizont über der schneebedeckten nordamerikanischen kontinentalen Wasserscheide zu sehen.

22 Minuten vor Sonnenaufgang stand die gerötete Mondscheibe fast vollständig im dunklen Erdschatten. Der Mond über den Rocky Mountains ging während der Totalität der Finsternis unter. In Regionen des Pazifiks, Asien und Australien waren alle Teile des geozentrischen Ereignisses zu beobachten, auch die 51 Minuten der Totalität. Teile der letzten Finsternis von 2011 waren fast überall auf der Erde zu sehen.

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