Spuren am Morgenhimmel

An einem spiegelglatten See steht ein grün beleuchtetes Schloss. Am Himmel ziehen Strichspuren, die sich teilweise im ruhigen See spiegeln.

Bildcredit und Bildrechte: Stefan Seip (TWAN)

Die gleißende Venus und der helle Jupiter gehen am Morgenhimmel immer noch zusammen auf. Das friedliche Wasser bei einem Haus am See in der Nähe der deutschen Stadt Stuttgart reflektiert ihre zierlich geschwungenen Strichspuren. Dieses Bildkomposit entstand aus Aufnahmen, die am 26. Juli morgens fotografiert wurden.

Die konzentrischen Bögen der Himmelslichter und die Strichspuren der Sterne sind die Widerspiegelung der Erdrotation um ihre Achse. An den Enden sind die Spuren durch eine letzte Einzelaufnahme der morgendlichen Himmelsansicht unterbrochen. Venus ist leicht erkennbar, sie leuchtet am hellsten bei den Bäumen am Horizont. Jupiter zieht über die Bildmitte. Er wird begleitet vom kompakten Sternhaufen der Plejaden und den v-förmigen Hyaden, die am hellen Stern Aldebaran verankert sind.

Eine Spur wirkt jedoch falsch gezogen. Sie ist nicht konzentrisch mit den anderen Bahnen angeordnet und spiegelt somit nicht die Erdrotation. Es ist die Spur der Internationalen Raumstation. Sie verläuft rechts durch die Szenerie. Die ISS glänzt noch im Sonnenlicht, während sie um den Planeten Erde zieht.

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Geosynchrone Satelliten über den Alpen

Videocredit und -rechte: Michael Kunze

Warum bewegen sich diese Sterne nicht? Sterne am Himmel gehen üblicherweise auf und unter, während die Erde sich dreht. Sterne, die weit im Norden oder Süden stehen, kreisen scheinbar um den Pol.

Wenn ihr aber diesen Zeitrafferfilm genau betrachtet, seht ihr Lichtpunkte, die scheinbar stehen bleiben. Das sind keine Sterne, sondern von Menschen gestartete Roboter- Raumsonden, die hoch über dem Erdäquator fixiert sind. Sie werden als geostationäre Satelliten bezeichnet und fallen nicht herunter, weil sie um die Erde kreisen. Sie kreisen jedoch mit exakt derselben Winkelgeschwindigkeit, mit der sich die Erde dreht. Die Umlaufbahn, in der das möglich ist, ist viel weiter draußen als die Internationale Raumstation, aber viel näher als der Mond.

Das Video entstand bei einem der höchstgelegenen rotierenden Restaurants der Welt. Es befindet sich auf dem Mittelallalin in den Schweizer Alpen. Der Berg im Vordergrund ist das Allalinhorn. Wenn man noch genauer hinsieht, zeigt sich, dass die geosynchronen Satelliten aufblitzen, wenn sie Sonnenlicht reflektieren. Alle Satelliten stehen in einer Reihe. Diese Linie ist die Projektion des Erdäquators an den Himmel.

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La-Silla-Strichspuren im Norden und Süden

Hinter einem Radiotelesiop, in dem sich der Vordergund spiegelt, der hinter der Kamera liegt, und einer Teleskopkuppel zienen Sterne ihre Strichspuren am Nachthimmel.

Bildcredit und Bildrechte: Alexandre Santerne (Laboratoire d’Astrophysique de Marseille / Observatoire de Haute Provence)

Wenn ihr eine Kamera auf einem Stativ fixiert, könnt ihr die anmutigen Spuren der Sterne fotografieren, während sich der Planet Erde um seine Achse dreht. Wenn das Stativ am La-Silla-Observatorium in der chilenischen Atacamawüste steht, sehen Sternspuren ungefähr so aus wie hier.

Das Bild wurde in der Nacht vom 24. Januar etwa vier Stunden belichtet. Es ist ein Komposit aus 250 Ein-Minuten-Aufnahmen, die nacheinander mit Blick nach Norden fotografiert wurden. Der Himmelsnordpol in der Mitte der Strichspuren steht bei dieser Perspektive auf der Südhalbkugel knapp unter dem Horizont.

Die polierte Antennenschüssel des Swedish-ESO Submillimeter Telescope mit einem Durchmesser von 15 Metern wurde inzwischen stillgelegt. Sie steht im Vordergrund und reflektiert die Strichspuren der Sterne im Süden. Die gekrümmten Bögen der Sterne, die um den Himmelssüdpol ziehen, stehen in der gewölbten Schüssel unter dem südlichen Horizont auf dem Kopf. Rechts neben der Schüssel steht die Kuppel des 3,6-Meter-Teleskops mit dem HARPS-Spektrografen, der nach Planeten sucht.

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Die Erde rotiert unter den Very Large Telescopes

Credit: S. Guisard und J. F. Salgado, ESO, Bulletpeople.com; Musik: Arcadia (Lizenz: Kevin Macleod)

Beschreibung: Warum bewegt sich auf diesem Video die Erde? Die meisten Zeitraffervideos des Nachthimmels zeigen, wie sich die Sterne und der Himmel über einer fest stehenden Erde bewegen. Doch hier wurden die Bildfelder digital gedreht, sodass die Sterne (fast) ruhig bleiben und die Erde sich unter ihnen dreht.

Das Video zeigt eindrucksvoll die Rotation der Erde, als ob die Kamera frei im Raum schweben würde. Sie wird als tägliche Bewegung bezeichnet. Die Teleskope im Video sind die Very Large Telescopes VLT in Chile. Es sind vier der größten optischen Teleskope, die weltweit betrieben werden.

Wenn ihr das oben gezeigte Zeitraffervideo genau betrachtet, erkennt ihr auch die Verwendung von Laser-Leitsternen, das Zodiakallicht, die Große und die Kleine Magellansche Wolke und schnell wandernde Erdbeobachtungssatelliten, die Sonnenlicht reflektieren. Das Originalvideo, aus dem diese Abschnitte stammen, seht ihr hier.

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Polarlicht über Alaska

Hinter einem Nadelwald und einigen braunen Blättern liegt ein ruhiger See mit Bergen dahinter, am Himmel leuchtet ein Polarlicht, dahinter zienen Sterne ihre Spuren um den Polarstern.

Credit und Bildrechte: Paul Aslop

Beschreibung: Sind das grüne Wolken oder Polarlichter? Diese wolkigen grünen Polarlichter wurden vor zwei Wochen fotografiert. Sie beleuchten zusammen mit dem Mond den ruhigen Willow Lake sowie die verschneiten Wrangell Mountains und die Eliaskette im Osten von Alaska in den USA. Auf den ersten Blick wirken Polarlichter wie mondbeleuchtete Wolken, doch sie fügen bloß Licht zum Himmel hinzu und decken die Sterne im Hintergrund nicht ab.

Polarlichter werden auf der Nordhalbkugel Nordlichter genannt. Sie entstehen durch Zusammenstöße zwischen geladenen Teilchen aus der Magnetosphäre und Luftmolekülen hoch oben in der Erdatmosphäre. Vom Weltall aus sieht man, dass Polarlichter auch im Röntgen– und Ultraviolettlicht leuchten. Wenige Tage nach gewaltigen magnetischen Ereignissen, die der Sonne beobachtet werden, treten mit hoher Wahrscheinlichkeit vorhersagbare Polarlichter auf.

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Sternspuren und Natternköpfe

Hinter einer Berglandschaft mit Natternköpfen breitet sich ein sternklarer Himmel aus mit konzentrischen Kreisen, die Strichspuren von Sternen.

Bildcredit und Bildrechte: Daniel López

Beschreibung: Auf welchem bizarren Planeten leben diese seltsamen Kreaturen? Natürlich auf dem Planeten Erde. Auf dieser gut angeordneten Szene ist der Himmel voller Strichspuren, die um den Himmelsnordpol kreisen. Diese Sternspuren spiegeln die tägliche Rotation der Erde um ihre Achse wider, eine vertraute Sache für Fotografen, die ihre Kamera auf einem Stativ fixieren und lang belichtete Aufnahmen des Nachthimmels machen.

Doch die imposanten Formen, die zum Himmel starren, wirken auf manche Erdbewohner vielleicht sonderbar. Es sind rote Natternköpfe – seltene Blütenpflanzen, die bis zu 3 Meter hoch werden. Auf der kanarischen Insel Teneriffa sind sie häufig zu finden. Zwischen den Felsen der Vulkanlandschaft verborgen blühen Natternköpfe im Frühling und Frühsommer. Wenn ihre Samen reif sind, sterben sie. Am fernen Horizont ragt der Vulkan Teide links unter dem Himmelspol auf.

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