Mond bedeckt Jupiter hinter einem Observatorium

Hinter der Silhouette eines Observatoriums ragt die Spitze der Mondsichel hervor, über einer Kuppel leuchtet Jupiter.

Bildcredit und Bildrechte: Rick Whitacre; Text: Natalia Lewandowska (SUNY Oswego)

Manchmal beobachten wir, wie sich der Mond bei einer sogenannten Bedeckung direkt vor einen Planeten in unserem Sonnensystem schiebt. Zu Beginn des Monats war dieser Planet Jupiter. Das Bild zeigt den Augenblick, als Jupiter hinter der Oberfläche unseres Mondes wieder auftauchte. Der Mond war zwei Tage vor dem dunklen Neumond eine abnehmende Sichel.

Nun ist unser Mond ständig zur Hälfte von der Sonne beleuchtet, aber im letzten Viertel sehen wir von der Erde aus relativ wenig von dieser Hälfte. Hier lag der Mond in einer Sichtlinie hinter dem berühmten Lick-Observatorium im US-amerikanischen Kalifornien auf dem Gipfel des Mount Hamilton. Zufällig gelang am Lick-Observatorium die Entdeckung des Jupitermondes Amalthea, dem letzten visuell entdeckten Jupitermond nach Galileis Beobachtungen.

Galerie: Mond bedeckt Jupiter im Mai 2023: Einreichungen an APOD
Zur Originalseite

Schatten der Erde

Der Himmel über Sizilien bei Sonnenuntergang zeigt von oben nach unten ein rosafarbenes Band, ein blaues Band, in dem der Mond leuchtet, das Festland mit einem Gebäude und Wasser, in dem sich das rosafarbene und das blaue Band spiegeln.

Bildcredit und Bildrechte: Marcella Giulia Pace

Seht ihr auf diesem Bild zwei Erdschatten? Es ist nicht ganz einfach. Den oberen Schatten findet ihr, wenn ihr beobachtet, dass der obere Teil der Atmosphäre rosarot und der untere Teil graublau erscheint. Das liegt daran, dass der obere Teil direkt vom Sonnenlicht beleuchtet wird, der untere Teil aber nicht.

Der violette Bereich dazwischen ist als Venusgürtel bekannt, obwohl die Venus nur auf der gegenüberliegenden Seite des Himmels sein kann, nämlich in der Nähe der Sonne. Die graublaue Farbe des unteren Himmelsbereichs entsteht, weil die Erde das Sonnenlicht abdeckt. Dadurch entsteht der erste Erdschatten.

Wo ist nun der zweite Erdschatten? Werft einen Blick auf den Mond. Fällt euch links unten etwas Ungewöhnliches auf? Dieser Bereich wirkt seltsam dunkel, weil er sich im Schatten der Erde befindet. Dort ist der 2. Erdschatten. Genauer gesagt, wurde der Mond bei einer Mondfinsternis fotografiert.

Dieses sorgfältig geplante Bild entstand im Juli 2018 in Sampieri auf Sizilien in Italien.

Zur Originalseite

Die Dämmerung als Blume

Das Bild sieht aus wie eine schwarze Blume, gegen den Uhrzeigersinn sind oben blaue Segmente im Kreis angeordnet, die immer dunkler werden.

Bildcredit und Bildrechte: Dario Giannobile

Für diese kreative Himmelslandschaft in Zeitraffer wurden 16 Aufnahmen in Blütenblättern umgewandelt, sie zeigen den Übergang vom Tag zur Nacht. Der Ablauf der Momentaufnahmen beginnt oben und zeigt gegen den Uhrzeigersinn, wie der Himmel in der Dämmerung ein immer dunkleres Blau annimmt und die Nacht aufblüht.

Die Aufnahmen entstanden am Abend des April 22 und wurden so gewählt, dass ein Gleichgewicht von Licht und Farbe entstand. An diesem Tag waren der Sichelmond und die Venus die beiden hellsten Himmelslichter über dem westlichen Horizont. Blatt für Blatt nähert sich das Paar auf einer Spirale der Blütenmitte. Um das Zentrum der Dämmerungsblume sind die Silhouetten der megalithischen Felsen von Argimusco angeordnet.

Zur Originalseite

Die ShadowCam zeigt Shackleton

Auf dem schwarzweißen Bild des Kraters Shackleton auf dem Mond ist am oberen Bildrand eine Rille erkennbar, sie ist mit einem weißen Pfeil markiert.

Bildcredit und Bildrechte: NASA, ShadowCam, Koreanisches Forschungsinstitut für Luft- und Raumfahrt, Staatliche Universität Arizona

Der Krater Shackleton liegt am Südpol des Mondes. Die Gipfel im 21 Kilometer großen Krater werden von der Sonne beleuchtet, doch Shackletons Boden liegt im dauerhaft im Schatten. Dieses Bild, das die beschattete Kraterwand und den Boden von Shackleton zeigt, entstand mit der ShadowCam der NASA, einem Instrument an Bord des Korea Pathfinder Lunar Orbiter (KPLO), der im August 2022 startete.

Die ShadowCam ist etwa 200-mal empfindlicher als beispielsweise die Teleobjektivkamera des Lunar Reconnaissance Orbiters. Sie wurde entwickelt, um die permanent beschatteten Regionen auf der Mondoberfläche abzubilden. Auf diese Regionen fällt kein direktes Sonnenlicht. Daher enthalten sie wahrscheinlich Lagerstätten an Wassereis und anderen flüchtige Stoffen von urzeitlichen Kometeneinschlägen, die bei künftigen Mondmissionen nützlich sein könnten. Natürlich werden die permanent beschatteten Regionen durch Reflexionen von Sonnenlicht am nahen Mondgelände beleuchtet.

Dieses atemberaubend detailreiche Bild der ShadowCam zeigt die Spur eines Felsbrockens, der die Kraterwände von Shackleton hinabrollte. Sie ist mit einem Pfeil markiert. Am unteren Bildrand findet ihr den Maßstab des Bildes.

Zur Originalseite

Sonnenfinsternis auf einem Schiff

In der Mitte ist ein dunkler Kreis, der Neumond. Rundum leuchten die Strahlen der Sonnencorona am blauen Himmel.

Bildcredit: Fred Espenak

Am 20. April raste der Schatten des Neumondes auf einem schmalen Pfad, der kaum über Festland verlief, über die Südhalbkugel der Erde. Das führte zu einer seltenen ringförmig-totalen oder hybriden Sonnenfinsternis. Finsternisjäger*innen auf Schiffen konnten die 62 Sekunden der Totalität im indischen Ozean vor der Küste von Westaustralien beobachten, als sie in der Nähe der Zentrallinie der totalen Finsternis vor Anker lagen.

Dieses Bild der Finsternis entstand auf einem Schiff. Es zeigt, wie die prächtige äußere Atmosphäre der aktiven Sonne – die Korona – in den Weltraum strömt. Das Kompositbild wurde aus 11 Aufnahmen mit Belichtungszeiten von 1/2000 bis zu 1/2 Sekunde erstellt. Der große Helligkeitsumfang zeigt viele Details der Korona, die während der Totalität der Finsternis mit bloßem Auge nicht sichtbar waren.

Finsternisse treten häufig paarweise auf. Am 5. Mai zieht der nächste Vollmond bei einer Halbschattenmondfinsternis knapp am dunklen inneren Teil des Erdschattens vorbei.

Galerie der totalen Sonnenfinsternis im April 2023: Interessante Einreichungen an APOD
Zur Originalseite

Der Mond durch den Triumphbogen

Hinter dem Triumphbogen in Paris leuchtet der Mond genau im oberen Teil des Bogens eingepasst.

Bildcredit und Bildrechte: Stefano Zanarello

War das ein Zufallstreffer? Es gibt zwar viele erstaunliche Fotos von Leuten, die zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren. Doch dieses Bild erforderte Geschick und sorgfältige Planung.

Erstens der Blickwinkel: Wenn man zu nahe dran ist, wirkt der berühmte Triumphbogen in Paris in Frankreich zu groß und der Vollmond zu klein. Wenn man jedoch zu weit weg ist, erscheint der Mond zu groß und passt nicht in den Bogen.

Zweitens die zeitliche Planung: Der Mond leuchtet nur kurz genau in der Bogenmitte – bei dieser Entfernung weniger als eine Minute. Auch die Beleuchtung, die relative Helligkeit, die Höhe, ein guter Vordergrund und die digitale Bearbeitung wollten geplant sein.

Und ja, natürlich braucht man auch Glück – zum Beispiel muss der Himmel klar sein. Diesmal war die Planung erfolgreich und kombinierte fotografisch und zur Freude aller zwei der berühmtesten Kultobjekte der Menschheit.

Das Abenteuer von heute findet ihr unter „Paris“ (Link)
Zur Originalseite

Die Venus und das Da-Vinci-Licht

Neben der dunklen Silhouette einer Kirche leuchtet eine schmale Mondsichel mit Erdlicht, hoch darüber leuchtet oben der Planet Venus.

Bildcredit und Bildrechte: Giorgia Hofer

Am frühen Abend des 23. März leuchteten die Venus und der junge Sichelmond nahe am westlichen Horizont. An diesem Tag wurden der gleißende Abendstern der Erde, die blasse Nachtseite des Mondes und die schmale, sonnenbeleuchtete Sichel auf dieser Himmelslandschaft mit Teleobjektiv fotografiert, als sie neben dem Kirchturm von Danta di Cadore in den italienischen Dolomiten posierten.

Die zarte Beleuchtung des Mondes ist Erdlicht, das von der Nachtseite des Mondes reflektiert wird. Schon vor mehr als 500 Jahren beschrieb Leonardo da Vinci das blasse Leuchten des Mondes als Sonnenlicht, das von den Ozeanen der Erde reflektiert wird und die dunkle Mondseite beleuchtet.

Am 24. März war an manchen Orten zu sehen, wie der Mond vor der Venus vorbeizog und sie verdeckte. Heute Abend ist überall auf der Erde eine zunehmende Mondsichel neben dem Sternhaufen der Plejaden zu sehen.

Heute Abend ist die „Stunde der Erde“.

Zur Originalseite

10 Tage Venus und Jupiter

Das Bild ist in Streifen aufgeteilt, in denen die tägliche Annäherung der Planeten Venus und Jupiter abgebildet ist. Auf manchen Bildern ist der Himmel bläulich, auf anderen orangefarben.

Bildcredit und Bildrechte: Soumyadeep Mukherjee

Vielleicht sind euch in letzter Zeit Venus und Jupiter aufgefallen. Die bevorstehende enge Begegnung der beiden hellsten Planeten am klaren Abendhimmel war kaum zu übersehen. Hier wurde die Annäherung im indischen Dhanbad von links nach rechts täglich dokumentiert.

Im linken Bildfeld vom 21. Februar stand Jupiter oben, die Annäherung fand im rechten Bild am 2. März statt. Die Farben des Abendhimmels und die Belichtung für jedes Bild hingen von den lokalen Bedingungen bei Sonnenuntergang am westlichen Horizont ab.

Am 22. Februar begegneten Jupiter und Venus dem jungen Sichelmond, und am 2. März waren die beiden Planeten am Himmel scheinbar nur eine Vollmondbreite voneinander entfernt. Natürlich lagen zu dieser Zeit auf ihren Bahnen um die Sonne physisch mehr als 600 Millionen Kilometer zwischen ihnen.

In den nächsten Tagen verschwindet Jupiter langsam im Glanz nach Sonnenuntergang, doch die Venus steigt am westlichen Himmel weiter von der Sonne hoch und geht in ihrer aktuellen Rolle als gleißender Abendstern auf.

Bilder der Konjunktion von Jupiter und Venus: Interessante APOD-Einreichungen
Zur Originalseite