Sterne, Staub und Nebel in NGC 6559

Das rötlich beleuchtete Bild wirkt chaotisch, quer im Bild schlängeln sich dunkle Wolkenbänder, links unten leuchtet ein heller blauer Neel um einen Stern, daneben ist ein rot leuchtender Nebelstreifen.

Bildcredit und Bildrechte: Adam Block, Telescope Live

Wenn Sterne entstehen, herrscht Chaos. Ein Paradebeispiel dafür ist die oben abgebildete Sternenbildungsregion NGC 6559. Das Bild zeigt rot leuchtende Emissionsnebel aus Wasserstoff, blaue Reflexionsnebel und dunkle Absorptionsnebel aus Staub sowie die darin entstandenen Sterne.

Die ersten massereichen Sterne, die im dichten Gas entstehen, geben energiereiches Licht und Winde ab, die ihren Entstehungsort erodieren, zerteilen und formen. Und dann explodieren sie. Der dabei entstehende Morast kann so schön wie komplex sein. Nach zig Millionen Jahren verdampft der Staub, das Gas wird weggefegt, und übrig bleibt nur ein nackter offener Sternhaufen.

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Im Zentrum des Trifidnebels

Der rot leuchtende Teil des Trifidnebels ist in der Mitte abgebildet, am oberen Rand ist der blaue Teil des Nebels angeschnitten. Drei markante Staubbahnen laufen in der Mitte des roten Nebels zusammen.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Pugh

Was passiert im Zentrum des Trifidnebels? Dort laufen drei markante Staubbahnen zusammen, die dem Trifidnebel seinen Namen geben. Unten erheben sich Berge aus undurchsichtigem Staub, weitere dunkle Staubfasern sind im ganzen Nebel zu sehen. Der einzelne massereiche Stern nahe der Mitte verursacht den Großteil des Leuchtens in Trifid.

Der Trifidnebel ist als M20 katalogisiert. Er ist nur etwa 300.000 Jahre alt und zählt somit zu den jüngsten Emissionsnebeln, die wir kennen. Der Sternbildungsnebel ist an die 9000 Lichtjahre entfernt und liegt im Sternbild Schütze (Sagittarius). Der hier abgebildete Bereich ist ungefähr 20 Lichtjahre breit.

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M27: Der Hantelnebel

Der bildfüllend abgebildete Nebel ist in der Mitte gelblich, darum verläuft ein blauer Wall und außen eine graublaue Wolke. Durch den Nebel verläuft eine diagonale Struktur.

Bildcredit und Bildrechte: Patrick A. Cosgrove

Ist es das, was einst aus unserer Sonne wird? Durchaus möglich. Der erste Hinweis auf die Zukunft unserer Sonne wurde 1764 zufällig entdeckt. Damals machte Charles Messier eine Liste mit diffusen Objekten, die nicht mit Kometen verwechselt werden sollten.

Das 27. Objekt auf Messiers Liste ist heute als M27 oder Hantelnebel bekannt. Es ist ein planetarischer Nebel, sogar einer der hellsten planetarischen Nebel am Himmel. Ihr seht ihn mit Fernglas im Sternbild Fuchs (Vulpecula). Licht braucht von M27 bis zu uns etwa 1000 Jahre. Hier ist er in Farben abgebildet, die von Schwefel (rot), Wasserstoff (grün) und Sauerstoff (blau) abgestrahlt werden.

Wir wissen inzwischen, dass unsere Sonne in etwa 6 Milliarden Jahren ihre äußeren Gashüllen in einen planetarischen Nebel wie M27 abstößt, während ihr übrig bleibendes Zentrum zu einem heißen weißen Zwergstern wird, der im Röntgenlicht leuchtet.

Die Physik und Bedeutung von M27 zu verstehen, ging jedoch weit über die Wissenschaft des 18. Jahrhunderts hinaus. Auch heute noch sind viele Details an planetarischen Nebeln rätselhaft, zum Beispiel, wie ihre faszinierenden Formen entstehen.

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Das weite, detailreiche Katzenauge

Links im Bild ist der blau leuchtende Katzenaugennebel von einem verschlungenen, faserartigen Nebel umgeben, rechts leuchtet eine seltsam geformte kleine Galaxie.

Bildcredit und Bildrechte: Jean-François Bax, Guillaume Gruntz

Der Katzenaugennebel (NGC 6543) ist einer der bekanntesten planetarischen Nebel am Himmel. Dieses eindrucksvolle Weitwinkelbild zeigt seine vertrauteren Umrisse in der helleren Zentralregion des Nebels.

Dieses weite, detailreiche Bild wurde aus den Daten zweier Teleskope kombiniert. Es zeigt auch seinen extrem blassen, äußeren Halo. Bei einer geschätzten Entfernung von etwa 3000 Lichtjahren hat der blasse äußere Halo einen Durchmesser von mehr als 5 Lichtjahren.

Planetarische Nebel werden seit Langem für die Schlussphase eines sonnenähnlichen Sterns gehalten. In jüngerer Zeit fand man bei mehreren planetarischen Nebeln Halos wie diesen. Wahrscheinlich entstehen sie aus Material, das in früheren Episoden der Sternentwicklung ausgestoßen wurde. Die Phase des planetarischen Nebels dauert vermutlich etwa 10.000 Jahre. Forschende schätzen das Alter der äußeren faserartigen Teile des Halos auf 50.000 bis 90.000 Jahre.

Die Spiralgalaxie NGC 6552 auf der rechten Seite liegt etwa 50 Millionen Lichtjahre hinter dem wachsamen planetarischen Nebel.

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Ringnebel WR 134

Inmitten von rot leuchtenden Wolken leuchtet eine ringförmige blaue faserige Nebelstruktur.

Bildcredit und Bildrechte: Craig Stocks

Dieser kosmische Schnappschuss wurde mit Schmalbandfiltern fotografiert. Er zeigt ein Sichtfeld im Sternbild Schwan (Cygnus), das etwa so groß ist wie der Vollmond. Das Bild betont den hellen Rand eines ringartigen Nebels, der durch das Leuchten von ionisiertem Schwefel, Wasserstff und Sauerstoff erkennbar ist.

In die interstellaren Gas- und Staubwolken der Region sind komplexe, leuchtende Bögen eingebettet. Es sind Abschnitte von Blasen oder Hüllen aus Material, das vom Wind des Wolf-Rayet-Sterns WR 134 mitgerissen wird. WR 134 ist der hellste Stern in der Bildmitte. Seine geschätzte Entfernung beträgt etwa 6000 Lichtjahre, somit ist das Bild mehr als 50 Lichtjahre breit.

Massereiche Wolf-Rayet-Sterne stoßen ihre äußeren Hüllen mit mächtigen Sternwinden ab, nachdem sie ihren Nuklearbrennstoff mit einer gewaltigen Geschwindigkeit verbrannt haben. Oft wird diese Schlussphase in der Entwicklung massereicher Sterne mit einer aufsehenerregenden Supernovaexplosion beendet. Die Sternwinde und die finalen Supernovae reichern das interstellare Material mit schweren Elementen an, die in künftige Generationen von Sternen eingebettet werden.

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M16: Adlernebel mit Tiefenwirkung

Die Säulen der Sternbildung in der Mitte vor blau leuchtendem Hintergrund ist von roten, orangefarbenen und dunklen Nebeln umgeben.

Bildcredit und Bildrechte: Gianni Lacroce

Aus der Ferne sieht es aus wie ein Adler. Bei näherer Betrachtung des Adlernebels seht ihr jedoch, dass die hellere Region ein Fenster ins Innere einer größeren, dunklen Staubhülle ist. Durch dieses Fenster seht ihr eine hell erleuchtete Werkstatt, in der ein ganzer offener Sternhaufen entsteht.

Im Hohlraum befinden sich große Säulen und runde Globulen aus dunklem Staub und kaltem molekularem Gas, in denen noch Sterne entstehen. Schon jetzt sind mehrere junge helle blaue Sterne sichtbar, deren Licht und Sternwind die übrig gebliebenen Filamente und Wände aus Gas und Staub abtragen und verdrängen.

Der Adler-Emissionsnebel ist als M16 katalogisiert und etwa 6500 Lichtjahre entfernt. Er umspannt etwa 20 Lichtjahre und ist mit Fernglas im Sternbild Schlange (Serpens) zu sehen. Dieses Bild entstand aus lang belichteten, detailreichen Aufnahmen und kombiniert drei spezielle Farben, die von Schwefel (gelb gefärbt), Wasserstoff (rot) und Sauerstoff (blau) abgestrahlt werden.

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Das CFHT zeigt den Helixnebel

Der Nebel,der fast das ganze Bild füllt, wirkt wie eine prächtige Blume. In der Mitte leuchtet hell, der Nebel außen herum ist rosaviolett gefärbt. Das Umfeld ist voller Sterne.

Bildcredit: CFHT, Coelum, MegaCam, J.-C. Cuillandre (CFHT) und G. A. Anselmi (Coelum)

Sieht unsere Sonne eines Tages so aus? Der Helixnebel ist einer der hellsten und nächstgelegenen Planetarischen Nebel, also eine Gaswolke, die am Lebensende eines sonnenähnlichen Sterns entsteht.

Von unserem Standort aus wirken die äußeren Gase des Sterns, die in den Weltraum ausgestoßen wurden, als würden wir in eine Spirale blicken. Der übrig gebliebene stellare Kern, der als weißer Zwergstern enden wird, leuchtet in so energiereichem Licht, dass er das zuvor augestoßene Gas zum Leuchten bringt.

Der Helixnebel mit der technischen Bezeichnung NGC 7293 ist etwa 700 Lichtjahre entfernt. Er ist ungefähr 2,5 Lichtjahre groß und liegt im Sternbild Wassermann (Aquarius). Dieses Bild entstand mit dem Canada-France-Hawaii-Teleskop (CFHT). Das Teleskop steht auf einem ruhenden Vulkan auf Hawaii in den USA.

Eine Nahaufnahme vom inneren Rand des Helixnebels zeigt komplexe Gasknoten, deren Ursprung nicht bekannt ist.

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Carinanebel Nord

Das Bild zeigt den nördlichen Teil des großen Carinanebels mit dem Gabriela-Mistral-Nebel sowie anderen Nebeln und Sternhaufen.

Bildcredit und Bildrechte: Carlos Taylor

Der große Carinanebel enthält seltsame Sterne und berühmte Nebel. Die riesige Sternbildungsregion ist nach ihrem Heimatsternbild benannt. Sie ist größer und heller als der große Orionnebel, aber weniger bekannt, weil sie so weit südlich liegt und viele Menschen im Norden leben.

Dieses Bild zeigt viele Details im nördlichsten Teil des Carinanebels. Links unten seht ihr den Gabriela-MistralNebel, er besteht aus dem Emissionsnebel IC 2599 aus leuchtendem Gas, der den kleinen offenen Sternhaufen NGC 3324 umgibt. Über der Bildmitte liegt der größere Sternhaufen NGC 3293, rechts daneben seht ihr den Emissionsnebel Loden 153.

Der berühmteste Bewohner des Carinanebels ist jedoch nicht zu sehen. Rechts unten außerhalb des Bildes leuchtet der helle, unberechenbare Stern Eta Carinae, der dem Untergang geweiht ist. Dieser Stern war einst einer der hellsten Sterne am Himmel. Laut Vorhersage explodiert er irgendwann in den nächsten Millionen Jahren als Supernova.

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