IC 4628: Der Garnelennebel

Der Emissionsnebel im Bild leuchtet rot, weil er durch unsichtbares Ultraviolettlicht angeregt wird. Seine Form erinnert manche an eine Garnele.

Bildcredit und Bildrechte: Marco Lorenzi (Glittering Lights)

Südlich von Antares liegt der Emissionsnebel IC 4628 im Hinterteil des nebelreichen Sternbildes Skorpion. Heiße, massereiche Sterne in der Nähe, die Millionen Jahre jung sind, bestrahlen den Nebel mit unsichtbarem Ultraviolettlicht. Es entfernt die Elektronen von den Atomen.

Später rekombinieren die Elektronen mit den Atomen und erzeugen dabei das sichtbare Leuchten des Nebels. Es wird von den roten Emissionen von Wasserstoff geprägt. Die Entfernung zum Nebel beträgt etwa 6000 Lichtjahre, der Durchmesser ungefähr 250 Lichtjahre. Der Nebel umfasst einen Bereich am Himmel, der eine Fläche von vier Vollmonden abdeckt.

Der Nebel ist auch als Gum 56 katalogisiert – nach dem australischen Astronomen Colin Stanley Gum. Manche kennen die kosmische Wolke als Garnelennebel.

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Farbenprächtige Wolken bei Rho Ophiuchi

Die Region um Antares und Rho Ophiuchi ist besonders farbenprächtig, sie bietet rote, blaue und gelbe Nebel sowie dunkle Staubbahnen und einen weißen Kugelsternhaufen.

Bildcredit und Bildrechte: Tom O’Donoghue

Warum ist der Himmel bei Antares und Rho Ophiuchi so bunt? Die Farben stammen von einer Mischung an Objekten und Prozessen. Wenn feiner Staub vorne von Sternenlicht angestrahlt wird, bildet er blaue Reflexionsnebel. Gasförmige Wolken, deren Atome von ultraviolettem Sternenlicht angeregt werden, werden rötliche Emissionsnebel. Staubwolken, die von hinten beleuchtet werden, blockieren das Sternenlicht und erscheinen daher dunkel.

Der rote Überriese Antares ist einer der hellsten Sterne am Nachthimmel. Er beleuchtet die rötlich-gelben Wolken unter der Mitte. Rho Ophiuchi liegt oben in der Mitte des blauen Nebels. Der ferne Kugelsternhaufen M4 leuchtet rechts neben Antares. Rechts darüber befindet sich eine rote Wolke. Sie hüllt den Stern Sigma Scorpii ein. Die Sternwolken sind sogar noch bunter, als Menschen sie wahrnehmen können. Sie strahlen Licht im gesamten elektromagnetischen Spektrum ab.

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Der Katzenaugennebel

Das Hubble-Bild zeigt den Katzenaugennebel mit roten, komplexen Strukturen und zwei grünen Bögen am Rand. In der Mitte leuchtet ein heller Zentralstern.

Bildcredit: J. P. Harrington (U. Maryland) und K. J. Borkowski (NCSU) HST, NASA

Dreitausend Lichtjahre von uns entfernt wirft ein vergehender Stern Schichten aus leuchtendem Gas ab. Dieses Bild stammt vom Weltraumteleskops Hubble. Es zeigt, dass der Katzenaugennebel einer der komplexesten planetarischen Nebel ist, die wir kennen. Die Strukturen im Katzenauge sind so komplex, dass Forschende vermuten, das helle Zentralobjekt könnte ein Doppelsternsystem sein.

Diese Objektklasse wird als planetarische Nebel bezeichnet, doch das ist irreführend. Diese Objekte sehen zwar in kleinen Teleskopen rund und planetenähnlich aus. Doch hoch aufgelöste Bilder zeigen sie als Sterne mit Gashüllen, die in späten Stadien der Sternentwicklung abgestoßen werden.

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IC 1396: Emissionsnebel in Kepheus

Im Bild leuchtet ein nicht perfekt runder, rötlicher Nebel mit mehreren Staubfilamenten. Das Bild ist dicht mit Sternen gesprenkelt, einige davon sind heller als die meisten anderen.

Bildcredit: Digitized Sky Survey, ESA/ESO/NASA FITS Liberator; Farbkomposit: Davide De Martin

Der fantastische Emissionsnebel IC 1396 befindet sich hoch oben im fernen Sternbild Kepheus. Dort mischen sich leuchtendes kosmisches Gas und dunkle Staubwolken. Die Sternbildungsregion wird vom hellen, bläulichen Zentralstern mit Energie versorgt. Sie reicht über Hunderte Lichtjahre. Am Himmel ist sie drei Grad breit und fast 3000 Lichtjahre vom Planeten Erde entfernt. Eine der interessanten dunklen Formen in IC 1396 ist der Elefantenrüsselnebel rechts unter der Mitte.

Diese Farbansicht ist ein Komposit aus digitalisierten Schwarz-Weiß-Fotoplatten. Diese wurden mit roten und blauen astronomischen Filtern fotografiert. Die Platten wurden zwischen 1989 und 1993 am Samuel-Oschin-Teleskop aufgenommen, einem Weitwinkel-Instrument für Durchmusterungen am Palomar-Observatorium.

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Der Blasennebel

Vor einem matten roten Nebelhintergrund leuchtet eine bläuliche Blase, umgeben von roten Ranken. Sie ist als NGC 7635 katalogisiert und auch als Blasennebel bekannt.

Bildcredit und Bildrechte: Yves Van den Broek

Diese interstellare Erscheinung wurde vom Wind eines massereichen Sterns aufgebläht. Die überraschend vertraute Form ist als NGC 7635 katalogisiert. Sie wird auch Blasennebel genannt. Die Blase hat einen Durchmesser von 10 Lichtjahren. Sie sieht zwar zart aus, doch es gibt Hinweise auf gewaltige Vorgänge in ihrem Inneren.

Rechts über der Blasenmitte befindet sich ein heißer O-Stern, der Hunderttausende Male lichtstärker und ungefähr 45-mal massereicher ist als die Sonne. Der heftige Sternwind und die intensive Strahlung dieses Sterns sprengten die Struktur aus leuchtendem Gas in das dichtere Material der umgebenden Molekülwolke.

Der ikonische Blasennebel ist etwa 11.000 Lichtjahre entfernt. Er befindet sich im prahlerischen Sternbild Kassiopeia. Diese Ansicht der kosmischen Blase entstand aus Schmal- und Breitband-Bilddaten. Sie zeigt Details in der Emissionsregion in einem natürlich abgebildeten Sternfeld.

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Die Tulpe im Schwan

Der leuchtende Nebel im Bild erinnert an eine rote Tulpe, die sich nach links oben öffnet.

Bildcredit und Bildrechte: Michael Joner, David Laney (West Mountain Observatory, BYU); Bearbeitung: Robert Gendler

Diese Teleskopansicht zeigt eine helle Emissionsregion in der Ebene unserer Milchstraße im nebelreichen Sternbild Schwan. Die leuchtende Gaswolke aus interstellarem Gas und Staub wird allgemein Tulpennebel genannt. Sie ist auch im Katalog des Astronomen Stewart Sharpless aus dem Jahr 1959 als Sh2-101 zu finden.

Der Nebel ist etwa 8000 Lichtjahre entfernt. Er ist nicht die einzige kosmische Wolke, die das Bild einer Blume evoziert. Dieses Kompositbild zeigt den komplexen, schönen Nebel. Es bildet die Emissionen ionisierter Atome von Schwefel, Wasserstoff und Sauerstoff in roten, grünen und blauen Farben ab.

Die ultraviolette Strahlung des jungen, energiereichen O-Sterns HDE 227018 ionisiert die Atome und bringt den Tulpennebel zum Leuchten. HDE 227018 ist der helle Stern neben dem blauen Bogen in der Bildmitte.

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Orionnebel: Der Hubbleblick

Der Orionnebel ist bildfüllend abgebildet, die Höhlung breitet sich nach unten aus. Die Fasern sind teilweise lila-rötlich, sonst braun-frau, in der Mitte um das Trapez leuchtet er gelblich.

Bildcredit: NASA, ESA, M. Robberto (STScI/ESA) et al.

Nur wenige kosmische Ansichten regen die Fantasie sosehr an wie der Orionnebel. Er ist auch als M42 bekannt. Das leuchtende Gas im Nebel umgibt heiße, junge Sterne am Rand einer gewaltigen interstellaren Molekülwolke. Die Wolke ist nur 1500 Lichtjahre entfernt.

Der Orionnebel bietet eine ausgezeichnete Möglichkeit der Erforschung, wie Sterne entstehen. Einerseits ist er die am nächsten gelegene große Sternbildungsregion. Andererseits haben die energiereichen Sterne im Nebel die undurchsichtigen Gas- und den Staubwolken fortgeblasen, die uns sonst die Sicht trüben würden. So erhalten wir einen genauen Blick auf eine fortlaufende Reihe an Stadien der Sternbildung und Sternentwicklung.

Dieses detailreiche Bild des Orionnebels ist das schärfste, das je gemacht wurde. Es entstand aus Daten der Advanced Camera for Surveys des Weltraumteleskops Hubble und des 2,2-Meter-Teleskops der Europäischen Südsternwarte ESO auf La Silla. Das Mosaik enthält bei voller Auflösung eine Milliarde Pixel und zeigt etwa 3000 Sterne.

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Simeis 188 in Sternen, Staub und Gas

Ein magentafarbener Nebel füllt fast das ganze Bild, links oben gesäumt von blauen Reflexionsnebeln und durchzogen von einigen dunklen Staubranken. Im Bild leuchten einige markante helle Sterne, dazwischen sind Sterne wie Glitzer verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Dieter Willasch (Astro-Cabinet)

Wenn Sterne entstehen, regiert das Chaos. Besonders bunt treibt es die Sternbildungsregion Simeis 188. Sie enthält einen ungewöhnlichen hellen Wolkenbogen, der als NGC 6559 katalogisiert ist. Oben seht ihr rot leuchtende Emissionsnebel aus Wasserstoff, blaue Reflexionsnebel und dunkle Absorptionsnebel aus Staub sowie Sterne, die daraus entstanden sind.

Die ersten massereichen Sterne, die aus dem dichten Gas entstehen, strahlen energiereiches Licht ab und verströmen Winde, die ihren Entstehungsort erodieren, zerteilen und formen. Dann explodieren sie. Der dabei entstehende Sumpf kann ebenso schön wie komplex sein.

Nach zehn Millionen Jahren verdampft der Staub, das Gas wird fortgefegt und alles, was zurückbleibt, ist ein nackter, offener Sternhaufen. Simeis 188 ist etwa 4000 Lichtjahre entfernt. Sie liegt im Sternbild Schütze ungefähr ein Grad nordöstlich von M8, dem Lagunennebel.

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