Nordamerika und der Pelikan

Links leuchtet ein blauer Nebel, der von dunklen gerankten Staubwolken umrahmt ist. Seine Form erinnert an den Kontinent Nordamerika.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Pugh

Beschreibung: Hier befinden sich vertraute Formen an fremdartigen Orten. Links leuchtet ein Emissionsnebel, der als NGC 7000 katalogisiert ist. Er ist wegen seiner teilweisen Ähnlichkeit mit dem Kontinent Nordamerika auf unserem Planeten berühmt.

Die Emissionsregion rechts neben dem Nordamerikanebel ist IC 5070. Ihr Umriss erinnert an einen Vogel, daher ist sie auch als Pelikannebel bekannt. Die beiden Nebel sind durch eine dunkle Wolke aus undurchsichtigem Staub voneinander getrennt und etwa 1500 Lichtjahre von uns entfernt. In dieser Entfernung ist das 4 Grad breite Sichtfeld 100 Lichtjahre breit.

Dieses kosmische Porträt kombiniert Schmalbandaufnahmen der Region, die mit einer Falschfarbenpalette abgebildet wurden, um die hellen Ionisationsfronten und die zarten Details der Silhouetten dunkler, staubhaltiger Formen zu betonen. Emissionen von atomarem Wasserstoff, Schwefel und Sauerstoff wurden mit Schmalbandfiltern aufgenommen.

Die Nebel sind mit dem Fernglas an dunklen Orten zu sehen – sucht sie vom hellen Stern Deneb im Sternbild Schwan (Cygnus) ausgehend in nordöstlicher Richtung.

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Nahaufnahme des Flammennebels

Im Bild sind stark strukturierte Nebel abgebildet, von unten steigt eine dunkle Wolke auf, die sich in die hellen Nebel herum fortsetzt.

Bildcredit und Bildrechte: Adam Block, Mt. Lemmon SkyCenter, U. Arizona

Beschreibung: Natürlich brennt der Flammennebel nicht. Die irreführende rötliche Farbe des Nebels, der als NGC 2024 katalogisiert ist, entsteht durch das Leuchten von Wasserstoffatomen.

Der Nebel liegt am Rand des riesigen Orion-Molekülwolkenkomplexes, der an die 1500 Lichtjahre entfernt ist. Die Wasserstoffatome wurden ionisiert oder ihrer Elektronen beraubt und leuchten auf, wenn die Atome mit Elektronen rekombinieren. Doch was ionisiert die Wasserstoffatome?

Auf dieser Nahaufnahme zeichnet sich die zentrale Staubbahn aus absorbierendem interstellarem Staub als Silhouette vor dem Wasserstoffleuchten ab und verbirgt die wahre Energiequelle des Flammennebels vor optischen Teleskopen.

Hinter dem dunklen Wulst liegt ein Haufen heißer, junger Sterne, die in Infrarotwellenlängen durch den undurchsichtigen Staub hindurch zu sehen sind. Ein junger, massereicher Stern in diesem Haufen ist die wahrscheinliche Quelle der energiereichen Ultraviolettstrahlung, die den Wasserstoff im Flammennebel ionisiert.

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Der Elefantenrüssel in IC 1396

Aus einem roten Nebel erhebt sich eine Ranke vor einem bläulichen Hintergrund mit Sternen und dunklen Gasranken, die an einen Elefantenrüssel erinnert.

Credit und Bildrechte: Rolf Geissinger

Beschreibung: Wie die Illustration einer galaktischen Just-So-Story windet sich der Elefantenrüsselnebel durch den Emissionsnebel und jungen Sternhaufenkomplex IC 1396 im nördlichen, abgelegenen Sternild Kepheus. Natürlich ist der kosmische Elefantenrüssel länger als 20 Lichtjahre.

Dieses Kompositbild wurde mit Schmalbandfiltern aufgenommen, die für das Licht ionisierter Wasserstoff-, Schwefel- und Sauerstoffatome in der Region durchlässig sind. Das so entstandene Bild betont die hellen, zusammengefegten Grate um die Taschen aus kühlem, interstellarem Staub und Gas. Die eingebetteten dunklen, rankenförmigen Wolken enthalten das Rohmaterial für Sternbildung und verbergen Protosterne im undurchlässigen kosmischen Staub.

Der relativ blasse, fast 3000 Lichtjahre entfernte IC 1396-Komplex bedeckt eine mehr als 5 Grad große Region des Himmels. Diese dramatische Nahaufnahme ist 2 Grad breit, das entspricht etwa der Breite von 4 Vollmonden.

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Der Halskettennebel

Mitten im Bild, das von matten Sternen mit roten Rändern befüllt ist, leuchtet ein Nebel, der an ein Perlenarmband erinnert, das von einem grün leuchtenden Nebel umgeben ist.

Credit und Bildrechte: Romano Corradi (IAC) et al., IPHAS

Beschreibung: Das kleine Sternbild Pfeil (Sagitta) präsentiert dieses große kosmische Juwel, das Halskettennebel genannt wird. Dieses neu entdeckte Beispiel eines ringförmigen planetarischen Nebels ist etwa 15.000 Lichtjahre entfernt. Sein heller Ring mit Perlen aus leuchtendem Gas ist ein halbes Lichtjahr groß.

Planetarische Nebel entstehen in der Schlussphase der Entwicklung sonnenähnlicher Sterne. Doch der Zentralstern des Halskettennebels in der Mitte eines Ringes, der schräg zu unserer Sichtlinie gekippt ist, entpuppte sich als Doppelstern. Das Sternsystem besteht aus zwei Sternen, die eng beisammen stehen, mit einer Umlaufperiode von nur wenig mehr als einem Tag. In der astronomischen Forschung wird das Alter des Ringes auf etwa 5000 Jahre geschätzt.

Im Bild befinden sich auch weiter entfernte Gaswolken senkrecht zur Ringebene, sie sind links oben und rechts unten zu sehen. Diese Wolken wurden wahrscheinlich vor etwa 5000 Jahren ausgestoßen, noch vor den Wolken, die den Halsschmuck bildeten.

Dieses Falschfarbenbild kombiniert Emissionen von ionisiertem Wasserstoff in blau, Sauerstoff in grün und Stickstoff in rot.

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Halloween und der Geisterkopfnebel

Das Bild zeigt den Geisterkopfnebel, einen hellen, hählenartigen Nebel mit zwei hellen Flecken, die an Augen erinnern.

Credit: Mohammad Heydari-Malayeri (Observatorium von Paris) et al., ESA, NASA

Beschreibung: Der Ursprung von Halloween ist uralt und astronomisch. Seit dem fünften Jahrhundert v. Chr. wird Halloween als Kreuzvierteltag gefeiert, das ist der Tag zwischen einem Äquinoktium (gleicher Tag / gleiche Nacht) und einer Sonnenwende (kürzester Tag / längste Nacht auf der Nordhalbkugel). Im aktuellen Kalender findet der Kreuzvierteltag erst nächste Woche statt. Ein weiterer Kreuzvierteltag ist der Murmeltiertag.

Die heutigen Halloweenfeiern haben historische Wurzeln. Man verkleidete sich, um die Geister der Toten zu verscheuchen. Eine vielleicht passende Erinnerung an den uralten Feiertag ist diese Ansicht des Geisterkopfnebels, die mit dem Weltraumteleskop Hubble aufgenommen wurde.

NGC 2080 sieht ähnlich aus wie ein fiktiver Geist, er ist jedoch eine Sternbildungsregion in der Großen Magellanschen Wolke. Die GMW ist eine Begleitgalaxie unserer Galaxis, der Milchstraße. Der Geisterkopfnebel ist etwa 50 Lichtjahre breit und hier in charakteristischen Farben abgebildet.

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NGC 7822 im Cepheus

Im unteren Bildteil leuchtet ein matter blauer Nebel, oben wird er von dunklen Wolken begrenzt, unten von orangefarbenen Nebeln. Dazwischen sind dunkle Wolkenfetzen verteilt.

Credit und Bildrechte: Neil Fleming

Beschreibung: Säulen aus Gas, Staub und jungen, heißen Sternen füllen scheinbar den gähnenden Schlund von NGC 7822. Am Rand einer riesigen Molekülwolke im nördlichen Sternbild Kepheus liegt diese etwa 3000 Lichtjahre entfernte leuchtende Sternbildungsregion.

Auf dieser farbenprächtigen Himmelslandschaft sind im Nebel helle Ränder und dunkle Formen betont. Das Bild entstand aus Daten von Breitband- und Schmalbandfiltern, welche die Emissionen von atomarem Sauerstoff, Wasserstoff und Schwefel in blauen, grünen und roten Farbtönen kartieren.

Die atomaren Emissionen werden von der energiereichen Strahlung der heißen Sterne angeregt, deren mächtige Winde und Strahlung auch die dichteren Säulengebilde formen und erodieren. Immer noch könnten im Inneren der Säulen durch Gravitationskollaps Sterne entstehen, doch wenn die Säulen erodieren, werden alle entstehenden Sterne schließlich von ihrem Vorrat an Sternenstoff abgeschnitten.

Dieses Feld ist in der geschätzten Entfernung von NGC 7822 etwa 60 Lichtjahre breit.

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Methusalemnebel MWP1

In der Mitte leuchtet ein kompakter länglicher Nebel, in der Mitte ist ein rötlich leuchtender Nebel, an den langen Enden sind kleine bläuliche Kappen.

Credit und Bildrechte: Don Goldman

Beschreibung: Der hübsche, symmetrische planetarische Nebel mit der Katalogbezeichnung MWP1 ist etwa 4500 Lichtjahre entfernt und befindet sich im nördlichen Sternbild Schwan (Cygnus). Er ist einer der größten planetarischen Nebel, die wir kennen – sein Durchmesser beträgt etwa 15 Lichtjahre.

Aus seiner Wachstumsrate können wir schließen, dass der Nebel 150.000 Jahre alt ist. Das ist ein kosmischer Augenblick im 10 Milliarden Jahre langen Leben eines sonnenähnlichen Sterns. Planetarische Nebel sind eine sehr kurze Schlussphase der Sternentwicklung. Dabei wirft der Zentralstern des Nebels seine äußeren Schichten ab und wird ein heißer weißer Zwerg.

Planetarische Nebel bleiben für gewöhnlich zehn- bis zwanzigtausend Jahre bestehen. Daher bietet der wirklich alte MWP1 eine gute Gelegenheit, um die Entwicklung seines Zentralsterns zu erforschen.

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Haufen, Hartley und das Herz

Links leuchtet der grünliche Komet neben dem Sternhaufen h und Chi Persei, rechts leuchtet in einiger Distanz der Herznebel mit roten Umrissen.

Credit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo

Beschreibung: Der Komet Hartley 2 wanderte am 8. Oktober am Nachthimmel des Planeten Erde und zog weniger als einen Vollmonddurchmesser entfernt am berühmten Doppelsternhaufen im Perseus vorüber. Dieses Mosaik aus drei Bildern entstand bei dem vielversprechenden himmlischen Fototermin. Der grünliche Komet und die Haufen h und Chi Persei befinden sich links.

Das gut gewählte Weitwinkelfeld ist zirka 7 Grad breit. Es reicht über das Sternbild Perseus hinaus bis zur Kassiopeia mit dem Herznebel IC 1805 ganz rechts. Der kosmische Augenblick wurde mit einer relativ kurzen Belichtungszeit von 5 Minuten aufgenommen, um den wandernden Kometen am Ort zu zeigen. Die Bildfelder in der Mitte und rechts wurden mit einer längeren Aufnahmezeit und Schmalbandfilter fotografiert. Die Schmalband-Belichtung bringt das zartere rötliche Leuchten des atomaren Wasserstoffs im Nebel zur Geltung, es bildet einen Kontrast zum Kryptonit-Grün der Koma des Kometen.

In den letzten Tagen meldeten erfahrene Kometenbeobachter*, dass Hartley 2 an dunklen, klaren Orten mit bloßem Auge sichtbar war. Am 20. Oktober erreicht der Komet seinen erdnächsten Punkt, er ist dann ungefähr 17 Millionen Kilometer entfernt. Am 4. November fliegt eine Raumsonde der NASA am kleinen Kometenkern vorbei, der einen Durchmesser von nur etwa 1,5 Kilometern hat.

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