Kepheus: von Rüssel bis Blase

Dieses Panorama im Sternbild Kepheus zeigt viele Sternhaufen, rot leuchtende Nebel und Staubwolken.

Credit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo

Beschreibung: Im königlichen Sternbild Kepheus auf der Nordhalbkugel gibt es reichlich Sternhaufen, leuchtende Nebel und dunkle Staubwolken. Auf dieser etwa 17 Grad breiten Himmelslandschaft – einem Mosaik aus Teleskopbildern – sind sie sehr detailreich abgebildet.

Beginnen wir links unten beim großen Emissionsnebel, der als IC 1396 katalogisiert ist. Er hat einen Durchmesser von Hunderten Lichtjahren, ist etwa 3000 Lichtjahre entfernt und enthält eine dunkle, gewundene Ranke, die man als Elefantenrüsselnebel kennt. Der helle Nebel oben in der Mitte mit dem eingebetteten Sternhaufen ist NGC 7380. Rechts oben leuchten der Blasennebel NGC 7635 und der Sternhaufen M52.

Wenn ihr den Mauspfeil über das Bild schiebt, seht ihr eine beschriftete Version des Feldes. Viele der markierten Objekte sind in der zweiten Version des Sharpless-Katalogs (Sh2) und im Barnard-Katalog (B) dunkler Nebel gelistet. Orte in Verbindung mit Sternbildung sind die verräterische Markierungen im Komplex der riesigen Molekülwolken.

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Der Blasennebel

Umgeben von Sternen und bräunlichen, schwach leuchtenden Nebeln leuchtet in der Mitte vor einem bläulichen Nebel eine blasenförmige Struktur.

Credit und Bildrechte: Dave Jurasevich (Mount-Wilson-Observatorium)

Beschreibung: Diese interstellare Erscheinung wurde vom Wind eines massereichen Sterns aufgeblasen und besitzt eine überraschend vertraute Form. Sie ist als NGC 7635 katalogisiert und auch als Blasennebel bekannt.

Obwohl sie filigran wirkt, liefert die 10 Lichtjahre große Blase Hinweise, dass gewaltige Prozesse im Gang sind. Rechts über der Mitte der Blase steht ein heißer O-Stern, der mehrere hundert Mal leuchtstärker und annähernd 45 Mal massereicher ist als die Sonne. Heftige Sternwinde und die intensive Strahlung dieses Sterns haben das dichtere Material der Molekülwolke, die ihn umgibt, ausgehöhlt. So entstand die Blase aus leuchtendem Gas.

Der faszinierende Blasennebel ist ungefähr 11.000 Lichtjahre entfernt und befindet sich im überheblichen Sternbild Kassiopeia. Für dieses scharfe Bild wurde die Falschfarben-Hubble-Farbskala verwendet, die Emissionen von Schwefel, Wasserstoff und Sauerstoff in roten, grünen und blauen Farbtönen abbildet. Die Bilddaten wurden mit einem kleinen Teleskop bei klarem Himmel am Mount-Wilson-Observatorium aufgenommen.

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M27: kein Komet

Zwischen lose verteilten Sternen leuchtet ein runder Nebel, in der Mitte grünlich-transparent, an den Rändern kräftig rot.

Credit und Bildrechte: Matthew T. Russell

Beschreibung: Während der Astronom Charles Messier im 18. Jahrhundert am Himmel Frankreichs nach Kometen suchte, erstellte er eine Liste von Dingen, auf die er stieß, und die definitiv keine Kometen waren. Dies ist die Nummer 27 seiner inzwischen berühmten Keine-Kometen-Liste. Astronomen* des 21. Jahrhunderts bezeichnen das Objekt als planetarischen Nebel, doch es ist auch kein Planet, obwohl es mit einem kleinen Teleskop planetenähnlich und rund erscheint.

Messier 27 (M27) ist ein ausgezeichnetes Beispiel für einen gasförmigen Emissionsnebel, der entstand, als in einem sonnenähnlichen Stern der Kernbrennstoff im Kern zur Neige ging. Der Nebel entstand, als die äußeren Schichten des Sterns in den Weltraum abgestoßen wurden. Dabei strahlen die Atome, die von der intensiven, aber unsichtbaren Ultraviolettstrahlung des vergehenden Sterns angeregt werden, ein Leuchten im sichtbaren Licht ab.

Die hübsche, symmetrische interstellare Gaswolke ist unter dem gängigen Namen Hantelnebel bekannt. Sie hat einen Durchmesser von mehr als 2,5 Lichtjahren, ist etwa 1200 Lichtjahre entfernt und steht im Sternbild Füchslein (Vulpecula).

Das Farbkomposit betont Details in der gut erforschten Zentralregion und und in den zarteren, selten abgebildeten Strukturen im äußeren Hof des Nebels. Es entstand aus Schmalbandbildern, die mithilfe von Filtern für Emissionen von Sauerstoff- (blau-grüne Farbtöne) und Wasserstoffatomen (rot) aufgenommen wurden.

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Nahaufnahme des Pelikannebels

Das Bild zeigt einen magentafarbenen Teppich aus leuchtenden Wolken mit vielen Sternen und einem dunklen Herbig-Haro-Objekt in der Mitte.

Credit und Bildrechte: Tony Hallas

Beschreibung: Der markant strahlende Wall auf dieser intensiv gefärbten Himmelslandschaft trägt die Bezeichnung IC 5067. Dieser Grat ist Teil eines längeren Emissionsnebels mit einer markanten Form, der als Pelikannebel bekannt ist. Dieser ist etwa 10 Lichtjahre lang und bildet die Kurve von Kopf und Hals des kosmischen Pelikans.

Die fantastischen dunklen Formen im Bild sind Wolken aus kühlem Gas und Staub, die von der energiereichen Strahlung heißer, massereicher Sterne geformt werden. Doch Sterne entstehen auch in den dunklen Gestalten. Die Zwillingsstrahlen zum Beispiel, die aus der Spitze der dunklen Ranke in der Mitte ragen, sind die vielsagenden Zeichen eines eingebetteten Protosterns, der als Herbig-Haro 555 katalogisiert ist.

Der Pelikannebel ist auch als IC 5070 bekannt, er ist etwa 2000 Lichtjahre entfernt. Ihr findet ihn nordöstlich vom hellen Stern Deneb im hoch fliegenden Sternbild Schwan (Cygnus).

Heute: 3 Jahre APOD in deutscher Sprache
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M8: Der Lagunennebel

Das Bild ist voller magentafarbener Nebel sazwischen von einigen dunlen Nebelschleiern und hellen, gezackten Sternen akzentuiert.

Credit und Bildrechte: Steve Mazlin, Jack Harvey, Rick Gilbert und Daniel Verschatse; (Star Shadows Remote Observatory, PROMPT, CTIO)

Beschreibung: Diese schöne kosmische Wolke ist eine beliebte Station bei Teleskopreisen im Sternbild Schütze. Charles Messier, Himmelstourist im 18. Jahrhundert, katalogisierte den hellen Nebel als M8. Heutige Astronominnen* kennen den Lagunennebel als eine etwa 5000 Lichtjahre entfernte aktive Sternkrippe, die am Himmel beim Zentrums unserer Milchstraße liegt.

Dieses scharfe Bild zeigt interessante Details, zum Beispiel Filamente aus leuchtendem Gas und dunklen Staubwolken. Nahe der Mitte der Lagune windet sich die helle Form der Sanduhr, sie ist ein turbulentes Ergebnis von extremen Sternwinden und intensivem Sternenlicht.

Die faszinierende Ansicht ist ein Farbkomposit aus Breit- und Schmalbandbildern. Sie wurden fotografiert, als M8 hoch am dunklen Himmel über Chile stand. Das Bild zeigt die Lagune in einem bläulicheren Farbton als auf den üblichen Bildern, auf denen das rote Licht der Wasserstoffemissionen in der Region markant hervortritt. In der geschätzten Entfernung des Nebels das Bild etwa 30 Lichtjahre breit.

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Der Trifidnebel – Staub und Sterne

In der Bildmitte leuchtet der prachtvolle magentafarbene Trifidnebel mit seinen markanten Staubbahnen. Darüber ist ein blauer Reflexionsnebel. Im Hintergrund sind viele schwache und ein paar sehr helle Sterne verteilt.

Credit und Bildrechte: Robert Gendler; Datenbeschaffung: Ryan Hannahoe

Beschreibung: Der Trifidnebel kombiniert Schönheit und verworrenes Durcheinander. Der fotogene Nebel ist auch als M20 bekannt. Man sieht ihn mit einem guten Fernglas im Sternbild Schütze. Die energiereichen Sternbildungsprozesse erzeugen nicht nur die Farben, sondern auch das Chaos.

Das rot leuchtende Gas entsteht durch energiereiches Sternenlicht, das auf interstellaren Wasserstoff trifft. Die dunklen StaubFilamente, die M20 dreiteilen, entstanden in den Atmospären kühler Riesensterne und in den Überresten von Supernova-Explosionen.

Welche hellen jungen Sterne den blauen Reflexionsnebel beleuchten, wird noch erforscht. Das Licht von M20, das wir heute sehen, stammt aus der Zeit von vor vielleicht 3000 Jahren, die genaue Entfernung ist noch nicht bekannt. Licht braucht etwa 50 Jahre, um M20 zu durchqueren.

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Dunkler Fluss, weites Feld

Rechts ist ein Teil der Milchstraße mit markanten Staubbahnen, links sind einige bunte Nebel.

Credit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo

Beschreibung: Ein dunkler Fluss aus Staub geht scheinbar von unserem galaktischen Zentrum aus und mündet in ein Sternfeld mit fotogenen Himmelswundern. Über das Bild verteilt sind viele dieser Objekte, darunter (findet ihr sie?) der helle, orangefarbene Stern Antares, ein blau(äugig)er Pferdekopfnebel, der weiße Kugelsternhaufen M4, das helle Sternsystem Rho Ophiuchi, der dunkelbraune Pfeifennebel, der rote Lagunennebel, der rot-blaue Trifidnebel, der rote Katzenpfotennebel und das vielfärbige, aber dennoch wichtige Zentrum unserer Galaxis.

Diese detailreiche Weitwinkelansicht zeigt etwa 50 Grad des Nachthimmels, das sind 100 Vollmonddurchmesser. Sie reicht von den Sternbildern Schütze (Sagittarius) über den Schlangenträger (Ophiuchus) bis zum Skorpion. Der Dunkle Fluss ist eine braune Staubbahn, sie ist mit Antares verbunden und etwa 100 Lichtjahre lang. Die Staubspur des Dunklen Flusses ist nur zirka 500 Lichtjahre entfernt und nur scheinbar eine Brücke zum ferneren galaktischen Zentrum, das etwa 25.000 Lichtjahre dahinter liegt.

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NGC 6188 in Form bringen

Hinter dichten Ranken aus teils undurchsichtigem, teils orange leuchtendem Staub öffnet sich in der Mitte eine blaue Höhlung.

Credit und Bildrechte: Piotrek Sadowski

Beschreibung: Die dunklen Formen mit hellen Rändern, die durch den staubigen Nebel NGC 6188 fliegen, sind zig Lichtjahre lang. Der Emissionsnebel ist etwa 4000 Lichtjahre entfernt und liegt nahe dem Rand einer ansonsten dunklen riesigen Molekülwolke im südlichen Sternbild Altar.

Die massereichen jungen Sterne der eingebetteten Ara-OB1-Assoziation, die vor wenigen Millionen Jahren in dieser Region entstanden sind, modellieren die fantasieanregenden Formen. Außerdem liefern sie die Energie für das Leuchten des Nebels in Form von Sternwinden und intensiver ultravioletter Strahlung.

Die aktuelle Sternbildung wurde wahrscheinlich durch Winde und Supernova-Explosionen früherer Generationen massereicher Sterne ausgelöst, die das molekulare Gas zusammenfegten und komprimierten. Mit der Falschfarbenpalette von Hubble wurde diese scharfe Nahaufnahme gefärbt, sie zeigt Emissionen von Schwefel-, Wasserstoff- und Sauerstoffatomen in roten, grünen und blauen Farbtönen. In der geschätzten Entfernung von NGC 6188 umfasst das Bild etwa 200 Lichtjahre.

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