NGC 1788 und der Schnurrbart der Hexe

Rote Nebel im Sternbild Orion bilden einen Kontrast zu hellen Sternen, die von einem blauen Schimmer umgeben sind. Die bläuliche Wolke, die links ins Bild ragt, ist das Kinn des Hexenkopfnebels.

Bildcredit und Bildrechte: John Davis

Diese Himmelslandschaft zeigt ein ästhetisches Gleichgewicht zwischen interstellarem Staub und Gas in den Rändern des nebelreichen Sternbildes Orion. Links oben ragt das bläuliche Kinn des Hexenkopfnebels hoch. Es reflektiert das Licht des hellen Sterns Rigel, der als Beta Orionis katalogisiert ist.

Schnurrhaare aus Wasserstoff leuchten rot. Sie werden von ultraviolettem Sternenlicht ionisiert und verbinden scheinbar das anrüchige Antlitz mit kleineren Nebeln, zum Beispiel dem staubhaltigen Reflexionsnebel NGC 1788 rechts.

Auch starke Winde von Orions hellen Sternen haben NGC 1788 geformt. Wahrscheinlich lösten sie auch die Entstehung der jungen Sterne im Inneren aus. Passend zu seiner Lage erinnert NGC 1788 an eine kosmische Fledermaus.

Die Szenerie ist am Himmel etwa drei Grad breit. Das entspricht dem Durchmesser von sechs Vollmonden.

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IC 1848: Der Seelennebel

Ein markant rot leuchtender Nebel füllt das Bild, es ist der Herznebel im Sternbild Kassiopeia. Der Nebel wurde mit Filter im Licht von Wasserstoff fotografiert, dem sogenannten H-alpha-Licht.

Bildcredit und Bildrechte: Bob Andersson

In der Seele der Königin Aithiopias entstehen Sterne. Genauer gesagt: Die große Sternbildungsregion Seelennebel IC 1848 befindet sich in Blickrichtung des Sternbildes Kassiopeia. Nach der griechischen Mythologie zeigt es die eitle Gattin eines Königs. Dieser regierte vor langer Zeit das Land am oberen Nil.

Der Seelennebel enthält mehrere offene Sternhaufen sowie eine große Radioquelle, die als W5 bekannt ist. Auch riesige, entleerte Blasen, die vom Sternwind junger massereicher Sterne ausgehöhlt wurden, sind zu sehen.

Der Seelennebel ist etwa 6500 Lichtjahre entfernt. Er ist ungefähr 100 Lichtjahre breit. Meist wird er mit seinem himmlischen Nachbarn abgebildet. Es ist der Herznebel IC 1805. Die rote Farbe im Bild stammt großteils von der Emission einer speziellen Lichtfarbe, die von angeregtem Wasserstoff abgestrahlt wird.

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NGC 3132 – der südliche Ringnebel

Der Nebel NGC 3132 im Bild wird auch Südlicher Ringnebel genannt, weil er an den Nebel M57 am Nordhimmel erinnert.

Bildcredit: Hubble-Vermächtnisarchiv, ESA, NASA; BearbeitungDonald Waid

Der blasse Stern nahe der Mitte von NGC 3132 schuf diesen seltsamen, aber schönen planetarischen Nebel, nicht der helle Stern. Das leuchtende Gas hat die landläufigen Namen Südlicher Ringnebel oder Eight-Burst-Nebel. Es stammt aus den äußeren Schichten eines sonnenähnlichen Sterns.

Dieses Farbbild eines Doppelsternsystems wurde überarbeitet. Es ist von einem heißen, rot-violetten Lichtteich umgeben. Die Energie für das Leuchten stammt von der heißen Oberfläche des dunkleren Sterns. Der Nebel wurde fotografiert, um seine ungewöhnliche Symmetrie zu erforschen.

Doch es ist die Asymmetrie, die an diesem planetarischen Nebel so fasziniert. Weder die ungewöhnliche Form der umgebenden kühleren Hülle noch die Struktur und Platzierung der kühleren, faserartigen Staublinien, die quer über NGC 3132 verlaufen, sind gut erklärbar.

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NGC 2736, der Bleistiftnebel

Vor einem Hintergrund aus dunkelbraunen Nebeln und vielen matten, gleichmäßig verteilten Sternen leuchtet ein blauer Nebel, der aussieht wie ein Streifen, der sich nach unten auffächert.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Pugh

Die dünnen, hellen, verflochtenen Fasern mitten in diesem hübschen, detailreichen Farbkompositbild bewegen sich von links nach rechts. Es sind in Wirklichkeit lange Wellen in einer leuchtenden Gasschicht, die fast von der Seite zu sehen ist.

Die interstellare Stoßwelle pflügt mit mehr als 500.000 Kilometern pro Stunde durch den Raum. Sie ist als NGC 2736 katalogisiert. Ihre längliche Erscheinung erinnert an ihren landläufigen Namen Bleistiftnebel. Der Nebel ist etwa fünf Lichtjahre lang und 800 Lichtjahre entfernt. Er ist ein kleiner Teil des Vela-Supernovaüberrestes.

Der ganze Vela-Überrest hat einen Durchmesser von etwa 100 Lichtjahren. Er ist die sich ausdehnende Trümmerwolke eines Sterns, dessen Explosion vor ungefähr 11.000 Jahren zu beobachten war. Ursprünglich breitete sich die Stoßwelle mit Millionen Kilometer pro Stunde aus. Dann bremste sie beträchtlich ab und fegte die interstellare Materie in der Umgebung zusammen.

Rote und blaugrüne Farben im Schmalband-Weitwinkelbild zeigen das charakteristische Leuchten von ionisierten Wasserstoff– und Sauerstoffatomen.

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M42: Im Inneren des Orionnebels

Der Orionnebel zeichnet sich bunt in einer dunkelgrauen Nebeltapete ab. Die Höhlung mit dem Trapez links oben ist blau gefärbt, die Ranken darunter leuchten tiefrot.

Bildcredit und Bildrechte: Reinhold Wittich

Der große Nebel im Orion ist eine riesige Sternbildungsregion in unserer Nähe. Er ist der vielleicht berühmteste astronomische Nebel. Leuchtendes Gas umgibt heiße junge Sterne. Er liegt am Rand einer gewaltigen interstellaren Molekülwolke und ist nur 1500 Lichtjahre entfernt.

Das detailreiche Bild in spezifischen Farben betont die Emissionen von Sauerstoff und Wasserstoff. Wolkenfetzen und Hüllen aus Staub und Gas treten markant hervor. Der große Orionnebel ist leicht mit bloßem Auge zu sehen. Er befindet sich in der Nähe der bekannten drei Gürtelsterne im Orion.

Im Orionnebel befindet sich ein heller offener Sternhaufen, das sogenannte Trapez, sowie viele Sternbildungsstätten. Solche Regionen mit Sternentstehung enthalten viel Wasserstoff, heiße junge Sterne, Proplyden und Sternstrahlen, die Materie mit hoher Geschwindigkeit ausstoßen.

Der Orionnebel ist auch als M42 bekannt. Er ist etwa 40 Lichtjahre breit und liegt im selben Spiralarm unserer Galaxis wie die Sonne.

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Thors Helm

Der Nebel aus türkisen Schlieren mit flügelartigen rötlich-türkisen Fortsätzen erinnert an den Helm eines nordischen Gottes.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Rusterholz (CXIELO-Observatorium)

Diese kosmische Wolke hat die Form eines Helms mit flügelartigen Fortsätzen. Sie wird landläufig Thors Helm genannt. Der Helm hat heroische Ausmaße – sogar für einen nordischen Gott. Sein Durchmesser beträgt 30 Lichtjahre.

Eigentlich ist der Helm eine interstellare Blase. Sie wird von den rasanten Winden des hellen, massereichen Sterns nahe der Blasenmitte aufgebläht, während der Stern durch die Molekülwolke zieht, die ihn umgibt. Der Zentralstern ist ein Wolf-Rayet-Stern. Das ist ein extrem heißer Riese in einem kurzen Stadium vor einer Supernova.

Der Nebel ist als NGC 2359 katalogisiert. Er ist etwa 15.000 Lichtjahre entfernt und befindet sich im Sternbild Großer Hund (Canis Major). Das scharfe Bild entstand mit Breit- und Schmalbandfiltern. Es zeigt eindrucksvolle Details der faserartigen Strukturen im Nebel. Seine blaugrünen Farben sind die Emissionen von Sauerstoffatomen im leuchtenden Gas.

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IC 1805, der Herznebel

Der bunte Nebel im Bild ist wie ein Herz geformt. Er befindet sich im Sternbild der herzlosen Königin Kassiopeia und wird gerne zu Valentinstag gezeigt.

Bildcredit und Bildrechte: Terry Hancock

Der Emissionsnebel IC 1805 ist fast 200 Lichtjahre breit. Er ist eine Mischung aus leuchtendem interstellarem Gas und dunklen Staubwolken. Landläufig wird er Herznebel genannt. Das leitet sich von seiner valentinstagstauglichen Form ab.

IC 1805 ist etwa 7500 Lichtjahre entfernt. Er befindet sich im Perseus-Spiralarm unserer Galaxis. In seinem Inneren entstehen Sterne. Mitten im kosmischen Herz leuchten die massereichen, heißen Sterne eines neu entstandenen Sternhaufens. Er ist als Melotte 15 bekannt und etwa 1,5 Milliarden Jahre jung.

Ironischerweise befindet sich der Herznebel im Sternbild der mythologischen Königin Kassiopeia von Aethiopia. Diese detailreiche Ansicht der Region um den Herznebel ist am Himmel etwa zwei Grad breit. Das entspricht ungefähr vier Vollmonddurchmessern.

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Im Zentrum des Trifidnebels

Im Bild leuchtet der sonst rot abgebildete Trifidnebel blau, die dreiteilenden Dunkelwolken sind viel ausladender als sonst. Das blaue Innere des Nebels ist von einem orangefarbenen Rand umgeben, der in Dunkelrot und Braun übergeht. In der Mitte leuchten einige helle Sterne.

Bildcredit: Subaru-Teleskop (NAOJ), Weltraumteleskop Hubble, Martin Pugh; Bearbeitung: Robert Gendler

Wolken aus leuchtendem Gas sind im Trifidnebel mit Staubbahnen gemischt. Der Trifidnebel ist eine Sternbildungsregion im Schützen (Sagittarius). In der Mitte laufen die drei markanten Staubranken zusammen, die dem Trifid seinen Namen geben. Rechts ragen Berge aus opakem Staub auf. Dunkle Staubfasern durchziehen den ganzen Nebel.

Ein einzelner massereicher Stern nahe der Mitte bringt Trifid zum Leuchten. Der Trifidnebel ist auch als M20 bekannt. Er ist nur etwa 300.000 Jahre alt. Das macht ihn zum jüngsten Emissionsnebel, den wir kennen. Der Nebel ist etwa 9000 Lichtjahre entfernt. Der hier abgebildete Teil ist ungefähr 10 Lichtjahre breit.

Die Leuchtdichte im Kompositbild stammt von einem Bild, das mit dem erdgebundenen 8,2-Meter-Subaru-Teleskop aufgenommen wurde. Die Details lieferte das 2,4-Meter-Weltraumteleskop Hubble. Die Farbdaten steuerte Martin Pugh bei, und die Montage und Bearbeitung des Bildes führte Robert Gendler durch.

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