NGC 6334: Der Katzenpfotennebel

Der Nebel im Bild erinnert an die Pfote einer Katze. Er leuchtet hellrot, im Hintergrund sine dunkelrote Staubwolken und Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Roberto Colombari und SONEAR Obs.; Farbdaten: Robert Gendler und Ryan Hannahoe

Manche Nebel sind vielleicht deshalb berühmt, weil man vertraute Formen darin erkennen kann, zum Beispiel Katzen in Schwierigkeiten. Doch keine Katze, die wir kennen, könnte den gewaltigen Katzenpfotennebel im Skorpion schaffen.

Die Katzenpfote ist 5500 Lichtjahre entfernt. Es ist ein roter Emissionsnebel. Seine Farbe stammt von einem Reichtum an ionisierten Wasserstoffatomen. Er ist auch als Bärenklauennebel oder NGC 6334 bekannt. In den letzten paar Millionen Jahren sind im Nebel Sterne mit fast zehn Sonnenmassen entstanden. Das Bild oben zeigt die Katzenpfote sehr detailreich.

Zur Originalseite

M16 und der Adlernebel

Der bildfüllende rote Nebel enthält viele wesenhafte Staubwolken, die auf Hubble-Aufnahmen berühmt wurden, sowie einen offenen Sternhaufen.

Bildcredit und Bildrechte: Adam Block, Mt. Lemmon SkyCenter, Univ. Arizona

Der Sternhaufen M16 ist ungefähr 2 Millionen Jahre alt. Er ist von Wolken aus Staub und leuchtendem Gas umgeben, in denen er entstanden ist. Die Wolke ist als Adlernebel bekannt. Das detailreiche Bild der Region zeigt kosmische Skulpturen. Das Weltraumteleskop Hubble fotografierte den Sternbildungskomplex auf einer Nahaufnahme und machte ihn berühmt.

In der Mitte ragen dichte, staubige Säulen auf. Sie ähneln einem Elefantenrüssel und werden als Säulen der Sternbildung bezeichnet. Sie sind Lichtjahre lang und schrumpfen durch die Gravitation, um Sterne zu bilden. Die energiereiche Strahlung der Haufensterne erodiert Materie an den Enden und legt am Ende die eingebetteten jungen Sterne frei.

Vom linken Rand ragt eine weitere staubige Sternbildungssäule ins Bild. Es ist die Fee des Adlernebels. M16 und der Adlernebel sind etwa 7000 Lichtjahre entfernt. Für Ferngläser oder kleine Teleskope sind sie ein leichtes Ziel am nebelreichen Himmel im geteilten Sternbild Serpens Cauda (Schwanz der Schlange).

Zur Originalseite

Der Hof des Katzenauges

Mitten im Bild ist der bekannte Katzenaugennebel NGC 6543 im Sternbild . Außen herum verläuft ein sehr stark strukturierter, viel größerer Hof, der erst kürzlich entdeckt wurde.

Bildcredit und Bildrechte: R. Corradi (Isaac Newton Group), Nordic Optical Telescope

Der Katzenaugennebel (NGC 6543) ist einer der bekanntesten planetarischen Nebel am Himmel. Das bildgewaltige Falschfarbenbild zeigt seine eindringlichen Symmetrien. Das Bild wurde so bearbeitet, dass der riesige, aber extrem blasse Hof sichtbar wird. Er besteht aus gasförmigem Material und ist mehr als drei Lichtjahre groß. Der Hof umgibt den helleren, bekannteren planetarischen Nebel.

Das Kompositbild entstand aus Daten des Nordic Optical Telescope auf den Kanarischen Inseln. Es zeigt die ausgedehnte Absonderung des Nebels. Planetarische Nebel galten lange Zeit als die Schlussphase eines sonnenähnlichen Sterns. Kürzlich entdeckte man jedoch bei einigen planetarischen Nebeln Höfe wie diesen. Die Höfe bestehen wahrscheinlich aus Material, das bei früheren aktiven Episoden in der Entwicklung des Sterns abgestoßen wurde.

Die Phase des planetarischen Nebels dauert vermutlich etwa 10.000 Jahre. Die äußeren faserartigen Bereiche des Hofes sind etwa 50.000 bis 90.000 Jahre alt.

Zur Originalseite

Der planetarische Nebel Abell 36

Vor einem sternbestreuselten Hintergrund leuchtet ein blauvioletter Nebel mit einem hellen Stern in der Mitte und einigen schleifenartigen Strukturen.

Bildcredit und Bildrechte: Adam Block, Mt. Lemmon SkyCenter, Univ. Arizona

Diese prächtige gasförmige Hülle umgibt einen vergehenden sonnenähnlichen Stern. Es ist planetarische Nebel Abell 36. Er liegt im Sternbild Jungfrau. Der Zentralstern des Nebels wirft seine äußeren Hüllen ab. Er schrumpft, wird heißer und entwickelt sich in seiner Schlussphase zu einem Weißer Zwerg.

Die Temperatur an der Oberfläche des Zentralsterns von Abell 36 wird auf mehr als 73.000 Kelvin geschätzt. Im Vergleich dazu beträgt die Oberflächentemperatur der Sonne derzeit 6000 Kelvin. Der sehr heiße Stern leuchtet im Ultraviolettlicht viel heller als im sichtbaren Licht, in dem er hier abgebildet ist. Das unsichtbare Ultraviolettlicht ionisiert die Wasserstoff- und Sauerstoffatome im Nebel. Daher stammt die Energie für das hübsche Leuchten im sichtbaren Licht.

Zur Originalseite

Sternfabrik Messier 17

Das Bild ist von einem lodernden roten Nebel gefüllt, rechts neben der Mitte ist ein länglicher graublauer Bereich.

Bildcredit und Bildrechte: Subaru-Teleskop (NAOJ), Weltraumteleskop Hubble; Bearbeitung: Robert Gendler und Roberto Colombari

Was geschieht im Zentrum dieses Nebels? Die Sternfabrik ist als Messier 17 bekannt. Sie wird von den Winden und der Strahlung von Sternen geformt und liegt im nebelreichen Sternbild Schütze. Das Weitwinkelbild ist ein Grad breit und etwa 5500 Lichtjahre entfernt. In dieser Entfernung misst es fast 100 Lichtjahre.

Das scharfe farbige Kompositbild entstand aus Daten von Teleskopen im Weltraum und auf der Erde. Es zeigt blasse Details der Gas- und Staubwolken in der Region. Sterne in der zentralen Milchstraße bilden den Hintergrund.

Winde und energiereiches Licht von heißen, massereichen Sternen erodierten langsam die übrig gebliebene interstellare Materie. Das führte zu der höhlenartigen Erscheinung und den gewellten Formen im Nebel. Die Sterne entstanden aus dem Vorrat an kosmischem Gas und Staub in M17. Der Nebel ist auch als Omeganebel oder Schwanennebel bekannt.

Zur Originalseite

Ein Halo für NGC 6164

Mitten im Bild ist ein verläuft Nebel mit roten Enden um einen Stern, In einiger Entfernung sind außen herum zarte, schwach leuchtende blattartige Hüllen erkennbar.

Bildcredi und Bildrechtete: Martin Pugh und Rick Stevenson

Der schöne Emissionsnebel NGC 6164 wurde von einem seltenen O-Stern gebildet. O-Sterne sind heiß und strahlend hell. Dieser Stern besitzt etwa 40 Sonnenmassen. Der Stern in der kosmischen Wolke ist etwa 3 bis 4 Millionen Jahre alt. In drei oder vier Millionen Jahren endet er mit einer Supernovaexplosion.

Der Nebel ist etwa 4 Lichtjahre breit. Er hat eine bipolare Symmetrie. Dadurch ähnelt er einem der häufigeren, vertrauteren planetarischen Nebel. Diese gasförmigen Hüllen umgeben vergehende sonnenähnliche Sterne. Ähnlich wie bei vielen planetarischen Nebeln wurde bei NGC 6164 ein ausgedehnter, blasser Halo entdeckt. Dieses detailreiche Teleskopbild der Region zeigt diesen Hof. Die Materie im Halo breitet sich in das umgebende interstellare Medium aus. Sie stammt wahrscheinlich von einer früheren aktiven Phase des O-Sterns.

Die prächtige Himmelslandschaft ist ein Komposit aus Schmalband-Bilddaten. Sie zeigt leuchtenden atomaren Wasserstoff in Rot und Sauerstoff in blauen Farbtönen. Das Bild wird durch Breitbanddaten für das umgebende Sternfeld ergänzt. NGC 6164 ist 4200 Lichtjahre entfernt. Er liegt im rechtwinkeligen südlichen Sternbild Winkelmaß (Norma).

Zur Originalseite

Himmelsspektakel im Skorpion

Bildcredit und Bildrechte: Stéphane Guisard, TWAN

Wenn der Skorpion mit bloßem Auge so toll aussehen würde, könnte man sich besser an ihn erinnern. Der Skorpion besteht üblicherweise aus ein paar hellen Sternen in einem bekannten, aber selten erwähnten Tierkreis-Sternbild. Für so ein spektakuläres Bild braucht man eine gute Kamera, Farbfilter und einen digitalen Bildprozessor.

Um die Details im Bild zu betonen, verwendete der Fotograf nicht nur Langzeitbelichtungen in mehreren Farben, sondern auch eine Aufnahme in einer besonderen roten Farbe, die von Wasserstoff abgestrahlt wird. Das Ergebnisbild zeigt viele atemberaubende Details. Links verläuft ein Teil der Ebene unserer Milchstraße senkrecht durchs Bild. Man sieht riesige Wolken heller Sterne und lange Fasern aus dunklem Staub.

Aus der Milchstraße ragten diagonale Staubbänder. Sie sind als Dunkler Fluss bekannt. Dieser Fluss verbindet rechts mehrere Sterne, die zum Kopf und den Zangen des Skorpions gehören. Einer davon ist der helle Stern Antares. Rechts über Antares steht der noch hellere Planet Jupiter. Viele rote Emissionsnebel und blaue Reflexionsnebel sind im Bild verteilt. Der Skorpion steht zur Jahresmitte nach Sonnenuntergang markant im Süden.

Zur Originalseite

Am westlichen Schleier

Im querformatigen Bild sind wild strukturierte Nebelfetzen verteilt. Sie leuchten blau und rot, was ihrer Zusammensetzung entspricht (Wasserstoff und Sauerstoff). Im Bild sind der Hexenbesen und Pickerings Dreieck zu sehen.

Bildbearbeitung: Oliver CzernetzDaten: Digitized Sky Survey (POSS-II)

Diese zarten Fasern aus komprimiertem leuchtendem Gas sind im Sternbild Schwan (Cygnus) drapiert. Sie bilden den westlichen Teil des Schleiernebels. Der Schleiernebel ist ein großer Supernovaüberrest. Das ist eine sich ausdehnende Wolke, die bei der finalen Explosion eines massereichen Sterns entstand.

Das Licht der ursprünglichen Supernovaexplosion erreichte die Erde wahrscheinlich vor mehr als 5000 Jahren. Bei dem heftigen Ereignis entstand eine interstellare Stoßwelle. Sie pflügt durch den Weltraum. Dabei fegt die Stoßwelle interstellare Materie auf und bringt sie zum Leuchten. Die glimmenden Fasern sind eigentlich lange Wellen in einer Hülle, die wir von der Seite sehen. Die Hüllen sind in atomaren Wasserstoff (rot) und Sauerstoff (blaugrün) getrennt.

Der Schleiernebel ist auch als Cygnus-Schleife bekannt. Er ist fast 3 Grad oder 6 Vollmonddurchmesser breit. Das entspricht in der geschätzten Entfernung von 1500 Lichtjahren mehr als 70 Lichtjahren. Das breite Bild zeigt die westliche Hälfte des Schleiernebels. Hellere Teile im Schleier gelten als eigene Nebel. Dazu gehören der Hexenbesen (NGC 6960) oben und Pickerings Dreieck (NGC 6979) rechts unten. Anm.: Es ist auch als Williamina Flemings dreieckiges Büschel bekannt.

Zur Originalseite