Wolken am Rand des Weltraums

Über dem Meer schweben in der Dämmerung helle Federwolken. Sie werden noch von der Sonne beleuchtet, während es am Boden schon dunkel ist.

Bildcredit und Bildrechte: P-M Hedén (Clear Skies, TWAN)

Leuchtende Nachtwolken schweben etwa 80 Kilometer über der Erdoberfläche am Rand des Weltraums. Dort reflektieren die Eiswolken noch Sonnenlicht, obwohl die Sonne am Boden schon unter dem Horizont steht.

Die transparenten Erscheinungen werden auch polare Mesosphärenwolken genannt. Sie treten meist im Sommer hoch im Norden auf. Möglicherweise gibt es einen Zusammenhang zwischen ihrem Auftreten in der niedrigen Atmosphäre und der weltweiten Klimaveränderung.

Die ruhige Ansicht zeigt leuchtende Nachtwolken über dem Meer. Die Wolken wurden letzten Monat etwa um Mitternacht bei der Küstenstadt Vaxholm in Schweden fotografiert.

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Ein ungewöhnliches Venus-Oval

Hinter den Ästen von Bäumen leuchtet am dunkelblauen Himmel eine ovale Venus.

Bildcredit und Bildrechte: Doug Zubenel (TWAN)

Warum sieht die Venus oval aus? Die Venus ist auf der Oberfläche der Erde häufig zu sehen, und immer streut die Erdatmosphäre ihr Licht bis ein bisschen anders. Wenn die Luft die richtige Menge an Staub oder Wassertröpfchen enthält, werden kleine, ferne Objekte wie die Venus zu einem Strahlenkranz mit großem Winkeldurchmesser auseinandergezogen.

Strahlenkränze sind nicht ungewöhnlich. Häufig bilden sie einen runden Hof um Sonne oder Mond. Doch kürzlich wurden Höfe fotografiert, die nicht rund, sondern eindeutig oval waren. Dieser ovale Venushof wurde von einem Astrofotografen aufgenommen, der das ungewöhnliche Phänomen erstmals vor drei Jahren bemerkte.

Die ungewöhnliche Verzerrung war zunächst umstritten, wurde aber inzwischen von mehreren Astrofotografen* bestätigt. Was die elliptische Form verursacht, ist noch nicht bekannt. Es gibt zwar mehrere Vermutungen, dass waagrecht ausgerichtete Eiskristalle dafür verantwortlich sind, aber gesichert ist das nicht.

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Lichthof um den Mond im Februar

Über einem kahlen Baum steht der Vollmond am dunklen Himmel, er ist von einem hellen HOf umgeben. Unten am Horizont sind Stadtlichter zu sehen.

Bildcredit und Bildrechte:  Rafael Schmall

Der Februarvollmond, der letzten Dienstag die Nacht beleuchtete, wird manchmal Schneemond genannt. Die Himmelslandschaft ist ein Mosaik aus Bildern, die am 2. Februar südlich der ungarischen Stadt Budapest fotografiert wurden. Der Mond war nicht ganz voll, und es gab dort auch kein Schnee.

Am kalten Winterhimmel hingen jedoch dünne Wolken aus Eiskristallen und bildeten diesen prächtigen Mondhalo. Durch die Brechung des Mondlichtes in den sechsseitigen Kristallen entstand der leicht gefärbte Hof mit einem charakteristischen Radius von 22 Grad. Knapp unter dem Mond glänzt der helle Stern Aldebaran.

Rechts im Hof steht der Sternhaufen der Plejaden. Links unten stehen knapp unter dem Rand des Hofes die Sterne des Orion. Kapella, der helle Alphastern im Fuhrmann (Auriga), befindet sich beim oberen Bildrand.

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Saturn beleuchtet Enceladus von hinten

Der Mond Enceladus ist etwas größer als das Bild. Rechts ist seine von der Sonne beleuchtete Sichel. Die dunkle Seite ist ebenfalls beleuchtet, und zwar von Sonnenlicht, das von Saturn reflektiert wurde. In der Dunkelheit sind lange Gräben und Spalte erkennbar.

Bildcredit: Cassini-Bildgebungsteam, SSI, JPL, ESA, NASA; Farbkomposit: Gordan Ugarkovic

Dieser Mond glänzt im Licht seines Planeten. Genauer gesagt wird ein großer Teil des Mondes Enceladus auf diesem Bild von Sonnenlicht beleuchtet, das zuerst vom Planeten Saturn reflektiert wurde. Daher leuchtet der normalerweise schneeweiße Mond in der goldenen Farbe von Saturns Wolkenoberflächen.

Ein Großteil der Beleuchtung kommt von links. Daher wirft ein Labyrinth aus Furchen rechts neben der Bildmitte deutliche Schatten. Die kilometertiefe Schlucht Labtayt Sulci befindet sich darunter. Die helle, schmale Sichel rechts ist der einzige Teil von Enceladus, der direkt von der Sonne beleuchtet wird.

Dieses Bild wurde letztes Jahr von der Roboter-Raumsonde Cassini bei einem nahen Vorbeiflug an dem rätselhaften Mond fotografiert. Wenn man den unteren Teils des digital geschärften Bildes genau betrachtet, sieht man Schwaden von Eiskristallen. Sie stammen möglicherweise aus einem Ozean unter der Oberfläche.

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Springende Nebensonnen über Gewitterwolken

Bildcredit: abrigatti, YouTube

Was passiert über diesen Wolken? In den letzten Jahren tauchten Videos im Internet auf, die ein ungewöhnliches, kaum erforschtes Phänomen zeigen: plötzliche Lichtveränderungen über den Wolken. Inzwischen gibt es eine Hypothese für die Ursache. Diese Hypothese besagt, dass eine Blitzentladung in einer Gewitterwolke das elektrische Feld darüber für kurze Zeit verändern kann.

Über der Wolke reflektieren manchmal geladene Eiskristalle das Sonnenlicht. Das neue elektrische Feld richtet die geometrischen Kristalle blitzschnell neu aus. Die Kristalle reflektieren das Sonnenlicht nun anders. Oder anders formuliert: Eine Blitzentladung kann eine Nebensonne zum Springen bringen. Kurze Zeit später ist das frühere elektrische Feld meist wiederhergestellt. Dadurch kehren die Eiskristalle zu ihrer ursprünglichen Ausrichtung zurück.

Um dieses seltsame Phänomen besser zu verstehen, wird gebeten, Videoaufzeichnungen von ähnlichen springenden oder tanzenden Nebensonnen zu veröffentlichen.

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Trockeneisgruben auf dem Mars

Auf einem grauweißen Untergrund sind sich runde Landschaftsformen, die in der Mitte flach sind, an den Rändern sind sie braungrün gefärbt.

Bildcredit: HiRISE, MRO, LPL (U. Arizona), NASA

Beschreibung: Teile des Mars tauen auf. Rund um den Südpol des Mars verdampft am Ende jedes Marssommers im warmen Wetter ein Teil der riesigen Kappe aus Kohlendioxideis. Gruben öffnen sich und breiten sich aus, während das Trockeneis aus Kohlendioxid direkt zu Gas sublimiert.

Diese Gruben in der Eisschicht sehen aus, als wären sie mit Gold gesäumt. Doch die genaue Zusammensetzung des Staubs, der die Grubenwände markiert, ist nicht bekannt. Die kugeligen Absenkungen in der Bildmitte sind etwa 60 Meter groß. Die HiRISE-Kamera an Bord des Mars Reconnaissance Orbiter fotografierte dieses Bild Ende Juli in der Marsumlaufbahn.

In den nächsten Monaten folgt eine kältere Jahreszeit, wenn der Mars seine Reise um die Sonne fortsetzt. Die dünne Luft wird dann kalt und beendet nicht nur das Tauwetter, sondern friert neue Schichten aus festem Kohlendioxideis.

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Eine Sonnensäule über Ontario

Unter dunklen Federwolken hoch am Himmel und über der dunklen Silhouette eines Waldes steigt eine leuchtendrote Lichtsäule auf.

Bildcredit und Bildrechte: Rick Stankiewicz (Peterborough Astronomical Association)

Beschreibung: Was ist das am Horizont? Nein, es ist kein außerirdisches Raumschiff, das ferne Erdlinge bekämpft, sondern eine Sonnensäule. Bei einer Fahrt durch Ontario in Kanada Anfang Juni wurde der Fotograf von der „schaurig-schönen“ Aussicht überrascht und fotografierte sie sofort.

Wenn die Luft in der Atmosphäre kalt ist, entstehen manchmal flache, sechseckige Eiskristalle, die aus hoch gelegenen Wolken fallen. Durch den Luftwiderstand liegen diese Kristalle dann die meiste Zeit, in der sie zum Boden wedeln, fast flach. Wenn man sie vor der auf– oder untergehenden Sonne betrachtet, reflektieren diese flachen Kristalle Sonnenlicht und erzeugen eine ungewöhnliche Lichtsäule, zum Beispiel die oben gezeigte Sonnensäule.

Solche Säulen aus Licht sind nicht ungewöhnlich. Hier seht ihr eine Sammlung früherer APODs mit malerischen Sonnensäulen.

Aufruf: Blogs, die älter sind als APOD.
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Enceladus im Blickfeld

Links unten verläuft ein sehr heller Streifen schräg durchs Bild, es ist der Rand von Saturn. Rechts oben ist der unterste Teil einer beleuchteten Sichel eines Himmelskörpers zu sehen.

Credit: Cassini-Bildgebungsteam, ISS, JPL, ESA, NASA

Beschreibung: Die sonnenbeleuchtete Sichel des Saturnmondes Enceladus liegt auf diesem Bild der Raumsonde Cassini vor der Nachtseite von Saturn. Diese Ansicht wurde am 13. August 2010 bei einem Vorbeiflug an dem Eismond aufgenommen. Die Ansicht blickt zur Sonne und zeigt auch Schichten der oberen Saturnatmosphäre, die am hellen Rand des Planeten Sonnenlicht streuen.

Enceladus ist etwa 60.000 Kilometer von Cassinis Kamera entfernt, er ist also der Raumsonde näher als Saturn. Der Mond hat einen Durchmesser von 500 Kilometern. Die südliche Polregion des Mondes ist beleuchtet, auch die Schwaden aus Wasserdampf und Eispartikeln sind im Licht, sie strömen aus den langen Rissen auf der Oberfläche des Mondes.

Die Spalten wurden als Tigerstreifen bezeichnet. Die Schwaden wurden 2005 erstmals auf Cassinibildern entdeckt, sie sind ein klarer Hinweis auf flüssiges Wasser unter der Oberfläche des überraschend aktiven Mondes Enceladus.

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