Frische Tigerstreifen auf Saturns Enceladus

Der Saturnmond Enceladus ist hier zu etwa drei Vierteln beleuchtet. Auf seiner hellen Oberfläche sind nur rechts unten Krater zu sehen, sie sind nicht besonders groß oder zahlreich. Auf der ganzen Oberfläche verlaufen hellblaue Rillen, sogenannte Tigerstreifen. Besonders auffällig sind diese links.

Bildcredit: Cassini-Bildgebungsteam, SSI, JPL, ESA, NASA

Wäre es möglich, dass auf dem Saturnmond Enceladus Ozeane im Untergrund an den Tigerstreifen Druck ablassen? Die langen Strukturen auf der Oberfläche werden als Tigerstreifen bezeichnet. Sie speien Eis aus dem frostigen Inneren des Mondes in den Weltraum. Das bildet über dem Südpol des Mondes eine Wolke aus feinen Eiskristallen. Daraus entsteht Saturns geheimnisvoller E-Ring.

Die Hinweise kamen von der Roboter-Raumsonde Cassini. Sie umkreist derzeit Saturn. Das hoch aufgelöste Bild oben zeigt Enceladus bei einem nahen Vorbeiflug. Die ungewöhnlichen Tigerstreifen auf der Oberfläche sind in Falschfarben-Blau abgebildet. Warum Enceladus aktiv ist, bleibt ein Rätsel. Denn der Nachbarmond Mimas ist fast gleich groß, erscheint aber ziemlich reglos.

Kürzlich analysierte man leichte Schwankungen der Gravitation des Mondes. Die Untersuchung lieferte unabhängige Hinweise auf Ozeane unter der Oberfläche. Das ist sehr interessant, denn solche Ozeane sind mögliche Kandidaten für Leben.

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Lichtsäulen eines kleinen Planeten

Ein 360-Grad-Panorama wurde zu einer Projektion gekrümmt, die wie ein kleiner Planet wirkt. Am Rand des Planeten leuchten gelbliche und grüne Lichter, nach außen sind rund um den Planeten senkrechte Lichtsäulen angeordnet.

Bildcredit und Bildrechte: Janne Voutilainen

Schaurige Lichtsäulen umgeben den Rand dieses verschneiten kleinen Planeten. Natürlich ist der Planet die Erde. Sie ist als Kleiner-Planet-Projektion dargestellt. Der Rand zeigt den ganzen Horizont vom Nadir bis zum Zenit.

Das Kugelpanorama-Bildmosaik zeigt Siilinjärvi im Osten von Finnland. Flache Eiskristalle, die oft in hohen, dünnen Wolken entstehen, flattern sanft in der sehr kalten Luft zur Erde hinunter. Wenn die waagrechten Flächen der Eiskristalle kurz die Lichter am Boden, die nach oben leuchten, zum Beobachter nach unten reflektieren, entstehen die Lichtsäulen.

Der Effekt, den die flatternden Kristalle bilden, ist ähnlich wie schimmernde Säulen von Mondlicht oder Sonnenlicht, das sich auf den Wellen einer Wasseroberfläche spegelt.

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Der Blizzard 1938 auf der Oberen Halbinsel Michigan

Aus einer riesigen Schneewehe ragt das obere Ende eines Strommasten. Der Rest ist verschüttet.

Bildcredit: Bill Brinkman; mit freundlicher Genehmigung von Paula Rocco

Darf denn ein Blizzard so was? Beim Jahrhundertsturm 1938 auf der Oberen Halbinsel Michigan wurden einige Schneewehen so hoch wie Strommasten. In zwei Tagen fiel unerwartet fast ein Meter Neuschnee. Der Sturm, der das verursachte, begann morgen vor 76 Jahren.

Orkanartige Winde häuften den Schnee zu unglaublichen Höhen an. Viele Straßen wurden nicht nur unpassierbar, sondern auch unversorgbar. Die Menschen saßen fest. Autos, Schulbusse und ein Zug blieben stecken. Es wütete sogar ein gefährliches Feuer. Zum Glück starben nur zwei Menschen, obwohl einige tagelang in einer Schule festsaßen.

Ein Einheimischer fotografierte dieses Bild kurz nach dem Sturm. Zwar schmilzt der ganze Schnee irgendwann. Doch wiederholte Schneestürme wie dieser führen zum Aufbau dauerhafter Gletscher in schneereichen Gebieten auf dem Planeten Erde.

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Lichtsäulen über Finnland

Über niedrigen Häusern in einer verschneiten Straße steigen weiße bis violette Lichtsäulen auf. Rechts steht eine Zeile Birken.

Bildcredit und Bildrechte: Thomas Kast

Was passiert hinter diesen Häusern? Oben sind keine Polarlichter zu sehen, sondern nahe gelegene Lichtsäulen. Es ist ein lokales Phänomen, kann aber wie ein fernes aussehen. An den meisten Orten der Erde kann man mit etwas Glück eine Sonnensäule sehen. So eine Säule aus Licht geht scheinbar von der Sonne aus. Sie entsteht durch flache, flatternde Eiskristalle. Diese Kristalle reflektieren Sonnenlicht aus der oberen Atmosphäre.

Normalerweise verdampfen die Eiskristalle, bevor sie den Boden erreichen. Doch bei frostigen Temperaturen können die flachen, flatternden Eiskristalle in der Nähe des Bodens eine Art leichten Schnee bilden. Er wird manchmal Eisnebel genannt.

Solche fallenden Eiskristalle können Lichter am Boden säulenförmig reflektieren. Diese Lichtsäulen sehen ähnlich aus wie Sonnensäulen. Der geistesgegenwärtige Fotograf war draußen, um Katzenfutter zu kaufen. Er fotografierte die Lichtsäulen, die von einem hellen Parkplatz im finnischen Oulu nach oben aufstiegen.

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Dreivierteleuropa

Der Jupitermond Europa ist von oben halb beleuchtet. Die helle Oberfläche ist von braunen Rissen überzogen.

Bildcredit: Galileo-Projekt, JPL, NASA; Bildrechte: neu bearbeitet von Ted Stryk

Die Phase dieses Mondes wirkt vertraut, der Mond selbst jedoch nicht. Diese Dreiviertelphase zeigt einen Teil des Jupitermondes Europa. Die Roboter-Raumsonde Galileo fotografierte dieses Bildmosaik bei ihrer Mission. Sie umkreiste Jupiter von 1995 bis 2003.

Wir sehen Ebenen aus hellem Eis. Risse verlaufen bis zum Horizont, und dunkle Flecken enthalten wahrscheinlich Eis und Schmutz. Erhabenes Gelände ist besonders gut in der Nähe des Terminators erkennbar. Dort wirft es Schatten. Europa ist fast gleich groß wie der Erdmond, aber viel glatter. Sie besitzt kaum Hochländer oder große Einschlagkrater.

Hinweise und Bilder der Raumsonde Galileo zeigen, dass es unter der eisigen Oberfläche flüssige Ozeane geben könnte. Um zu untersuchen, ob es in diesen Meeren Leben geben könnte, begann die ESA mit der Vorbereitung des Jupiter Icy Moons Explorer (JUICE). Der Start dieser Raumsonde ist etwa um das Jahr 2022 herum geplant. Sie soll neben Jupiter besonders den Mond Europa erforschen.

Aktuelle Beobachtungen des Weltraumteleskops Hubble liefern neue Hinweise, dass auf Europas Oberfläche Eis austritt, ähnlich wie beim Saturnmond Enceladus.

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Leuchtende Nachtwolken und Polarlicht über Schottland

Videocredit: Maciej Winiarczyk; Musik: Jolanta Galka-Kurkowska

Warum leuchtet der Himmel noch nach Sonnenuntergang? Neben Sternen und dem Band unserer Milchstraße kann der Himmel erhellt sein, wenn entweder leuchtende Nachtwolken oder Polarlichter zu sehen sind. Manchmal treten auch beide zugleich auf. Dieses Zeitraffervideo wurde Anfang des Monats in einer einzigen Nacht im schottischen Caithness (GB) gefilmt.

Leuchtende Nachtwolken wurden erstmals 1885 beobachtet. Viele davon gingen mit Meteorspuren in der Atmosphäre einher, doch die Details dazu und mögliche andere Ursprünge werden noch erforscht. Die geschlängelten hellen Fasern aus Eiskristallen reflektieren Sonnenlicht. Sie sind die höchsten Wolken in der Erdatmosphäre.

Dieses Video zeigt nicht nur eine Vielfalt an leuchtenden Nachtwolken, sondern auch die Veränderung ihrer Struktur im Laufe von Minuten. Tiefer liegende Wolken erscheinen meist dunkel oder wandern schnell. Etwa in der Mitte des Videos kommen Polarlichter dazu. Manchmal treten leuchtende Nachtwolken, niedrige Wolken und Polarlichter gleichzeitig auf. Alle tanzen für sich. Einmal rotiert der Große Wagen im Hintergrund. Passt auf, ob ihr ihn seht!

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Saturn, Titan, Ringe und Dunst

Das seltsam wirkende Bild zeigt den Saturnmond Titan von einem hellen Kranz umgeben. Es ist Gas aus seiner Atmosphäre, das von hinten beleuchtet wird. Unten ragt Enceladus in den Ring. Davor schneiden die schmalen Saturnringe waagrecht ins Bild.

Bildcredit: Cassini-Bildgebungsteam, SSI, JPL, ESA, NASA

Das ist keine Sonnenfinsternis. Das Bild zeigt eine betriebsame Ansicht mit Monden und Ringen. Sie wurde bei Saturn fotografiert. Das große, runde Objekt in der Bildmitte ist Titan. Er ist der größte Saturnmond und eines der faszinierendsten Objekte im Sonnensystem. Der dunkle Fleck in der Mitte ist der feste Hauptteil des Mondes. Der helle Ring, der ihn umgibt, ist Atmosphärendunst über Titan. Das Gas streut Sonnenlicht zu einer Kamera an Bord der Roboter-Raumsonde Cassini.

Waagrecht schneiden die Saturnringe durchs Bild. Sie sind fast von der Kante zu sehen. Rechts unter Titan befindet sich der kleine Saturnmond Enceladus.

Das Bild wurde fast mit Blick zur Sonne fotografiert. Daher erscheinen die Oberflächen von Titan und Enceladus als Silhouetten. Die Saturnringe wirken wie ein Negativbild. Wenn ihr nun Enceladus sehr genau anseht, erkennt ihr Spuren von Eisstrahlen, die am unteren Rand hinausschießen. Diese Strahlen führten zu Vorschlägen für eine künftige Landung auf Enceladus. Dabei will man ins Eis zu graben und nach Anzeichen für außerirdisches Leben suchen.

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Halo um einen Super-Vollmond

Über der Mündung des Rio de La Plata bei Buenos Aires geht der Mond auf. Er ist von einem 22-Grad-Halo umgeben.

Bildcredit und Bildrechte: Luis Argerich

Letzten Sonntag ging bei Sonnenuntergang ein Vollmond nahe beim Perigäum auf. Das Perigäum ist der erdnächste Punkt seiner Bahn. Daher war er der fast hellste und größte Vollmond des Jahres, also ein Supervollmond. Er wurde im argentinischen Punta Piedras an der Mündung des Rio de La Plata bei Buenos Aires fotografiert. Der Mond war von einem prächtigen runden Mondhalo umgeben.

Die Größe eines Mondhalos wird von der Geometrie sechsseitiger Eiskristalle in hoch schwebenden, dünnen Wolken auf der Erde definiert. Die Kristalle lenken die Strahlen des Mondlichtes in einem Mindestwinkel von 22 Grad am stärksten ab. Daher hat dieser Halo wie jeder Mondhalo einen Innenradius von 22 Grad. Schöne 22-Grad-Halos treten häufiger auf als ein Supervollmond. Sie können das ganze Jahr über beobachtet werden.

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