Habt ihr schon einmal eine Lichtsäule gesehen? Wenn die Luft bei Sonnenaufgang oder -untergang sehr kalt ist, können Eiskristalle entstehen. Sie segeln hinab und Sonnenlicht reflektieren. Dabei entsteht eine ungewöhnliche Lichtsäule.
Manchmal entstehen flache, sechsseitige Eiskristalle, die aus hoch schwebenden Wolken fallen. Durch den Luftwiderstand flattern diese Kristalle die meiste Zeit fast flach hinab, während sie zu Boden trudeln. Das Sonnenlicht wird von passend ausgerichteten Kristallen reflektiert. So entsteht der Lichtsäuleneffekt.
Das Bild wurde letzte Woche fotografiert. Eine Sonnensäule reflektiert das Licht eines Sonnenuntergangs über dem schwedischenÖstersund.
Manchmal verwandeln fallende Eiskristalle die Atmosphäre in eine gigantische Linse, die Bögen und Halos um Sonne oder Mond zaubert. Letzten Samstag war so etwas nachts in der Nähe der spanischen Stadt Madrid zu beobachten. Am Winterhimmel strahlte nicht nur der helle Mond, sondern auch insgesamt vier seltene Mondhöfe.
Seltener ist zu beobachten, dass etwas Mondlicht durch ferne, taumelnde Eiskristalle gebrochen wird und einen dritten regenbogenähnlichen Bogen bildet, der 46 Grad vom Mond entfernt ist. Er verläuft hier knapp über der malerischen Winterlandschaft. Auch ein Teil eines ganzen, kreisförmigen 46-Grad-Hofes ist erkennbar, sodass ein vierfacher Halo fotografiert wurde. Das ist vor allem beim Mond extrem selten.
Die schneebedeckten Bäume im Vordergrund säumen die Puerto de Navacerrada in der Sierra de Guadarrama nahe bei Madrid. Weit im Hintergrund sieht man eine berühmte Winterhimmelslandschaft mit Sirius, dem Gürtel des Orion und Beteigeuze. Sie sind zwischen den inneren und äußeren Bögen zu sehen.
Solche Halos und Bögen sind minutenlang bis mehrere Stunden zu beobachten. Wenn ihr also einen seht, nehmt euch doch die Zeit, um dieses ungewöhnliche optische Phänomen am Himmel eurer Familie, Freunden oder Nachbarn zu zeigen.
Normale Wolken sind an der Unterseite flach. Wenn feuchte, warme Luft aufsteigt und zu Wassertröpfchen kondensiert, geschieht das bei einer bestimmten Temperatur. Diese Temperatur entspricht meist einer bestimmten Höhe. Wenn die Wassertröpfchen wachsen, entsteht eine undurchsichtige Wolke.
Doch unter bestimmten Umständen entstehen Wolkentaschen mit großen Wassertröpfchen oder Eisteilchen, die in der klaren Luft absinken und dabei verdunsten. Solche Taschen entstehen oft in der turbulenten Luft in der Nähe eines Gewitters. Es sind so genannte Mammatuswolken.
Leuchtende Nachtwolken schweben etwa 80 Kilometer über der Erdoberfläche am Rand des Weltraums. Dort reflektieren die Eiswolken noch Sonnenlicht, obwohl die Sonne am Boden schon unter dem Horizont steht.
Die transparenten Erscheinungen werden auch polare Mesosphärenwolken genannt. Sie treten meist im Sommer hoch im Norden auf. Möglicherweise gibt es einen Zusammenhang zwischen ihrem Auftreten in der niedrigen Atmosphäre und der weltweiten Klimaveränderung.
Die ruhige Ansicht zeigt leuchtende Nachtwolken über dem Meer. Die Wolken wurden letzten Monat etwa um Mitternacht bei der Küstenstadt Vaxholm in Schweden fotografiert.
Warum sieht die Venus oval aus? Die Venus ist auf der Oberfläche der Erde häufig zu sehen, und immer streut die Erdatmosphäre ihr Licht bis ein bisschen anders. Wenn die Luft die richtige Menge an Staub oder Wassertröpfchen enthält, werden kleine, ferne Objekte wie die Venus zu einem Strahlenkranz mit großem Winkeldurchmesser auseinandergezogen.
Strahlenkränze sind nicht ungewöhnlich. Häufig bilden sie einen runden Hof um Sonne oder Mond. Doch kürzlich wurden Höfe fotografiert, die nicht rund, sondern eindeutig oval waren. Dieser ovale Venushof wurde von einem Astrofotografen aufgenommen, der das ungewöhnliche Phänomen erstmals vor drei Jahren bemerkte.
Die ungewöhnliche Verzerrung war zunächst umstritten, wurde aber inzwischen von mehreren Astrofotografen* bestätigt. Was die elliptische Form verursacht, ist noch nicht bekannt. Es gibt zwar mehrere Vermutungen, dass waagrecht ausgerichtete Eiskristalle dafür verantwortlich sind, aber gesichert ist das nicht.
Der Februarvollmond, der letzten Dienstag die Nacht beleuchtete, wird manchmal Schneemond genannt. Die Himmelslandschaft ist ein Mosaik aus Bildern, die am 2. Februar südlich der ungarischen Stadt Budapest fotografiert wurden. Der Mond war nicht ganz voll, und es gab dort auch kein Schnee.
Am kalten Winterhimmel hingen jedoch dünne Wolken aus Eiskristallen und bildeten diesen prächtigen Mondhalo. Durch die Brechung des Mondlichtes in den sechsseitigen Kristallen entstand der leicht gefärbte Hof mit einem charakteristischen Radius von 22 Grad. Knapp unter dem Mond glänzt der helle Stern Aldebaran.
Rechts im Hof steht der Sternhaufen der Plejaden. Links unten stehen knapp unter dem Rand des Hofes die Sterne des Orion. Kapella, der helle Alphastern im Fuhrmann (Auriga), befindet sich beim oberen Bildrand.
Dieser Mond glänzt im Licht seines Planeten. Genauer gesagt wird ein großer Teil des Mondes Enceladus auf diesem Bild von Sonnenlicht beleuchtet, das zuerst vom Planeten Saturn reflektiert wurde. Daher leuchtet der normalerweise schneeweiße Mond in der goldenen Farbe von Saturns Wolkenoberflächen.
Ein Großteil der Beleuchtung kommt von links. Daher wirft ein Labyrinth aus Furchen rechts neben der Bildmitte deutliche Schatten. Die kilometertiefe Schlucht Labtayt Sulci befindet sich darunter. Die helle, schmale Sichel rechts ist der einzige Teil von Enceladus, der direkt von der Sonne beleuchtet wird.
Dieses Bild wurde letztes Jahr von der Roboter-Raumsonde Cassini bei einem nahen Vorbeiflug an dem rätselhaften Mond fotografiert. Wenn man den unteren Teils des digital geschärften Bildes genau betrachtet, sieht man Schwaden von Eiskristallen. Sie stammen möglicherweise aus einem Ozean unter der Oberfläche.
Was passiert über diesen Wolken? In den letzten Jahren tauchten Videos im Internet auf, die ein ungewöhnliches, kaum erforschtes Phänomen zeigen: plötzliche Lichtveränderungen über den Wolken. Inzwischen gibt es eine Hypothese für die Ursache. Diese Hypothese besagt, dass eine Blitzentladung in einer Gewitterwolke das elektrische Feld darüber für kurze Zeit verändern kann.
Über der Wolke reflektieren manchmal geladene Eiskristalle das Sonnenlicht. Das neue elektrische Feld richtet die geometrischen Kristalle blitzschnell neu aus. Die Kristalle reflektieren das Sonnenlicht nun anders. Oder anders formuliert: Eine Blitzentladung kann eine Nebensonne zum Springen bringen. Kurze Zeit später ist das frühere elektrische Feld meist wiederhergestellt. Dadurch kehren die Eiskristalle zu ihrer ursprünglichen Ausrichtung zurück.
Um dieses seltsame Phänomen besser zu verstehen, wird gebeten, Videoaufzeichnungen von ähnlichen springenden oder tanzenden Nebensonnen zu veröffentlichen.