NGC 7822 im Cepheus

Hinter einem Gewirr aus dunklen Staubnebelfetzen leuchtet ein blauer Nebel im Hintergrund, unten ist ein ockerfarben beleuchtetes Staubnebelfeld.

Bildcredit und Bildrechte: Manuel Fernández Suarez

Heiße, junge Sterne und kosmische Säulen aus Gas und Staub drängen scheinbar in NGC 7822 hinein. Die leuchtende Sternbildungsregion am Rand einer riesigen Molekülwolke im nördlichen Sternbild Kepheus ist etwa 3000 Lichtjahre entfernt. Auf dieser farbigen Himmelslandschaft sind helle Ränder und dunkle Formen im Nebel betont.

Das Bild entstand aus Daten von Schmalbandfiltern. Damit wurden die Emissionen von atomarem Sauerstoff, Wasserstoff und Schwefel in blauen, grünen und roten Farbtönen abgebildet. Die Energie für die atomare Emission stammt von der Strahlung der heißen Sterne. Ihre gewaltigen Winde und Strahlung formten und erodierten die dichteren Säulen.

Im Inneren der Säulen könnten durch den gravitativen Kollaps immer noch Sterne entstehen, doch wenn die Säulen erodiert sind, werden alle sich noch nicht fertigen Sterne von ihrem Vorrat an Sternenstaub getrennt.

Das Bild ist in der geschätzten Entfernung von NGC 7822 etwa 40 Lichtjahre breit.

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Der Geist in der Kepheus-Fackel

Der Nebel vor sterngefülltem Hintergrund ist teilweise transparent, links scheinen Gestalten mit erhobenen Armen daraus hervorzugehen. Unten leuchten zwei helle, gezackte Sterne.

Bildcredit und Bildrechte: Adam Block, Mt. Lemmon SkyCenter, Universität von Arizona

Gespenstische Formen spuken scheinbar in dieser sternklaren Weite und treiben im königlichen Sternbild Kepheus durch die Nacht. Natürlich sind es kosmische Staubwolken, die im schwach reflektierten Sternenlicht gerade noch sichtbar sind. Die Wolken sind weit von eurer Nachbarschaft auf dem Planeten Erde entfernt.

Der Spuk lauert 1200 Lichtjahre entfernt am Rand der Kepheus-Fackel, das ist ein Molekülwolkenkomplex. Der geisterhafte Nebel und die relativ isolierte Bok-Globule, die auch als vdB 141 oder Sh2-136 bekannt ist, sind in der Bildmitte. Sie sind größer als 2 Lichtjahre. Der Kern der dunklen Wolke rechts kollabiert. Wahrscheinlich ist er ein Doppelsternsystem in einer frühen Entwicklungsphase.

Könnten die spukhaften Formen sprechen, dann würden sie vielleicht ein fröhliches Halloween wünschen.

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Die Farbe von IC 1795

Ein leuchtend roter Nebel füllt das Bild, davor sind wenige kleine Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Bob und Janice Fera (Fera Photography)

Dieses gestochen scharfe kosmische Porträt von IC 1795 zeigt leuchtendes Gas und undurchsichtige Staubwolken. IC 1795 ist eine Sternbildungsregion im nördlichen Sternbild Kassiopeia. Der Nebel ist auch als NGC 896 katalogisiert. Die Details des Nebels sind in markanter roter Farbe abgebildet. Sie wurden mit einer empfindlichen Kamera bei langen Belichtungszeiten aufgenommen, teilweise mit einem Schmalbandfilter.

Der Schmalbandfilter ist nur für H-alpha-Licht durchlässig. H-alpha ist das rote Licht von Wasserstoffatomen. Junge, energiereiche Sterne regen mit ihrem Ultraviolettlicht das Wasserstoffgas an. Dabei verlassen Elektronen die Atome. Wenn ein Wasserstoffatom ein einzelnes Elektron wieder einfängt, nimmt es ein niedrigeres Energieniveau an und strahlt das charakteristische H-Alpha-Licht ab.

IC 1795 ist am Himmel nicht weit vom berühmten Doppelsternhaufen im Perseus entfernt. Er ist Teil eines Sternbildungskomplexes am Rand einer großen Molekülwolke und befindet sich auch nahe bei IC 1805, dem Herznebel. Der größere Sternbildungskomplex ist mehr als 6000 Lichtjahre von uns entfernt. Er breitet sich am Perseus-Spiralarm unserer Milchstraße aus. In dieser Entfernung ist das Bild etwa 70 Lichtjahren in IC 1795 breit.

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Nobelpreis für ein seltsames Universum

In der Mitte leuchtet ein helles Galaxienzentrum, das von viel Staub umgeben ist. Wir sehen die Galaxie schräg von der Seite. Vorne verläuft ein breiter Staubwulst, der die Galaxie vorne verdeckt.

Credit: High-Z Supernova Search Team, HST, NASA

Vor dreizehn Jahren wurden erstmals Ergebnisse präsentiert, die zeigen, dass die meiste Energie in unserem Universum nicht in Sternen oder Galaxien steckt. Stattdessen ist sie an den Raum selbst gebunden. In der Kosmologie heißt das: Die Beobachtungen ferner Supernovae lassen auf eine große kosmologische Konstante schließen.

Vorschläge einer kosmologischen Konstante (Lambda) sind nicht neu. Es gibt sie seit Beginn der modernen relativistischen Kosmologie. Diese Vorschläge waren jedoch unter Astronomen* meist nicht sehr beliebt: Lambda ist den bekannten Komponenten des Universums sehr unähnlich, Lambdas Wert schien durch andere Beobachtungen begrenzt und schließlich konnten schon vorher Kosmologien, die weniger seltsam waren, die beobachteten Daten auch ohne Lambda gut erklären.

Interessant ist dabei die anscheinend direkte und zuverlässige Methode der Beobachtungen sowie der gute Ruf der Forschenden, welche die Untersuchungen leiteten. Im Lauf der letzten dreizehn Jahre sammelten unabhängige Gruppen von Astronominnen* weiterhin Daten, welche die Existenz Dunkler Energie und das verwirrende Ergebnis einer derzeit beschleunigten Expansion des Universums anscheinend bestätigten.

Dieses Jahr wurden die Leiter dieser Gruppen für ihre Arbeit mit dem Physiknobelpreis ausgezeichnet. Eine dieser Gruppen nahm dieses Bild der Supernova SN 1994D auf, die 1994 am äußeren Rand der Spiralgalaxie NGC 4526 beobachtet wurde.

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Weitwinkelfeld mit Kokon-Nebel

In einem Feld, das dicht mit bunten Sternen gefüllt ist, verläuft eine dunkle Wolke. Links endet sie in einem roten Nebel.

Bildcredit und Bildrechte: Tony Hallas

Beschreibung: Dieses überfüllte Sternfeld im hoch fliegenden Sternbild Schwan ist etwa 3 Grad breit. Der Kokon-Nebel im Bild sticht ins Auge. Dieser kosmische Kokon ist eine kompakte Sternbildungsregion. Sie betont einen langen Streifen undurchsichtiger interstellarer Staubwolken.

Der Nebel ist als IC 5146 katalogisiert. Er ist fast 15 Lichtjahre groß und etwa 4000 Lichtjahre entfernt. Wie auch andere Sternbildungsregionen fällt er durch rot leuchtenden Wasserstoff auf, der von jungen, heißen Sternen angeregt wird. Am Rand der ansonsten unsichtbaren Molekülwolke leuchtet blaues Sternenlicht, das von Staub reflektiert wird.

Der helle Stern in der Mitte des Nebels ist wahrscheinlich nur wenige Hunderttausend Jahre alt. Er liefert die Energie für das Leuchten des Nebels und räumt dabei eine Höhle im Staub und Gas der Molekülwolke frei. In der Molekülwolke entstehen Sterne.

Die langen, staubhaltigen Fasern auf diesem Bild, das im sichtbaren Licht aufgenommenen wurde, erscheinen dunkel. Sie verstecken Sterne im Inneren, die gerade entstehen. Diese Sterne sind in infraroten Wellenlängen zu sehen.

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Milchstraße über verlassenen Holzkohleöfen

Hinter kegelförmigen Gebäuden, die nur vorne eine Tür besitzen, türmen sich die Wolken der Milchstraße und ein sternklarer Himmel auf.

Bildcredit: Tom McEwan

Beschreibung: Was steht da unter der Milchstraße? Historische Holzkohleöfen. Die Öfen, die in den 1870er-Jahren im ländlichen Nevada in den USA gebaut wurden, um den Wald zu Holzkohle zu verarbeiten, wurden wegen eines Feuers in der Stadt und einer Überschwemmung bald wieder verlassen. Sie sind aber immer noch in einem guten Zustand.

Dieses Panorama ist ein digitales Komposit aus fünf Einzelbildern. Die Bilder wurden Anfang Juni an ein und derselben Stelle aufgenommen. Über den ungewöhnlichen Öfen strahlt ein farbenprächtiges Sternfeld. Es ist vom Zentralband unserer Milchstraße hell beleuchtet. Die Galaxis verläuft in einer Diagonale nach rechts unten.

Viele bekannte Stellen in unserer Milchstraße sind erkennbar, zum Beispiel der Pfeifennebel und der dunkle Fluss zu Antares rechts neben der Milchstraße. Der Ursprung des grünen Nebels unten links ist derzeit unbekannt.

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Ein Milchstraßenband

Das Panoramabild zeigt die Milchstraße mit ihren breiten dunklen Staubwolken.

Bildcredit: John P. Gleason, Celestial Images

Beschreibung: Die meisten hellen Sterne in unserer Milchstraße befinden sich in einer Scheibe. Weil sich auch unsere Sonne in dieser Scheibe befindet, sehen wir diese Sterne als diffuses Band, das den Himmel umkreist.

Das Panorama zeigt einen nördlichen Ausschnitt der Milchstraße, der 90 Grad breit ist. Das digitale Mosaik entstand aus mehreren Einzelaufnahmen. Es zeigt viele helle Sterne, dunkle Staubspuren, rote Emissionsnebel, blaue Reflexionsnebel und Sternhaufen. Neben all dieser Materie, die wir sehen, vermuten Astronominnen und Astronomen, dass es noch viel mehr Dunkle Materie gibt, die wir nicht sehen können.

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Eine Reise über den Nachthimmel

Das Bild zeigt den ganzen Himmel, In der Mitte verläuft waagrecht die Milchstraße mit ihren vielen Dunkelwolken.

Bildcredit und Bildrechte: Nick Risinger (Photopic Sky Survey)

Beschreibung: Majestätische Nebel und Sterne der Milchstraße breiten sich über dieses Panoramabild des ganzen Nachthimmels aus. Das 5-Gigapixel-Mosaik wurde aus mehr als 37.000 Bildern zusammengeheftet. Es ist das Ergebnis eines jahrelangen Einsatzes mit fast 100.000 Reisekilometern. Die Reise auf der Suche nach einem dunklen Himmel im amerikanischen Westen und dem Westkap von Südafrika folgte den Jahreszeiten.

Das gut geplante Projekt kombinierte viele Aufnahmen, die an dunklen Orten entstanden sind. Es sollte eine Ansicht der Nacht zu entstehen, die mit der Helligkeit des Tages vergleichbar ist. Eine interaktive Reise durch die Szenerie zeigt eine Anhäufung zahlloser Sterne und riesiger Wolken aus Gas und Staub, die über die galaktische Ebene und die zentrale Wölbung der Milchstraße verstreut sind, und die zu blass für das bloße Auge sind. Die kosmische Ansicht zeigt auch Galaxien aus Sternen außerhalb unserer Milchstraße.

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