Rätsel um die Meteore der Delphiniden

Am Horizont einer dunklen Landschaft stehen links einige Teleskopkuppeln. In der Bildmitte steigt die Milchstraße steil auf. Durchs Bild ziehen einige Meteore ihre Spur.

Bildcredit und Bildrechte: Yuri Beletsky (Las-Campanas-Observatorium, Carnegie Institution)

Letzten Dienstag entstanden morgens in Lauf von mehr als 5 Stunden die Aufnahmen dieser hübschen Ansicht mit Meteorspuren und der Milchstraße am dunklen Himmel über dem Las-Campanas-Observatorium in Chile. Zu dieser Zeit warteten die Beobachtenden auf einen Ausbruch der Gamma-Delphiniden. Währenddessen fegte die Erde durch die Spur aus Staubresten eines unbekannten Kometen.

Am mondhellen Himmel des 10. Juni 1930 wurde ein kurzer, aber starker Ausbruch beobachtet. Er wurde nach dem Radianten des Stroms im Sternbild Delfin benannt. Seither wurde keine starke Meteoraktivität der Delphiniden mehr beobachtet.

2013 rechnete man vorsichtig mit einem neuen Ausbruch. Doch die Gesamtzahl der Meteore in diesem Sichtfeld blieb gering, obwohl der Himmel am Dienstag dunkel war. Nur die drei unteren Meteorspuren zeigen anscheinend ungefähr zum Radianten des Stroms.

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Der Milchweg

Ein Pfad führt durch eine steinige Landschaft mit rötlichem Geröll und Bäumen, di in Mitleidenschaft gezogen sind. Über dem Horizont steigt die Milchstraße sehr steil auf. Sie ist von dunklen Wolken durchzogen.

Bildcredit und Bildrechte: Wally Pacholka (AstroPics.com, TWAN)

Wart ihr schon einmal auf dem Queen’s Garden Trail im Bryce Canyon im US-Bundesstaat Utah? Wenn man dem Pfad auf dieser dunklen Nachthimmelslandschaft folgt, kann man die Reise gedanklich auf der blassen, leuchtenden Milchstraße fortsetzen. Die Bezeichnung Galaxis (lateinisch: Via Lactea) bezieht sich auf unsere Milchstraße und ihre Erscheinung als milchiges Band oder Pfad am Himmel. Das Wort Galaxis stammt vom griechischen Begriff für Milch.

Man sieht das leuchtende Sternenband in mondlosen Nächten in Gebieten mit dunklem Himmel, wenn auch nicht so hell und farbenprächtig wie hier. Es ist das vereinte Licht von Myriaden Sternen in der Ebene unserer Galaxis. Sie sind zu blass, um als Einzelsterne erkennbar zu sein. Das diffuse Sternenlicht wird von dunklen Schneisen undurchsichtiger galaktischer Staubwolken durchschnitten. Vor vierhundert Jahren richtete Galileo sein Teleskop auf die Milchstraße und beschrieb sie als „… eine Ansammlung zahlloser Sterne …“

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Der Adler und der Schwan

Links oben leuchtet der rote Adlernebel, rechts unten der Schwanennebel. Das rote Licht stammt von angeregtem Wasserstoff (H-alpha). Die Nebel wurden von Charles Messier als M16 und M17 katalogisiert.

Bildcredit und Bildrechte: Dieter Willasch (Astro-Cabinet)

Der Adlernebel und der Schwanennebel breiten sich über diese weite Sternenlandschaft aus. Die Teleskopansicht zeigt den Blick zum Sagittarius-Spiralarm. Er liegt in Richtung des galaktischen Zentrums.

Der Adler ist auch als M16 bekannt. Er leuchtet links über der Mitte. Der Schwan oder M17 ist links unten. Das detailreiche Weitwinkelbild zeigt die kosmischen Wolken als helle Regionen mit aktiver Sternbildung.

Rötliche Emissionen sind charakteristisch für angeregten atomaren Wasserstoff. Diese Emissionen und staubhaltige Dunkelnebel durchziehen die Wolken. Die Zentren beider Nebel sind Motive bekannter Nahaufnahmen des Weltraumteleskops Hubble mit Sternbildung.

M17 wird auch Omeganebel genannt. Er ist etwa 5500 Lichtjahre entfernt. Die Distanz zu M16 beträgt an die 6500 Lichtjahre. Das Bildfeld umfasst am Himmel 3 Grad. Die ausladenden Flügel des Adlernebels sind mehr als 120 Lichtjahre breit.

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Aussicht mit Galaxis und Bucht

Über dem Strand einer verborgenen Bucht steigt die Milchstraße über einem Nationalpark auf.

Bildcredit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo (Deep Sky Colors)

Um so eine Aussicht zu genießen, braucht man Geduld und muss mit einer Kamera verreisen. Mit Geduld wurde dieser Ort gefunden und die passende Zeit erwartet. Eine kurze Reise führte zu diesem felsigen Hochsitz über einer einsamen Bucht im kalifornischen Julia Pfeiffer Burns State Park in den USA.

Mit einer Kamera entstand die Langzeitaufnahme, um das zarte Licht der Sterne und Nebel der Milchstraße im Hintergrund zu betonen. Das Kompositbild wurde vor zwei Wochen fotografiert. Mondlicht und ein kurzer künstlicher Blitz beleuchtete den verborgenen Strand und den Einlass hinter den Bäumen. Der meist verdeckte McWay-Wasserfall ist unter der Bildmitte zu sehen. Vorne rechts ist der Pazifische Ozean.

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Pferdekopf: ein größerer Blickwinkel

Über rosaroten Wolken, die mit Sternen durchmischt sind, steigt rechts oben der Pferdekopfnebel als rosarote Wolke auf. Links unten ist ein beleuchteter Nebel.

Bildaufbau und Bearbeitung: Robert Gendler; Bilddaten: ESO, VISTA, HLA, Hubble-Vermächtnisteam (STScI/AURA)

Bilddaten vom wuchtigen erdgebundenen VISTA-Teleskop und dem Weltraumteleskop Hubble wurden zu einer interstellaren Landschaft mit Weitwinkelperspektive kombiniert. Sie umgibt den berühmten Pferdekopfnebel. Die staubhaltigen Molekülwolken wurden im nahen Infrarot fotografiert.

Die Szenerie bedeckt am Himmel einen Winkel von etwa zwei Dritteln des Vollmondes. In der Entfernung des Pferdekopfnebels von etwa 1600 Lichtjahren ist das Bild etwas mehr als 10 Lichtjahre breit. Der immer noch erkennbare Pferdekopfnebel rechts oben ist auch als Barnard 33 bekannt. Die Staubsäule leuchtet im nahen Infrarot und ist von neuen Sternen gekrönt.

Der helle Reflexionsnebel NGC 2023 links unten ist die beleuchtete Umgebung eines heißen, jungen Sterns. Dichte Wolken am Fundament des Pferdekopfes und an den Rändern von NGC 2023 zeigen verräterische rote Emission energiereicher Strahlströme. Es sind sogenannte Herbig-Haro-Objekte, auch sie stehen in Verbindung mit neu entstanden Sternen.

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Der Pferdekopfnebel in Infrarot von Hubble

Der sonst dunkle Pferdekopfnebel leuchtet hier rosarot vor einem dunklen Hintergrund, weil er in Infrarotlicht abgebildet wurde. Dunkle Staubwolken leuchten in Infrarotlicht.

Bildcredit: NASA, ESA und das Hubble-Vermächtnisteam (STSci/AURA)

Diese prächtige interstellare Staubwolke treibt durch den Kosmos. Sie wurde von Sternenwinden und Strahlung geformt, bis sie eine erkennbare Gestalt hatte. Passenderweise heißt sie Pferdekopfnebel. Sie ist in den weiten, komplexen Orionnebel M42 eingebettet.

Das detailreiche Bild zeigt ein vielleicht lohnendes Objekt. Man kann es aber mit einem kleinen Teleskop nur schwer erkennen. Es wurde kürzlich vom Weltraumteleskop Hubble zum 23. Jahrestag seines Starts in Infrarotlicht aufgenommen.

Die dunkle Molekülwolke ist etwa 1500 Lichtjahre entfernt. Sie ist als Barnard 33 katalogisiert. Sie ist hauptsächlich deshalb zu sehen, weil sie vom nahen, massereichen Stern Sigma Orionis von hinten beleuchtet wird.

Der Pferdekopfnebel verändert im Laufe der nächsten Millionen Jahre langsam seine auffällige Form. Vielleicht wird er von energiereichem Sternenlicht zerstört.

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Verdunkelte Stadt

Die Megacity Schanghai in China ist hier dunkel, darüber steigt die Milchstraße mit ihren Dunkelwolken auf.

Bildcredit und Bildrechte: Photo Thierry Cohen / mit freundlicher Genehmigung der Danziger Gallery, New York

Diese gespenstische Ansicht werdet ihr so niemals sehen können. Helle Sterne und die zentrale Milchstraße gehen über der dunklen Silhouette des Ballungsgebiets Pudong im chinesischen Schanghai auf.

Der Blick reicht nach Osten über den Huangpu Jiang. Dort befindet sich in Pudongs Stadtlandschaft der 470 Meter hohe Orientalische Perlenturm. Der Nachthimmel reicht rechts von Antares und den Sternen im Skorpion bis Altair links im Adler.

Der Fotograf Thierry Cohen schuf die Vision einer unsichtbaren Realität. Sie ist Teil einer Serie verdunkelter Städte. Dafür kombinierte er ein Bild vom Stadthorizont, das bei Tageslicht fotografiert wurde, mit einem gleich ausgerichteten Bild einer Region mit dunklem Himmel, das auf derselben Breite fotografiert wurde.

Der Sternenhimmel wurde etwas westlich von Merzouga in Marokko aufgenommen. Das Ergebnis zeigt den Nachthimmel, der wenige Stunden früher über Schanghai in den Lichtern einer Stadt am Meer ertränkt war.

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M64: Die Dornröschengalaxie

In der Mitte leuchtet eine Galaxie, die sehr verschwommen und wolkig aussieht. Die Arme sind weich und strukturlos und nebelig, in der Mitte leuchtet ein rotes, innen weißes Zentrum. Im Hintergrund sind sehr wenig Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Pugh

Diese schöne, helle Spiralgalaxie ist Messier 64. Ihr Aussehen erinnert auf Teleskopbilden an ein schweres Lid. Daher wird sie oft Blaues-Auge-Galaxie oder Dornröschengalaxie genannt.

M64 ist etwa 17 Millionen Lichtjahre entfernt. Sie befindet sich im gepflegten nördlichen Sternbild Haar der Berenike (Coma Berenices). Dieses bunte Komposit entstand aus Schmal- und Breitbandbildern. Für dieses Bild wäre auch Rotes-Auge-Galaxie ein angemessener Name.

Riesige Staubwolken verhüllen die Seite der Zentralregion von M64, die zu uns zeigt. Sie sind vom verräterischen rötlichen Wasserstoff-Leuchten gesäumt, an dem man Sternbildungsregionen erkennt.

Doch diese Wasserstoffwolken sind nicht das einzige Besondere an dieser Galaxie. Beobachtungen zeigen, dass M64 aus zwei konzentrischen Sternsystemen besteht. Diese Sternsysteme rotieren gegenläufig. Das innere System hat einen Durchmesser von 3000 Lichtjahren. Das zweite mit einem Durchmesser von etwa 40.000 Lichtjahren rotiert in die Gegenrichtung.

Das staubige Auge und die bizarre Rotation sind wahrscheinlich vor Milliarden Jahren bei einer Verschmelzung zweier Galaxien entstanden.

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