Der Pferdekopfnebel von Blau bis Infrarot

Bildfüllend ist das Köpfchen des Pferdes vor magentafarbenem Hintergrund abgebildet.

Bildcredit und Bildrechte: Optisch: Aldo Mottino und Carlos Colazo, OAC, Córdoba; Infrarot: Hubble-Vermächtnisarchiv

Der Pferdekopfnebel im Orion ist einer der am leichtesten wiedererkennbaren Nebel am Himmel. Er ist Teil einer großen, dunklen Molekülwolke. Die ungewöhnliche Form ist auch als Barnard 33 bekannt. Sie wurde erstmals in den späten 1880er-Jahren auf einer Fotoplatte entdeckt.

Das rote Leuchten stammt von Wasserstoff, der großteils hinter dem Nebel liegt. Er wird vom nahen hellen Stern Sigma Orionis ionisiert. Die dunkle Erscheinung des Pferdekopfes entsteht hauptsächlich durch dicken Staub. Der untere Teil des Pferdekopfnackens wirft einen Schatten nach links.

Aus dem Nebel strömt Gas, das von einem starken Magnetfeld gebündelt wird. Die hellen Flecken in der Basis des Pferdekopfnebels sind junge Sterne, die gerade erst entstehen. Licht braucht etwa 1500 Jahre, um vom Pferdekopfnebel zu uns zu gelangen.

Dieses Bild wurde in Argentinien aufgenommen. Es ist eine digitale Kombination aus Bildern, die in Blau, Grün, Rot und H-Alpha-Licht sowie einem Bild, das mit dem Weltraumteleskop Hubble in Infrarotlicht im Orbit aufgenommen wurde.

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Himmelsspektakel im Skorpion

Bildcredit und Bildrechte: Stéphane Guisard, TWAN

Wenn der Skorpion mit bloßem Auge so toll aussehen würde, könnte man sich besser an ihn erinnern. Der Skorpion besteht üblicherweise aus ein paar hellen Sternen in einem bekannten, aber selten erwähnten Tierkreis-Sternbild. Für so ein spektakuläres Bild braucht man eine gute Kamera, Farbfilter und einen digitalen Bildprozessor.

Um die Details im Bild zu betonen, verwendete der Fotograf nicht nur Langzeitbelichtungen in mehreren Farben, sondern auch eine Aufnahme in einer besonderen roten Farbe, die von Wasserstoff abgestrahlt wird. Das Ergebnisbild zeigt viele atemberaubende Details. Links verläuft ein Teil der Ebene unserer Milchstraße senkrecht durchs Bild. Man sieht riesige Wolken heller Sterne und lange Fasern aus dunklem Staub.

Aus der Milchstraße ragten diagonale Staubbänder. Sie sind als Dunkler Fluss bekannt. Dieser Fluss verbindet rechts mehrere Sterne, die zum Kopf und den Zangen des Skorpions gehören. Einer davon ist der helle Stern Antares. Rechts über Antares steht der noch hellere Planet Jupiter. Viele rote Emissionsnebel und blaue Reflexionsnebel sind im Bild verteilt. Der Skorpion steht zur Jahresmitte nach Sonnenuntergang markant im Süden.

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Der Pferdekopfnebel

Vor einer roten Nebelwand über einem dunklen Horizont zeichnet sich eine pferdekopfähnliche dunkle Wolke ab. Links unten leuchtet ein Stern mit grüner Umgebung.

Bildcredit und Bildrechte: John Chumack

Der Pferdekopfnebel ist einer der berühmtesten Nebel am Himmel. Er ist die dunkle Markierung im roten Emissionsnebel in der Bildmitte. Die Struktur des Pferdekopfes ist dunkel. Sie ist eine undurchsichtige Staubwolke, die vor dem hellen roten Emissionsnebel liegt.

Manche Wolken in der Erdatmosphäre haben zufällig eine erkennbare Form. Das trifft auch auf diese kosmische Wolke zu. In Tausenden Jahren werden die inneren Bewegungen der Wolke ihre Erscheinung verändern. Die rote Farbe des Emissionsnebels entsteht, wenn Elektronen mit Protonen rekombinieren und Wasserstoffatome bilden. Links unten im Bild ist ein grünlicher Reflexionsnebel. Er reflektiert vorwiegend das blaue Licht naher Sterne.

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Die farbenprächtigen Wolken von Rho Ophiuchi

Um den Stern Rho Ophiuchi leuchten Nebel in vielen Farben. Dunkle Staubwolken bilden dazwischen Ranken. Der Kugelsternhaufen M4 ist nur zufällig im selben Bildfeld, er ist viel weiter entfernt als die Nebel.

Bildcredit und Bildrechte: Rafael Defavari

Die vielen spektakulären Farben der Rho-Ophiuchi-Wolken zeigen unterschiedliche Prozesse. Die blauen Regionen leuchten vorwiegend in reflektiertem Licht. Das blaue Licht des Sterns Rho Ophiuchi und nahe gelegener Sterne wird von diesen Teilen des Nebels wirksamer reflektiert als rotes Licht. Der Tageshimmel der Erde erscheint aus dem gleichen Grund blau.

In den roten und gelben Regionen leuchten vorwiegend die Emissionen von atomaren und molekularen Gasen im Nebel. Licht von nahe gelegenen blauen Sternen – sie sind energiereicher als der helle Stern Antares – stößt Elektronen aus dem Gas. Wenn sich die Elektronen wieder mit dem Gas verbinden, leuchtet es.

Die dunkelbraunen Regionen bestehen aus Staubkörnchen, die in jungen Sternatmosphären entstehen. Sie verdecken das Licht, das hinter ihnen abgestrahlt wird. Die Rho-Ophiuchi-Sternwolken sind viel näher als der Kugelsternhaufen M4. Er ist links unten zu sehen. Die Wolken leuchten sogar viel farbiger, als Menschen sie sehen können. Sie strahlen Licht in jeder Wellenlänge von Radio- bis Gammastrahlen ab.

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Laserangriff auf das galaktische Zentrum

Unten in der Mitte steht ein VLT-Teleskop mit geöffneter Kuppel. Es schießt einen Laserstrahl nach oben zum Zentrum der Milchstraße, das sich oben im Bild befindet. Genaue Erklärung im Text.

Bildcredit: Yuri Beletsky (ESO)

Warum schießen diese Leute einen mächtigen Laserstrahl zum Zentrum der Milchstraße? Zum Glück ist es nicht der erste Schritt zu einem galaktischen Krieg. Vielmehr versuchen Forschende am Very Large Telescope (VLT) in Chile, die Unruhe der sich ständig verändernden Erdatmosphäre zu messen.

In großer Höhe werden Atome vom Laser angeregt. Sie erscheinen dadurch wie ein künstlicher Stern. Durch die ständige Beobachtung so eines künstlichen Sterns kann man die Luftunruhe der Atmosphäre sofort messen. Diese Information wird in einen VLT-Teleskopspiegel eingespeist. Der Spiegel wird dann leicht deformiert. So wird die Unschärfe ausgeglichen. Hier beobachtete ein Teleskop das Zentrum unserer Galaxis. Daher wurde die Luftunruhe der Erdatmosphäre in diese Richtung gemessen.

Was einen intergalaktischen Kampf betrifft: Im Zentrum unserer Milchstraße sind keine Opfer zu erwarten. Das Licht dieses mächtigen Lasers wäre, wenn man es mit dem Licht unserer Sonne kombiniert, nur so hell wie ein blasser, ferner Stern.

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Die Strahlen von NGC 1097

In der Mitte schwebt eine Balkenspiralgalaxie, der Balken in der Mitte leuchet gelblich mit rötlichen Staubbahnen, von diesem gehen zwei gekrümmte ausgeprägte blaue Spiralarme aus. Im Hintergrund sind wenige Sterne.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Pugh

Die rätselhafte Spiralgalaxie NGC 1097 glänzt etwa 45 Millionen Lichtjahre entfernt am Südhimmel im chemischen Sternbild Chemischer Ofen (Fornax). Ihre blauen Spiralarme sind auf diesem farbigen Galaxienporträt mit rötlichen Sternbildungsregionen marmoriert. Sie wickeln sich unten anscheinend um eine etwa 40.000 Lichtjahre vom lichtstarken Galaxienkern entfernte kleine Begleitgalaxie.

Das ist jedoch nicht das seltsamste Merkmal von NGC 1097. Die sehr detailreiche Aufnahme zeigt eine Andeutung zarter, rätselhafter Strahlen. Diese sind am leichtesten dort zu sehen, wo sie rechts unten weit über die bläulichen Arme hinauslaufen. Auf Bildern von NGC 1097 wurden im sichtbaren Licht vier blasse Strahlen entdeckt.

Die Strahlen zeichnen ein X über dem Kern der Galaxie. Sie beginnen aber vielleicht nicht dort. Stattdessen sind sie vielleicht fossile Sternströme. Das sind Spuren, die vom Einfangen und Auseinanderreißen einer viel kleineren Galaxie in der urzeitlichen Vergangenheit der großen Spirale übrig geblieben sind. NGC 1097 ist eine Seyfertgalaxie. Ihr Kern enthält ein sehr massereiches Schwarzes Loch.

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Pferdekopf und Orionnebel

Das Bild ist voller rötlichbrauner Staubranken. Dazwischen leuchten blau umrandete Sterne. Der bekannte Pferdekopfnebel ist in der linken unteren Ecke, rechts oben leuchtet der Orionnebel.

Bildcredit und Bildrechte: Roberto Colombari und Federico Pelliccia

Der dunkle Pferdekopfnebel und der leuchtende Orionnebel sind gegensätzliche kosmische Ansichten. Sie sind 1500 Lichtjahre entfernt und treiben in einem der am besten erkennbaren Sternbilder am Nachthimmel. Auf diesem tollen Mosaik stehen sie in gegenüberliegenden Ecken.

Der vertraute Pferdekopfnebel erscheint als dunkle Wolke. Die kleine Silhouette ist links unten in ein langes, rötliches Leuchten gekerbt. Der östlichste Stern im Gürtel des Orion ist Alnitak. Er ist der hellste Stern links neben dem Pferdekopf. Unter Alnitak befindet sich der Flammennebel mit hellen Emissionswolken und dramatischen dunklen Staubbahnen.

Rechts oben glänzt die prachtvollste Emissionsregion, der Orionnebel (alias M42). Links daneben befindet sich ein markanter Reflexionsnebel, der manchmal „laufender Mann“ genannt wird. Alles ist von Ranken aus leuchtendem Wasserstoff durchdrungen. Sie markieren die ganze Region.

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Venus, Zodiakallicht und das galaktische Zentrum

Oben wölbt sich das Zentrum unserer Milchstraße mit dunklen Staubwolken, darunter leuchtet der helle Planet Venus, und vom Horizont steigt Zodiakallicht pyramidenförmig auf.

Bildcredit und Bildrechte: Juergen Schmoll (Durham University, CfAI)

Das gewölbte Zentrum unserer Milchstraße ruht auf dieser hellen Himmelslandschaft auf einer Lichtsäule. Die Aufnahme entstand am 22. September unter dem dunklen Himmel von Südafrika. Staubströme fließen scheinbar vom galaktischen Zentrum nach unten zu Antares, dem gelblichen Alphastern im Skorpion. Er ist im oberen Teil des Bildes zu sehen.

Das hellste Himmelslicht ist hier kein Stern, sondern der Planet Venus. Er steht nach Sonnenuntergang hell im Westen am Himmel. Die Lichtsäule, die am Horizont nach oben reicht, ist das Zodiakallicht. Es entsteht durch Sonnenlicht, das in der Ebene der Ekliptik von Staub gestreut wird. Auf der Südhalbkugel ist es im Frühling abends nach der Dämmerung gut sichtbar.

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