Virtueller Flug über den Asteroiden Vesta

Bildecredit: NASA, JPL-Caltech, UCLA, MPS, DLR, IDA; Animation: Deutsches Zetrum für Luft- und Raumfahrt (DRL)

Wie ist es, über den Asteroiden Vesta zu fliegen? Die NASA-Mission Dawn besucht derzeit den Vesta. Trickfilmspezialisten vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR erstellten aus aktuellen Bildern und Höhendaten von Dawn ein fiktives Video.

Das Video beginnt über Divalia Fossa, zwei ungewöhnlichen Mulden. Diese Mulden verlaufen parallel über ein Gelände, das von zahllosen Kratern übersät ist. Danach erforscht das virtuelle Raumschiff Vestas 60 Kilometer großen Krater Marcia mit plastischen Details. Auf den Dawn-Bildern wurden die Höhen digital verstärkt, um Vestas 5 km hohen Berg Aricia Tholus besser zu zeigen.

Derzeit entfernt sich Dawn von Vesta, nachdem die Sonde nahe genug gekommen war, um äußerst detailreiche Oberflächenbilder und Gravitationsmessungen des zweitgrößten Asteroiden im Sonnensystem zu bekommen. Im August zündet Dawn ihre Triebwerke für die planmäßige Reise von Vesta zu Ceres, dem größten Asteroiden im Sonnensystem.

Helft APOD: Wecken Bilder (oder Videos) auf APOD Interesse den Text zu lesen?

Zur Originalseite

Vesta-Gestein

Zwei Bilder sind nebeneinander angeordnet, sie zeigen bunt schimmernde, metallisch wirkende Kristalle.

Bildcredit: NASA / JPL-Caltech / Hap McSween (Univ. Tennessee), A. Beck and T. McCoy (Smithsonian Inst.)

Diese Farbbilder zeigen dünne Schichten von Meteoriten. Sie wurden mit einem polarisierenden Mikroskop fotografiert. Wegen ihrer mineralischen Zusammensetzung (Howardit, Eukrit und Diogenit) gehören sie zu einer Gruppe, die als HED-Meteoriten klassifiziert wurde. Die Meteoriten reisten wahrscheinlich von 4 Vesta zur Erde. Der Hauptgürtelasteroid Vesta wird derzeit von der NASA-Raumsonde Dawn untersucht.

Warum vermutet man, dass die Meteoriten von Vesta stammen? Weil die Spektren von HED-Meteoriten im sichtbaren und infraroten Licht den Spektren dieser kleinen Welt gleichen. Die Vermutung ihres Ursprungs auf Vesta passt auch zu den aktuellen Beobachtungsdaten von Dawn.

Die oben gezeigten Diogeniten wurden bei Einschlägen herausgeschlagen und stammen vermutlich aus dem tiefen Inneren von Vesta. Ähnliches Gestein finden wir auch in der tieferen Kruste des Planeten Erde. Die weißen, 2 Millimeter langen Balken zeigen die Größenordnung der Proben im Vergleich.

Zur Originalseite

Ein Landrutsch auf dem Asteroiden Vesta

Auf der Oberfläche des Asteroiden Vesta befindet sich eine riesige Hangrutschung oder Klippe, die mitten im Bild zu sehen ist.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, UCLA, MPS, DLR, IDA

Auf dem Asteroiden Vesta gibt es einige der eindrucksvollsten Klippen im Sonnensystem. Oben bei der Bildmitte ist eine steile Felswand, sie ist zirka 20 Kilometer hoch. Das Bild stammt von der robotischen Raumsonde Dawn. Dawn begann dieses Jahr, den 500 Kilometer großen Gesteinsbrocken im Weltraum zu umkreisen.

Die Topografie des Steilhangs und seiner Umgebung lässt vermuten, dass an diesem Abhang gewaltige Landrutschungen stattfanden. Der Ursprung des Abhangs ist unbekannt, doch Teile der Klippe selbst sind wohl ziemlich alt, da nach ihrer Entstehung mehrere Krater darin geschlagen wurden. Dawn vollendete die Überblickskartierung in großer Höhe. Nun nähert sich die Raumsonde dem Asteroiden auf einer Spiralbahn. Dabei untersucht sie das Gravitationsfeld des Asteroiden.

2012 verlässt Dawn Vesta und beginnt eine lange Reise zum einzigen noch größeren Objekt im Asteroidengürtel, von dem wir wissen: Ceres.

Zur Originalseite

Der Südpol des Asteroiden Vesta

Ein runder, unregelmäßig geformter Himmelskörper mit Kratern und Rillen füllt das Bildfeld.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, UCLA, MPS, DLR, IDA

Wie entstand die kreisförmige Struktur am Südpol des Asteroiden Vesta? Dieses Bild zeigt die Unterseite des zweitgrößten Objekts im Asteroidengürtel. Es wurde kürzlich von der Roboter-Raumsonde Dawn abgebildet. Dawn erreichte Vesta letzten Monat.

Wenn man das Bild mit 260 Meter großen Details genau betrachtet, erkennt man nicht nur Hügel, Krater, Klippen und noch mehr Krater, sondern auch eine gezackte, kreisförmige Struktur. Sie bedeckt rechts unten einen Großteil des 500 Kilometer großen Objekts.

Erste Überlegungen vermuten, dass die Struktur bei einer Kollision und Verschmelzung mit einem kleineren Asteroiden entstanden ist. Vielleicht stammen die Merkmale aber auch von einem Prozess im Inneren, kurz nach der Entstehung des Asteroiden.

Neue Hinweise kommen vielleicht in den nächsten Monaten, wenn sich Dawn auf einer Spiralbahn der felsigen Welt nähert und immer höher aufgelöste Bilder schickt.

Zur Originalseite

Stereo-Bild von Vesta

Der Asteroid Vesta ist als Anaglyphe dargestellt. Der Himmelskörper ist von vielen Kratern übersät.

Credit: NASA, JPL-Caltech, UCLA, MPS, DLR, IDA

Beschreibung: Nehmt eure rot-blauen Brillen und schwebt über 4 Vesta. Diese Welt hat einen Durchmesser von 500 Kilometern. Sie liegt im Hauptasteroidengürtel zwischen den Umlaufbahnen von Mars und Jupiter.

Die Anaglyphe entstand aus zwei Einzelbildern, die am 24. Juli mit der Framing Camera der eben angekommenen Raumsonde Dawn aufgenommen wurden. Die Kamera hat eine Auflösung von etwa 500 Metern pro Bildpunkt. Die 3-D-Ansicht zeigt Vestas neu abgebildetes Gelände. Dazu zählen lange, äquatorial verlaufende Rillen und Senken sowie eine markante Kette aus drei Kratern rechts oben. Sie erhielt den Spitznamen Schneemann. An den steilen Wänden vieler dreidimensional gezeigter Krater sind Streifen aus hellem und dunklem Material zu sehen.

Die Raumsonde Dawn mit ihrem Ionentriebwerk wurde nicht auf Vesta ausgesetzt. Dawn erforscht den Asteroiden ein Jahr lang aus dem Orbit, dann soll die Raumsonde abfliegen und ihre Reise zu Ceres antreten.

Zur Originalseite

Vollbild des Asteroiden Vesta

Der bildfüllend abgebildete Himmelskörper ist unregelmäßig geformt, er hat viele kleine und größere Krater, oben sind deutlich mehr Krater als unten. Auch viele Rillen sind über den Himmelskörper verteilt.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, UCLA, MPS, DLR, IDA

Beschreibung: Warum ist die nördliche Hälfte des Asteroiden Vesta mit mehr Kratern übersät als die südliche? Das ist nicht bekannt. Dieses unerwartete Rätsel kam in den letzten Wochen ans Licht, als die Roboter-Mission Dawn als erste Raumsonde in eine Umlaufbahn um das zweitgrößte Objekt des Asteroidengürtels zwischen Mars und Jupiter einschwenkte.

Die nördliche Hälfte von Vesta ist im Bild links oben zu sehen. Sie ist anscheinend eine der am stärksten von Kratern übersäten Flächen im ganzen Sonnensystem. Die südliche Hälfte ist dagegen unerwartet glatt.

Auch die Entstehung der Rillen, die den Asteroiden um den Äquator einkreisen, ist unbekannt. Sie besonders gut auf diesem Film zu sehen, in dem Vesta sich dreht. Die dunklen Streifen, die einige von Vestas Kratern umgeben, zum Beispiel den Krater knapp über der Bildmitte sind ebenfalls unerklärlich.

Dawn sinkt in den nächsten Monaten auf einer Spirale zu Vesta ab. Vielleicht erhalten wir dann einige Antworten und höher aufgelöste, farbige Bilder. Die Untersuchung des 500 Kilometer großen Asteroiden Vesta liefert vielleicht Hinweise auf seine Geschichte und die frühen Jahre unseres Sonnensystems.

Zur Originalseite

Vesta-Ausblick

Der annähernd runde Himmelskörper im Bild ist von vielen Kratern und Rillen überzogen.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, UCLA, MPS, DLR, IDA

Beschreibung: Wie sieht die Oberfläche des Asteroiden Vesta aus? Der hellste Asteroid im Sonnensystem und das Objekt, das etwa 10 Prozent der gesamten Masse des Hauptasteroidengürtels in sich vereint, war nie zuvor aus so großer Nähe zu sehen. Im Lauf der letzten Wochen näherte sich die Raumsonde Dawn als erste Robotersonde Vesta. Vor wenigen Tagen, unmittelbar nach dem Einschwenken in die Umlaufbahn, fotografierte Dawn das oben gezeigte Bild.

Frühere Bilder zeigen Vesta als alte, zernarbte Welt mit Kratern, Beulen, Kerben und Klippen. Untersuchungen von Vesta liefern vielleicht Hinweise auf die Entstehungsjahre unseres frühen Sonnensystems, da die ungewöhnliche Welt einer der größten übrig gebliebenen Protoplaneten sein könnte.

Nach einem Jahr Untersuchung an Vesta soll Dawn den Orbit verlassen und 2015 das einzige Objekt im Asteroidengürtel aufsuchen, das noch größer ist: Ceres.

Zur Originalseite