NGC 1360: Der Wanderdrosseleiernebel

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Bildcredit und Bildrechte: Josep Drudis, Don Goldman

Beschreibung: Diese hübsche kosmische Wolke ist etwa 1500 Lichtjahre entfernt und erinnert in Form und Farbe an ein Wanderdrosselei. Der Nebel ist ungefähr 3 Lichtjahre groß und in das südliche Sternbild Chemischer Ofen sicher eingebettet. Er wird als planetarischer Nebel bezeichnet, stellt jedoch keinen Beginn dar, sondern geht mit einer kurzen Schlussphase in der Entwicklung eines alternden Sterns einher.

Auf diesem Teleskopbild sieht man den Zentralstern von NGC 1360, er ist als Doppelsternsystem bekannt, das wahrscheinlich aus zwei weißen Zwergsternen besteht, die weniger Masse als die Sonne besitzen, aber viel heißer sind. Die intensive und sonst unsichtbare Ultraviolettstrahlung der Zwergsterne hat die Elektronen der Atome im umgebenden Gasmantel abgestreift. Der überwiegend blaugrüne Farbton von NGC 1360 ist die starke Strahlung, die bei der Rekombination von Elektronen mit doppelt ionisierten Sauerstoffatomen entsteht.

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Hubbles Ultra Deep Field in Licht und Ton

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble; Sonifikation: G. Salvesen (UCSB); Daten: M. Rafelski et al.

Beschreibung: Haben Sie schon einmal vom Hubble Ultra-Deep Field gehört? Sicherlich haben Sie noch nie so davon gehört – schieben Sie den Mauspfeil über das Bild und hören Sie zu! Das Hubble Ultra Deep Field (HUDF) wurde 2003-2004 mit dem Weltraumteleskop Hubble erstellt, indem es lange Zeit in den fast leeren Raum starrte, sodass ferne, blasse Galaxien sichtbar wurden.

Das HUDF ist eines der berühmtesten Astronomiebilder, hier wurde es in Schwingungen übersetzt – die Entfernungen wurden akustisch dargestellt. Wenn Sie auf eine Galaxie zeigen, wird ein Ton gespielt, der ihre ungefähre Rotverschiebung andeutet. Weil Rotverschiebung das Licht zum roten Ende des Lichtspektrums verschiebt, sind hier die Töne zum tiefen Ende des Klangspektrums verschoben. Je weiter die Galaxie entfernt ist, desto größer ist ihre kosmologische Rotverschiebung (sogar wenn sie blau erscheint), und desto tiefer der abgespielte Ton. Gewöhnliche Galaxien im HUDF sind ungefähr 10,6 Milliarden Lichtjahre und klingen wie Fsus4. Welche ist die fernste Galaxie, die Sie finden können?

Dieses Weltraumbild des Tages (APOD) basiert auf einem Eintrag der neuen Webpräsenz Astronomy Sound of the Month (Astronomieklang des Monats – AstroSoM).

Hinweis: Der Ton ist nicht in allen Browsern abspielbar.

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Bänder und Perlen der Spiralgalaxie NGC 1398

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Bildcredit: Europäische Südsternwarte

Beschreibung: Warum läuft um das Zentrum mancher Spiralgalaxien ein Ring? Um das Zentrum der Spiralgalaxie NGC 1398 läuft nicht nur ein Ring aus perlartigen Sternen, Gas und Staub, sondern ein Balken aus Sternen und Gas verläuft durch das Zentrum, und die Spiralarme weiter außen wirken wie Bänder.

Dieses Bild wurde mit dem Very Large Telescope der ESO am Paranal-Observatorium in Chile fotografiert, die prächtige Spirale ist eindrucksvoll detailreich aufgelöst. NGC 1398 ist etwa 65 Millionen Lichtjahre entfernt. Das bedeutet, dass das heute für uns sichtbare Licht dieser Galaxie entstand, als die Dinosaurier von der Erde verschwanden.

Die fotogene Galaxie ist mit einem kleinen Teleskop im Sternbild Chemischer Ofen (Fornax) zu sehen. Der Ring um das Zentrum ist wahrscheinlich eine sich ausdehnende Dichtewelle aus Sternbildung, ausgelöst durch eine gravitative Begegnung mit einer weiteren Galaxie oder durch die Gravitationsasymmetrien der Galaxie.

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NGC 1316: Nach einer Galaxienkollision

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Bildcredit und Bildrechte: Steve Mazlin, Warren Keller und Steve Menaker (SSRO / UNC / PROMPT / CTIO)

Beschreibung: Die gewaltige elliptische Galaxie NGC 1316 ist in Beispiel für Gewalt auf in kosmischem Ausmaß und liegt ungefähr 75 Millionen Lichtjahre entfernt in Fornax, dem südlichen Sternbild Chemischer Ofen. Astronomen untersuchen den erstaunlichen Anblick und vermuten, dass die riesige Galaxie mit der darüberliegenden kleineren Nachbargalaxie NGC 1317 kollidiert, dabei entstehen weit geschwungene Schleifen und Schalen aus Sternen. Das Licht der engen Begegnung müsste die Erde vor etwa 100 Millionen Jahren erreicht haben.

Auf dem detailreichen scharfen Bild sind die Zentralregionen von NGC 1316 und NGC 1317 offenbar mehr als 100.000 Lichtjahre voneinander getrennt. Die darin sichtbaren komplexen Staubbahnen lassen außerdem vermuten, dass NGC 1316 selbst das Ergebnis einer Verschmelzung von Galaxien in ferner Vergangenheit ist. NGC 1316 liegt am Rand des Fornax-Galaxienhaufens und ist als Fornax A bekannt. Sie ist eine der visuell hellsten Galaxien im Fornax-Haufen und eine der stärksten und größten Radioquellen, ihre Radioemission reicht sich weit über dieses Teleskopsichtfeld hinaus über mehrere Grad am Himmel.

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NGC 1316: Nach einer Galaxienkollision

In der Mitte ist die elliptische Galaxie NGC 1316. Sie ist von schalenförmigen Hüllen umgeben. Diese sind ein Hinweis auf eine enge Begegnung mit der kleineren Galaxie NGC 1317 darüber.

Bildcredit und Bildrechte: Damian Peach/SEN

Forschende werden zu Detektiven, wenn sie die Ursache überraschender Ansichten wie NGC 1316 suchen. Vermutlich ist NGC 1316 eine gewaltige elliptische Galaxie. Sie begann anscheinend vor etwa 100 Millionen Jahren, ihre kleinere Nachbarin zu verschlingen. Es ist die Spiralgalaxie NGC 1317 darüber.

Zu den Hinweisen zählen die dunklen Staubbahnen, die für eine Spiralgalaxie charakteristisch sind, sowie blasse Wirbel und Hüllen aus Sternen und Gas auf diesem detailreichen Weitwinkelbild. Eine Sache, die noch ungeklärt ist, sind die ungewöhnlich kleinen Kugelsternhaufen. Sie sind die zarten Punkte im Bild.

Die meisten elliptischen Galaxien haben mehr und hellere Kugelsternhaufen als NGC 1316. Doch die Kugelsternhaufen, die man hier sieht, sind zu alt, als dass sie bei der aktuellen Spiral-Kollision entstanden sein könnten. Eine Vermutung lautet, dass die Kugelsternhaufen von einer älteren Galaxie stammen, die sich NGC 1316 einverleibt hat.

NGC 1316 ist auch als Fornax A bekannt. Ein weiteres überraschendes Merkmal sind ihre riesigen Gaslappen, die in Radiowellen hell leuchten.

Aktuell: neue detailreiche Bilder von Ceres‘ hellem Fleck

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In den Armen von NGC 1097

Die Spiralgalaxie mitten im Bild hat einen sehr ausgeprägten Balken, von dem zwei markante Spiralarme ausgehen. Links unten ist eine kleine Galaxie. Vier kaum sichtbare Sternströme entspringen dem Zentrum der Galaxie, sie bilden ein X.

Bildcredit und Bildrechte: Steve Mazlin, Jack Harvey, Jose Joaquin Perez; SSRO-South am PROMPT/CTIO

Die Spiralgalaxie NGC 1097 leuchtet etwa 45 Millionen Lichtjahre entfernt am südlichen Himmel im chemischen Sternbild Fornax. Ihre blauen Spiralarme sind im farbigen Galaxienporträt von rosigen Sternbildungsregionen gesäumt. Sie winden sich scheinbar um eine kleine Begleitgalaxie links unter der Mitte. Diese ist etwa 40.000 Lichtjahre vom hellen Kern der Spirale entfernt.

Doch das ist nicht das einzige Besondere an NGC 1097. Die sehr detailreiche Aufnahme zeigt Hinweise auf zarte, rätselhafte Strahlen. Am leichtesten erkennt man einen, der neben den bläulichen Armen weit nach links reicht.

Vier blasse Strahlen entdeckte man auf Bildern von NGC 1097 im sichtbaren Licht. Sie bilden ein X, der Galaxienkern liegt in der Mitte. Doch vielleicht entspringen die Strahlen nicht dort. Sie könnten auch fossile Sternströme sein. Das sind Spuren, die beim Einfangen und Zerreißen einer viel kleineren Galaxie vor langer Zeit übrig sind.

NGC 1097 ist eine Seyfertgalaxie. Ihr Kern enthält auch ein sehr massereiches Schwarzes Loch.

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Hubble Ultra Deep Field 2014

Fast jeder Lichtfleck im Bild ist eine Galaxie. Das Bild zeigt Hubbles Blick ins fernste Universum, das Hubble Deep Field im Sternbild Chemischer Ofen (Fornax).

Bildcredit: NASA, ESA, H.Teplitz und M.Rafelski (IPAC/Caltech), A. Koekemoer (STScI), R. Windhorst (ASU), Z. Levay (STScI)

Wie bunte Bonbons füllen Galaxien das Hubble Ultra Deep Field 2014. Die schwächsten Galaxien sind 10 Milliarden Mal blasser als Sterne, die man mit bloßem Auge sieht. Sie befinden sich im Universum der extremen Vergangenheit, nur ein paar 100 Millionen Jahre nach dem Urknall.

Das Hubble Ultra Deep Field (HUDF) wurde durch Daten in Ultraviolettlicht wesentlich ergänzt. Das Bild ist eine aktualisierte Version von Hubbles berühmtem fernsten Blick ins südliche Sternbild Chemischer Ofen (Fornax). Nun ist das HUDF im ganzen Spektrum abgebildet, das für Hubbles Kameras verfügbar ist. Es reicht von Ultraviolett über sichtbares Licht bis hin zum nahen Infrarot.

Mit den Daten in Ultraviolett gibt es nun die wichtige Möglichkeit, Sternbildung in den Galaxien des Hubble Ultra Deep Field zu untersuchen, und zwar in einer Entfernung von 5-10 Milliarden Lichtjahren.

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Die Strahlen von NGC 1097

In der Mitte schwebt eine Balkenspiralgalaxie, der Balken in der Mitte leuchet gelblich mit rötlichen Staubbahnen, von diesem gehen zwei gekrümmte ausgeprägte blaue Spiralarme aus. Im Hintergrund sind wenige Sterne.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Pugh

Die rätselhafte Spiralgalaxie NGC 1097 glänzt etwa 45 Millionen Lichtjahre entfernt am Südhimmel im chemischen Sternbild Chemischer Ofen (Fornax). Ihre blauen Spiralarme sind auf diesem farbigen Galaxienporträt mit rötlichen Sternbildungsregionen marmoriert. Sie wickeln sich unten anscheinend um eine etwa 40.000 Lichtjahre vom lichtstarken Galaxienkern entfernte kleine Begleitgalaxie.

Das ist jedoch nicht das seltsamste Merkmal von NGC 1097. Die sehr detailreiche Aufnahme zeigt eine Andeutung zarter, rätselhafter Strahlen. Diese sind am leichtesten dort zu sehen, wo sie rechts unten weit über die bläulichen Arme hinauslaufen. Auf Bildern von NGC 1097 wurden im sichtbaren Licht vier blasse Strahlen entdeckt.

Die Strahlen zeichnen ein X über dem Kern der Galaxie. Sie beginnen aber vielleicht nicht dort. Stattdessen sind sie vielleicht fossile Sternströme. Das sind Spuren, die vom Einfangen und Auseinanderreißen einer viel kleineren Galaxie in der urzeitlichen Vergangenheit der großen Spirale übrig geblieben sind. NGC 1097 ist eine Seyfertgalaxie. Ihr Kern enthält ein sehr massereiches Schwarzes Loch.

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