Ein trüber Herbstmond

Über einer Ruine verlaufen viele Bilder des Vollmondes. Oben leuchtet er hell, zum Horizont hin taucht er teilweise in den Erdschatten ein.

Bildcredit und Bildrechte: Petr Horálek / Institut für Physik in Opava

Für die Bewohner der Nordhalbkugel war der Vollmond im September der Erntemond. Am 17./18. September trat die sonnenbeschienene Seite des Mondes in den Erdschatten ein und streifte bei einer partiellen Mondfinsternis nur knapp den Kernschatten der Erde, den dunklen, zentralen Schattenkegel des Planeten.

In den zweieinhalb Stunden vor der Morgendämmerung wurde eine auf einem Stativ befestigte Kamera verwendet, um diese Serie von Aufnahmen zu machen. Währenddessen ging der verfinsterte Erntemond hinter der Zipser Burg am dunstigen Morgenhimmel über der Ostslowakei unter.

Der in Festen, Geschichten und Liedern berühmte Erntemond ist die traditionelle Bezeichnung für den Vollmond, der der Herbst-Tagundnachtgleiche am nächsten ist. Der Überlieferung zufolge ist der Name treffend gewählt. Denn trotz der abnehmenden Tageslichtstunden, wenn sich die Vegetationsperiode dem Ende zuneigt, konnten die Bauern im Licht des Vollmonds, der von der Abenddämmerung bis zur Morgendämmerung scheint, den Arbeitstag verlängern und die Ernte einfahren.

Der Erntemond dieses Septembers ist auch als Supermond bekannt, ein Begriff, der sich zu einer traditionellen Bezeichnung für einen Vollmond nahe dem Perigäum entwickelt hat. Dabei durchläuft der Mond den Teil seiner elliptischen Bahn, der sich mit 363.300 km besonders nahe der Erde befindet, im Gegensatz zum Apogäum mit 405.500 km Abstand. Dadurch erscheint er eindrucksvoll groß am irdischen Himmel.

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Komet Olbers über Burg Kunietitz

Über der Burg Kunietitz in Tschechien leuchter der Komet Komet 13P/Olbers. Er breitet nach oben einen Staubschweif aus.

Bildcredit und Bildrechte: Petr Horálek / Institut für Physik in Opava

Der Komet 13P/Olbers besucht das innere Sonnensystem etwa alle 70 Jahre. Seinen letzten Periheldurchgang, also seine größte Annäherung an die Sonne, hatte er am 30. Juni 2024. Der Komet vom Typ Halley befindet sich nun auf dem Rückweg in Richtung zur fernen Oortschen Wolke.

Hier sehen wir ihn am nördlichen Sommerhimmel über der historischen Burg Kunietitz (Kunětická Hora) in der Tschechischen Republik. Das Bild ist ein Komposit aus von nachgeführten Langzeitbelichtungen des Kometen und des Sternhimmels und nicht nachgeführten Aufnahmen für die Landschaft im Vordergrund, die am 28. Juli aufgenommen wurden.

Der Komet zeigt neben einem breiten Staubschweif und einer helleren Koma auch einen langen Ionenschweif, der vom Sonnenwind verdrillt wurde. Der Komet befindet sich etwa 16 Lichtminuten von der Bur entfernt und steht vor schwachen Hintergrundsternen unterhalb des nördlichen Sternbilds der Großen Bärin (lat. Ursa Major).

Die Burg auf dem Hügel stammt aus dem 15. Jahrhundert, während Heinrich Olbers den nach ihm benannten Kometen im Jahr 1815 entdeckte. Der hier kurz nach Sonnenuntergang tief am nordwestlichen Himmel aufgenommene Komet bietet Himmelsbeobachter*innen auf der Erde zur Zeit einen lohnenden Anblick in Teleskopen und Ferngläsern. Der nächste Periheldurchgang des Kometen 13P/Olbers wird im Jahr 2094 stattfinden.

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Supermond über spanischem Castell

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Tomeu Mas

Beschreibung: Nein, diese Festung wurde nicht mit angeheftetem Mond gebaut. Für diese spektakuläre Aneinanderreihung waren sorgfältige Planung und ein bisschen gutes Wetter nötig. Hier ist der letzte Supermond von 2016 von letzter Woche abgebildet, als er genau hinter einem der Türme von Castell de Bellver auf der spanischen Baleareninsel Palma de Mallorca aufging.

Der Supermond war der letzte Vollmond 2016 und ist manchen als Eichenmond bekannt. Castell de Bellver wurde Anfang des 14. Jh. gebaut und diente zahlreichen Königen und Königinnen als Wohnstätte – und gelegentlich als Gefängnis. Der Mond entstand vor ungefähr 4,5 Milliarden Jahren, vermutlich durch eine große Kollision der Erde mit einem marsgroßen Himmelskörper.

Der nächste Supermond, bei dem der Mond ein bisschen größer und heller als sonst erscheint, tritt am 3. Dezember 2017 auf und wird nicht nur hinter Burgen zu beobachten sein, sondern auf der ganzen Welt.

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Venus und Merkur bei Sonnenuntergang

Durch eine Öffnung der Ruine der Burg Szarvaskő in Ungarn sieht man die Planeten Merkur und Venus im Abendrot. Die Konjunktion fand in der Dämmerung statt.

Bildcredit und Bildrechte: Tamas Ladanyi (TWAN)

Die Planeten Venus und Merkur sind am Himmel niemals weit von der Sonne entfernt, weil ihre Bahnen innerhalb der Erdbahn verlaufen. Diese Woche habt ihr vielleicht kurz nach Sonnenuntergang beide nahe beisammen am westlichen Horizont gesehen. Es war eine enge Konjunktion heller Himmelslichter in der Dämmerung.

Diese Himmelsansicht entstand am 13. Jänner am frühen Abend. Das Paar ist von der Ruine der Burg Szarvaskő im Nordwesten von Ungarn gerahmt. Über der Silhouette des markanten vulkanischen Hügels am Horizont ist die viel hellere Venus nur etwa zwei Vollmonbreiten vom Merkur entfernt.

Am Freitag sehen Frühaufsteher auf der Erde mit etwas Glück wieder eine enge Konjunktion. Dann begegnet Saturn in der Dämmerung im Südosten dem alten Sichelmond.

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Leoniden über dem Torre de la Guaita

Ein historischer Turm mit Zinnen ist von Strichspuren umgeben, am sternklaren Himmel blitzen Meteore auf. Der Torre de la Guaita ist ein Beobachtungsturm im spanischen Girona. Er stammt aus dem 12. Jahrhundert.

Bildcredit und Bildrechte: Juan Carlos Casado (TWAN)

1999 war der Meteorstrom der Leoniden eindrucksvoll stark. In Europa war bei der Meteorrate ein klar eingegrenzter Höhepunkt zu beobachten. Er trat in den frühen Morgenstunden des 18. November um 0210 UTC ein. Die Anzahl an Meteoren stieg auf 1000 pro Stunde. Es ist das Minimum, um ihn als echten Meteorsturm zu bezeichnen. Zu anderen Zeiten und an anderen Orten auf der Welt meldeten Beobachter oft beachtliche Zahlen zwischen 30 und 100 Meteoren pro Stunde.

Dieses Bild wurde kurz vor der Spitze des Leonidenhöhepunktes 20 Minuten belichtet. Mindestens fünf Meteore der Leoniden blitzen hoch über dem Torre de la Guaita auf. Der Beobachtungsturm im spanischen Girona stammt aus dem 12. Jahrhundert.

In den nächsten Nächten erreicht der Meteorstrom der Leoniden den Höhepunkt des Jahres 2014. Dieses Jahr streut der Sichelmond zwar nicht allzu viel störendes Himmelslicht. Doch die Erde zieht voraussichtlich durch einen ruhigeren Teilchenstrom des Kometen Tempel-Tuttle als 1999. Das führt an dunklen Orten zu vielleicht 15 sichtbaren Meteoren pro Stunde.

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Komet Lovejoy und die Ruine von Schloss Mörby

Durch eine Öffnung in der Ruine des schwedischen Schlosses Mörby sieht man den Kometen Lovejoy mit grüner Koma und langem Schweif.

Bildcredit und Bildrechte: P-M Hedén (Clear Skies, TWAN)

Der neue Komet ist ziemlich fotogen. Der Komet Lovejoy wurde erst vor drei Monaten entdeckt. Letzte Woche wurde er in Schweden durch die Ruine des historischen Schlosses Mörby hindurch fotografiert. Er präsentierte eine grün leuchtende Koma und nachziehende Schweife, die mehrere Grad lang waren.

Die letzten Wochen waren eine ungewöhnlich aktive Zeit für Kometenbeobachtende. Gleichzeitig waren vier Kometen mit Fernglas sichtbar: ISON, Lovejoy, Encke und LINEAR. Komet C/2013 R1 (Lovejoy) ist gerade an dunklen Orten mit bloßem Auge sichtbar. Nächsten Dienstag sorgt der Neumond für wenig Streulicht. Daher sind die nächsten Tage eine gute Gelegenheit, um Komet Lovejoy zu sehen. Er erreicht dann seine größte Helligkeit.

In zweieinhalb Wochen erreicht Komet Lovejoy das Perihel, das ist der sonnennächste Punkt seiner Bahn. Er ist dann näher bei der Sonne als bei der Erde.

Neues von ISON: Sichtungen von Sonnenbeobachtungs-Raumsonden

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Perseïd über Schloss Albrechtsberg

Über dem mittelalterlichen Schloss Albrechtsberg an der Pielach hinter den Silhouetten von Bäumen zischt ein Meteor über den nächtlichen Himmel.

Bildcredit und Bildrechte: Sebastian Voltmer

Das mittelalterliche Schloss Albrechtsberg steht am nördlichen Ufer der Pielach in der Nähe der österreichischen Stadt Melk. Es ist hier von Bäumen gerahmt und steht unter den Sternbildern des nördlichen Sommers. Die Himmelsansicht zeigt den klaren Nachthimmel vom 12. August 2012 mit Blick nach Westen. Am Himmel leuchten die Sternbilder Wassermann, Adler und der blasse, kompakte Delfin rechts über der Mitte.

Über den Schlossmauern blitzt ein heller Meteor auf. Er gehörte zum jährlichen Meteorstrom der Perseïden, daher zeigt seine Spur rückwärts zum heroischen Sternbild Perseus. Es stand in den frühen Morgenstunden hoch über dem Horizont.

Die Perseïden treten mit etwa 60 Kilometern pro Sekunde in die Atmosphäre ein. Es sind eingefangene Staubkörner aus dem Schweif des Kometen Swift-Tuttle. Dieses Jahr erreichen die Perseïden nächstes Wochenende den Nachthimmel.

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Selbstporträt zur Sonnwende bei Sonnenuntergang

Über dem Tyrrhenischen Meer bei Santa Severa geht die Sonne unter. Rechts am Horizont steht die Silhouette einer Burg. Davor ist eine Figur erkennbar, die von einem Lichtschein umgeben ist. Es ist der Fotograf.

Bildcredit und Bildrechte: Danilo Pivato

Heute um 05:04 Weltzeit erreichte die Sonne zur Sonnenwende bei ihrer jährlichen Reise am Himmel des Planeten Erde die nördlichste Deklination. Die Sonnenwende im Juni markiert den astronomischen Beginn des Sommers auf der Nordhalbkugel und des Winters im Süden. Im Norden bringt sie den längsten Tag. Das ist der längste Zeitraum zwischen Sonnenaufgang und -untergang.

Dieses Kompositbild zeigt den Pfad der Sonne am Ende des Juni-Sonnwendtages 2012, als sie auf dem farbenprächtigen, klaren Himmel den westlichen Horizont erreicht. Die Szenerie blickt vom italienischen Santa Severa nach Nordwesten zur Küste des Tyrrhenischen Meeres. Die kleine Figur auf der zeitlich gut geplanten Bildfolge ist der Fotograf. Er fotografierte sich vor einer Wand einer mittelalterlichen Burg.

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