Wolkige Nacht in der Atacama

Rechts und links ziehen Sturmwolken schleifenförmige Gebilde am Himmel über der chilenischen Atacamawüste. Dazwischen steigt die Milchstraße schräg auf. Rechts unten leuchtet die Große Magellansche Wolke. Über orangefarbenen Stadtlichtern rechts unten strahlt der helle Stern Kanopus.

Bildcredit und Bildrechte: Yuri Beletsky (Las-Campanas-Observatorium, Carnegie Institution)

Manchmal gelangen Sturmwolken in die chilenische Atacamawüste. Sie ist als trockenster Ort der Erde bekannt. Das Panoramabild zeigt Sturmwolken, die letzten Monat zur Winterzeit über den Nachthimmel fegten. Dazwischen treiben kosmische Wolken, die den ortsansässigen astronomischen Bewohnern lieber waren.

Dazu zählen dunkle Staubwolken. Sie sind als Silhouetten vor den dicht gedrängten Sternfeldern und Nebeln der zentralen Milchstraße zu sehen. Rechts unter der Mitte ist die Große Magellansche Wolke. Stadtlichter erhellen rechts den Horizont, sie sind etwa 200 Kilometer entfernt. Der gleißende Stern Kanopus strahlt darüber am wolkigen Himmel.

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Luftleuchten, Gegenschein und Milchstraße

Grünliches Luftleuchten überzieht den Himmel über dem Las-Campanas-Observatorium in der chilenischen Atacamawüste. Rechts steigt die Milchstraße über den Magellan-Teleskopen auf, links stehen die Kuppeln des OGLE-Projekts und des du Pont-Teleskops.

Bildcredit und Bildrechte: Yuri Beletsky (Las-Campanas-Observatorium, Carnegie Institution)

So weit das Auge blickte, war die Nacht in der südlichen chilenischen Atacamawüste dunkel. Am 11. April entstand dieses Mosaik am Las-Campanas-Observatorium um die örtliche Mitternachtsstunde. Es wurde aus 3 Minuten belichteten Aufnahmen erstellt. Doch das Ergebnis zeigte ein grünliches, ungewöhnlich intensives Nachthimmellicht in der Atmosphäre, das dünne Wolken überzog.

Das Phänomen unterscheidet sich von Polarlichtern. Deren Energie stammt von Zusammenstößen mit geladenen Teilchen. Polarlichter sind in hohen Breiten zu beobachten. Das Nachthimmellicht entsteht jedoch durch Chemolumineszenz. Es ist eine chemische Reaktion, und sie ist rund um den Globus zu beobachten. Extreme Ultraviolettstrahlung von der Sonne liefert die Energie dafür.

Ähnlich wie bei Polarlichtern stammt der grünliche Farbton des Luftleuchtens aus einer Höhe von etwa 100 Kilometern. Das Grün stammt von den Emissionen angeregter Sauerstoffatome.

Auch der Gegenschein war in dieser Nacht zu sehen. Es ist die zarte, bläuliche Wolke rechts neben der Bildmitte. Der Gegenschein ist Sonnenlicht, das vom Staub in der ekliptischen Ebene reflektiert wird. Ganz rechts strömt die Milchstraße scheinbar aus einem Berggipfel, wo sich die Magellan-Teleskope befinden. Links seht ihr die Kuppeln des OGLE-Projekts und des du Pont-Teleskops.

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La-Silla-Strichspuren im Norden und Süden

Hinter einem Radiotelesiop, in dem sich der Vordergund spiegelt, der hinter der Kamera liegt, und einer Teleskopkuppel zienen Sterne ihre Strichspuren am Nachthimmel.

Bildcredit und Bildrechte: Alexandre Santerne (Laboratoire d’Astrophysique de Marseille / Observatoire de Haute Provence)

Wenn ihr eine Kamera auf einem Stativ fixiert, könnt ihr die anmutigen Spuren der Sterne fotografieren, während sich der Planet Erde um seine Achse dreht. Wenn das Stativ am La-Silla-Observatorium in der chilenischen Atacamawüste steht, sehen Sternspuren ungefähr so aus wie hier.

Das Bild wurde in der Nacht vom 24. Januar etwa vier Stunden belichtet. Es ist ein Komposit aus 250 Ein-Minuten-Aufnahmen, die nacheinander mit Blick nach Norden fotografiert wurden. Der Himmelsnordpol in der Mitte der Strichspuren steht bei dieser Perspektive auf der Südhalbkugel knapp unter dem Horizont.

Die polierte Antennenschüssel des Swedish-ESO Submillimeter Telescope mit einem Durchmesser von 15 Metern wurde inzwischen stillgelegt. Sie steht im Vordergrund und reflektiert die Strichspuren der Sterne im Süden. Die gekrümmten Bögen der Sterne, die um den Himmelssüdpol ziehen, stehen in der gewölbten Schüssel unter dem südlichen Horizont auf dem Kopf. Rechts neben der Schüssel steht die Kuppel des 3,6-Meter-Teleskops mit dem HARPS-Spektrografen, der nach Planeten sucht.

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