QR-Codes: Nicht für menschliche Augen

Im Bild ist ein QR-Code abgebildet, der nur von elektronischen Geräten gelesen werden kann.

Image Credit: Kaywa QR Code Generator (kostenlos)

Diese Kommunikation ist nicht für menschliche Augen gedacht. Auch nicht für die Augen Außerirdischer. Sie dient dazu, mit eurem Smartphone zu kommunizieren. Kameras in Smartphones können diesen Quick-Response-Code (QR-Code) fotografieren. Weitere Programme oder Apps finden heraus, was er bedeutet. Manchmal führt der entschlüsselte Code zu einer Webadresse. Dann fragt euer Smartphone, ob ihr diese Adresse besuchen möchtet, um mehr zu erfahren.

QR-Codes sind quasi zweidimensionale Strichcodes. Sie können in jede Richtung eingelesen werden und tolerieren mehrere Arten von Fehlern. Diese Codes dienen oft als Verbindung zwischen Gegenständen oder Orten und Informationen im Internet darüber. QR-Codes tauchen daher immer öfter an unerwarteten Stellen auf. Jeder kann einen QR-Code über kostenlose OnlineDienste herstellen, ausdrucken und an einem Objekt befestigen.

QR-Codes sind zwar nicht für die Kommunikation mit Außerirdischen gedacht. Doch sie enthalten einige Merkmale berühmter Versuche zur Kontaktaufnahme mit Aliens. Findet ihr mit eurem Smartphone heraus, was dieser QR-Code bedeutet?

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Asteroiden in der Nähe der Erde

Die Grafik zeigt links die neuen Abschätzungen von NEOWISE zur Häufigkeit mittelgroßer Asteroiden, rechts ist die alte Abschätzung aufgrund von Beobachtungen im sichtbaren Licht. In der Mitte ist die Sonne schematisch dargestellt, die Bahnen der inneren Planeten sind dünne weiße Linien, die Planeten selbst sind grüne Punkte, und die Asteroiden werden als rote Punkte schematisch dargestellt.

Illustrationscredit: NASA, JPL-Caltech, WISE

Diese Illustration zeigt Sonne und Planeten im inneren Sonnensystem. Jeder rote Punkt stellt einen Asteroiden dar. Die Himmelskörper sind nicht im korrekten Maßstab abgebildet,

Neue Ergebnisse von NEOWISE sind links zu sehen. NEOWISE ist der Teil der Mission WISE, der im Infrarotlicht nach Asteroiden sucht. Die neuen Ergebnisse links werden mit früheren Abschätzungen verglichen, was die Häufigkeit mittelgroßer oder größerer erdnaher Asteroiden aus Durchmusterungen in sichtbarem Licht betrifft.

Die gute Nachricht ist, dass es laut den neuen Abschätzungen aus den NEOWISE-Beobachtungen um 40 Prozent weniger erdnahe Asteroiden gibt, die größer als 100 Meter sind, als die Suche im sichtbaren Licht vermuten ließ. Die Ergebnisse von NEOWISE basieren auf Infrarotabbildungen. Sie sind auch genauer.

Gleich große Asteroiden, die von der Sonne aufgeheizt werden, strahlen die gleiche Menge an Infrarotlicht ab. Sie können aber sehr unterschiedliche Mengen an sichtbarem Sonnenlicht reflektieren, je nachdem, wie stark ihre Oberfläche reflektiert und wie hoch ihr Oberflächenalbedo ist. Dieser Effekt kann Durchmusterungen beeinflussen, die auf optischen Beobachtungen basieren.

Die Ergebnisse von NEOWISE reduzieren die geschätzte Anzahl der mittelgroßen erdnahen Asteroiden von etwa 35.000 auf 19.500. Doch der Großteil der Asteroiden ist immer noch unentdeckt.

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Kepler-16b: Ein Planet mit zwei Sonnen

Credit für das Illustrations-Video: NASA, JPL-Caltech, T. Pyle; Danksagung: djxatlanta

Beschreibung: Wenn man lange genug wach bleibt, sieht man, wie beide Sonnen untergehen. Vielleicht ist das ein Sprichwort von Lebewesen, die in der Atmosphäre von Kepler 16b schweben. Der Planet Kepler 16b wurde kürzlich vom Satelliten Kepler im Weltraum entdeckt.

Dieses animierte Video zeigt, wie das Planetensystem aussehen könnte, wenn man es von einem Raumschiff aus sieht. Mehrfachsternsysteme kommen zwar relativ häufig vor. Dieses ist jedoch das erste uns bekannte, das einen Planeten besitzt. Weil sich unsere Erde in der Umlaufebene beider Sterne und des Planeten befindet, bedeckt von uns aus gesehen jeder Körper die anderen zu verschiedenen Zeiten. Dabei sind messbare Lichtabfälle zu beobachten.

Die regelmäßigen Bedeckungen erlauben bei Kepler 16b die genaueste Massen- und Radiusbestimmung, die je bei einem Planeten außerhalb unseres Sonnensystems möglich war. Einen Planeten wie Saturn in einer Umlaufbahn wie der Venus zu finden – also sehr nahe an einem Doppelstern – war eine Überraschung und wird sicherlich noch untersucht.

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An der Quelle des Goldes

Von oben ragt ein dunkler Himmelskörper mit goldfarbenen Schlieren ins Bild, darunter ist ein kleinerer Körper mit einer blauen und weißen Korona.

Bildcredit: Dana Berry, NASA

Woher stammt das Gold in eurem Schmuck? Niemand weiß das genau. Im Sonnensystem gibt es anscheinend mehr Gold, als im frühen Universum, in den Sternen und sogar bei typischen Supernovaexplosionen entstanden sein kann.

Kürzlich schlugen Forschende eine neue Quelle vor. Sie vermuten, neutronenreiche schwere Elemente wie Gold könnten am leichtesten bei seltenen neutronenreichen Explosionen entstehen. Ein Beispiel ist die Kollisionen von Neutronensternen.

Dieses Bild ist eine künstlerische Illustration. Zwei Neutronensterne kommen einander auf spiralförmigen Bahnen näher. Kurz darauf kollidieren sie. Kollisionen von Neutronensternen wurden auch als Ursprung der kurzen Gammablitze vorgeschlagen. Vielleicht besitzt ihr also schon ein Andenken an eine der mächtigsten Explosionen im Universum!

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TrES-2b: Dunkler Planet

Die Illustration zeigt einen dunklen Planeten mit roten, teils weißen Streifen. Vor dem Planeten und links davon sind Monde zu sehen, hinter dem Planeten ist ein riesiger Stern.

Bildcredit: David A. Aguilar (CfA), TrES, Kepler, NASA

Beschreibung: Warum ist dieser Planet so dunkel? Der Planet TrES-2b reflektiert weniger als ein Prozent des Lichts, das ihn erreicht. Er ist somit dunkler als jeder bekannte Planet oder Mond. Er ist sogar dunkler als Kohle.

Der jupitergroße Planet TrES-2b kreist extrem nahe um einen sonnenähnlichen Stern, der 750 Lichtjahre entfernt ist. Er wurde 2006 mit dem mittelgroßen 10-Zentimeter-Teleskop des Trans-Atlantic Exoplanet Survey (TrES) aufgrund leichter Verfinsterungen entdeckt. Die seltsame Dunkelheit der fremden Welt wurde erst kürzlich durch Beobachtungen des Satelliten Kepler in der Erdumlaufbahn erkannt. Sie lässt auf ein geringes Rückstrahlvermögen schließen.

Oben ist eine Illustration des Planeten zu sehen, die von einem Künstler stammt. Auch mögliche Monde sind zu sehen, für die es aber derzeit keine Anzeichen gibt. Warum TrES-2b so dunkel ist, ist nicht bekannt und wird intensiv untersucht.

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Lewins Aufgabe: 360-Grad-Strichspuren

Über der Burg Liechtenstein im niederösterreichischen Maria Enzersdorf ziehen Sterne konzentrische, kreisförmige Strichspuren.

Bildcredit und Bildrechte: Peter Wienerroither (U. Wien)

Beschreibung: Vielleicht seid ihr unter den Ersten, die je ein echtes Einzelbild wie dieses aufnehmen. Die 360-Grad-Strichspuren am Himmel auf diesem Bild aus Maria Enzersdorf bei Wien in Österreich entstanden durch einen digitalen Trick. Strichspuren, die über Wien beobachtet werden, erreichen niemals 360 Grad, weil irgendwann während der Aufnahme die Sonne aufgeht und das Bild überstrahlt.

Beliebig lange Strichspuren treten auf, weil sich der Himmel scheinbar um uns dreht, während die Erde um ihre Achse rotiert. Diese tägliche Bewegung der Gestirne führt zu hübschen konzentrischen Bögen, welche die Sterne bei langen Belichtungszeiten ziehen. In der Mitte dieses digital gestreckten Bildes liegt der Himmelsnordpol. Er ist leicht erkennbar, weil der Punkt am Himmel in der Mitte dieser Strichspuren liegt. Der Stern Polaris ist allgemein als Polarstern bekannt und zog den sehr kurzen, hellen Bogen beim Himmelsnordpol.

Walter Lewin bat APOD, eine Aufgabe für Astrofotografinnen* anzukündigen: Macht eine Einzelaufnahme des klaren Nachthimmels mit 360-Grad-Strichspuren. Natürlich ist so ein Bild nur in der Nähe der Pole unseres Planeten möglich, weil nur dort eine Nacht länger als 24 Stunden dauern kann.

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Der Kilometersand des Lichts

Auf dem Armaturenbrett eines Fahrzeugs ist der Meilenstand 186.282 zu lesen, dieser wurde in einem Einschub vergrößert. Durch die Windschutzscheibe sieht man die Milchstraße.

Komposit: Bildcredit und -rechte: Dennis L. Mammana (TWAN)

Beschreibung: Wenn ihr in einer sternklaren Nacht auf einer dunklen Straße fahrt, solltet ihr ab und zu den Kilometerstand prüfen. Anfang des Monats tat das der reisende Astronom Dennis Mammana und wurde mit dem bemerkenswerten Stand von 186.282 Meilen überrascht. So viele Meilen legt Licht in einer Sekunde zurück. Wenn ihr Kilometer bevorzugt, wäre die Zahl, die ihr seht, 299.792.

Mammana überlegte, dass er für Fahrten mit seinem altmodischen Sportfahrzeug aus dem Jahr 1998 zu zahllosen Sternwarten, Beobachtungstreffen und nächtlichen Fototerminen mehr als 13 Jahre brauchte, um diese Entfernung zurückzulegen. Sein nächster interessanter Kilometerstand wäre wohl die Entfernung zum Mond.

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Supernova-Sonate

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Titelbild: Keplers Supernovaüberrest: Chandra (Röntgenstrahlen) / Hubble (optisch) / Spitzer (IR); Credit: Alex H. Parker (Univ. Victoria), Melissa L. Graham (Univ. California, Santa Barbara / LCOGT)

Beschreibung: Für eine Sonate für Supernovae muss man erst einmal die Supernovae finden. Dafür nützten die Komponisten* Alex Parker und Melissa Graham Daten aus dem Durchmusterungs-Archiv des Canada France Hawaii Telescope (CFHT) von vier Himmelsausschnitten, die von April 2003 bis August 2006 detailreich fotografiert wurden, und wählten 241 Supernovae vom Typ Ia.

Für Kosmologen* sind diese thermonuklearen Explosionen, bei denen weiße Zwergsterne zerstört werden, sehr interessant. Jede Supernova spielt eine Note, deren Lautstärke durch die Entfernung der Supernova definiert wurde. Schwache, weit entfernte Supernovae spielen leise Noten.

Die Tonhöhe jeder Note basiert auf einem Dehnungsfaktor, der sich danach richtet, wie schnell die Supernova im Vergleich zu einer Standardzeitspanne heller wird und wieder verblasst. Je höher der Dehnungsfaktor, desto höher die Note auf der oben gezeigten phrygisch-dominanten Tonleiter.

Natürlich wird jede Supernova-Note von einem Instrument gespielt. Supernovae in massereichen Galaxien werden von einem Kontrabass vorgetragen, die Noten von Supernovae in massearmen Galaxien werden auf einem Konzertflügel gespielt.

Klickt auf das Bild oder folgt diesen Link (Vimeo, YouTube), dann seht ihr eine Zeitfaffer-Animation der CFHT-Legacy-Survey-Daten, während ihr die Supernova-Sonate hört.

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