APOD ist heute 15 Jahre alt

Das Bild zeigt eine Kombination von Vermeers Astronomen und Geografen, überlagert von APOD-Bildern aus 15 Jahren.

Credit und Bildrechte: Entschuldigung an Vermeers Astronomen und Geografen; Bildpixelung: Rob Stevenson

Beschreibung: Heute ist Astronomy Picture of the Day 15 Jahre alt! APOD ist für manche eine Quelle der Beständigkeit im Netz und ist immer noch hier. In jedem der 15 Jahre wurden Bilder ausgewählt, Texte geschrieben und APOD-Webseiten bearbeitet. Hier seht ihr, wie der gelegentlich fleißige Robert Nemiroff (links) und der häufig ausdauernde Jerry Bonnell (rechts) ein weiteres Bild aus unserem Universum zeigen.

Dieses Bild ähnelt zwar dem launigen Vermeer-Komposit, das zu APODs fünftem Jahrestag gezeigt wurde, doch aufmerksame Beobachter merken, dass das Bild in dieses Jahr neu digital verpixelt wurde. Viele der mehr als 5000 APOD-Bilder, die seit dem Bestehen erschienen sind (zum Teil auch in deutscher Übersetzung) wurden verwendet. Findet ihr interessante APOD-Bilder?

Wieder einmal danken wir von APOD unseren Leserinnen und Lesern herzlich für euer anhaltendes Interesse, eure Unterstützung und die vielen freundlichen Mitteilungen.

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Schnitzeljagd in der sternklaren Nacht

Im Bild "Sternennacht" von Vincent v. Gogh sind zahlreiche Himmelsbilder versteckt.

Credit und Bildrechte: Originalgemälde: Vincent van Gogh; digitale Collage: Ronnie Warner

Beschreibung: Wusstet ihr, dass das Gemälde „Sternklare Nacht“ von van Gogh den Kometen Hale-Bopp zeigt? Hoffentlich nicht, denn das ist nicht der Fall. Doch er ist im Bild oben.

Das heute gezeigte Gemälde ist auf den ersten Blick eine digitale Reproduktion der originalen Sternennacht, doch bei genauem Hinsehen ist es eine moderne Interpretation, die nicht nur eines der berühmtesten Gemälde des zweiten Jahrtausends würdigt, sondern es ist auch eine Schnitzeljagd. Findet ihr im Bild einen Kometen, eine Spiralgalaxie, einen offenen Sternhaufen und einen Supernova-Überrest?

Zu einfach? Gut, dann sucht die Ringe der Supernova 1987A, den Nebel NGC 2392, den Krebsnebel, Thors Helm, die Wagenradgalaxie und den Ameisennebel. Immer noch zu einfach? Dann sucht alle weiteren versteckten Bilder, die hier nicht erwähnt wurden – und das sind mehrere. Der Urheber der Collage versteckte auch die Fotomontage vom 10. APOD-Jahrestag, zur Feier des morgigen 15. Jahrestags von APOD.

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Milchstraße über dem historischen Ghost Panel

Rechts ist eine ockerfarbene Felswand mit historischen Kunstwerken, links wölbt sich am Himmel die Milchstraße.

Credit und Bildrechte: Bret Webster

Beschreibung: Lange bevor Stonehenge gebaut oder die Schriftrollen vom Toten Meer geschrieben wurden, malten in Utah (USA) steinzeitliche Künstler lebensgroße Figuren an die Wände von Schluchten – doch warum? Niemand weiß das genau.

Die ganze figurale Tafel ist etwa 7000 Jahre alt und wird als Great Gallery bezeichnet. Sie befindet sich an den Wänden des Horseshoe Canyon im Canyonlands-Nationalpark. Die Menschen, die sie gemalt haben, jagten wahrscheinlich Mammuts. Die ungewöhnliche Unschärfe der größten Figur führte zu informellen Bezeichnung „Holy Ghost Panel“ dieses mauerartigen Abschnitts, doch die beabsichtigte Zuschreibung und die gesellschaftliche Bedeutung der Figuren ist unbekannt.

Das Bild wurde in einer klaren Nacht im März fotografiert. Die ältesten Objekte sind jedoch nicht die Piktogramme, sondern die Sterne unserer Galaxis weit im Hintergrund, von denen manche Milliarden Jahre alt sind.

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Gesichter des Mars

Vor einer Marslandschaft unten mit viel sehr dunklem Himmel darüber sind viele Zeichnungen des Planeten Mars spiralförmig angeordnet.

Danksagung: Serge Vieillard, Julien Vandermarlière (Credits und Bildrechte der Zeichnungen im Bild angegeben); Mars-Gelände-Kunst: Bret Little)

Beschreibung: Begeisterte Astro-Künstler, vom Experten bis zum Anfänger, der jüngste davon 10 Jahre alt, stellten ihre Arbeit für diese unterhaltsame Bildtafel zur Verfügung, die verschiedene Ansichten des Mars zeigt. Ihre Skizzen basieren auf Teleskopansichten des Roten Planeten aus diesem Jahr um die Opposition 2010 herum.

Im Teleskop bietet Mars während der Opposition die besten Ansichten, da er zu zu dieser Zeit der Erde am nächsten steht und zudem am Himmel gegenüber der Sonne. Die Skizzen sind zu einem spiralförmigen Muster angeordnet und so positioniert, dass sie die Rotation des Planeten zeigen. Es sind keine Kanäle zu sehen(!), aber riesige Oberflächenstrukturen, zum Beispiel die dunkle Syrtis Major, sind leicht erkennbar.

Die Ausrichtung des Planeten ist – wie so oft im Okular eines astronomischen Teleskops – auf den Kopf gestellt, sodass die nördliche Polkappe des Mars unten steht.

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Das geheimnisvolle Voynich-Manuskript

In der Mitte des Bildes ist ein Gesicht, eingerahmt von zwei mondsichelartigen Klammern. Rundherum angeordnet sind von innen nach außen ein sternartiges Gebilde, eine Anordnung von konzentrischen Spalten, in denen sich teils Sterne, teils Text befinden, und außen drei konzentrische Kreise, auf denen Text geschrieben ist. Oben sind vier Zeilen Text waagrecht angeordnet. Der Text ist jedoch nicht lesbar.

Credit: Yale-Universität; digitales Urheberrecht: B. E. Schaefer (LSU)

Beschreibung: Der historische Text hat keinen bekannten Titel, keinen bekannten Autor und ist in keiner bekannten Sprache geschrieben. Was steht darin, und warum enthält er soviele astronomische Illustrationen? Das rätselhafte Buch wurde einst von einem Kaiser gekauft, in einem Bibliotheksregal vergessen, für Tausende Dollar verkauft und später an Yale gestiftet. Der Band mit mehr als 200 Seiten wurde möglicherweise im 15. Jahrhundert geschrieben und ist derzeit als die Voynich-Handschrift bekannt, nachdem sie 1912 (wieder)entdeckt wurde. Oben ist eine Illustration aus dem Buch abgebildet, die in einem Zusammenhang mit der Sonne zu stehen scheint. Das Buch zeigt an einigen Stellen des Himmels fremdartige Sternbilder. Das Unvermögen neuzeitlicher astronomischer Geschichtforschender, den Ursprung dieser Sternbilder in Erfahrung zu bringen, verblasst vielleicht neben dem Unvermögen zeitgenössischer Codeentzifferer, den Text des Buches zu verstehen. Kann das vielseitige Gehirn vieler APOD-Lesender einen Fortschritt erzielen? Wenn ihr denkt, ihr könntet eine Idee beisteuern, nehmt bitte an einer neuen Online-Diskussion teil, statt eine E-Mail zu schicken. Das Buch selbst verbleibt in der Sammlung seltener Bücher in Yale unter der Katalognummer „MS 408“.

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„Sternennacht“ von Vincent van Gogh

Das Gemälde "Sternennacht" zeigt eine nächtliche Landschaft mit einem Baum im Vordergrund und einem Dorf mit einem lebhaften Himmel, auf dem Sterne und Mond leuchten.

Credit: Vincent van Gogh; Digitalbild mit freundlicher Genehmigung von Wikipedia

Beschreibung: Das Gemälde „Sternennacht“ ist eines der berühmtesten Piktogramme des Nachthimmels, die je geschaffen wurden. Die Szene wurde 1889 von Vincent van Gogh in Südfrankreich gemalt. Der wirbelnde Stil von „Sternennacht“ lässt vielen den Nachthimmel lebendig erscheinen. Obwohl van Gogh auf seinen Gemälden häufig reale Szenarien abbildete, gibt es keine klare Übereinkunft unter Kunsthistorikern, welche Sterne und Planeten auf „Sternennacht“ abgebildet sind. Der Stil von „Sternennacht“ ist der Post-Impressionismus, ein bekannter Malstil am Ende des 19. Jahrhunderts. Das Originalgemälde „Sternennacht“ hängt im US-amerikanischen Museum für Moderne Kunst in New York City.

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Kosmische Botschaft an nahe gelegene Sterne

Die Grafik zeigt einen Code, der mit einem Radioteleskop ins All gesendet wurde.

Credit und Bildrechte: Yuvan Dutil und Stephane Dumas

Könnten wir auf der Erde diese Botschaft übersetzen, wenn wir sie aus den Tiefen des Alls erhalten würden? Die Mitarbeiter des Cosmic-Call-Projekts verschickten dieses Bild als erste Seite einer längeren Nachricht. Die Nachricht wurde im Sommer 1999 mit einem Radioteleskop zu nahen Sternen gesendet. Eine weitere Nachricht folgte 2003.

Das Teleskop, das die Nachricht sandte, hat eine einzelne 70-Meter-Schüssel. Es steht in der Ukraine auf der Halbinsel Krim in der Nähe der Stadt Jewpatorija. Oben seht ihr diese erste Seite der Nachricht von Cosmic Call 1999. Sie enthält nur Zahlen und ist daher für Rätsellöser leichter zu decodieren als eine berühmtere Nachricht, die 1974 zum fernen Sternhaufen M13 geschickt wurde.

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Lyman-Alpha-Emitter

Links ist eine Abbildung eines gelblich verschwommenen Nebels, rechts eine Illustration: Au seiner waagrechten scheibenartigen Struktur treten nach oben und unten gelbe Auswürfe aus.

Credit: NASA / ESA, CXC, JPL-Caltech, STScI, NAOJ, J.E. Geach (Univ. Durham) et al.; Illustration: NASA/CXC/M.Weiss

Der linke Bildteil zeigt eine gewaltige Wolke aus Wasserstoff. Sie wird als Lyman-Alpha-Klecks bezeichnet und ist mehrere hunderttausend Lichtjahre groß. Im Bild wurden Daten kombiniert, die mit Teleskopen im All und auf der Erde gewonnen wurden, und zwar in Röntgenstrahlung, in sichtbarem Licht und in Infrarot. Die gigantische amöbenartige Struktur sah vor etwa 12 Milliarden Jahren so aus. Damals war das Universum ungefähr 2 Milliarden Jahre alt.

Lyman-Alpha-Emitter heißen so, weil sie starke Strahlung in der Lyman-Alpha-Emissionslinie von Wasserstoff emittieren. Normalerweise liegt die Lyman-Alpha-Emission im ultravioletten Bereich des Spektrums. Doch Lyman-Apha-Kleckse sind so weit entfernt, dass ihr Licht in sichtbare (längere) Wellenlängenbereiche rotverschoben ist.

Röntgendaten sind blau dargestellt. Sie zeigen die Anwesenheit eines sehr massereichen schwarzen Loches. Es wird im Zentrum einer aktiven Galaxie gespeist, die sich im Klumpen befindet. Die Illustration im rechten Bildfeld zeigt, dass Strahlung und Ausfluss der aktiven Galaxie vermutlich die Quelle sind, die den Wasserstoff im Klumpen aktiviert und aufheizt.

Lyman-Alpha-Kleckse zeigen vielleicht eine frühe Phase der Galaxienbildung, bei der die Aufheizung so groß war, dass sie ein weiteres rasches Anwachsen aktiver Galaxien und ihrer extrem massereichen schwarzen Löcher begrenzte.

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