Arp 272

Im Bild sind mehrere Galaxienkerne, die von teils verzerrten, blau leuchtenden Spiralarmen umgeben sind.

Credit: Hubble-Vermächtnisarchiv, ESA, NASA; Bearbeitung: Martin Pugh

Beschreibung: Auf diesem kosmischen Porträt kollidieren zwei große Galaxien mit verketteten Spiralarmen. Es entstand aus Bilddaten des Hubble-Vermächtnisarchivs. Die beiden Galaxien sind im Atlas ungewöhnlicher Galaxien des Astronomen Halton Arp als Arp 272 katalogisiert.

Die Galaxie unten in der Mitte ist auch als NGC 6050 bekannt, die rechte obere wird auch als IC 1179 bezeichnet. Die dritte Galaxie ist wahrscheinlich ebenfalls Mitglied des wechselwirkenden Systems. Sie befindet sich links über der größeren Spirale NGC 6050.

Die Galaxien sind ungefähr 450 Millionen Lichtjahre entfernt und befinden sich im Herkules-Galaxienhaufen. In dieser Entfernung ist das Bild mehr als 150.000 Lichtjahre breit. Das Szenario sieht zwar seltsam aus, doch inzwischen ist bekannt, dass Galaxienkollisionen und mögliche Verschmelzungen häufig vorkommen.

Arp 272 stellt ein Stadium in diesem unausweichlichen Prozess dar. Wir wissen sogar, dass sich die nahe Spiralgalaxie in Andromeda unserer Galaxis nähert. Arp 272 ist vielleicht ein Ausblick auf die Kollision von Andromeda und der Milchstraße in ferner Zukunft.

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Hickson 44 im Löwen

Im Bild sind mehrere Galaxien verteilt, die sich stark voneinander unterscheiden.

Bildcredit und Bildrechte: Stephen Leshin

Beschreibung: Bei der Suche nach Galaxien entdeckten der kanadische Astronom Paul Hickson und seine Kollegen etwa 100 kompakte Galaxiengruppen. Diese werden passenderweise als kompakte Hickson-Gruppe bezeichnet.

Die vier markanten Galaxien auf dieser Himmelslandschaft, die mit einem Teleskop fotografiert wurde, bilden so eine Gruppe. Sie heißt Hickson 44, ist etwa 100 Millionen Lichtjahre entfernt und befindet sich im Sternbild Löwe.

Die beiden Spiralgalaxien in der Mitte sind die s-förmige Galaxie NGC 3187 und NGC 3190. Letztere ist von der Kante sichtbar und besitzt markante gekrümmte Staubbahnen. Zusammen mit der hellen, elliptischen NGC 3193 rechts sind sie auch als Arp 316 bekannt. Die Spiralgalaxie links oben ist NGC 3185. Sie ist das 4. Mitglied der Hickson-Gruppe.

Viele Galaxien in Hickson-Gruppen zeigen Anzeichen von Verzerrung und verstärkter Sternbildung. Das sind Hinweise auf gravitatives Tauziehen, das auf einer kosmischen Zeitskala zur Verschmelzung der Galaxien führen kann. Der Verschmelzungsprozess gilt inzwischen als normaler Bestandteil der Entwicklung von Galaxien, auch bei unserer Milchstraße.

Zur Größenordnung: Wenn die Entfernungsschätzung von Hickson 44 stimmt, hat NGC 3190 einen Durchmesser von etwa 75.000 Lichtjahren.

APOD-Rückblick: kleine Galaxiengruppen
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Arp 78: Merkwürdige Galaxie im Widder

Die Galaxie in der Mitte hat eine Spiralform, doch nach links ist ein sehr mächtiger, markanter Spiralarm über die Galaxie hinausgezogen, der von blauen Sternhaufen gesäumt ist. Im Hintergrund sind Sterne und einige kleine Galaxien verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Stephen Leshin

Beschreibung: Die merkwürdige Spiralgalaxie Arp 78 liegt im eigenwilligen Sternbild Widder (Aries). Sie liegt etwa 100 Millionen Lichtjahre hinter den Sternen und Nebeln unserer Milchstraße. Das Inseluniversum ist auch als NGC 772 bekannt, hat einen Durchmesser von mehr als 100.000 Lichtjahren und besitzt auf diesem detailreichen kosmischen Porträt einen einzelnen, markanten äußeren Spiralarm.

Ihre hellste Begleitgalaxie, die kompakte NGC 770, befindet sich rechts über der größeren Spirale. Die unscharfe, elliptische Erscheinung von NGC 770 steht in einem Kontrast zu den gezackten Milchstraßensternen im Vordergrund mit den gleichen gelblichen Farbtönen.

Der große Spiralarm von Arp 78 ist von beeindruckenden Staubbahnen und ist von jungen blauen Sternhaufen gesäumt. Wahrscheinlich entstand er durch Gezeiten-Wechselwirkung. Zarte Ströme aus Materie verbinden Arp 78 scheinbar mit ihren nahen Begleitgalaxien.

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Die seltsamen Galaxien von Arp 273

Die zwei Galaxien im Bild besitzen sehr manieristische, ausgeprägte Spiralarme.

Credit: NASA, ESA und das Hubble-Vermächtnisteam (STScI / AURA)

Beschreibung: Die gezackten Sterne im Vordergrund dieses scharfen kosmischen Porträts liegen weit innerhalb unserer Milchstraße. Die beiden auffälligen Galaxien liegen außerhalb der Milchstraße, sie sind viel weiter als 300 Millionen Lichtjahre entfernt. Ihre Erscheinung ist durch Gezeitenkräfte verzerrt, da das Paar nahe Begegnungen vollführt.

Die Galaxien im Sternbild Andromeda sind als Arp 273 katalogisiert, aber auch als UGC 1810. Sie sehen seltsam aus, aber derzeit geht man davon aus, dass Galaxien, die miteinander wechselwirken, im Universum häufig vorkommen. Die nahe große Andromedagalaxie ist etwa zwei Millionen Lichtjahre entfernt und nähert sich der Milchstraße. Arp 273 könnte ein Gegenstück ihrer Begegnung in ferner Zukunft sein.

Wiederholte Begegnungen von Galaxien können auf einer kosmischen Zeitskala am Ende zur Verschmelzung zu einer einzigen Galaxie aus Sternen führen. Von uns aus gesehen liegen die hellen Kerne der Galaxien von Arp 273 nur wenig mehr als 100.000 Lichtjahre auseinander. Diese atemberaubende Ansicht wurde zur Feier des 21. Jahrestag des Weltraumteleskops Hubble im Orbit veröffentlicht.

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Schalengalaxien in den Fischen (Pisces)

Im Bild sind wenige zarte Sterne verteilt, ein paar größere und viele kleine Galaxien sowie zwei hellere Sterne mit Beugungsspitzen.

Bildcredit und Bildrechte: Stephen Leshin

Beschreibung: Diese farbige kosmische Himmelslandschaft zeigt ein seltsames Galaxiensystem, es ist als Arp 227 katalogisiert und etwa 100 Millionen Lichtjahre entfernt. Arp 227 befindet sich im Sternbild Fische (Pisces) und besteht aus den beiden markanten Galaxien links, der merkwürdigen Schalengalaxie NGC 474 und ihrer blauen spiralarmigen Nachbarin NGC 470.

Die blassen, weiten Bögen oder Schalen von NGC 474 könnten durch eine gravitative Wechselwirkung mit der Nachbarin NGC 470 entstanden sein. Alternativ sind die Schalen vielleicht durch Verschmelzung mit einer kleineren Galaxie entstanden. Die Verschmelzung rief möglicherweise einen Effekt hervor, der Wellen auf der Oberfläche eines Teiches ähnelt.

NGC 467, die große Galaxie rechts im Bild, scheint ebenfalls von zarten Schalen umgeben zu sein. Das ist ein Hinweis auf ein weiteres wechselwirkendes Galaxiensystem. Viele Galaxien sind im Hintergrund verteilt, im Vordergrund befinden sich gezackte Sterne in unserer Milchstraße. Das Sichtfeld ist am Himmel 25 Bogenminuten breit, das ist etwa 1/2 Grad oder ein Vollmonddurchmesser.

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M81 und Arps Bogen

Umgeben von bunt gemischten Sternen schwebt die Spiralgalaxie M81 in der Bildmitte, sie hat besonders schön ausgeprägte bläuliche Spiralarme und einen hellgelben Kern.

Bildcredit und -rechte: R Jay GaBany; Mitarbeit: A. Sollima (IAC),
A. Gil de Paz (U. Complutense Madrid) D. Martínez-Delgado (IAC, MPIA), J.J. Gallego-Laborda (Fosca Nit Obs.), T. Hallas (Hallas Obs.)

Beschreibung: Die große, schöne Spiralgalaxie M81 ist eine der hellsten Galaxien am Himmel des Planeten Erde. Sie ist 11,8 Millionen Lichtjahre entfernt und ähnlich groß wie die Milchstraße. Man findet sie im nördlichen Sternbild Großer Bär (Ursa Major).

Dieses detailreiche Bild der Region zeigt Details im hellen, gelben Kern, aber auch zartere Strukturen in den prachtvollen blauen Spiralarmen der Galaxie und den weitläufigen Staubbahnen und eine ausgedehnte, gebogene Struktur, die als Arps Bogen bekannt ist, sie verläuft rechts über die Galaxienscheibe.

Arps Bogen wurde in den 1960er-Jahren untersucht und für einen Gezeitenschweif gehalten, also für Materie, die durch gravitative Wechselwirkung mit ihrer Nachbargalaxie M82 aus M81 herausgezogen wurde. Doch jüngere Untersuchungen zeigen, dass ein Großteil von Arps Bogen wahrscheinlich in unserer eigenen Galaxis liegt.

Die Farben des Bogens im sichtbaren und infraroten Licht entsprechen den Farben der weitverbreiteten Staubwolken und den relativ wenig erforschten galaktischen Ranken, die nur wenige hundert Lichtjahre über der Ebene der Milchstraße schweben.

Die Sterne der Milchstraße und die Wolken liegen im Vordergrund dieser interessanten Ansicht. Der Zwergbegleiter von M81, Holmberg IX, ist links über der großen Spiralgalaxie zu sehen. Am Himmel ist dieses Bild etwa 0,5 Grad breit, das entspricht etwa die Größe des Vollmondes.

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Arp 188 und der Gezeitenschweif der Kaulquappe

Links unten leuchtet das Zentrum einer Galaxie, die dreidimensional von Sternschleifen umwickelt ist. Ein Schweif aus Sternen ist nach rechts oben herausgezogen.

Credit: H. Ford (JHU), M. Clampin (STScI), G. Hartig (STScI), G. Illingworth (UCO/Lick), ACS-Wissenschaftsteam, ESA, NASA

Beschreibung: Warum hat diese Galaxie einen so langen Schweif? Diese Aussicht wurde mit der Advanced Camera for Surveys (ACS) des Weltraumteleskops Hubble aufgenommen. Hier bilden ferne Galaxie eine dramatische Kulisse für die zerrissene Spiralgalaxie Arp 188, die Kaulquappengalaxie. Die kosmische Kaulquappe ist etwa 420 Millionen Lichtjahre entfernt und befindet sich im nördlichen Sternbild Drache. Ihr auffälliger Schweif ist etwa 280.000 Lichtjahre lang und enthält massereiche blaue Sternhaufen.

Einer Geschichte zufolge zog eine kompaktere, eindringende Galaxie vor Arp 188 vorbei – in dieser Ansicht von links nach rechts – und wurde durch den Einfluss ihrer Gravitation um die Kaulquappe herum nach hinten geschleudert. Bei der engen Begegnung zogen die Gezeitenkräfte Sterne, Gas und Staub aus der Spiralgalaxie heraus. So entstand der eindrucksvolle Schweif.

Die eindringende Galaxie liegt schätzungsweise 300.000 Lichtjahre hinter der Kaulquappe. Sie ist links unten hinter den Spiralarmen der Vordergrundgalaxie zu sehen. Wie ihr irdischer Namensvetter wird wahrscheinlich auch die Kaulquappengalaxie ihren Schweif verlieren, wenn sie älter wird, und die Sternhaufen des Schweifes werden kleinere Begleiter der großen Spiralgalaxie bilden.

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Arp 286: Trio in Virgo

Im Bild sind zwei größere Galaxien, rechts eine "stehende", schräg sichtbare Spiralgalaxie, in der Mitte eine längliche Spiralgalaxie mit herausgezogenen Armen und rechts unten eine kleine, blasse, blaue Spiralgalaie. Rechts sind zwei hellere Sterne, einer blau, einer orangefarben. Im Hintergrund sind Sterne verteilt.

Credit und Bildrechte: Stephen Leshin

Beschreibung: Diese Szenerie ist eine interessante Teleskopkomposition in gelb und blau. Sie zeigt ein Trio miteinander wechselwirkender Galaxien im Sternbild Jungfrau (Virgo), das fast 90 Millionen Lichtjahre entfernt ist. Links mimen zwei gezackte Vordergrundsterne in der Milchstraße die Farbtöne des Galaxientrios, eine Erinnerung daran, dass Sterne in unserer Galaxis jenen in den fernen Inseluniversen ähnlich sind.

NGC 5566 (rechts) leuchtet überwiegend gelb mit ausladenden Spiralarmen und Staubbahnen. Sie ist riesig und hat einen Durchmesser von etwa 150.000 Lichtjahren. Knapp darunter liegt die kleine blaue NGC 5569. Die dritte Galaxie, NGC 5560 nahe der Mitte, ist mehrfärbig und offensichtlich durch ihre Wechselwirkung mit NGC 5566 gestreckt und verzerrt.

Das Galaxientrio ist in Halton Arps Atlas of Peculiar Galaxies aus dem Jahr 1966 als Arp 286 vermerkt. Solche kosmischen Wechselwirkungen wurden inzwischen als häufiger Abschnitt in der Entwicklung von Galaxien erkannt.

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