Manhattanhenge: Ein Sonnenuntergang in New York City

Die Sonne geht genau am Ende einer Häuserschlucht in Manhattan unter. Vorne fahren Autos, die Straße ist von Wolkenkratzern gesäumt, der Himmel blau und klar. Ein Klick auf das Bild zeigt das unverzerrte Bild.

Bildcredit und Bildrechte: Neil deGrasse Tyson (AMNH)

Nächsten Samstag sieht man in New York bei schönem Wetter am rechten Ort, wie sich die Stadt bei Sonnenuntergang in ein modernes Stonehenge verwandelt. Die Straßen von Manhattan werden dann eindrucksvoll von Sonnenlicht geflutet, wenn die Sonne genau am westlichen Ende jeder Straße untergeht.

Normalerweise verschwindet der Sonnenuntergang hinter den riesigen Gebäuden in den gitterförmig angeordneten Straßen des größten Bezirks von New York City. Dieser Effekt macht Manhattan zu einer Art modernem Stonehenge, obwohl es etwa 30 Grad nordöstlich ausgerichtet ist. Wäre das Straßennetz von Manhattan perfekt ost-west-gerichtet, würde man den heutigen Effekt zum Frühlings– und Herbst-Äquinoktium sehen – am 21. März und 21. September. Das sind die einzigen Tage, an denen die Sonne genau in Ost-West-Richtung auf- und untergeht.

Dieses Bild wurde oben waagrecht gestreckt. Die Sonne geht von der Park Avenue aus gesehen in der 34. Straße unter. Keine Bange, wenn der Sonnenuntergang am Samstag hinter Wolken versteckt ist. Es passiert jedes Jahr Ende Mai und Mitte Juli. Wichtig ist, dass ihr dabei niemals direkt in die Sonne blickt!

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Mittagsanalemma über Aserbaidschan

Das Kugelpanorama zeigt den Hafen von Baku in Aserbaidschan. Am blauen wolkenlosen Himmel zeichnet die Sonne die 8-förmige Schleife eines Analemmas.

Bildcredit und Bildrechte: Tunç Tezel (TWAN)

Steht die Sonne immer zu Mittag am höchsten? Nein. An Orten, die weit nördlich oder südlich des Äquators liegen, steht die Sonne zum Beispiel niemals direkt im Zenit. Andererseits gibt es immer einen Ort auf der Erde, wo die Sonne gerade zu Mittag im Zenit steht. Zur Tag- und Nachtgleiche liegt dieser Ort am Äquator.

Wenn man das Problem umkehrt und den Ort sucht, wo genau die Sonne zu Mittag steht, wartet man einfach bis zur Tagesmitte, richtet eine Kamera exakt nach oben und drückt ab. Wenn ihr das oft genug macht, merkt ihr, dass die Sonne im Lauf der Tage am Himmel langsam eine Achterschleife zieht. Oben seht ihr so ein Mittagsanalemma. Es ist eine Serie aus Bildern, die im Lauf eines Jahres immer exakt zu Mittag fotografiert wurden.

Das Fischaugenbild entstand großteils 2012. Es zeigt am Rand Gebäude und Bäume in Baku, der Hauptstadt von Aserbaidschan.

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Erde zum Äquinoktium

Die ganze Vorderseite der Erde ist beleuchtet. Das Bild stammt von einem Satelliten im geosynchronen Orbit. Nur wenn die Sonne hinter dem Satelliten Elektro-L seitlich auf die Rotationsachse scheint, erreicht ihr Licht beide Pole.

Bildcredit: Roscosmos / NTSOMZ / zelenyikot.livejournal.com – mit freundlicher Genehmigung von: Igor Tirsky, Vitaliy Egorov

Der geosynchrone Orbit liegt 36.000 Kilometer über dem Äquator. Dort fotografiert der russische Meteorologie-Satellit Elektro-L alle 30 Minuten ein hoch aufgelöstes Bild unseres Planeten. Doch nur zweimal im Jahr, zum Äquinoktium, entsteht so ein Bild. Es zeigt eine ganze Halbkugel im Sonnenlicht.

Zur Tag- und Nachtgleiche ist die Rotationsachse der Erde nicht zur Sonne oder von ihr weg geneigt, sodass die Sonnenbeleuchtung beide Pole des Planeten erreicht. Dieses Elektro-L-Bild entstand am 22. September. Auf der Nordhalbkugel fand das Herbst-Äquinoktium statt.

Einen Augenblick stand die Sonne an diesem Tag hinter geostationären Satelliten. Ein verräterischer Schimmer aus reflektiertem Sonnenlicht kreuzt den Äquator an dem Ort des Planeten, über dem der Satellit und die Sonne standen (animierte GIF-Datei – 5 MB).

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Äquinoktium: Die Sonne von Sonnenwende zu Sonnenwende

Das Bild zeigt einen kreisrunden lilafarbenen Himmel, der oben abgeschnitten ist, am Rand des Kreises verläuft der Horizont. Übereinander verlaufen drei Bögen, auf denen die Sonne abgebildet ist - jede Stunde wurde ein Bild fotografiert. Der oberste Bogen wurde zur Sommersonnenwende abgelichtet, der untere zur Wintersonnenwende, dazwischen verläuft der Bogen des Äquinoktiums.

Bildcredit und Bildrechte: Tunç Tezel (TWAN)

Gestern war Äquinoktium. Um dieses Datum herum sind Tag und Nacht etwa gleich lang. Heute und jeden weiteren Tag bis zum nächsten Äquinoktium sind auf der Nordhalbkugel der Erde die Nächte länger als der Tag. Auf der Südhalbkugel sind die Tage länger als die Nacht.

Ein Äquinoktium findet genau zwischen zwei Sonnenwenden statt. Zur Sonnenwende ist der Unterschied zwischen Tag und Nacht am größten. Das Kompositbild entstand aus Fotos, bei denen die Sonne im Abstand von je einer Stunde über der türkischen Stadt Bursa an Schlüsseltagen fotografiert wurde: zur Sonnenwende, zum Äquinoktium und wieder zur Sonnenwende.

Das untere Sonnenband wurde während der Wintersonnenwende im Dezember 2007 fotografiert. Damals stieg die Sonne am Himmel weder sehr hoch, noch blieb sie lange über dem Horizont. Der Mangel an Sonnenlicht verursachte den Winter.

Das obere Sonnenband entstand zur Sommersonnenwende im Juni 2008. Damals stieg die Sonne am Himmel am höchsten und blieb viel länger als 12 Stunden über dem Horizont. Durch den Überfluss an Sonne entstand der Sommer.

Das mittlere Band wurde im März 2008 um die Frühlings-Tag- und Nachtgleiche fotografiert. Es ist das gleiche Sonnenband, das Erdlinge gestern zum Äquinoktium beobachten konnten.

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Österreichisches Analemma

Über steirischen Weinbergen mit einem Klapotetz und einem Gebirge im Hintergrund wölbt sich am klaren blauen Himmel eine 8-förmige Schleife, die aus Einzelbildern der Sonne in leicht unregelmäßigen Abständen geformt wird.

Bildcredit und Bildrechte: Robert Pölzl

Heute kreuzt die Sonne um 14:49 Universalzeit den Himmelsäquator und wandert nach Süden. Dieses astronomische Ereignis heißt Äquinoktium (gleiche Nacht). Es markiert auf der Nordhalbkugel den ersten Herbsttag und im Süden den Beginn des Frühlings.

Wenn die Sonne am Himmelsäquator steht, erleben Erdbewohner fast genau 12 Stunden Tageslicht und 12 Stunden Dunkelheit. Betrachtet zur Feier des Tages dieses sorgfältig erstellte Bild vom Süden Österreichs. Es zeigt die jährliche Reise der Sonne am Himmel.

Die Szenerie entstand aus Bildern, die immer zur gleichen Zeit am selben Ort fotografiert wurden. Sie dokumentieren die Positionen der Sonne an Tagen zwischen dem 29. September 2011 und dem 9. September 2012. Die Sonnenbilder folgen einer Kurve, die sich etwa in der Mitte überschneidet. Die Kurve ist als Anelemma bekannt.

Die beiden Äquinoktien des vergangenen Jahres entsprechen der Mitte (nicht dem Kreuzungspunkt) der Kurve. Die Sommer- und Winter-Sonnenwende sind am oberen und am unteren Ende.

Manche meinen, es wäre eine gute Idee, der Bergstraße links zu folgen, vorbei an den Weingärten am Weg, um im nahen Ort Kitzeck mit einem Glas Wein auf die Tag- und Nachtgleiche anzustoßen. Neben dem Straßenrand steht ein windmühlenähnliches Klapotetz, das traditionellerweise in dieser Weinregionen Vögel verscheuchen soll.

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Septemberpolarlicht

Über der Silhouette einer einzelnen Kiefer laufen Polarlichtstrahlen zusammen. Oben stehen die Sternbilder Kassiopeia und rechts der Kleine Wagen. Links unten ist der helle Stern Atair.

Bildcredit und Bildrechte: Fredrick Broms (Northern Lights Photography)

Morgen erreichen wir das September-Äquinoktium. Die Sonne kreuzt den Himmelsäquator Richtung Süden. Das Ereignis markiert den astronomischen Beginn des Frühlings auf der Südhalbkugel, im Norden beginnt der Herbst.

Der Zusammenhang ist zwar rätselhaft, doch mit der Tag- und Nachtgleiche nehmen im Norden geomagnetische Stürme zu. Wenn also die Nächte länger werden, beginnt mit dem Äquinoktium auch eine gute Zeit für Polarlichter.

Am 20. September wurden diese farbigen Nordlichter an der Küste vor der nordnorwegischen Stadt Tromsø mit Weitwinkelobjektiv fotografiert. Die Polarlichtstrahlen leuchten in einer Höhe von etwa 100 Kilometern. Sie verlaufen parallel, doch wegen der Perspektive laufen sie im Fluchtpunkt hinter der Silhouette einer Kiefer zusammen.

Die zauberhafte nördliche Nacht war sternenklar. Rechts über der Baumkrone steht der Polarstern,. Links ist der gelbliche Riesenstern Shedar (Alpha Cassiopiae) und rechts Kochab (Beta Ursae Minoris). Der helle Altair leuchtet links unten hinter dem grünlichen Polarlichtschleier.

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Sonnenaufgangsanalemma (mit kleinem Extra)

Über dem Kaspischen Meer verläuft im Osten der obere Teil eines Analemmas bei Sonnenaufgang. Auf einem Sonnenbild ganz oben ist ein kleiner Punkt. Es ist der Planet Venus während des Venustransits am 6. Juni.

Bildcredit und Bildrechte: Tunç Tezel (TWAN)

Ein Analemma ist eine 8er-Schleife, sie entsteht, wenn man ein Erdenjahr lang täglich die Position der Sonne zur gleichen Zeit markiert. Hier markieren 17 Einzelbilder die Analemmakurve. Alle Bilder wurden um 0231 UT an Tagen zwischen dem 2. April und dem 16. September fotografiert. Der Blick reicht von der Promenade der Hafenstadt Baku in Aserbaidschan Richtung Osten. Dort geht die Sonne über dem Kaspischen Meer auf.

Die Daten der horizontnächsten Punkte der Sonne umfassen etwa den Zeitraum zwischen den Äquinoktien am 20. März 2012 und dem 22. September. Die nördliche Sommersonnenwende am 20. Juni liegt am linken oberen Ende der 8er-Schleife. Dort erreichte die Sonne ihre nördlichste Deklination.

Dieses Jahr enthielt ein kleines Extra, es ist die Aufnahme vom 6. Juni. Der leicht verstärkte kleine Punkt auf der hellen Sonne beim oberen Bildrand ist der Planet Venus. Er wurde bei einem seltenen Transit für dieses gut geplante Sonnenaufgangs-Analemma fotografiert.

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Eine Sonnenuhr zeigt die Sonnenwende

Das seltsam geformte Metallgebilde im Bild ist eine Sonnenuhr. Nur zu Sonnenwende schreibt die Sonne durch die Lücken das Wort SOLSTICE, und nur bei Tag- und Nachtgleiche das Wort EQUINOXE.

Bildcredit und Bildrechte: Jean-Marc Mari

Wie spät ist es? Wenn Tag und Uhrzeit stimmen, schreibt diese Sonnenuhr: SOLSTICE. Nur dann steht die Sonne so, dass Sonnenlicht durch die Öffnungen strömt und der Begriff für den längsten und den kürzesten Tag des Jahres zu lesen ist. Das passierte letzte Woche und es geschieht zweimal im Jahr.

Die Sonnenuhr wurde 1980 von Jean Salins konstruiert und befindet sich an der Hochschule für Bergbau (Ecole Supérieure des Mines de Paris). Diese befindet sich in Sophia Antipolis in Valbonne im Südosten Frankreichs. An zwei anderen Tagen des Jahres können Neugierige sehen, wie diese Sonnenuhr ein weiteres Wort projiziert: EQUINOXE.

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