Saturn von oben

Saturn ist von schräg oben zu sehen, die Ringe füllen von links nach rechts die ganze Bildbreite. Am Pol des goldbraun beleuchteten Planeten ist eine sechseckige Wolkenstruktur.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, Space Science Institute

Dieses Bild von Saturn hätte man auf der Erde nicht fotografieren können. Kein Bild, das auf der Erde fotografiert wurde, könnte einen Blick auf Saturns Nachtseite und seinen Schatten auf den Saturnringen zeigen. Die Erde ist der Sonne viel näher als Saturn, daher ist von der Erde aus nur die Tagseite des Ringplaneten sichtbar.

Die Raumsonde Cassini kreist derzeit um Saturn. Das Bildmosaik wurde zu Beginn des Jahres von der Raumsonde aufgenommen. Danach filmte sie ein 44-Stunden-Video des sich drehenden Planeten. Die schönen Saturnringe sind ganz ausgebreitet. Man sieht Details der Wolken und das Sechseck um den Nordpol.

Die Mission Cassini hat ihr letztes Jahr erreicht. Nächsten September taucht die Raumsonde bei einem geplanten Manöver in Saturns Atmosphäre.

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Riesiger Strahlenblitz über China

Hinter einer Gruppe an Leuten mit Teleskopen ist der Himmel über einer Wolke am Horizont sternklar. Aus der Wolke schießt ein Strahlenblitz hinauf, der unten hell leuchtet, nach oben hin in Purpur und später Rot übergeht und sich nach oben hin büschelartig auffächert.

Bildcredit und Bildcredit: Phebe Pan

Das ist kein Meteor. Als diese Leute den Meteorstrom der Perseïden beobachteten, geschah etwas Unerwartetes: Ein riesiger Strahlenblitz brach aus einer nahen Wolke hervor. Das Ereignis war blitzschnell wieder vorbei – in weniger als einer Sekunde. Zum Glück wurde es aber von einer bereits aktiven Digitalkamera fotografiert.

Riesige Strahlen sind eine seltene Blitzart. Sie wurden erst vor wenigen Jahren formal anerkannt. Dieses hoch aufgelöste Farbbild entstand in der Nähe des Shikengkong-Gipfels in China. Es ist eins der bisher besten Bilder von diesem ungewöhnlichen Phänomen. Das Ereignis wurde anscheinend auch von einem weiter entfernten Fotografen dokumentiert.

Der riesige Strahlenblitz beginnt irgendwo in einer nahen Gewitterwolke. Er verläuft aufwärts zur Ionosphäre der Erde. Die Natur der riesigen Strahlenblitze und ihre mögliche Verwandtschaft mit anderen Arten transienter Leuchterscheinungen (TLEs) wie blaue Strahlenblitzen und roten Kobolden werden weiterhin erforscht.

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Tutulemma: Sonnenfinsternis-Analemma

Über einem Strand ist der Himmel nur am Horizont dämmrig erhellt, der Himmel ist dunkel. Dort leuchtet die Korona der Sonne bei einer totalen Sonnenfinsternis. Nach oben und unten verläuft die 8-förmige Schleife eines Analemmas.

Bildcredit und Bildcredit: Cenk E. Tezel und Tunç Tezel (TWAN)

Wie ändert sich die Position der Sonne, wenn man jeden Tag zur selben Zeit hinausgeht und sie fotografiert? Mit viel Planung und Aufwand gelingt so eine Bildserie. Die Sonne folgt im Laufe des Jahres einer 8-förmigen Schleife. Sie wird als Analemma bezeichnet. Zur Wintersonnenwende auf der Nordhalbkugel der Erde erschien die Sonne am unteren Analemma-Rand. Analemmae sehen auf unterschiedlichen Breiten jeweils anders aus, wie auch Analemmae, die zu verschiedenen Tageszeiten fotografiert werden.

Mit noch mehr Planung und Aufwand enthält die Serie ein Bild mit einer totalen Sonnenfinsternis. Oben seht ihr so ein Sonnenfinsternis-Analemma. Der Fotograf prägte dafür das Wort Tutulemma. Es basiert auf dem türkischen Begriff für Finsternis. Die Bildfolge für das Komposit wurde ab 2005 in der Türkei fotografiert. Das Hintergrundbild der Serie entstand bei der totalen Phase der Sonnenfinsternis am 29. März 2006 im türkischen Side. Bei der Totalität war rechts unten die Venus zu sehen.

Wenn auch ihr ein Tutulemma in den USA fotografieren möchtet, das mit der totalen Sonnenfinsternis nächsten August endet, solltet ihr jetzt beginnen.

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Das Universum färben

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Bildcredit: unbekannt

Beschreibung: Es ist sicher lustig, das Universum zu färben. Wenn Ihnen das Spaß macht, nehmen Sie vorläufig diese berühmte astronomische Illustration als Ersatz. Sie, Ihre Freunde, Eltern oder Kinder können es ausdrucken oder sogar digital ausmalen. Dabei interessiert Sie vielleicht, dass obwohl diese Illustration im Laufe der letzten 100 Jahre an vielen Stellen auftauchte, der tatsächliche Künstler unbekannt ist. Außerdem hat die Arbeit keinen anerkannten Namen – fällt Ihnen ein guter ein? Die Illustration erschien erstmals 1888 in einem Buch von Camille Flammarion und veranschaulicht meist, dass aktuelle Ansichten der Menschheit häufig durch neue Erkenntnisse ersetzt werden.

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In einem Daya-Bay-Antineutrinodetektor

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Bildcredit und Bildrechte: DOE, Berkeley LabRoy Kaltschmidt, Fotograf

Beschreibung: Warum gibt es im Universum mehr Materie als Antimaterie? Um diesen Aspekt der Teilchenphysik besser zu verstehen, starteten Energieministerien in China und in den USA das Daya-Bay-Neutrinoexperiment. Unter dickem Gestein beobachten etwa 50 Kilometer nordöstlich von Hongkong in China acht Daya-Bay-Detektoren Antineutrinos, die von sechs nahen Kernreaktoren ausgesandt werden. Hier ist zu sehen, wie eine Kamera in einen der Daya-Bay-Detektoren blickt und Photonensensoren abbildet, die das zarte Licht aufnehmen, das die Antineutrinos erzeugen, wenn sie mit Flüssigkeiten im Detektor wechselwirken. Erste Ergebnisse lassen auf einen unerwartet hohen Anteil einer Antineutrinoart schließen, die sich in andere verwandeln; wenn dieser Anteil bestätigt wird, könnte das bedeuten, dass es eine zuvor unentdeckte Neutrinoart gibt, was das Verständnis der Menschheit der grundlegenden Teilchenwechselwirkungen in den ersten Sekunden nach dem Ur knall beeinflussen würde.

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Merkurtransit in 3D

Im Bild sind zwei Abbildungen der Sonne, vor denen der Planet Merkur schwebt. Durch Schielen kann man die Bilder in Einklang bringen, dann sieht man die Anordnung dreidimensional.

Bildcredit und Bildrechte: Stefan Seip (TWAN)

Beschreibung: Am 9. Mai zog der innerste Planet Merkur vor der Sonne vorbei. Obwohl die Bilder das Ereignis in nur zwei Dimensionen festhalten, ist mit diesem Stereopaar ein interessanter dreidimensionaler Blickwinkel des Transits freisichtig möglich. Die Bilder wurden in einem zeitlichen Abstand von 23 Minuten fotografiert und gedreht, sodass Merkurs Position auf den beiden Bildern horizontal versetzt ist. So entstand durch die Bahnbewegung Merkurs eine übertriebene Parallaxe, die den Blick durch ein Fernglas simuliert. Zwischen den beiden Aufnahmen hatte die passenderweise als flott bezeichnete Bahngeschwindigkeit des Planeten von 47,4 Kilometern pro Sekunde diesen immerhin mehr als 65.000 Kilometer weiterbewegt. Das zuerst fotografierte linke Bild ist für das rechte Auge gedacht; wenn man schielt, sieht man Merkurs winzige Silhouette nach vorne gerückt. Probieren Sie es! Es hilft, wenn man den Text unter dem Bild in Deckung bringt.

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Julius Cäsar und Schalttage

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Bildcredit: Classical Numismatic Group, Inc., Wikimedia

Beschreibung: Der heutige 29. Februar ist ein Schalttag – ein relativ seltenes Ereignis. 46 v. Chr. schuf Julius Caesar ein Kalendersystem, das alle vier Jahre einen Schalttag hinzufügt. Caesar, hier dargestellt auf einer auf seinen Erlass hin geprägten Münze, folgte damit dem Rat des alexandrinischen Astronomen Sosigenes und kompensierte damit, dass ein Erdenjahr etwas länger als 365 Tage dauert. Heute würde man sagen, dass die Zeit, die die Erde für eine Umrundung der Sonne braucht, etwas länger ist als die Zeit, in der sich die Erde 365 Mal um ihre eigene Achse dreht (bezogen auf die Sonne – genau genommen dauert es zirka 365.24219 Rotationen). Würden Kalenderjahre 365 Tage dauern, dann würden sie alle vier Jahre um etwa einen Tag vom tatsächlichen Jahr abweichen. Eines Tages wäre der Juli (posthum nach Julius Caesar benannt) auf der Nordhalbkugel im Winter! Indem man alle vier Jahre ein Schaltjahr mit einem zusätzlichen Tag einführte, wich das Kalenderjahr viel weniger stark ab. Dieser julianische Kalender wurde bis ins Jahr 1582 verwendet, dann führte Papst Gregor XIII. eine weitere Detailanpassung ein, indem er verfügte, dass Schalttage nicht in Jahren auftreten, die mit „00“ enden, außer wenn sie durch 400 teilbar sind. Dieses gregorianische Kalendersystem ist heute weit verbreitet.

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Das maßstäbliche Sonnensystem


Bildcredit und Bildrechte: Wylie Overstreet und Alex Gorosh

Beschreibung: Möchten Sie ein maßstabsgetreues Modell des Sonnensystems? Eine 1,4 Zentimeter große blaue Murmel passt gut als Erdmodell. Da die Sonne 109 Erddurchmesser hat, könnte ein 1,5 Meter großer Ballon die Sonne darstellen. Doch die Entfernung zwischen Erde und Sonne von 150 Millionen Kilometern wäre im gleichen Maßstab etwas weniger als 180 Meter. Somit passt das ganze Projekt mitsamt den Bahnen der äußeren Planeten vielleicht nicht in den Hof. Eventuell finden Sie genug Platz in einem trockenen Seebett. Das Video zeigt eine inspirierende Reise durch das maßstabsgetreue Sonnensystem.

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