Hängebrücken-Solargrafie

Über einer Landschaft, aus der eine Hängebrücke hochragt, wölben sich türkisfarbene helle Spuren, die die Sonne im Laufe von sechs Monaten hinterlassen hat.

Credit und Bildrechte: Justin Quinnell

Beschreibung: Wenn jedes Bild eine Geschichte erzählt, erzählt dieses einen Roman. Die sechs Monate lange Belichtung komprimiert die Zeit vom 17. Dezember 2007 bis 21. Juni 2008 auf eine eizige Ansicht. Das bemerkenswerte Bild, als Solargrafie bezeichnet, wurde mit einer einfachen Lochkamera aufgenommen, die aus einer Getränkedose hergestellt wurde, in der ein Stück Fotopapier steckte. Im Vordergrund erhebt sich die Hängebrücke von Clifton über den Avon bei Bristol in England, darüber wölbt sich mit ihrem täglichen Auf- und Untergang die Sonne und zieht eine leuchtende Spur über den Himmel. Wolkendecken verursachen dunkle Lücken in den täglichen Sonnenspuren. Im Dezember sind die Sonnenspuren tiefer angesetzt und kurz, was der Zeit um die Wintersonnenwende auf der Nordhalbkugel entspricht. Sobald sich die Sommersonnenwende am 21. Juni hähert, werden sie länger und steigen höher in den Himmel.

Zur Originalseite

Ungewöhnliche Lichtsäulen über Lettland

Über einer nebeligen Stadt reichen über Lampen Lichtsäulen aufwärts.

Credit und Bildrechte: Aigar Truhin

Beschreibung: Was geschieht über dieser Stadt? Wenn man genau hinsieht, erkennt man, dass diese seltsamen Lichtsäulen über hellen Lampen zu sehen sind und wahrscheinlich fallende Eiskristalle an diesem Phänomen beteiligt sind, die diese Lichter reflektieren. Der Grund weshalb sich diese Säulen oben auffächern ist derzeit nicht bekannt – Lesende von APOD könnten das durch Teilnahme an einer Forumsdiskussion ergründen. Das obige und mehrere ähnliche Bilder wurden letzten Monat mit einer gewöhnlichen Digitalkamera in Sigulda in Lettland aufgenommen. Die Luft wurde als relativ kalt und voll kleiner Eiskristalle beschrieben, genau von der Art, die dafür bekannt ist, verschiedene beeindruckende, aber gut bekannte Himmelsphänomene wie Lichtsäulen, Sonnensäulen, Nebensonnen und Mondhalos zu erzeugen. Der kalte und schneereiche Winter dieses Jahres in einigen Teilen der Nordhalbkugel der Erde bietet Himmelsbeobachtenden neue und normalerweise unerwartete Möglichkeiten einige dieser ungewöhnlichen optischen atmosphärischen Erscheinungen selbst zu beobachten.

Zur Originalseite

Orion-Dämmerung über dem Nemrut

Hinter einer historischen Stätte mit gewaltigen Skulpturen leuchtet am Morgenhimmel in der Dämmerung das Sternbild Orion.

Credit und Bildrechte: Tunç Tezel (TWAN)

Was steht da vor Orion? Vierzig Kilometer nördlich von Kahta in der Türkei ragt der Berg Nemrut auf. Er ist mit Bruchstücken gewaltiger Statuen geschmückt, die vor mehr als 2000 Jahren geschaffen wurden. Die Steinskulpturen waren einst fast 10 Meter hoch. Sie stellten Löwen, Adler, verschiedene altertümliche Gottheiten dar, sowie König Antiochos I., der Kommagene von 86 v. Chr. bis 38 v. Chr. beherrschte.

Oben auf dem Hügel stehen die Ruinen der Körper mehrerer sitzender Figuren. Sie werden vom Mondlicht beleuchtet. In der Bildmitte befindet sich der Kopf des Zeus. Der Kopf des Königs ist der zweite beim Horizont.

Das Bild wurde vor drei Monaten aufgenommen. In der Ferne leuchtet das vertraute Sternbild Orion. Der rote Fleck unter dem Gürtel des Orion ist der Orionnebel, der helle Stern links neben Orion ist Sirius. Links kündigt der rote, heller werdende Horizont den Sonnenaufgang an.

Zur Originalseite

Mondaufgang am Lick-Observatorium

Hinter dem Lick-Observatorium auf einem Berg geht ein orangefarbenen Mond auf.

Credit und Bildrechte: Rick Baldridge

Beschreibung: Von einem gut gewählten Beobachtungsort aus ging bei Sonnenuntergang der prächtige Oktober-Vollmond hinter dem Mount Hamilton auf, östlich von San Jose in Kalifornien. Auf dieser hübschen Teleskopansicht befindet sich das historische Lick-Observatorium auf dem etwa 1300 Meter hohen Gipfel; das Observatorium und der aufgehende Mond teilen sich für einen Moment die warmen Farben des gefilterten Sonnenlichts. Natürlich können heute Abend jene, die mit einem klaren Himmel gesegnet sind, ebenfalls einen prächtigen Vollmond genießen. Tatsächlich erreicht der Vollmond von heute seine volle Phase um 16:37 UT während nur weniger Stunden des Perigäums, des uns nächstgelegenen Punktes auf seiner elliptischen Bahn. Die nahe Annäherung macht den Dezember-Vollmond zum größten des Jahres 2008, sogar wenn er hoch über dem Horizont steht.

Zur Originalseite

Apollo-15-Panorama und ein forschender Astronaut

Mondlandschaft mit Mondfahrzeug und dem Schatten eines Astronauten.

Credit: Besatzung Apollo 15, USGS, NASA

Beschreibung: Wie wäre es den Mond zu erforschen? Die Apollo-Missionen gaben Ende der 1960er- und Anfang der 1970er-Jahre der Menschheit genau diese Chance. Die Mission Apollo 15 war speziell dem besseren Verständnis der Mondoberfläche durch Erforschung der Berge, Täler, Maria und Hochländer gewidmet. Die Astronauten David Scott und James Irwin verbrachten fast drei Tage auf dem Mond, während Alfred Worden in der Kommandokapsel im Orbit blieb. Die Mission, welche am 26. Juli 1971 von der Erde startete, war die erste, bei der ein Mondrover eingesetzt wurde. Auf dem digital zusammengefügten Mosaik-Panorama, das oben abgebildet ist, untersucht David Scott einen Felsbrocken vor der Kuppe des Mons Hadley Delta. Der Schatten von James Irwin fällt nach rechts; wenn Sie weiter nach rechts scrollen, kommt gut beleuchtetes und facettenreiches Mondgelände zum Vorschein. Die Mission Apollo 15 brachte etwa 76 Kilogramm Mondgestein zur genauen Analyse zurück. Für die Zukunft planen die NASA und andere Raumfahrtagenturen die Forschung der Menschheit zum Mond, zum Mars und darüber hinaus fortzusetzen.

Zur Originalseite

Von Mondaufgang bis Sonnenuntergang

Das Bild ist ein sehr breites Panorama mit Blick über Lissabon, rechts geht die Sonne unter, links geht der Mond auf.

Credit und Bildrechte: Miguel Claro

Beschreibung: Auf diesem Panorama von Erde und Himmel, das am Donnerstag, dem 13. November aufgenommen wurde, erhebt sich der Vollmond weit links am östlichen Horizont. Natürlich geht dieser zu Sonnenuntergang auf, und an jenem Donnerstag wurde die untergehende Sonne weit rechts ebenfalls erfasst. Dazwischen wurden 17 Digitalbilder zusammengefügt, die den Süden entalang dem Horizont folgen und ein hübsches Zwielichtporträt des Zentrums von Lissabon in Portugal zeigen. Die stimmungsvolle Ansicht umfasst auch einen Teil der längsten Brücke Europas, die Vasco-da-Gama-Brücke unter dem aufgehenden Mond, und endet bei der Mündung des Flusses Tajo, wenn man nach Westen in Richtung des Sonnenuntergangs und des Atlantischen Ozeans blickt. Der Aussichtspunkt des Fotografen war das 28 Meter hohe Cristo-Rei-Monument am Südufer des Tajo am Fuß der anderen berühmten Brücke der Hafenstadt, der Ponte 25 de Abril.

Zur Originalseite

Ungewöhnliche Polarlichter über Saturns Nordpol

Der Bereich um den Nordpol des Saturn leuchtet rötlich aus dem dunklen Bild, darüber verlaufen hellblaue Wolken im Kreis. In den roten Wolken ist das Wolkensechseck erkennbar.

Credit: Cassini-VIMS-Team, JPL, ESA, NASA

Wie entstehen diese ungewöhnlichen Polarlichter auf Saturn? Niemand weiß es. Infrarot-Bilder der Roboter-Raumsonde Cassini von Saturns Nordpol zeigen Polarlichter. Sie unterscheiden sich von allen anderen, die je in unserem Sonnensystem beobachtet wurden. Die seltsamen Polarlichter leuchten auf diesem Bild blau, die darunter liegenden Wolken sind rot abgebildet.

Schon früher wurden ebenfalls fremdartige sechseckige Wolkenstrukturen aufgenommen. Sie sind unter dem Polarlicht in Rot zu sehen. Saturns Polarlichter können den ganzen Pol bedecken. Polarlichter auf der Erde oder auf Jupiter werden typischerweise von Magnetfeldern auf Ringe um die Magnetpole begrenzt.

Gewöhnlichere Polarlichtringe bei Saturn wurden schon früher abgebildet. Doch die kürzlich aufgenommenen seltsamen Polarlichter über Saturns Nordpol können ihre Erscheinung in nur wenigen Minuten deutlich ändern. Die großräumige veränderliche Beschaffenheit dieser Polarlichter lässt vermuten, dass geladene Teilchen von der Sonne in eine Art Magnetismus über Saturn gelangen. Das wurde nicht erwartet.

Zur Originalseite

Restauriert: Erstes Bild der Erde vom Mond

Rechts im Bild ist die Oberfläche des Mondes zu sehen, links ist die halb beleuchtete Erde.

Credit: NASA/LOIRP

Beschreibung: Oben zu sehen ist das erste Bild, das je vom Mond aus von der Erde gemacht wurde. Das Bild wurde 1966 vom Lunar Orbiter 1 aufgenommen und von damaligen Journalisten als das Bild des Jahrhunderts angekündigt. Es wurde etwa zwei Jahre vor der besser bekannten Farbaufnahme der Apollo 8-Crew aufgenommen. Jüngst erlaubte die moderne Technik die Wiederherstellung höher aufgelöster Bilder als je zuvor aus alten Datenquellen wie Bändern des Lunar Orbiters. Insbesondere die Rettung des obigen Bildes wurde von Nancy Evans als Teil des Wiederherstellungsprojektes von Bildern des Lunar Orbiters geleitet. Bilder wie das oben dargestellte haben mehr als nur ästhetischen Wert – ein Vergleich mit aktuellen hoch aufgelösten Bildern des Mondes erlaubt festzustellen, wie der Mond sich verändert hat.

Zur Originalseite