Der Sternatlas von Dunhuang

Auf ein braungraues Papier ist in groben Zügen eine Sternkarte gezeichnet und mit Kanji beschriftet.

Credit und Bildrechte: J.-M. Bonnet-Bidaud (CEA, Saclay), F. Praderie (Obs. Paris) S. Whitfield (British Library)

Beschreibung: Diese antike chinesische Karte des nördlichen Himmels des Planeten Erde ist ein Teil des Sternatlas von Dunhuang, einem der einducksvollsten Dokumente der Geschichte der Astronomie. Dieser älteste vollständige uns bekannte Sternatlas stammt aus der Zeit zwischen 649 und 684 und wurde 1907 in der Seidenstraßenstadt Dunhuang entdeckt. Eine aktuelle Analyse, bei welcher die Genauigkeit sowie die Projektion, die bei ihrer Erstellung zur Anwendung kam, untersucht wurde, kam zu dem Ergebnis, dass die Karte die Positionen von mehr als 1300 Sternen markiert und 257 chinesische Sterngruppen oder Asterismen darstellt. Die Sternpositionen in diesem von Hand gezeichneten Atlas sind auf wenige Grad genau. In diesem Beispiel, das die Region um den Nordpol zeigt, liegt der leicht erkennbare große Wagen, Teil des modernen Sternbildes Ursa Major, am unteren Rand der Karte. Weitere 12 Karten bilden Äquatorregionen in 30-Grad-Abschnitten ab und enthalten auch eine Gruppierung, die dem modernen Sternbild Orion ähnelt. Der Atlas ist anlässlich des Internationalen Jahres der Astronomie in der British Library in London ausgestellt.

Zur Originalseite

Speichen erscheinen wieder in Saturns Ringen

Der gezeigte Ausschnitt der fein gerillten Saturnringe ist von quer gestellten hellen Speichen überzogen.

Credit: Cassini-Bildgebungsteam, ISS, JPL, ESA, NASA

Beschreibung: Wie entstehen die geheimnisvollen Speichen in Saturns Ringen? Solche Speichen, wie sie auch im Bild als helle, geisterhafte Muster zu sehen sind, wurden erstmals von der Raumsonde Voyager entdeckt, als sie in den frühen 1980er Jahren an Saturn vorbeiraste. Ihre Existenz war überraschend. Seltsamerweise wurden die Speichen häufiger beobachtet, wenn Saturns Ringe eher mit der Kante zur Sonne weisen und kamen auf den frühen Bildern der Raumsonde Cassini, die derzeit Saturn umkreist, eindeutig nicht vor. Analysen der archivierten Voyager-Bilder führten zu dem Schluss, dass die kurzlebigen Speichen, die innerhalb weniger Stunden entstehen und wieder verschwinden können, aus elektrisch geladenen Schichten kleiner, staubkorngroßer Teilchen bestehen. Eine der Hypothesen für die Bildung der Speichen besagt, dass kleine Meteore die Ringe treffen, laut einer anderen schlagen Elektronenstrahlen aus Saturns Atmosphäre die Ringe hinaus. Während Saturn sich der Tag- und Nachtgleiche nähert, werden Sichtungen wie die oben abgebildete zunehmend häufiger, was Planetologen neue Bilder und Daten liefert, mit denen sie die ursprünglichen Thesen überprüfen können.

Zur Originalseite

Spirit trifft auf dem Mars auf weichen Untergrund

Spirit fotografiert die Spuren, die er hinterlassen hat. Auf der linken Seite ist eine tiefe Grube, die von einem Rad gegraben wurde.

Credit: Mars Exploration Rover Mission, JPL, NASA

Beschreibung: Wird Spirit sich aus dem weichen Marsboden befreien können? Der Roboter-Rover Spirit, der derzeit über den Mars rollt, geriet letzten Monat in unerwartet weichen Untergrund, während er den Roten Planeten erforschte. Es gibt Anlass zur Sorge, dass der Boden so weich ist, dass Spirit sich nicht selbst befreien kann, an Ort und Stelle bleiben und in Zukunft das untersuchen muss, was er von seiner aktuellen Postition aus nahe einer ungewöhnlichen Marslandschaft mit der Bezeichnung Home Plate erreichen kann. Auf diesem Bild scheint sich das Vorderrad vorwiegend weiter einzugraben, wenn es gedreht wird, während sich das Vorderrad auf der anderen Seite nicht mehr dreht und von dem fünf Jahre alten maschinellen Forscher weitergeschleift wird. In der Ferne füllen Steine und rostiger Schmutz die außerirdische Landschaft vor dem dahinter liegenden Husband Hill. Die NASA beobachtet die Situation weiterhin, Ingenieure und Wissenschaftler haben immer noch neue Ideen, wie man Spirits sechs Räder einsetzen könnte. Weit entfernt auf dem Mars setzt Spirits Zwilling Opportunity seine zwei Jahre lange Reise zum Endeavour-Krater fort.

Zur Originalseite

Apollo 12 und Surveyor: 3D-Ansicht

Das Bild wurde schräg fotografiert. Im Vordergrund steht ein Astronaut bei einer Raumsonde, im Hintergrund am Horizont steht das Landemodul. Mit rot-grünen Brillen wirkt das Bild dreidimensional.

Credit: Apollo 12, NASA; Stereobild von Patrick Vantuyne

Beschreibung: Nehmen Sie Ihre rot-blauen Brillen und betrachten Sie diese beeindruckende Stereoansicht von der Oberfläche des Mondes. Die 3D-Szenerie zeigt den Apollo 12-Astronauten Pete Conrad, wie er im November 1969 die Raumsonde Surveyor 3 besuchte. Das Bild wurde sorgfältig aus zwei Einzelbildern erstellt (AS12-48-7133, AS12-48-7134), die auf der Mondoberfläche aufgenommen wurden. Sie zeigen die Szene von zwei geringfügig verschiedenen Standpunkten, deren Abstand jenem menschlicher Augen nahekommt. Wenn man Bilder korrekt versetzt zusammenfügt, eines rot gefärbt und das andere blau-grün, entsteht der 3D-Effekt, wenn man rot-blaue Brillen verwendet, den roten Filter über dem linken Auge. Die Farbefilter bewirken, dass jedes Auge nur jenes Bild sieht, das dem korrekten Blickpunkt entspricht. Das hier gewählte Bildpaar erforderte außerdem eine leichte Verkippung um den Stereoeffekt zu optimieren. Wenn Sie schon diese Brillen tragen: es gibt weitere Internetseiten für Astronomie- und Weltraum-Stereobilder, darunter das Mars-Pathfinder-Archiv, eine 3D-Reise durch das Sonnensystem und einen Satz Stereobilder der Apollo-Mondmissionen des Stereo-Experimentators Patrick Vantyune.

Zur Originalseite

Mond und Morgenstern

Das Bild zeigt die Sichel der Venus rechts unten und fast bildfüllend die Sichel des Mondes, die aber so blass ist, dass man sie kaum sieht.

Credit und Bildrechte: David Cortner

Beschreibung: Am Mittwoch gingen Mond und Venus am frühen Morgenhimmel gemeinsam auf. Diese gut komponierte Himmelslandschaft stammt aus dem Rutherford College in North Carolina im Osten der USA. Sogar durch die Wolken hindurch waren beide als hübsche Sicheln zu sehen. Weit im Westen konnten Himmelsbeobachter in Nordamerika sehen, wie der Mond vor der Venus vorüberzog. Der helle Planet verschwand hinter der sonnenbeleuchteten Seite der Mondsichel und tauchte am dunklen Rand wieder auf, als die Morgendämmerung schon das Tageslicht ankündigte. Die schwächere Mondsichel war abnehmend, da sie sich der heutigen Neumondphase näherte. Die Sichelvenus nimmt nach Beginn ihrer Sichtberkeitsperiode als gleißender Morgenstern zu und wird in den kommenden Monaten breiter, während die Venus am Morgenhimmel höher steigt.

Zur Originalseite

Vorhersage der globalen Erwärmung

Die Grafik zeigt die Erdoberfläche schematisch und visualisiert die Temperatursteigerung.

Credit und Bildrechte: Robert A. Rohde, Global Warming Art

Beschreibung: Um wieviel wird sich die Oberfläche der Erde im Laufe des Lebens unserer Kinder erwärmen? Das weiß noch niemand. Betrachtet man die letzten 100 Millionen Jahre, so erleidet die Erde derzeit eine relativ kalte Periode, vielleicht vier Grad Celsius unter dem Durchschnitt. Für die letzten 100 Jahre liefern die Daten jedoch Hinweise, dass die durchschnittliche Temperatur auf der Erde um fast ein Grad Celsius gestiegen ist. Nur wenige bestreiten, dass derzeit eine globale Erwärmung stattfindet, und der Weltklimarat (IPCC) kam zu dem Schluss, dass wir Menschen eine eine Zunahme der Erwärmung hervorgerufen haben, die wahrscheinlich andauert. Ein künftiger Temperaturanstieg wie der auf der oben gezeigten Vorschaukarte könnte den Meeresspiegel ansteigen lassen, Niederschlagsmuster verändern und einen Großteil des Polareises schmelzen lassen. Das Ergebnis wird wahrscheinlich viele lokale Landwirtschaften und die globale Wirtschaft beeinträchtigen. Geo-Engineering-Projekte wie künstliche Wolkenbildung könnten die Menge an wärmendem Sonnenlicht, das die Erdoberfläche erreicht, reduzieren.

Zur Originalseite

Mittelalterliche Astronomie aus Stift Melk

Mittelalterliche Handschrift aus dem Stift Melk zeigt das Schema von Sonnen- und Mondfinsternissen. Beschreibung im Text.

Credit: Paul Beck (Univ. Wien), Georg Zotti (Vienna Inst. Arch. Science); Bildrechte: Stiftsbibliothek Melk, Frag. 229

Diese Manuskriptseite wurde durch einen Zufall entdeckt. Sie bietet einen grafischen Einblick in die Astronomie des Mittelalters vor der Renaissance und vor dem Einfluss von Nikolaus Kopernikus, Tycho Brahe, Johannes Kepler und Galileo.

Das faszinierende Blatt stammt aus einer Vorlesungsmitschrift über Astronomie. Es wurde von dem Mönch Magister Wolfgang de Styria noch vor dem Jahr 1490 im Stift Melk in Österreich gesammelt. Die oberen Bildfelder erklären die Geometrie für eine Mond- (links) und eine Sonnenfinsternis im geozentrischen ptolemäischen Weltbild. Das Diagramm links unten zeigt die ptolemäische Sicht des Sonnensystems. Mit der Grafik rechts unten kann man das Datum des Ostersonntags im Julianischen Kalender berechnen. Der Text rechts oben erklärt die Bewegung der Planeten im ptolemäischen Weltbild.

Die Manuskriptseite ist als Teil einer Spezialausstellung zum Internationalen Jahr der Astronomie im historischen Stift Melk ausgestellt.

Zur Originalseite

Schlammvulkane auf dem Mars?

In der linken Bildhälfte ragt eine runde Struktur hoch, die in der Mitte eine Art Krater besitzt, der wiederum einen Einschlagkrater besitzt. Das Bild ist hellblau gefärbt.

Credit: HiRISE, MRO, LPL (U. Arizona), NASA

Beschreibung: Ist dies ein Schlammvulkan auf dem Mars? Wenn ja, könnte er dann Marsmikroben hochfördern? Diese seltsame Möglichkeit wurde kürzlich vorgeschlagen und scheint zu einigen aktuellen Beobachtungen auf dem Mars zu passen. Einerseits sehen Hügel wie dieser eher wie Schlammvulkane auf der Erde aus als wie Lavavulkane oder Einschlagkrater auf dem Mars. Zum anderen hat die hier abgebildete Kuppe eine ungewöhnlich strukturierte Oberfläche, ähnlich wie gebrochenes Eis. Infrarotbider aus dem All lassen vermuten, dass Hügel wie dieser schneller auskühlen als Fels in der Umgebung, was zu einer getrockneten Schlammmischung passen würde. Die Hügel reflektieren auch Farben, die für eine Zusammensetzung sprechen, die sich in Anwesenheit von Wasser gebildet hat. Und schließlich wurden ungewöhnliche Gasschwaden unbekannten Ursprungs auf dem Mars gefunden, die Methan enthalten. Diese Gasschwaden könnten von Schlammvulkanen freigesetzt worden sein, wenn der zunächst warme Schlamm, der Methan produzierende Mikroben enthalten könnte, in einen zuvor unbeobachtbaren See unter der Oberfläche dringt. Ein Kandidat für einen Schlammvulkan mit einem Durchmesser von mehr als 100 Metern in den nördlichen Marsebenen ist oben abgebildet.

Zur Originalseite