Rutschung bei Hebes Chasma auf dem Mars

In einer Senke steht ein Berg, an dessen Vorderseite ein Teil abgebrochen ist. In der hufeisenförmigen Kerbe sammelt sich eine dunkle Flüssigkeit, die anscheinend aus einer dunklen Schicht weiter oben über einen Hang abfloss. Es ist nicht erkennbar, wohin das Abbruchmaterial verschwunden ist.

Bildcredit und Lizenz: ESA/DLR/FU Berlin (G. Neukum)

Was passierte in Hebes Chasma auf dem Mars? Die Senke Hebes Chasma liegt nördlich der gewaltigen Schlucht Valles Marineris. Sie ist nicht mit anderen Strukturen auf der Oberfläche verbunden. Daher ist unklar, wohin das Material verschwunden ist, das sich darin befunden hat. Mitten in Hebes Chasma steht der 5 km hohe Tafelberg Hebes Mensa. Ein Teil davon stürzte offenbar auf eine ungewöhnliche Art und Weise ein. Dieser Einsturz liefert vielleicht Hinweise.

Das Bild wurde von der robotischen Raumsonde Mars Express der ESA aufgenommen, die derzeit um den Mars kreist. Es zeigt genaue Details der Senke und eine ungewöhnliche, hufeisenförmige Vertiefung im Tafelberg. Anscheinend floss das Material des Tafelbergs auf den Grund der Senke, und eine mögliche dunkle Schicht sammelte sich wie Tinte auf einem abschüssigen Hang.

Eine Vermutung lautet, dass tiefere Schichten in Hebes Chasma aus salzigem Gestein bestehen. Das Salz könnte sich in einem geschmolzenen Eisgemisch auflösen, das durch Löcher in einen Grundwasserleiter unter der Oberfläche abfließt.

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NGC 2685: Die Helixgalaxie

Die Polarring-Galaxie NGC 2685 ist länglich, in der Mitte ist sie von einem Geflecht aus dunklem Staub umgeben, das wie ein Band oder ein Ring aussieht.

Bildcredit und Bildrechte: Stefan Thrun

Was ist mit dieser Galaxie los? NGC 2685 ist als Polarring-Galaxie bestätigt. Das ist ein seltener Galaxientyp. Bei diesem laufen Sterne, Gas und Staub in Ringen, die senkrecht zur Ebene einer flachen galaktischen Scheibe stehen.

Die ungewöhnliche Anordnung könnte zufällig entstanden sein. So hat vielleicht eine Scheibengalaxie Materie aus einer anderen Galaxie eingefangen. Dabei hätten sich die eingefangenen Reste in einem rotierenden Ring angeordnet. Die rotierende Helix-Struktur scheint bemerkenswert alt und stabil zu sein. Darauf deuten die beobachteten Eigenschaften von NGC 2685 hin.

In dieser scharfen Ansicht des eigenartigen Systems könnt ihr die seltsamen, senkrechten Ringe leicht erkennen. Sie ziehen zusammen mit anderen verzerrten äußeren Strukturen vor der galaktischen Scheibe vorbei. Die Galaxie ist auch unter der Katalogbezeichnung Arp 336 oder als Helixgalaxie bekannt. NGC 2685 hat einen Durchmesser von etwa 50.000 Lichtjahren. Sie befindet sich 40 Millionen Lichtjahre entfernt im Sternbild Großer Bär (Ursa Major).

Knobelspiel: Astronomie-Puzzle des Tages

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Planetarischer Nebel Mz3: der Ameisennebel

Der planetarische Nebel im Bild erinnert an eine Ameise. In der Mitte ist ein heller Stern, von dem helle, runde gewellte Wolken nach links und rechts ausgehen. Von diesen reichen lange, strahlenförmige Ströme weit hinaus.

Bildcredit: NASA, ESA, R. Sahai (JPL) et al., Hubble-Vermächtnis-Team

Warum ist diese Ameise keine große Kugel? Der planetarische Nebel Mz3 wird von einem Stern ausgestoßen, der unserer Sonne sehr ähnlich und sicherlich ziemlich rund ist. Warum also erzeugt das Gas, das von ihm ausströmt, einen Nebel in Ameisenform, der überhaupt nicht rund ist?

Es gibt einige Hinweise für eine Antwort: Die hohe Geschwindigkeit des strömenden Gases von 1000 km/s. Die Länge der beobachteten Struktur von einem Lichtjahr. Und schließlich der Magnetismus des Sterns mitten im Nebel.

Eine mögliche Antwort lautet, dass Mz3 einen zweiten, schwächeren Stern versteckt, der in sehr engem Orbit um den helleren Stern kreist. Eine andere Hypothese besagt, dass die Rotation und das Magnetfeld des Zentralsterns das Gas in bestimmte Bahnen lenkt.

Da der Zentralstern unserer Sonne anscheinend sehr ähnlich ist, hoffen Astronomen*, dass wir mehr Hinweise auf die Zukunft unserer eigenen Sonne und der Erde erhalten, sobald wir die Geschichte dieser riesigen Weltraum-Ameise besser verstehen.

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Wolken und ein goldener Mond

Über Wolken mit einem hellen Rand leuchtet der goldene Vollmond. Er wurde so abgebildet, dass auch die dunklen Meere gut erkennbar sind. Manche erkennen darin ein Gesicht oder einen Hasen, dessen Ohren nach links oben gestreckt sind.

Bildcredit und Bildrechte: Alexsandro Mota

Am 10. Juli ging bei Sonnenuntergang der helle Vollmond auf und sein goldenes Licht beleuchtete Wolken am Himmel über Conceição do Coité in Bahia, Brasilien.

Das malerische Foto entstand mithilfe eines Teleobjektivs. Die hellste Mondphase wurde einmal kurz und einmal lang belichtet. Die beiden Aufnahmen wurden kombiniert und zeigen so Details der Mondoberfläche im hellen Mondlicht und ein zartes Schillern entlang der von hinten angestrahlten Wolkenlandschaft.

Auf der Südhalbkugel der Erde ist der Juli-Vollmond natürlich ein Wintermond. Doch im Norden ist er manchen als Donnermond bekannt, in Anspielung an das oft stürmische Wetter im Sommermonat Juli.

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Geflecht am Himmel

Über einem See in Schweden leuchten Wolken. Sie sind am Rand des Weltraums, daher leuchtet die Sonne noch darauf, obwohl es am Boden schon dunkel ist. Unten ist ein See, der die Wolken spiegelt.

Bildcredit und Bildrechte: P-M Hedén (Clear Skies, TWAN)

Diese einzigartigen nachtleuchtenden Wolken leiteten Sonnenlicht an den Himmel, während er immer dunkler wurde. Aufgenommen wurden sie am 10. Juli. Sie spiegeln sich im ruhigen Wasser eines Sees bei Vallentuna in der Nähe von Stockholm in Schweden.

Die eisigen Wolken schweben etwa 80 Kilometer über der Erdoberfläche am Rand des Weltraums. Dort reflektieren sie immer noch das Sonnenlicht, obwohl die Sonne für uns am Boden schon lange untergegangen ist. Die leuchtenden Nachtwolken sieht man üblicherweise nur in hohen Breiten und im Sommer. Man nennt sie auch polare mesosphärische Wolken. Sie entstehen, wenn Wasserdampf in die kalte obere Atmosphäre gelangt. Dort kondensiert er an feinen Staubkörnchen, die von zerbrochenen Meteoren oder vulkanischer Asche stammen.

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Lynds Dunkler Nebel 1251

Siehe Beschreibung. XXX Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Cristiano Gualco

Sterne entstehen in Lynds Dunklem Nebel (LDN) 1251. Der Nebel ist etwa 1000 Lichtjahre von uns entfernt und befindet sich oberhalb der Ebene der Milchstraße. LDN 1251 trägt auch den weniger appetitlichen Namen “Fauler Fisch-Nebel“. Die staubige Molekülwolke ist Teil einer größeren Gruppe von Dunkelwolken, die sich in Richtung der Cepheus-Aufhellung zieht. Beobachtungen der verdunkelnden Wolken in verschiedenen Wellenlängen konnten energiereiche Stoßwellen und Sternwinde von neugeborenen Sternen enthüllen. Darunter fand sich auch das verräterische rötliche Glimmen von Herbig-Haro Objekten, die in dem Bild versteckt sind. Ferne Galaxien treiben sich im Hintergrund der Szenerie herum, beinahe begraben von der staubigen Weite. Dieses Bildfeld ist sehr reizvoll für Teleskope und erstreckt sich über eine Fläche von beinahe dreimal dem Vollmond. In der Entfernung von LDN 1251 entspricht das einer Ausdehnung von etwa 25 Lichtjahren.

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Ein schöner Trifid

Der Trifidnebel M20 im Sternbild Schütze besteht aus drei Nebelarten. In der Mitte ist ein roter, runder Nebel mit hellen Sternen in der Mitte, der von dunklen Staubbahnen dreigeteilt wird. Außen herum verläuft unten ein blauer Reflexionsnebel. Das ganze Gebiet ist in einen Sternenteppich eingebettet.

Bildcredit und Bildrechte: Alessandro Cipolat Bares

Der prächtige Trifidnebel ist eine kosmische Kontraststudie. Man kennt ihn auch als M20. Er ist ungefähr 5000 Lichtjahre entfernt und liegt im nebelreichen Sternbild Schütze. Der Trifid ist eine Sternbildungsregion in der Ebene unserer Galaxis. Er enthält drei verschiedene Arten astronomischer Nebel. Es sind rote Emissionsnebel, blaue Reflexionsnebel und dunkle Nebel.

Das Licht der Atome von Wasserstoff prägt die roten Emissionsnebel. Blaue Reflexionsnebel entstehen, wenn Staub das Licht von Sternen reflektiert. In dunklen Nebeln sind dichte Staubwolken als Silhouetten zu sehen. Die undurchsichtigen Staubbahnen teilen die rote Emissionsregion grob in drei Teile. Daher hat der Trifidnebel seinen gängigen Namen. Rechts oben im roten Emissionsnebel sind Säulen und Strahlen erkennbar. Sie wurden von neu entstandenen Sternen geformt. Auf berühmten Nahaufnahmen des Weltraumteleskops Hubble sind sie im Detail zu sehen.

Der Trifidnebel ist ungefähr 40 Lichtjahre groß. Er ist zu blass für das bloße Auge. Auf diesem detailreichen Teleskopbild bedeckt er am Himmel der Erde einen Bereich, der fast so groß ist wie der Vollmond.

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Die Plejaden in Rot und Blau

Die Sterne der Plejaden sind in einen dichten, blauen Reflexionsnebel gehüllt. Außen herum sind dunkle, auberginefarbene Wolken verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Ogetay Kayali (Michigan Tech U.) Text: Ogetay Kayali (Michigan Tech U.)

Wenn du schon einmal auf den Himmel geschaut und eine Gruppe von Sternen gesehen hast, die etwa so groß wie der Vollmond ist, dann hast du wahrscheinlich die Plejaden (M45) gesehen. Sie sind vielleicht der bekannteste Sternhaufen am Himmel, denn seine hellsten Sterne sind sogar aus lichtverschmutzten Städten sichtbar. Doch mit bloßem Auge kann man unter dunklem Himmel auch den Nebel erkennen, also das Gas und den Staub, der sie umgibt.

Teleskope jedoch zeigen noch mehr. Die hellen blauen Sterne der Plejaden, auch bekannt als die Sieben Schwestern, beleuchten den umliegenden Staub, der dadurch diffus blau erscheint und nur bei langen Belichtungszeiten sichtbar ist. Aber das ist noch nicht alles. Kosmischer Staub scheint sich wie Arme nach oben zu strecken. Und die gesamte Struktur ist von einem rötlichen Schimmer umgeben, der vom häufigsten Element im Universum stammt: Wasserstoff.

Dieses Bild besteht aus fast 25 Stunden Belichtungszeit. Es wurde im vergangenen Jahr vom Starfront Observatory in Texas, USA, aufgenommen.

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